Freirag, 12. März 1837
111. Jahrgang
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EMM fremder Gesandter beim Mer
Die diplomatische« Vertreter Panamas, Schwedens, der Niederlande «nd Bulgariens überreichen ihre Veglanbignngsfchreiben
X Berlin, 11. März
Mt dem üblichen Zeremoniell empfing am Donnerstag der Führer und Reichskanzler die neuernannten Gesandten Panamas, Schwedens, der Niederlande und Bulgariens im „Hause des Reichspräsidenten" zur Entgegennahme ihrer Beglaubigungsschreiben. Line Ehrenwache des Heeres mit Spielmann unter Führung eines Offiziers erwies den Gesandten bei der An- und Abfahrt die Ehrenbezeigungen durch Präsentieren des Gewehrs und Rühren des Spiels.
Ter zum Gesandten ernannte bisherige Geschäftsträger der Republik Panama, Dr. Francesco Villa laz, wies in seiner Ansprache aus seine persönlichen engen Beziehungen zum Deutschen Reich hin. Als überzeugter Freund des Deutschen Reiches werde er sich für den Ausbau des gegenseitigen Handelsverkehrs und die kulturelle Annäherung der beiden Staaten einsetzen. Der Führer und Reichskanzler gab in seiner Erwiderung seiner Genugtuung über die Erhebung der diplomatischen Vertretung Panamas zur Gesandtschaft Ausdruck.
Tcr neuernannte kgl. schwedische Gesandte !wird G. Richert überbrachte den Per- mlichcn Gruß Seiner Majestät des Königs « Schweden an den Führer und bezeichnte »als eine selbstverständliche Ausgabe, die althergebrachten engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten zu wahren. Der Führer wies in seiner Antwort darauf hin. daß der neue Gesandte bereits seit Jab-
! ren aus verantwortlichem Posten an der ! Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der beiden Länder erfolgreich gewirkt hat.
Auch der neuernannte kgl. niederländische Gesandte Carel Ridder vanRaPpard überbrachte die persönlichen Wünsche Ihrer Majestät der Königin der Niederlande für das Oberhaupt des Deutschen Reiches und hob die Notwendigkeit des Ausbaues der treunachbarlichen ! > Beziehungen zwischen den beiden Staaten her- > ! vor. Der Führer erwiderte die persönlichen Wünsche der Königin für sie selbst und das niederländische Volk und betonte, daß gerade die Niederlande berufen sind, einen der wichtigsten Plätze rn den deutschen Handelsbeziehungen § mit dem Auslande einzunehmen.
Der neue kgl. bulgarische Gesandte Dr. Detchko Karadjoff ging in seiner Ansprache auf die tiefe Verbundenheit der beiden Staaten in guten und bösen Tagen ein, die glücklich ergänzt wird durch die ständig sich erweiternden wirtschaftlichen und geistigen Beziehungen der beiden Völker, insbesondere auch durch die Zusammenarbeit der Jugend beider Nationen. Der Führer begrüßte es insbesondere, daß der neue bulgarische Gesandte- sowohl als Frontkämpfer wie später als Diplomat bereits enge Beziehungen zum Deutschen Reiche hat.
Nach der Abfahrt der Diplomaten schritt der Führer die Front der Ehrenwache ab und wurde von den zahlreichen anaeiowmolten Zuschauern mit stürmischen Heilrusen begrüßt.
Mols Hetz sprach zu 1508 merikauWn Mm
durch den Tonfilm / Friedensappell des Stellvertreters des Führers
!
Chikago, 11. März.
In einer neuartigen, besonders eindrucksvollen Weise sprach der Stellvertreter des Führers der NSDAP., Reichsminister Rudolf Heß, zu 1500 amerikanischen Frauenführe- rinnen auf dem Vierten Frauenkongreß in Lhikago: Durch den Tonfilm. Die Tonsilmübertragung, die mit starkem Beifall ausgenommen wurde, war klar verständlich und sprachlich vorzüglich.
Rudolf Heß richtete einen leidenschaftlichen Well zur Friedensarbeit an die amerikanischen Frauen: „Leider sind durch die große Anordnung, die in die Welt kam, die Beziehungen der Völker untereinander gestört >vorden. Das Deutsche Reich, das durch die Weltwirtschaftskrise und den Verlust seiner Absatzmärkte gezwungen wurde, sich wirt- ichastlich immer mehr aus sich selbst zu stellen, begrüßt es, wenn Wege gefunden werben, die Wirtschaftsbeziehungen wieder zu Ilärkcn, und ist bereit, alle diesem Ziele bienenden Bestrebungen zu fördern. Um so mehr ist es dazu bereit, als es der Ueber- Zeugung ist, daß zugleich mit dem Austausch per Waren die kulturellen Beziehungen zwischen den Völkern zunehmen und das Verständnis wächst. Je besser dieses Verständnis aber ist, um so größer ist die Hoffnung, hch eine Weltkatastrophe wie der letzte große Krieg künftig vermeiden läßt. Es ist mein lehnlicbster Wunsch, daß die Frage, die gleichfalls hier auf diesem Kongreß aufge- voyen ist, welche Stellung Amerika im Falle klnes neuen Weltkriegs einnimmt, umsonst behandelt wird."
"r" vielen Staaten Europas sind ehe- Frontkämpfer in der Regierung. Die üuhning des Deutschen Reiches besteht in Mer übergroßen Mehrheit aus FrontkämP- ern ww auch der Führer Adolf Hrtler Frontkämpfer ist und z. B. auch ich selbst vier E der Front gestanden habe. Die tz chvkarnpfer haben die ganzen Leiden des leges aus eigenem Erleben kennen gelernt; b Frontkämpfer wollen keinen uen Krieg. Nein, wir Frontkämpfer stur einen Wunsch, die Menschheit vor N nnem Unglück künftig zu bewahren.
Wir deutschen Frontkämpfer wollen nicht zuletzt die Frauen und Kinder unseres Volkes I bewahren vor all dem schweren Leid, der s Not und der Entbehrung, die während des s letzten Krieges aus ihnen lastete. Ties Frauenin Deutsch landsind gute Kameradinnen der Männer und stehen besonders eng zu ihnen, wenn es gilt, für den Frieden zu kämpfen!" Rudolf Heß schloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß auch die amerikanischen Frauen ihren Einfluß geltend machen, um einen neuen Krieg den gequälten Menschen der Erde zu ersparen.
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X Salamanca, 11. März
Der Angriff der nationalen Streitkräste im Abschnitt Guadalajara, der feit Sonntag in 80 Kilometer Breite und mehr als 40 Kilometer Tiefe vorgetragen wurde, schreitet weiter vorwärts. Bei der bereits gemeldeten Eroberung der Bezirksstadt Britz u e g a wurde eine starke Bolschewistenabteilung aufgerieben; mehr als 100 Gefangene konnten eingebracht werden. Auch reiches Kriegsmaterial, darunter zwei Geschütze, wurde erbeutet. Die Verluste der Bolschewisten sind außerordentlich groß.
Trotz des verzweifelten Widerstandes der Bolschewisten konnte am Donnerstag das Dorf Torija an der Landstraße Madrid- ! Saragossa erstürmt werden, wobei 100 Ge- j sangene gemacht und viel Kriegsmaterial er- I beutet wurde. Die nationalen Streitkräfte setzten ihren Vormarsch fort und befanden sich am Donnerstag nur mehr 12 Kilometer vor Guadalajara. Eine andere von Renales nach Südosten vorstoßende > Gruppe besetzte das Dorf Aranades, eine ! dritte nördlich von Jadraque operierende Truppe geht ebenfalls auf Guadalajara vor. -Die Zivilbevölkerung in den befreiten Orten hat die nationalen Truppen mit stürmischer Begeisterung begrüßt.
Auch an der Madrider Front lebt .die Kampstätigkeit wieder auf. Nationale Artillerie beschoß nach längerer Pause strategisch wichtige Punkte in der Stadt; die bolschewistische Artillerie, die zunächst erwiderte, verstummte bald. An der Süd front konnten die nationalen Truppen nach heftigem Kampf, der zeitweise bei Hagelschlag, Sturm und Schneefall stattfand, Villa» nneva del Duque bei Penarroya besetzen.
Eine amtliche Mitteilung der nationalspanischen Marinekommandantur El Fer- rol stellt fest: Das spanisch-bolschewistische Schiff „Mar Cantabrico", das unter britischer Flagge, als Dampfer „Ada" getarnt, Waffen von Mexiko nach dem bolschewistischen Teil Spaniens bringen wollte, ist nach der Beschießung durch den Kreuzer „EanartaS" nrcyl uniergegangen, sondern gekapert worden. Tie nationalen Marinemannschaften.löschten das aus dem Schisse ausgebrochene Feuer und brachten den Dampfer in einen nationalen Hafen. Seine Ladung im Werte von 40 Millionen Peseten bestand aus sieben Flugzeugen, 50 Geschützen, 14 Millionen Dum-Dum-Ge- schossen (!). vielen Maschinengewehren und anderem Kriegsmaterial. Außerdem befanden sich 20 amerikanische, drei kanadische und vier mexikanische Kommunisten an Bord, die als „Freiwillige" zu den spanischen Bolschewisten stoßen wollten.
Ruf u« Me deutsche«
Baldur von Schirach eröffnet die
X Hamburg, 11. März.
20 000 Hamburger Väter und Mütter jubelten gestern abend dem Jugendführe'' des Deutschen Reiches, Baldur v o n S ch i r a ch zu, der in der Hanseatenhalle die diesjährige Werbeaktion des Deutschen Jungvolks mit einem begeisterten Appell an die Eltern eröffnete. Die Beifallsstürme, die den Jugendführer des Deutschen Reiches immer wieder unterbrachen, bewiesen, daß die Elternschaft den Ruf verstanden hat.
„Die Hitler-Jugend ist ein ganz neues, erzieherisches System", erklärte Baldur von Schirrch in seiner Ansprache. „Sie tritt mit neuen Gedanken und mit neuen Ansprüchen auf den Plan, aber es verbindet sie mit anderen großen erzieherischen Mächten der Menschheit der Gedanke, daß sie die Jugend unseres Volkes zur Ehrfurcht führen will. An ihrem Anfang stand nicht eine Staatsraison oder ein ministerielles Dekret oder die Verordnung eines Kabinetts, sondern derWille der Jugend selbst, dem Staate zu dienen und aus freiwilliger Einsatzbereitschaft diesem Staate zum Durchbruch zu verhelfen. Deshalb ist die Hitler-Jugend im Gegensatz zu den Jugendorganisationen anderer Länder nicht eine Gründung des Staates für die Jugend, sondern eine Gründung der Jugend für den Staat."
„Jugend muß von Jugend ge- führt werden! Dieses Wort ist vielleicht die revolutionärste These, die jemals auf erzieherischem Gebiet verkündet wurde. Dieser Satz ist nicht als die Forderung zu verstehen, daß nun alle 16jährigen zu Führern von großen Einheiten gemacht werden, sondern man muß dieses Wort in seiner innersten Bedeutung und in seinem tiefsten Sinn begreifen. Das Durchschnittsalter der Führerschaft der HI. beträgt heute in der höheren Führerschaft über 30 Jahre."
„Ich bin dieser Tage viel gefragt worden, warum ich denn nach dem Gesetz vom 1. Dez. 1936 eine große Werbeaktion für die nationalsozialistische Jugendbewegung einleite: es stände doch in unserer Macht, einfach anzu- ordnen und zu befehlen, daß die Jugend des Jahrganges, oen wir jetzt in unsere Gemeinschaft einbeziehen wollen, in diese Gemeinschaft gestellt wird. Ich meine, es ist nicht richtig, daß wir als Führer der Jugend uns auf ein Gesetz verlassen. Wir wollen unsere Aufgabe vielmehr darin sehen, zwischen der Elternschaft und uns. zwischen der Jugend und uns immer erneut ein Vertrauensverhältnis aufzubauen', ohne da?
„General" Miacha hat sein Hauptquartier, wie im Laufe des Donnerstag bekannt wurde, nach Chinchon, 35 Kilometer südöstlich von Madrid zwischen Tajuna- und Tajo-Fluß verlegt und dorthin Verstärkun- gen und ' große Mengen Kriegsmaterial bringen lassen.
Mstigen im belgischen Senat
Brüssel, 11. März.
Ter aussehenerregende Schachzug der belgischen Rexisten, die durch den Rücktritt des rexistischen Abgeordneten von Brüssel und aller seiner Ersatzmänner Ersatzwahlen im Wahlkreis Brüssel erzwangen — in diesem Wahlkamps werden sich der Führer der Rexisten Leon Degrelle und der Ministerpräsident Van Zeeland als Vertreter der alten Parteien allein gegenüberstehen — hat nunmehr noch zu einem Knalleffekt geführt: Bei der Beratung des Gesetzes zur Verhinderung von Teilwahlen, das vom Senat angenommen wurde, kam es zwischen rexistischen und Senatoren der Regierungsmehrheit zunächst zu einem Wortgefecht, als der Vorsitzende einem rexistischen Senator das Wort nicht erteilte. Schließlich gab der rexistische Senator Graf de Grünne einem liberalen Senator eine schallende Ohrfeige. Das war das Signal zu einer schweren Rauferei, in der Rexisten und nativ- nale Flamen, die eine Front bildeten und die üch noch in den Wandelgängen sortsetzte, als die Sitzung bereits aufgehoben war.
3uuge« uud Mädels
eotze Jungvolk-Werbeaktion 1S37
eine Jugendführung nicht bestehen kann und ohne das jede erzieherische Arbeit fruchtlos und aussichtslos erscheint. Das Wesen der nationalsozialistischen Jugendorganisation beruht auf der Tatsache, daß sich in ihr a u s freiwilligem Impuls die junge Generation zusammenfand, das aus freiwilligem Entschluß auch die deutschen Eltern dieser Jugendbewegung ihre Zustimmung gaben. Was wäre aus dieser Hitler-Jugend geworden, wenn nicht hinter jedem Hitlerjungen und hinter jedem BdM.-Mädel d i e Eltern gestanden wären, die an die Sache der Jugend unbeirrbar glaubten und sich zu dieser Sache bekannten! Wenn die Jugendbewegung für irgend etwas dankbar sein muß, dann für dieses ungeheure Maß von Vertrauen, das ihr von den Eltern unseres deutschen Volkes entgegengebracht wurde!"
„Ein Bekenntnis der Jugend zur nationalsozialistischen Bewegung war immer zugleich auch ein Bekenntnis zu einer höheren Macht! Es ist das große Verdienst der HI., wenn Die in der einstigen Gottlosenbewegung organisierten Millionen Jugendlichen wieder glauben gelernt haben! Deutsche Eltern, ich rufe euch zu: Gebt enreKinderderJugendbewegung Adoll Hitlers! Denken Sie an das, was aas Bekenntnis der gesamten jungen Generation unseres Volkes ist: Wenn wir die Jugend zu Deutschland führen, führen wir sie auch zu Gott!"
Kein Menvettebr für Beamte!
X Berlin, 11. März
Der Reichsinnenminister beabsichtigt, i» einem Erlaß den Beamten nahezulegen, dah es mit der bloßen Zahlung von Mitglieds- beitragen für die Partei, bzw. ihre Gliederungen, grundsätzlich nicht getan ist. Vor allem von den jüngeren Beamten muß erwartet werden, daß sie sich auch aktiv in ihrer Organisation betätigen. Ein weiterer Erlaß wird den Beamten verbieten, mit Juden zu verkehren oder bei ihnen zu kaufen.
Zovoav Pfund für die Königskrvmmo
--og. London, 11. März
Die britische Regierung hat über eine halbe Million Pfund Sterling für die Londoner Krönungsfeierlichkeiten bewilligt; die Höh« der Summe wird mit der allgemeinen Teuerung und mit der großen Zahl geladener Gäste begründet.