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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Dienstag, den 18 . F ebruar izz.
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Nummer 3
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Mandelausschalung und Stimme
Früher riet man Sängern von der Entfernung der Mandeln ab: Schädigung der hohen Stimmlage, Herunterrutschen der gesamten Stimme konnte die Folge sein. Dies hat sich jetzt mit der Verbesserung der Technik geändert. Die Ausschälung erweitert den unteren Rachenraum der Breite und der Höhe nach, wodurch die Stimme klangvoller und sonorer wird. Also kann man einem jüngeren Eesangsschüler einmal eher zur Herausschneidung der Mandeln raten, als einem ausgebildeten Sänger. In den allermeisten Fällen verändert die Mandelausschälung weder die Sprech- noch die Singstimme. Eine Stimmverbesserung tritt nach schonender Operation häufig ein. Verschlechterung kann aber erfolgen, wenn nach größeren Verletzungen bei der Operation die Eaumenpfeiler oder das Gaumensegel durch derbere Narbenzüge verzerrt wurden. Bei Unterlassung rechtzeitiger Stimmübungen nach der Operation kann die Stimme ebenfalls leiden. Nebenverletzungen (Verkleinerung des Zäpfchens), die nicht zu Verziehungen des Gaumens führen, haben keine Stimmstörungen zur Folge.
In manchen Fällen ist die Sprechstimmlage tiefer, in anderen die untere und obere Stimmgrenze höher oder tiefer geworden. Eine Stimmsenkung scheint vorübergehend bis zur Dauer eines Jahres bei Tenören vorzukommen, die eigentlich hohe Baritone sind. Eine vor der Operation normale Sprechstimme bleibt unverändert. Der nicht völlige Abschluß des weichen Gaumens nach oben beim kurzen Anlauten des Vokales „A" wirkt weder begünstigend noch verschlechternd auf die Stimme. Längerdauernde subjektive Beschwerden infolge Mandelausschälung kommen nur bei ausgedehnter Narbenbildung vor. Katarrhe der oberen Luftwege werden durch die Mandelausschälung nicht beseitigt.
Zunächst erfolgen Hebungen im Summen innerhalb der verschiedensten Töne in den Lagen. Die weiteren Tage erfolgt eine Erweiterung um je einen Ton nach oben und unten. Um das Gaumensegel zu üben, folgt eine sogenannte Trommelübung in bestimmten Vokalen. Vom sechsten Tage ab kann mezzoforte geübt werden. Um eine intensive Eaumensegeltätigkeit zu erzielen, werden „ku- kuk", „si-su" oder ähnliche Silbenfolgen gesungen. Durch diese Uebungen wird die Stimme in äußerst vorteilhafter Weise beeinflußt.
Traubenzucker
Traubenzucker besitzt als Nahrungsmittel ganz überragende, bis jetzt noch viel zu wenig ausgenützte Vorzüge. Er wird vom Darm ganz ohne Fermenthilfe, von den Körperzellen sehr leicht ausgenommen, ist für Zellen mit verschiedenster Leistung nur Energiespender ohne Belastung, weil er keine Schlacken hinterläßt. Dies gilt für alle Zufuhrarten. Mit dem neuen Traubenzuckergemisch kann man höher konzentrierte Darmeinläufe machen. Angezeigt ist Traubenzucker der leichten Ausnahme wegen bei Mastkuren. Man gibt 1^—2^ Stunden vor dem Frühstück ein Zuckerfrühstück in Zitronenwasser, Kaffee, Fruchtgelee, Milch usw. Stellt sich dann nach dieser Zeit das Hungergefühl ein, so erfolgt eine kohlehydratreiche Mahlzeit. Die geringe Verweildauer im Magen, dadurch nur vorübergehender Sskretionsreiz, läßt den Traubenzucker den milch- und eiweißreichen Kostplänen den Magendarm- gejchwllren vorziehen, auch wieder in Form von Puddings oder Gelees usw. Auch beim blutenden Geschwür sind Traubenzuckerspeisen ihrer geringen Reizwirkung wegen die erfterscheinenden Nahrungsmittel, weit schonender als die sonst gegebene Milch. Bei Herzmuskelschäden empfiehlt sich zur Umgehung der durch die Stauung funktionsuntüch- tigen Verdauungsorgane die Darreichung. Auch bei der akuten Nierenentzündung wird das Organ geschont und der Schaden des Hungerns ausgeglichen.
Warum
sind Erkaltungen Io gefährlich?
Als ein gekröntes Haupt, der König Georg V. von England, sich vor einigen Monaten zum letzten Schlummer legte, stand fest, daß die eigentliche Todesursache eine Erkältung war. Eine Erkältung, die erst ziemlich gelinde auftrat, dann aber scharf zupackte. Genau so, wie wir es um uns herum gerade in dieser Jahreszeit leider immer wieder beobachten müssen.
Mit einem Hatschi und einem Schnupfenfieber fängt es gewöhnlich an. Alles läuft zunächst ganz harmlos ab. „Ein guter Grog wird die Sache schon wieder einränken," sagen wir dann gewöhnlich. Und am anderen Tage rennen wir wieder los, weil wir nichts weiter als eine Elie- Lerschwere spüren. In Wirklichkeit ging und geht in uns eine ganze Menge vor und zwar das:
Die Haargefäße der an irgend einer Stelle von der Kälte getroffenen Haut zogen sich zusammen. Das Blut wurde von dort abgedrängt, es kam zu Stauungen im
Blutkreislauf. Der Körper versuchte, den Kältereiz abzuwehren, indem er größere Blutmengen an die kalte Stelle schickte, um sie wieder normal zu erwärmen. Gelang ihm das nicht, so häufen sich durch diese Störung Zersetzungsstoffe, die im gesamten Körper umherwandern und sich nun auf das augenblicklich schwächste Organ werfen. Deshalb treten Erkältungen meist ganz wo anders auf, als an der eigentlich verkühlten Stelle, darum führen sie nicht selten zu ernsten Lungen-, Nieren-, Blasen- und Blinddarmentzündungen, zu Bronchialkatarrhen, Rheuma und zu manchen anderen nicht minder schweren Leiden. Daß gerade während solcher Krise auch die Grippe- und Influenza-Bakterien im Organismus leichtes Spiel haben, eben weil das Blut keinerlei Kampfstoffe mehr hat, weiß jeder.
Was der Körper also braucht, sind aktive Abwehrstoffe. Kein Alkohol kann sie schaffen, weil er den Organismus schwächt. Dagegen bewährte sich unglaublich gut bei allen Erkältungskrankheiten, gerade aber bei Grippe und Influenza, das völlig giftfreie Hausmittel eines alten Naturvolkes, über das die Monatsschrift „Wegweiser zur Gesundheit", Herausgeber Friedrich Arthur Schreiber in Köthen (Anhalt), berichtet. „Tatar", so heißt das gute Hausmittel, beschleunigt den Blutumlauf und beeinflußt nach allen Seiten hin den gesamten Organismus, der im besonderen auch zu vermehrter Abgabe von weißen Blutkörperchen in den Blutkreislauf angeregt wird. Die weißen Blutkörperchen aber sind die Polizei im Blute, die über alles Kranke herfallen und es förmlich auffressen. So wird ' der Körper auf die natürlichste und sicherste Weise sehr flink abwehrkräftig und widerstandsfähig gemacht. „Tatar" ist also kein Wundermittel, sondern ein wunderbares Hausmittel, das auch von erfahrenen Aerzten gern empfohlen wird.
Rizinusöl
Ein leichter Schauer befällt den Schreiber der Zeilen, wenn er an die Kindertage denkt, in denen die Mutter gegebenenfalls unter allerlei Versprechungen dem Kinde zur Hebung der Stuhlverstopfung einen Löffel Rizinusöl einflößte. Und dem Leser dieser Zeilen wird es meist wohl auch nicht besser gehen. Wenn auch gelegentlich mal, wie ich es selbst erleben konnte, ein kleiner Erdenbürger mit Hochgenuß seinen Lebertran und das leckere Rizinusöl verzehrt, ja sogar dafür die Bezeichnung „Apfelsaft" wählte, so gehört dies immerhin zur Seltenheit. Die Mehrzahl von uns wird dankbar sein, daß die heutige Arzneimittelproduktion uns weniger drastisch wirkende und auch bester mundende Gleitmittel gegen Stuhlverstopfung liefert. Interessant sind jedoch nähere Angaben über das Rizinusmittel zu hören. Reiner Geschmack und hoher Nähr-
Bildarchi s MW
werj kennzeichnen die Sorte Rizinus, die in Süd hin« zum Backen wohlmundender kleiner Kuchen Verwenoung findet. Auch fehlt diesem Oel die abführend wirkende Eigenschaft. Erft durch Ranzigwerden erlangt das Oel jene Beschaffenheit, die uns den Appetit daran verleidet. Wir finden in Indien und Afrika die Rizinuspflanze, deren Oel den primitiven Völkern zu manchem Zwecke nützlich ist. Es diente zum Brennen kleiner Oellampen, fand auch Verwendung zu kosmetischen Zwecken schon in ältester Zeit, wie uns eine unlängst erschienene kleine Arbeit in einem ärztlichen Fachblatt berichtet. Die römischen Aerzte verwendeten es bereits in den Tagen, die durch ein Luxus und schließlich zum Verfall führendes Schlemmerleben gekennzeichnet waren, zu Abführzwecken. In neuester Zeit ist das Oel, dessen Erstarrungspunkt erst bei sehr Hoher Kälte liegt, von der Flugzeugindustrie vielfach angekauft worden. Es dient auch als Schmieröl. Die Blätter des Rizinusbaumes dienen als Futter von hohem Nährwert, die Samenrückstände finden nach dem Auspresten zu Dünge
zwecken Verwendung. Man staunt über die Größe der Ausfuhrziffer des Rizinus und vernimmt mit Verwunderung, welch riesige Summen im Welthandel mit jenem Oel, in den verschiedensten Formen verarbeitet, verdient werden das nus, löffelweise genossen, soviel Ekel bereitete und oft ein Schreckgespenst der Kinderstube war.
Was muß die Hausfrau von der Zichorie wißen?
Hauplanbaugebiete der überaus gesunden Salat-Zichorie M Chicoree sind Holland, Nordfrankreich und Belgien. Hier bildet der Zichoriensalat ein besonders im Winter sehr geschätztes Nah. rungsmittel. Aber nicht nur dort läßt sich die Kultur der Salat- Zichorie mit gutem Erfolge betreiben, sondern auch in Deutsch, land. Sie bedingt einen zweistufigen Arbeitsgang. Zunächst dm Anbau der Zichorienwurzel, der gleich jenem der Zuckerrübe hi Die zweite AnbaUstufe besteht im Treiben der Salat-Zichorie, was zumeist in Treibbeeten erfolgt. Der Boden des Beetes wird um- gegraben und gut gelockert, die Zichorienwurzeln, eine neben da anderen mit einem Abstand von 3 bis 4 cm in der Reihe da- artig eingesetzt, daß die Köpfe gerade mit der Bodenfläche ab- schneiden. Sodann wird die ganze Pflanzung etwa 15 cm hoch mit gutem, reinem Sand gleichmäßig überzogen. Hierüber gibt mm eine starke Schicht Pferdemist, auf diesen eine Abdeckung aus Erde und darüber noch eine möglichst hohe Schicht Streu, Kartoffelkraut usw. Diese Decke erwärmt sich und gibt zum Treiben der
Wurzeln Anlaß. Nach rund vier Wochen ist die Sandschicht vm dicken, weißen Schossen durchsetzt und es kann geerntet werden. Die Packung wird Stück für Stück beiseite geräumt und Wurzel nach Wurzel mit den auffitzenden Schossen vorsichtig herausgezo- gen. Alsdann trennt ein scharfer Schnitt den Schoß von der Wurzel. Nicht uninteressant dürfte in diesem Zusammenhang die Tatsache sein, daß man früher auf Schiffen gichorienwurzeln mit Sand in ein mit zahlreichen Löchern versehenes Faß packte, um auf diese Weise Zichorienblätter ernten zu können. Zweifellos benützten die alten Seefahrer die vitaminreichen Zichorienblätta als ein Mittel, den Skorbut fernzuhalten.
Wenn sich der Genuß von Salat-Zichorie in den verschiedenen Gauen Deutschlands erst nach und nach einbürgert, so siedet die Zichorie als Kaffeezusatz schon seit bald "200 Jahren in fast jedem Haushalt Verwendung. Es handelt sich bei der Kaffee- Zichorie um die gleiche Pflanze (Cichorium Intybins), nur des hier nicht die Blätter, sondern die durch Veredelung hochgezüchtete, kohlehydratreiche Wurzel verwendet wird. Ihr Anbau wird seit Generationen traditionell gepflegt in begrenzten Gebieten der Magdeburger Börde und in Württemberg und Baden. Dort befinden sich auch die großen Trocknungsanlagen, in denen die Wurzeln gedarrt und lagerfähig gemacht werden. Die weitere Verarbeitung der Kaffee-Zichorie erfolgt heute ausschließlich >» Groß-Röstbetrieben, deren hygienische Arbeitsweisen mustergültig sind. - -
Zichorie
Der Hauptstoff der Wurzel der Edelzichorie ist eine stack- ähnliche Substanz, das Inulin, aus dem sich beim Rösten Ka- ramel, aromatische Geschmacks- und Bitterstoffe bilden, deren ga- rungs- und fäulnishemmenden Wirkung die Wissenschaft eine" günstigen Einfluß auf den menschlichen Organismus zuschreibt. Auch ist bekannt, daß die geröstete Zichorie Galle, Leber um Nieren zu intensiverer Tätigkeit anregt und somit den Stoffwechsel in unserem Körper begünstigt. Die geröstete Zichorie ist dM ein beliebtes Ergänzungsmittel zum Bohnenkaffee, Mischkaffee oder Getreidekaffee.
Der Gebrauch der Zichorie, sowohl als Salat oder Gemüse wie auch als Z'.ssatz zum Kaffeegetränk, liegt im Interesse jeder.fm- sorglichcn Hausfrau. Volkswirtschaftlich wäre es nur zu begruM wenn der Anbau dieser Nutzpflanze in Deutschland ausgeoe?« werden könnte. Diplomlandwirt M. Behreno-
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