111. Jahrgang
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Dienstag, 9. März 1937
Der Gesellschakter
«»»«»preise: In der Stadt bzw. mch Bolen monatlich RM. 1.50 ,urch die Post monatlich RM. 1.40 »Mlietzl. 18 Pfg. Beförderungs- ßebiihr zuzüglich 36 Psg. Zustellgebühr. Einzel-Nr. 10 Pfg. Bei W Gewalt besteht kein Anspruch „f Lieferung der Zeitung oder Wzahlung des Bezugspreises.
--ernsprecher Nr. 429
HratioualforialiMsOe LaseSreit««-
Alleiniges Amtsblatt für sömlliche^^eh-rdea in Gtodt u. Kr»« Nagold
Rcgelmühige Beilagen: Pflug und Scholle . Der deutsche Arbeiter - Die deutsche Frau - Wehrwille und Wehrkraft, Bilder »om Tage
Hitlerjugend - Der Sport vom Sonntag
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Postschließfach Nr. VS
Die Akten sind geschloffen!
Wenn auch der österreichische Bundeskanzler Dr. Schuschnigg erst dieser Tage wieder sich dem französischen Berichterstatter Jules Sauerwein als „guter Europäer" vorgcstellt hat, indem er — nach dem „Paris Soir" — erklärte, daß die österreichische Regierung „den ZeitpunktderReftau- ration sestsetzen wird" und hinzusiigte: ,Wir werden das tun, was uns im Hinblick aus die allgemeine politische Lage Europas richtig erscheint" — so kann dennoch die Frage der Restauration der Habsburger als ein abgeschlossenes Kapitel betrachtet werden, wie auch der ständige Südostvertreter der Z!T.-Presse im Nachfolgenden ausführt:
O. I. Wien, 8. März.
Wenn ein Stein ins Wasser fällt, so erzeugt er Wellenkreise — diese alte Binsenwahrheit wurde anscheinend jenen Abhandlungen zugrunde gelegt, die sich seit Monaten mit einer „Restauration Habsburgs" befassen. Sehen wir uns daher vor allem das Thema selbst an, dann seine Möglichkeiten — mit den Folgen zu rech- ien, dürfte völlig überflüssig sein.
Rund hundert Jahre sind vergangen, seit die Bourbonen den französischen Thron verließen; notzdem gibt es auch heute noch französische Royalisten. Daß es daher auch in Oesterreich Ägitimisten gibt, ist sicherlich nicht zu verwun- drn. Es leben eben noch viele jener privi- ügierten Menschen, die den Thron umstan- im, die sich an den Stufen des Thrones sonn- nn, den Thron wie Efeu umrankten und im thron das Um und Auf ihres Denkens vereinigten, daher auch der „guten, alten Zeit" mchtrauern, ihr nachhinken und sie wiederher- justellen, d. h. zu „restaurieren" trachten.
Restauration bedeutete bis etwa 1934: Wiederherstellung jenes Ganzen, das Anno 1918 in seine Nationalteile zerfallen war. Wenn der letzte Herrscher der Donaumonarchie im Jahre Ml zweimal ungerufen nach Ungarn kam, nm dort das „Erbe seiner Väter" anzutreten, wenn aus diesen Anlässen zweimal der Donau- mum von Waffenlärm widerhallte und dieser den Rücklauf der Ereignisse erzwang, so geschah dies, weil es allen Donauvölkern klar war, daß der Rückkehrversuch Habsburgs nicht stoß der Wiedererlangung der Stefanskrone, sondern dem Bestreben galt, einen Stützpunkt jnr Wiederherstellung des Ganzen zu finden — Mn sich die Fäden doch nach Kroatien, nach der Slowakei, nach Siebenbürgen, natürlich mch nach Oesterreich, wie dies des Königs Geheimsekretär Aladar v. Boroviczeny in seinem Buch „Der König und sein Reichsver- veser" undiplomatisch zwar, aber trefflich beleuchtete. In der Won Julius v. Gömbös Mschiedenen Bürgerschlacht bei Budaörs mach der Griff nach der Stefanskrone zusammen, auf dem britischen Kriegsschiff „Glo- worm" folgte dem schönen Traum ein jähes Erwachen auf dem harten Boden der Wirklichkeit: ^ieRcstaurationerwies sich schon M Jahre 1921 nicht als eine innerungarische Angelegenheit, sonder n alsein eeuropäifcheFrage — "dlvohl König Karl vornehmlich beim „Oster- putsch" mit französischer Duldung und Fördernd' "icht zu sagen: auf Briands Rat- Ichlag den Königswurf unternahm.
Seit dem Jahre 1934 verlegte der habs- m>rgische Legitimismus den Stützpunkt seiner Wirkungen von Ungarn nach Oester- reich. Gleichgültig, warum, nebensächlich, in Oesterreich untermauerter als in fwgarn: Aus dem ganz zwangsläufig
chwarz-gelben Legitimismus, der bis 1934 >e rot-weiß-grüne Fahne Ungarns voran- Mragen hatte, wurde nun ein rot-weiß- t"ter Legitimismus, der sich auf Oesterreich du beschränken behauptete, ohne mit dieser chauptung Glauben bei den Völkern und chWaaten des Donauraums zu fin- d ' Denn ihre Annahme geht dahin, daß Äscher des „Erzherzogtums Oester- Aan Fwangsläusiges Streben auf die
ten der ungarischen Königskrone rich WM?weil er muß. selbst wenn er nicht stp/? weiters die mit dem österreichi- IKrzogshut in Personalunion vev
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den sodann doppelfahnig °°'"enden Herrscher ebenso nach der Pr-> Aienzelskro.ne" lenken, wie nach dem
dreiarmigen Königreich Kroatien-Slawonien- Dalmatien — kurz nach der adriatischen Schlagader des Donauranms — blicken lassen wird, daß sonach durch Gedanken und Erinnerungen der Weg beschritten ist, der zur Wiederherstellung der alten Doppelmonar- chie führen soll, was nicht durch eine friedliche Durchdringung, durch eine „habsburgische Mission", sondern nur durch Krieg, durch mehrere Kriege erreichbar wäre. Darum sind die Nationalstaaten des Donauraums einschließlich der italienischen Großmacht hellhörig, und stellen sozusagen die Haare auf, gleich, in welchen Farben ihnen die Rückkehr Habsburgs zu irgendwelcher Souveränität mundgerecht gemacht werden soll.
Das ist der außenpolitische Rahmen, den die Bestrebungen fanden, den schwarz-gelben Legitimismus durch einen rot-weiß-roten (österreichischen) zu tarnen. Gerade die letzten zwei Wochen brachten diesbezüglich aufschlußreiche Klärungen. In gewohnheitsmäßiger serbischer Klarheit verlautbarte Belgrad: „Amtlich wird erklärt, daß in der Habsburgersrage keine neuen Momente ausgetaucht sind, die eine Aenderung des bekannten südslawischen Standpunktes zu dieser Frage hätten Hervorrufen können. Süd- slawien betrachtet nach wie vor einen Versuch der Restauration in Oesterreich oder Ungarn als eine Verletzung des Friedensvertrages, die Südslawien nicht hinnehmen könnte." - ... .. . . , ,. „
Zu gleicher Zeit befaßte sich „Giornale d'Jtalia", das Sprachrohr italienischer Außenpolitik, mit dem Gegenstand, wobei in auffallend scharfer Form Gerüchte über eine italienische Anregung oder Zustimmung in Fragen der habsburgischen Restauration zurückgewiesen wurden, die „unzeitgemäß und gefährlich" fei. Wie um jede Mißdeutung auszuschließen, folgte der ersten Absage eine Doublette unter dem vielsagenden Titel: „Wir bestätigen und Präzisieren!" Wenn etwas aus der Doppelfeststellung der in Wiederannäherung begriffenen Adriamächte klar war, so ist es die Tatsache, daß die römische Politik dem unverrückbar antihabsburgischen Standpunkt Belgrads jetzt ebenso Rechnung trägt wie 1920, als dem italienisch-südslawischen Rapallo-Frieden die antihabsburgischen Konventionen angefügt wurden, deren Echo im karlistifchen Putschjahr 1921 alle südslawischitalienischen Mißhelligkeiten übertönte — die damals ungleich reichlicher vorhanden waren als heute.
Dem von Südslawien und Italien vorgezeichneten Standpunkt mußte sich — ungern und widerwillig, aber doch — der Ouai d'Orsay, das französische Außenministerium, anschließen, das erklären mußte, daß Frankreich in Fragen der Habsburger-Restauration vollkommen mit der ablehnenden Politik des Klein- und Balkanverbandes übereinstimme. Das war zwar 1921 gleichlautend auch der Fall, was Briand nicht gehindert hatte, König Karl zum Griff nach der Krone geradezu anzueisern; aber 1937 ist nicht mehr 1921! Damals war der Kleinverband erst im Entstehen begriffen — der dreiteilige Vertragsabschluß erfolgte be- kanntlich erst als Folge des Osterputsches Karls. Frankreich aber herrschte 1921 in Europa wie noch nie im Lause der zahlreichen Vorherrschaftsepochen Frankreichs. Frankreich war daher der Gebende und Anziehende, kurz der Magnet, auf besten Fern, und Schutzwirkung die „kleinen" Staaten sich angewiesen fühlten. Damals konnte Frankreich die „kleinen" Staaten unterstützen in Habsburgerfragen, brauchte oder mußte dies aber nicht tun. Heute würde Frankreich die Axt an die Wurzel seines Bündnisses mit Belgrad legen, wenn es in dieser Frage Südslawien allein ließe, das seine beiden Bündniskreise — Kleine Entente und Balkanbund — fest hinter sich ausrichtete.
Bleibt Großbritannien, das 1937 gerade so wie 1931 aus Ruhe im Tonauraum dringt und daher gerade so wie 1921 einen „Gloworm" in Bereitschaft hielte. Denn eine Erkenntnis ist wohl all ge
mein: 1914 konnte über den Tod eines habsburgischen Thronfolgers ein Weltkrieg entbrennen; 1937 darf über den Rückkehrwunsch eines habsburgischen Thronanwärters derartiges nicht geschehen. Daher wird die Rückkehr eines Habsburgers verhindert werden, der Rückkehrwunsch unerfüllt bleiben — oder auf einem „Gloworm" enden. Begreiflich, daß unter den obwaltenden Umständen selb st der Bat ikan eine ablehnende Stellung wählt, obwohl sie sich gegen den Anwärter des katholisch-apostolischen Herrscherhauses wendet: „Da die Politik und Diplomatie des hl. Stuhles der Befriedung der Welt dienen, so kann die Mitwirkung des Vatikans bei einem Unternehmen, durch das neue Unruhe und Zerwürfnisse in die ohnehin schwierige Lage Europas getragen würden, als ausgeschlossen betrachtet werden" — dies meldete der vatikanische Korrespondent der über vatikanische Politik stets wohlunterrichteten Turiner „Stampa".
So liegt der Tatbestand. Sicherlich: Die Restaurationsfrage mag heute als „innere Angelegenheit Oesterreichs" bezeichnet werden — das ist ein Ausdruck, den ein staatlicher Souveränitätsbegriff fordern mag. Tatsächlich handelt es sich aber um keineinnerbst erreich ische, sondern um eine europäischeFrage, genau so wie 1921. genau so — sagen wir es offen! — wie bei der „Anschlußfrage", die vielfach als aller-
I dings unzutreffende Kehrseite der Medaille j betrachtet und besprochen wird. Gerade im oft genannten Jahr 1921 haben österreichische Bundesländer (Tirol am 24. April, Salzburg am 25. Mai) ihren Willen, sich dem Reich anzugliedern, mit geradezu einhelliger Volksmehrheit erklärt und diesen Volksentscheid als „innerdeutsche Angelegenheit" bezeichnet, ohne auch nur gehört zu werden. Selbst wenn eine schwache Zahl österreichischer Staatsbürger sich für die Wiederherstellung einer monarchistischen Staatsspitze erklären sollte — was als völlig ausgeschlossen erachtet werden muß — selbst dann wäre von der Willenskundgebung dieses Klüngels bis zur Willensdurchführung der Weg mit Explosionsminen gepflastert. Darum sind die Akten über die Restauration Habsburgs geschlossen. Ueber- lassen wir daher die Habsburger der Geschichte — der einzige Platz, der ihnen noch Ulkommt!
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Geradezu als Bestätigung dieses Berichtes trifft zur gleichen Zeit die Nachricht ein, daß eine sogenannte „Massenversamrmung" der österreichischen Monarchisten im Zirkus Renz in Wien wenige Minuten nach Beginn a« den Folgen einer durch Stinkbombenwürse verursachten Keilerei, bei der „Ottos Volk" sich energisch gegen Ottos Trabanten wandte, zugrundegegangen ist. Die Polizei verhaftete j dabei 22 Personen.
Der Kniefall der „Volksfront"
Heute große Finanzdebalre in der franzöfifche« Kammer / Der verkaufte
Sozialismus
ZI. Paris, 8. März.
Nachdem das französische Finanzministerium noch am Sonntag und Montag fieberhast an der Fertigstellung der technischen Einzelheiten der neuen Finanzvorlage gearbeitet hatte, wird heute Dienstag die französische Kammer die Aussprache über die von Ministerpräsident Leon Blum angekündigte Nüstungsanleihe beginnen. Man rÄnet mit einer beschleunigten Verabschiedung um so mehr, als nach einer Meldung der „Neuyork Herald Tribüne" mit der Auflegung einer Nüstungsanleihe im Auslande nicht gerechnet werden kann, da man in amerikanischen Kongreßkreisen sogar die Ansicht vertritt, daß der amerikanische Schahsekretär Mor genthau die Auflegung einer solchen Anleihe in den Vereinigten Staaten verhindern würde.
Die nun in Gesetzesform gekleideten Beschlüsse der französischen Regierung sind nichts anderes als ein Kniefall der „Volksfront" vor dem Kapitalismus. Sie stellen eine Aufgabe der sozialistischen Linie dar, die Blum selbst in die Formel „Versöhnung mit dem Kleinbürgertum und den 200 Familien" Idie Frankreich finanziell beherrschen) gepreßt hat. Offiziell wird zwar heute noch nicht angegeben. daß der Eingriff der „Volksfront"- Negierung in die französische Währung eine F e h l s P e k u l a t i o n war. Die „Volksfront" hatte gehofft, die Abwertung im Herbst würde den Fabrikanten eine Erhöhung der Großhandelspreise und damit eine Gewinnerhöhung bringen, die Kaufkraft der Verbraucher würde durch eine energische Stabi- lisierung der Einzelhandelspreise erhalten bleiben, Frankreichs Ausfuhr und Fremdenverkehr durch die Herabsetzung des Goldpreises eine Förderung erfahren und schließlich das aufgespeicherte und ins Ausland geflüchtete Kapital in den Kreislauf der Wirtschaft zurückkehren.
Eingetreten ist das Gegenteil. Man vergaß nämlich bei diesen Spekulationen, daß sich die gleichzeitige Einführung der 40-Stunden-Woche, die Sozialgesetze und andere Maßnahmen auf die Preise früher oder später auswirken mußte. Die wirtschaftliche Belebung als Folgeerscheinung der Abwertung beschränkte sich auf wenige Wochen und brachte dann um so fühlbarere Rückschläge, so daß nicht Entspannungen, sondern Verschärfungen eingetreten sind, die schließlich zu dem Kniefall der Regierung vor dem Kapitalismus geführt haben.
So liefert die französische Wirtschaft ge
radezu ein klassisches Beispiel für die Richiig- keit der Worte, die der Führer in seiner Proklamation zum Parteitag der Ehre aussprach: „Denn dies ist ein weiterer Grundsatz der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik, daß nicht der Lohn oder die Lohnhöhe das Entscheidende sind, sondern die Produktion... Es wäre der Staatsund Wirtschaftsführung ohne weiteres möglich gewesen, die Löhne um 20, um 40 oder auch 50 v. H. zu erhöhen. Allein die Lohnerhöhung ohne eine Produktionssteigerung ist ein Selbstbetrug, den das deutsche Volk schon i einmal mitgemacht hat. Es ist nach nationalsozialistischer Wirtschaftsführung ein Wahnsinn. die Löhne zu erhöhen und damit wenn möglich die Arbeitszeit zu verkürzen, d. h. die Produktion zu beschränken ..." Inwieweit die klare Erkenntnis des Führers das deutsche Volk vor den Folgen einer solchen Wirtschaftspolitik bewahrt hat, darüber wird uns die heutige Debatte in der französischen Kammer ja aufklären.
Bauernstreik um Marseille
Die Bauern der Umgebung von Marseille haben am Montag die Gemüsezu- suhren in die Stadt eingestellt, um gewisse ständische Forderungen zu erzwingen. Die Gemüseversorgung der Stadt wurde einstweilen aus Lagervorräten stchergestellt. In Bordeaux haben sich die Ingenieur-Offiziere der Handelsmarine dem Streik der Seeleute angeschlossen; die Matrosen - Gewerkschaft hat die Verhandlungen zur Beilegung des Ausstandes abgebrochen, weil sie ausgefordert wurden, sich wegen des Vorwurfs der gemeinsamen Auflehnung gegen Kapitäne und Bordoffiziere zu verantworten.
InParis fordern die Drucker und Setzer sofortige Lohnerhöhungen und drohen mit dem streik ab Mittwoch; ein sofortiger Streikbeschluß konnte mit Mühe verhindert werden. Die rechtsgerichtete Zeitung ,Le Jour" hat als erste Tageszeitung ihren Preis auf 40 Centimes erhöht und erklärt, daß keine unabhängige Zeitung unter diesem Verkaufspreis hergestellt werden kann.
MüMnberg mit Moskau verkracht
Paris, 8. März.
Der aus seiner Tätigkeit als Finanzier der kommunistischen Presse im Deutschen Reiche l sattsam bekannte Willi Münzenberg hat sich nach einer Meldung des „Matin" mit sei-- ' : : Moskauer Austraaaebern verkracht und