Nr. 60
Samstag, 13. Mürz 1937
111. Jahrgang
er GeseMcliakter
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Hitlerjugend - Der Sport vom Sonntag
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Postschließfach Nr. bk
. m Wenden WM
Fahrgäste und Post könne« während der Fahrt übernommen werden Erfolgreiche Versuche am «Hindenburg-
Dcrlin, 12. März.
Im Anschluß an die Probefahrt vor Beginn des diesjährigen Ueberseeöienstes führte das Luftschiff „Hindenburg" am Tonnerstag nach einer Mitteilung der Deutschen Zeppelin-Reederei noch eine besondere Ver suchsiah rt aus. Zweck dieser Fahrt war es. durch Praktische Bersuche festzustellen, daß das von der amerikanischen Marine auf den Luftschiffen „Akrvn" und „Macon" vor eini- Pn Jahren für militärische Zwecke schon entwickelte Verfahren zum Landen eines Flugzeuges an einem in Fahrt befindlichen Luftschiff sich auch für die Zwecke der Verkehrslustfahrt nutzbar machen ließe. Dieses „Landen" vollzieht sich in der Weise, daß das von unten das Luftschiff anfliegende Flugzeug sich mittels besonderer technischer Einrichtungen an einem am Luftschiff befestigten Haken einhängt.
Die Versuche waren auf Grund von Unterlagen, die die amerikanische Marine der Deutschen Zeppelin-Reederei in dankenswerter Weise überlassen hatte, vorbereitet und wurden vom Chef des Technischen Amtes des Uichsluftsahrtmiriisteriums, Oberst U d et, ir an diesem Problem großes Interesse nimmt, mit einen: Fokker-Wulf, Muster Uieglitz, durchgeführt. Die mehrfachen Landungen am Luftschiff ergaben einen vollen krfolg im Sinne der Praktischen Durch- Ahrbarkeit und Brauchbarkeit für die ver- lehrstechnischen Ziele der deutschen Luftfahrt.
Die Deutsche Zeppelin-Reederei verfolgt damit den Zweck, Post und möglicherweise auch einzelne Fahrgäste dem in Fahrt be- sindlichen Luftschiff nachzubringen und in derselben Weise abzuholen. Es wäre beispielsweise denkbar, daß ein auf der Reise don Deutschland nach Nordamerika befindliches Luftschiff über westeuropäischen Großstädten Post und Fahrgäste an Bord nimmt, wodurch zeitraubende Zwischenlandungen vermieden werden würden.
Deutsche Denkschrift zur Westpaktfrage
Dem britischen Botschafter überreicht — Zur gleichen Zeit auch eine italienische Denkschrift
- halb noch am Freitag zusammengetreten, um die durch die neue finanzpolitische Rich- ! tung der Regierung geschaffene Lage zu be- § sprechen und alles zu tun, um das volle ! Programm der „Volksfront" durchzusetzen.
! Tie kommunistischen Aktionen auf der ! Straße nehmen immer eigenartigere Formen s an. So fanden Polizeibeamte in den frühen s Morgenstunden vor einem Haarpflegerladen i in Paris eine Höllenmaschine. Un- i mittelbar darauf brach in einem anderen ! Haarpflegerladen ein Brand aus; die Unter- § suchung ergab Brandstiftung, indem man die ! Tür des Ladens mit Benzin übergossen und i angezündet hatte.
! Auch die Pariser Weltausstel- i l n n g die Anfang Mai eröffnet werden soll, i macht immer neue Schwierigkeiten. Trotz ! aller amtlichen Dementis verdichten sich die i Gerüchte immer mehr, daß die Regierung die i Staatskredite von 165 Millionen Franken s auf 100 Millionen kürzen will, so daß der s größte Teil der Ansstellungspavillons, deren j Bau noch nicht begonnen wurde, gar nicht » errichtet wird.
Wahlsieg der Dänemark-Deutschen
§ Tondern, 12. März
j Bei den Gemeindewahlen in Nordschleswig i errangen die Deutschen beachtliche Erfolge; ! sie konnten überall ihre Stimmenzahl, und ! teilweise auch die Mandatszahlen erhöhen. ; In H o y e r bei Tondern erhielten sie einen ! größeren Stimmenzuwachs als die anderen ! Parteien trotz der dänisch - marxistischen ' Listenverbindung und errangen weitere sieben ! Mandate, während sich die Dänen mit drei, ? die Marxisten mit einem Mandat begnügen mußten-
Kijirsilmmpsang beim Führer
H Berlin, 12. März
Freitagabend gav der Führer und Reichskanzler in seinem Hause den deutschen Künst- ! lern einen Empfangsabend, an dem etwa 400 j führende Persönlichkeiten des deutschen ! Kunstlebens teilnahmen. Mitglieder des ! Deutschen Opernhauses verschönten den ! Abend mit Aufführungen des Balletts „Tanz ! um die Welt".
X Berlin, 12. März
Neichsaußenminister Freiherr von Neurath überreichte am Freitag dem Berliner britischen Botschafter Sir Eric Phipps Äe Denkschrift über die Frage des Abschluß seines neuen Westpaktes, die in Fortsetzung bss bisherigen Meinungsaustausches den Standpunkt der Reichsregierung zu den Vorlagen der anderen beteiligten Negierungen darlegt.
Es ist dies im Einvernehmen mit der italienischen Regierung er- >°lgt. die auch ihrerseits am Freitag der bri- wchen Regierung eine Denkschrift über die Mage des Westpaktes übermittelt hat.
KWNlunijtenvvrstoß gegenLeonBluni
X Paris, 12 . März.
Während im französischen Rundfunk eine außergewöhnliche Propaganda für die neue ^rteidigungsanleihe entfaltet wird — nach- am Donnerstag Staatspräsident ^ebrun gesprochen hatte, werden jetzt auch ^Mende Persönlichkeiten des politischen iwms für die Anleihewerbung eingesetzt — ujten die Kommunisten zu einem neuen - iSgegen Leon Blum sowohl auf dem Miülchen Parkett als auch auf der Straße, >n ihn den Wünschen Moskaus gefügig zu Aachen. So wandte sich der im Auftrag Moskaus schreibende kommunistische Ab- ^/onete Duclos in der „Humanitö" gegen -x? Gesetz, das den freien Goldhandel in mankreich wieder einführt. Der Zentralaus- Mp der Kommunistischen Partei ist des-
Der Führer vor den Gauleitern
Berlin, 12. März
Unter dem Vorsitz des Stellvertreters des Führers. Pg. Rudolf Heß. fand am Freitag in Berlin eine Gaulcitertagung der NSDAP, statt, auf der am Vormittag Neichspropa- gandaleiter Dr. Goebbels und Oberregte- rungsrat Gutterex sprachen. Am Nachmittag erschien der Führer auf der Tagung und sprach in anderthalbstündigen, begeistert ausgenommenen Ausführungen zu seinen alten Kampfgefährten.
Landjugend iniRMMrufsweltkanipf
Berlin, 12, März.
Heute Samstag tritt im ganzen Reich die Landjugend zum Reichsberufswettkampf an. Die Teilnehmerzahl ist von 297 940 im Vorjahre auf 359 056, die Zahl der Wettkampforte von 5185 auf 9462 gestiegen. Reichsbauernführer R. Walter Darre hat aus diesem Anlaß folgenden Aufruf erlassen: „Die deutsche Jugend hat seit drei Jahren in den Reichsberufswettkämpfen einen überzeugenden Beweis für ihre nationalsozialistische Lebensauffassung gegeben. Ich erwarte, daß sich die gesamte Landjugend 1937 zum vierten Reichsbernfs- wettkampf der deutschen Jugend meldet. Die kommende Zeit verlangt äußerste Kraftanstrengung von allen. Der Reichsberufswettkampf ist ein wichtiger Beitrag für die Erzeugungsschlacht. Unser wertvollster Besitz, unser größter Stolz ist eine tüchtige und starke iunge Generation."
! Bersiündnls und Unverstand
Britische Stimmen zur Kolonialfrage London, 12. März
Wie nahe Verständnis für Wirklichkeiten und Unverstand nebeneinander wohnen können, beweist England: Während das englische Oberhausmitglied Lord Allen os Hurtwood in einer zu Liverpool gehaltenen Rede für die Einleitung von Besprechungen über die deutsche Kolonialsorde- rung eintrat, die die einzige Hoffnung aus die Erhaltung des Friedens in Europa geben, zeigte Lord Lloyd in einer Vorlesung in der Universität Hüll über die Verteidigung des britischen Weltreiches» beispiellosen Unverstand. wenn er behauptete, daß die Rückgabe von Kolonien an das Deutsche Reich ans dessen Wohlergehen nicht den geringsten Einfluß haben könnte. Er verstieg sich so- ^ar zu der Behauptung, daß das Deutsche Reich sein Kolonialreich niit Hilfe Großbritanniens (??) ausgebaut, aber gleich gegen Großbritannien zu intrigieren begonnen , hätte, als es stark geworden war. Nicht
weniger verständnislos zeigte sich auch der außenpolitische Ausschuß konservativer Unterhausabgeordneter. der die deutsche Kolo- nialfordcrung ablehnte.
2 Millionen Pfund für Elendsgeblete
London, 12. März
Im englischen Unterhaus wurde die Regierungsentschließung über die Bereitstellung von zwei Millionen Pfund Sterling (rund 24 Millionen Reichsmark) für die englischen Notstandsgebiete nach Ablehnung eines arbeiterparteilichen Abänderungsantrages mit 233 gegen 124 Stimmen ohne Abstimmung angenommen. Lloyd George hielt eine scharfe Rede gegen die Regierung, in der er diese Maßnahmen für ungenügend erklärte und der Regierung vorwarf, daß sie wohl 1.5 Milliarden Pfund für Rüstungen ausgebe, nichts aber für die Stärkung der Heimatfront tue. Er verwies auf das deutsche Beispiel der Stützung der Landwirtschaft und forderte ähnliche Maßnahmen für die englische Landwirtschaft.
llneolUgter MsfensiliiNWel M Mspanien
Zeh« Kisten mit Granaten in Frankreich verschwunden / Danziger
Westerplatte mißbraucht
X Paris, 12. März.
Ter Wafsenschmnggel nach dem bolschewistischen Teil Spaniens blüht noch immer. Lo hat man jetzt entdeckt, daß zwischen den Güterbahnhöfen von Bordeaux und N a ntes zehn für Lorient bestimmte Kisten mit Granaten der Marineartillerie verschwunden sind und seit Februar nicht mehr aufgefunden werden können. Sie sind vermutlich nach dem bolschewistischen Teil Spaniens „fehlgeleitet" worden. „Echo de Paris" meldet, daß am 5. März in Marseille 10000 für die spanischen Bolschewisten bestimmte Pistolen eingetroffen sind, daß am 7. März der bolschewistisch-spanische Frachter „Ampurdan" und zwei Segler Marseille mit Lebensmitteln i und Kriegsmaterial an Bord verlaßen haben und daß in Cerböre 20 aus Eng- j land eingetroffene Lastkraftwagen aus einen > günstigen Augenblick warten, um über die Grenze nach Katalonien fahren zu können.
Nicht minder interessante Enthüllungen veröffentlicht der „Danziger Vorposten" über umfangreiche Waffentransporte, die im letzten Jahr im polnischen Munitionshafen aus der Danziger Westerplatte für die spanischen Bolschewisten verladen und vom Agenten eines französischen Waffenanfkaufausschusses organisiert worden sind. Tie zuständigen Polnischen Kontrollstellen haben diese dunklen Geschäfte nicht verhindert. So lud der Dampfer „Azteka", der unter mexikanischer Flagge fuhr, früher aber spanisch war und .Sebastian" hieß, auf der Westerplatte l200 Tonnen Kriegsmaterial: die Kisten wurden hier mit dem Ausdruck „Made in Mexiko" versehen. Neun weitere Schiffstransporte folgten. Im Dezember wurden die Transporte ab Westerplatte eingestellt, da fast die Hälfte der Schifte an der nordspanischen Küste in die Luit geflogen war. Seither ist Gdinwm der einzige Platz für die Waffenschiebungen.
Balemia-Mptliiig droht England
Paris, 12. März
Gelegentlich einer Ansprache über die Lage um Madrid stieß der spanische Bolschewistenhäuptling Diaz. Generalsekretär der Kommunistischen Partei Spaniens, Drohungen gegen Großbritannien aus und erklärte, daß Großbritannien keinen Nutzen aus dem spanischen Bürgerkrieg ziehen kann, denn es stehe selbst unmittelbar vor einer kommunistischen Revolution.
Tatsächlich muß sogar die konservative , „Morningpost"-London eine Zunahme des ! kommunistischen Einflusses in England zu- ! gestehen und feststellen, daß die letzten wilden ! Streiks — in den Rolls-Royce-Werken. in den Flugzeugwerken in Middlesex und im >
schottischen Autobusverkehr — offensichtlich Politischer Art sind. Das Blatt bedauert es, daß diese wilden Streiks straflos beigelegt werden.
Volk, Partei und Staat gratulierten
Ter 60. Geburtstag
des Neichsinnenministers Tr. Wilhelm Frick X Berlin. 12. März
Zahllose Ehrungen wurden dem Reichs- snnenminister Dr. Frick zu seinem 60. Geburtstage zuteil. Die Tienstgebäude des Reichs- und preußischen Innenministeriums setzten die Dienstflagge, Musikzüge der Polizei. der SA., des Arbeitsdienstes, der SS., der Technischen Nothilfe und der Beamten brachten im Garten der Ministerwohnung Ständchen. Unter Führung des Staatssekretärs Psundtner und des Rcichsführers SS. und Chefs der deutschen Polizei Himmler überbrachten die Glückwünsche der Be- amten des Innenministeriums und überreichten Geschenke, ebenso Neichssportführer von Tschammer und Osten und Reichsarbeitsführer Hierl, der Stellvertreter des Führers Reichsminister Rudolf Heß, Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lippert. die Reichsmin-ster Generalfeldmarschall von Blomberg. Dr. Goebbels, Freiherr von Neurath, Rust, Darr 6, Dr. Frank, Graf Schwerin von Krosigk, Seldte und Ohnesorge, die Reichsleiter Stabschef Lutze, Dr. Ley und General Ritter von E P P. die Staatssekretäre, die Reichsstatthalter und Oberpräsidenten, fast alle Gauleiter, Korpsführer Hühnlein, Stabssührer Lauterbacher und der ungarische Gesandte Döms Sztojay. Eine Abordnung der rheinpsäl- zischen Bevölkerung überreichte eine Probe edelsten Weines aus der Heimat des Reichsinnenministers. Eine besondere Ehrung bereitete der Reichsbund der deutschen Beamten dem Reichsinnenminister durch die Ernennung zum Ehrenmitglied. Der Vorsitzende des Deutschen Gemeindetages, Neichs- leiter Fiehler, überbrachte dem Reichs- minister als Wahrer der Gemeindeselbsiver- waltung eine Standbüste des Freiherrn vom und zum Stein. Die Oberbürgermeister von Arnsberg, Breslau, Dresden Erfurt, Flensburg, Gleiwitz, Göttingen, Glatz. Halle, Hin- denbnrg, Kasiel, Kirn, Kreuzburg, Landau, Magdeburg. Naumburg, Neustettin, Pots- dam, Schneidemühl, Stettin, Saarlautern, WoIenbüttel, W'.ldungen und Lübeck überreichter. Ehrenbüraernrkunden dieser Städte.
Der Führer und Reichskanzler stattete dem Reichsinnenminister Dr. Frick am Nachmittag in seiner Wohnung ernea Besuch ab und überreichte ihm mit seinen besonderen Glückwünschen sein Bild mit einer