Nr. »7
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Montag, den 15. Februar 1937
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Normallohn Ist:
Für die sechsköpfige Familie ausreichend
Bevölkerungspolitische Großkundgebung des Reichsbundes der Kinderreichen in der Berliner
Deutschlandhalle
X Berlin, 12. Februar.
Mehr als 20 000 Menschen fanden sich gestern abend in der Deutschlandhalle zur Großkundgebung des Reichsbundes der Kinderreichen ein. die ihr besonderes Gepräge durch die Auswahl der Redner — Reichs- juaendführer Baldur v. S ch i r a ch, Neichs- leiter Dr. Robert Ley und Leiter des Rasse- politischen Amtes des NSDAP., Dr. Walter Groß, erhielch Die Kundgebung stand unter der vom Bundesleiter. SS.-Sturm- bannführer S t ü w e, in seiner Eröffnungsansprache verkündeten Parole: Wachsen muß unser Volk, denn was nicht wachst, trägt den biologischen Todeskeim in sich. Jeder einzelne, jede deutsche Frau muß wissen: Nur wenn unser Volk auf der Grund- läge einer tiefen sittlichen Erneuerung wieder in Ehe und reichem Kindersegen die höchste sittliche völkische Pflicht und den wahren Lebensinhalt sieht, werden wir ein tausendjähriges Reich haben!"
Der Jugendsührer des Deut- scheu Reiches. Baldur von Schirach, betonte, daß ohne die tätige Unterstützung und ohne das Vertrauen der Väter und Mütter die Jugendbewegung Adolf Hitlers niemals in Marsch gesetzt worden wäre und dieses Vertrauen der Eltern das eherne Fundament bleibt, auf dem die Jugend des Führers arbeitet. Eingehend beschäftigte er sich mit den Erziehungsgrundsätzen der Eltern und der verantwortungsbewußten Jugendführer.
Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Leh hob hervor, daß die Lösung der sozialen Fragen, die eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung und Stärkung unseres völkischen Bestandes ist, vor allem von der Lösung der Raumfrage abhängt. Das deutsche Volk braucht Raum nicht aus machtpolitischen, son. dernaus volkspolitischen Grün- d e n. Ein weiteres Erfordernis ist das Vorhandensein gesunden und ausreichenden Wohnraumes, der sich nicht nur auf Siedlungen zu erstrecken braucht. Außerdem gilt es aber, den Bildungsgang in eine Form zu bringen, die es ermöglicht, daß der junge Mann mit 24 Jahren spätestens eine Familie gründen kann. Auf die Frage der unehelichen Kin - krr eingehend, erklärte Dr. Leh, daß mit dr» unmöglichen Vorurteilen einer vergangene« Zeit aufgeräumt und jeder unverhei- Mim Mutter, die aus natürlichen Instinkte« einem Kind das Leben gibt, derselbe schütz und die gleiche Ehre wie jeder anderen Mutter gewährt werden muß.
Der Leiter des Rassepolitisch kn Amtes der NSDAP., Dr. Walter Groß, erläuterte die bevölkerungspolitischen Grundsätze der NSDAP. Wer Kultur erhalten, wer einen Staat in die Ewigkeit ründen will, der muß zuerst Pflegen, krallen und mehren, was Grundlage und Urquell des irdischen Lebens ist: Das Blut des Volkes, das Volk selbst. In der Shstemzeit Hai man nicht sehen wollen, daß bereits seit 1876 der Rückgang der Geburten ununterbrochen anhielt. Der Mann und die Frau, . die ihrem Volk Kinder schenkten, wurden wirtschaftlich bestraft, in ihrem Fortkommen behindert und Gegenstand des Spottes. Im
Augenblick der Machtübernahme hat im deutschen Volk der Kamps gegen den Niedergang begonnen. Die nationalsozialistische Bewegung beginnt den Kamps gegen den Geburtenrückgang nicht unter materiellen Gesichtspunkten, sondern unter der »Frage der inneren Haltung des Volkes. Dr. Groß betonte die Notwendigkeit, daß Lohn und Gehalt kür den Normalbestand einer Familie mit vier Kindern ausreichen sollen und daß dieses Normaleinkommen nicht fürEinzelgänger bestimmt i st. Der Reichsbund der Kinderreichen ist ein lebendiges Mahnmal des Willens, der die Zukunft des ganzen Volkes sein muß. Deutschland muß Kinderland werden! Am Ende des nationalsozialistischen Aufbaues soll nicht nur der starke Staat von beute stMen. sondern zugleich auch das große Volk von morgen!
Schäker wurde LandesverbkmdsMrer
08 Z. Stuttgart, 13. Februar.
Der vom Reichsjugendsührer mit der Leitung des Neichsverbandes für Deutsche Jugendherbergen beauftragte Obergebiets- sührer Rodatz ernannte auf Vorschlag von Gebietssührer Sundermann den stellv. Landesverbandleiter Schairer zum Leiter des Landesverbands Schwaben e. V. Gebietsführer Sundermann, der seitherige Leiter, übergab das Amt anläßlich eines Kameradschaftsabends des Gebietsstabes der Schwäbischen HI. im neu errichteten Haus der Jugend in Tübingen.
Landesverbandsleiter Schairer wurde bereits im Jahre 1924 von Professor Dr. Nägele als Geschäftsführer des Schwäbischen Jngendherbergenwerks nach Tübingen berufen. Wie bescheiden war seinerzeit noch dieses Werk, wie mangelte es an Mitteln, und wie schwierig war es, solche zu schaffen! Daß der neue Geschäftsführer dieser Aufgabe gewachsen war. beweist der Ausbau ' des schwäbischen Jugendherbergennetzes. Der bereits früher erbauten Schorndorfer Jugendherberge folgten nacheinander Gmünd, Reutlingen. Simozhci-n. Künzelsau. Mergentheim. Kreßbronn, Friedrichshofen. Waldenburg und Wiesensteig. Znm Teil wurden diese Jugendherbergen ganz neu gebaut, znm Teil durch Ankauf und Umbau anderer Häuser gewonnen.
Bei der Machtübernahme im Jahre 1933 war der Landesverband Schwaben der einzige im Reich, der keineSchulden hatte. In Anerkennung dieser Leistung wurde Geschäftsführer Schairer zum Unterbannführer ernannt und durch Berufung in den Gebietsstab der Schwäbischen HI. mit der Leitung der Abteilung Jugendwandern betraut. Das schönste Werk des neuen Landesverbandsleiters. in dem seine langjährigen Erfahrungen zur Reife kamen, ist das inzwischen von ihm gebaute „Haus der Jugend" in Tübingen, dessen Baustil und Ausgestaltung bekanntlich richtunggebend für das Reich sind, und das daher als Tagungsort > " ersten Bantagung der HI. ansersehen wurde.
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' U. Fortsetzung
„Siehst du, Thora, das Hab ich dir doch auch gesagt", warf Freda ein und reichte Tourbier zutraulich die Hand. „Wenn der Herr Doktor es verordnet hat, muß man es auch machen."
„Sehr richtig, Mademoiselle. Sie sind viel vernüsliger, als Ihre Frau Schwester".
Tourbier lächelte gütig in Fredas Augen hinein. Die hatten ihn einen Augenblick prüfend gemustert. Das Lächeln in ihren Augen ver- ucfte sich. Ja, dieser Dr. Tourbier war so, wie Thora ihn geschildert hatte. Er war ein Mensch, nicht mehr und nicht weniger.
Thora Merredier sah scheu die Treppe hinauf, "ni der. ihr Mann verschwunden war.
„Philipp liebt es nicht, wenn ich immerfort Kant bin. Er —" üm ihren Mund zitterte es.
»redas Augen funkelten. —Stumm sah sie Tourbier an: „Kannst du da nicht helfen?" schienen sie zu fragen.
Tourbier räusperte sich: „Ich werde mit Herrn ,,"redier noch einmal sprechen, .gnädige Frau, ^bedingt müssen Sie liegen, wenn Sie das >^Mfnis dazu haben oder wenn ich es anordne, komme gleich darauf. Die neuen Injektionen Me ich mitgebracht. Wollen doch mal sehen, " wir damit nicht weiterkommen",
Thora Merrediers „Ja" klang gehorsam, aber
, ö^ii? sagte Freda: „Ja, wenn du nicht qe- > Md werden willst . . "
dora strich Freda leicht über die Wange, ^and war ganz blaß und durchsichtig. Das leiht der seinen Adern lag wie eine Zeichen? unter der zarten Hart,
huldigen Sie. Herr Doktor, wenn ich Hausfrauenpflichten nicht erfülle."
»eo« faßte die Schwester unter. Ihr blühen-
VON KLTNe OONNV
Alle Rech« voibehlllien bei: Horn-Berlap. Berlin W 3S
des, kindliches Gesicht war dicht neben dem ver- werlkten Gesicht der Schwester. Tourbier sah dann beiden nach, wie sie da die Treppe hinaufgingen - - mit einem energischen Schwung Freda, schwankend und kraftlos Thora.
Mit heftigen Schritten ging Tourbier aus der Veranda. Die Ecke der Helten Vastmatte auf dem Boden hatte sich umgeschlagen. Er trat zornig mit dem Fuß darauf. Erst wie er in die Kammer des kranken Küchenboys trat, den er hier i.uch behandelte, beruhigte sich sein Haß gegen Merredier, Der Junge hatte sich beim Holzhacken die Art ins Bein gejagt. Tourbier fand den Kranken viel besser. Mit ergebenen und demütigen Augen sah der Junge ihn an. Nur als Tourbier verordnete: „Noch mindestens zwei Wochen liegen bleiben", atmete er angstvoll.
„Ich werde mit dem Herrn reden", versprach Tourbier. Sein Zorn kam schon wieder auf. Wenn schon Thora sich vor diesem ängstigte, was kannte man dann von diesem kleinen Schwarzen erwarten?
Dann ging er hinauf zu Frau Merredier.
Thora lag mit geschlossenen Augen in ihrem Bett. Sie zuckte nicht als der Arzt die Spritze in ihren Arm stach und dann mit einem geschickten Griff wieder herauszog.
„Sehr weh getan?"
„Um Thoras Mund lag ein winziges Lächeln.
„Sie mir weh tun, Doktor? Nie!"
Tourbier fühlte noch Thoras Puls, ließ ihn schnell wieder los. Seine Stimme klang belegt:
„Also soweit wären wir. In acht Tagen komme ich wieder. Was ich Ihnen gegeben habe, ist eine sogenannte Depotspritze. Vorrat für acht Tage. Wir haben im Krankenhaus mit diesen Leberinjektionen auf Vorrat gute Erfahrungen gemacht, Dr. de Jong wollte erst nicht recht ran, ist jetzt aber auch ganz überrascht. Und
Voselschutzwarte ln MenWm
Stuttgart, 12. Februar.
Der Reichsforstmeister hat durch Er- laß vom 14. August 1936 die Vogelschutz- ivarte Stuttgart-Hohenheim ge- nehmigt. Damit hat Südwestdeutschland die Grundlage für planmäßige Praktische Vogelschutzarbeiten erhalten. Eine Sammlung zur Veranschaulichung des wirtschaftlichen Vogelschutzes wird bei der Landwirtschaft- lichen Hochschule in Hohenheim eingerichtet. Dort finden dann auch dieKurse und Lehrgänge statt. Die neue Einrichtung hat das größte Jntereffe und die Unterstützung der Württ. Forstdirektion, der Württ. Landesbauernschaft und der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim gefun- den. Die wichtigsten
Aufgaben
sind: 1. Für die Forstwirtschaft: Unterweisung der Forstbeamten und Waldbesitzer über Praktischen Vogelschutz. 2. Für die Landwirtschaft: Planmäßige Vogelschutzarbeit im Obst- und Gartenbau. 3. Für Schule und Allgemeinheit: Vorträge und Wanderungen über Vogel» stimmen und die Beziehungen zwischen Vogelwelt. Landschaft, Mensch und Wirtschaft.
Die Aufforderung zur Teilnahme an Kursen und Lehrgängen wird jeweils vorher in der Tagespresse und in Fachblättern bekanntgegeben. Am 1. April 1937 beginnt die offizielle Tätigkeit der Dogelschutzwarte.
Eine bedeutsame Anordnung Dr. Leys
Der Reichsleiter der DAF., Dr. Leh, hat folgende Anordnung erlassen:
Um jungen fähigen und strebsamen Handwerkern, die nicht im Besitz eines entsprechenden Vermögens sind, in Zukunft die Möglichkeit zu geben, sich eine Existenz zu gründen, wird die Deutsche Arbeitsfront durch die Bank der Deutschen Arbeit Junghandwerkern, die die gestellten Bedingungen erfüllen, die Schaffung einer Existenz durch Gewährung eines Personalkredits ermöglichen.
Die Höhe des Kredits wird bestimmt durch die Art des Handwerks. Der Kredit ist so hoch, daß der Junghandwerker sich erstens eine Werkstatt einrichten kann und zweitens über das notwendige Betriebskapital für die ersten drei Mo'nate verfügt. Die Rückzahlung des Kredits erfolgt in angemessener Weise, d. h. daß der neue Handwerksmeister nicht über», mäßig belastet bzw. der neue Betrieb in keiner Weise gefährdet ist.
Für die Gewährung eines Kredits müssen folgende Bedingungen erfüllt seit,:
.4. Allgemein: 1. Nur Mitglieder der DAF. erhalten den Kredit. 2. Der Bewerber muß ein einwandfreies politisches Führungszeugnis des Hoheitsträgers der Partei beibringen. 3. An dem für den neuen Betrieb in Aussicht genommenen Ort muß die Existenzmöglichkeit nachgewiesen werden, d. h. das betreffende Handwerk darf nicht bereits übersetzt sein. 4. Der Bewerber muß sich an dem Sparsystem der DAF. beteiligen. 5. Der Bewerber muß sämtlichen gesetzlichen Bestimmungen für die Einrichtung eines Handwerksbetriebes entsprechen.
L. Für am 1. März 1937 noch in der Lehre stehende oder neu in die Lehre eintretende Handwerker: 1. Der Bewerber muß an den Bcrusausübungslehrgängen der DAF. teilnehmen. 2. Der Bewerber muß ebenfalls an den jährlichen Reichsberufswett- ! kämpsen teilnehmen. 3. Er muß nach der Lehrzeit » an den dieses Jahr (Oktober/November) erstmalig t stattfindenden Leistunaswettkämpfen für Gesellen
teilnehmen. In einem Zeitraum von höchstens nenn Jahren muß der Bewerber fünf Leistungs- wettkämpse mit „gut" oder drei Wettkämpfe mit „sehr gut" abgeschlossen haben. Näheres in den Ausführungsbestimmungen.
0. Für Handwerker im ersten bis vierten Gesellenjahr gilt ebenfalls der Absatz L3.
I). Für Handwerker mit vier und mehr Gesellenjahren: 1 . Der Bewerber muß an einem besonderen Lehrgang der Deutschen Arbeitsfront für zusätzliche Berufsausbildung (vom 1 . April 1937 bis 30. September 1937 oder vom 1 . Oktober 1937 bis 31. März 1938) teil- nehmen. 2. Er muß an dem sich an diesen Lehr- gang anschließenden Leistungswettkampf teilneh- men und ihn mit „gut" bestehen.
Die Ausführungsbestimmungen zu dieser Anordnung erläßt der Leiter für „Das Deutsche Handwerk" in der Deutschen Arbeits- front im Einvernehmen mit dem Leiter des Amtes für Berufserziehung und Betriebsführung. Die Ausführungsbestimmungen find ab l. März in den Ortswaltungen der DAF. erhältlich. Die Auszahlung der Handwerkskredite beginnt im Januar 1 SSS.
SsieWi der Mrn. StMisiymlu
Große» Hau»
Montag, 15. Februar: Geschloffen.
Dienstag, 16 . Februar: Geschlossen.
Mittwoch, 17. Februar: NSKG. 58: „DaS Wunder". — „Hyazinth Bißwurm" (oder das Spiel vom Schwaben, der das Leberle gefressen). Anfang 8 , Ende 10,15 Uhr. Donnerstag. 18. Februar: 6 16: „Rembrandt van Rijn". Anfang 7. Ende 11 Uhr.
Freitag 19. Februar: NSKG. 57: „Die Macht de» Schicksals". Anfang 8, Ende 10.45 Uhr. Samstag, 20. Februar: ? 16 -. „Die Regiments- tochter". Anfang 7.30, Ende 10 Uhr.
Sonntag. 21. Februar: NSKG. 3. Jugendvorstellung: „Die Regimentstochter". Anfang 3, Ende 5.15 Uhr. — 4dk/1 10: Dirigent: Der Komponist Prof. Paul Graener „Der Prinz von Homburg". Anfang 8, Ende 10.30 Uhr. Montag, 22. Februar: 4 14: „Die Entführung aus dem Serail". Anfang 8. Ende 10.30 Uhr.
Kleines Haus:
Montag, 15. Februar: 4 15: „Kabale und Liebe".
Anfang 8, Ende 10.15 Uhr.
Dienstag, 16. Februar: v 17: „Versprich mir nichts". Anfang 8, Ende 10.15 Uhr.
Mittwoch, 17. Februar: NSKG. 59: „Die vier Gesellen". Anfang 8, Ende 10.30 Uhr. Donnerstag, 18. Februar: k 17: „Versprich mir nichts". Anfang 8, Ende 10.15 Uhr.
Freitag, 19. Februar: Geschloffen.
Samstag, 20. Februar: L 17: Neuinszenierung „Thvma-Abend". Waldfrieden, Lottchens Geburtstag, Die Brautschau. Anfang 7.30, Ende 10.15 Uhr.
Sonntag, 21. Februar: L 17: „Der Reiter". Anfang 7.30, Ende 10.30 Uhr.
Mvntag, 22. Februar: NSKG. 60: Molitzre-Abend „Kopfschmerzen der Liebe" — „Tartusfe". Anfang 8. Ende 10.30 Uhr.
Humor
Als der ländlich aussehende Mann zum drittenmal kam und wieder zwölf Scheintodpatro- ! nen verlangte, fragte der Waffenhändler: „Sa- i gen Sie mir bloß, was machen Sie mit den vielen Patronen?" — „Ich bin der Dorfbader von Dingskirchen und da habe ich jetzt auf allgemeinen Wunsch beim Zahnziehen diese Narkose eingeführt."
Barbier
Mein Werk ist ernst und nicht zum S" ,".m.
Wer zu mir kommt, muß Haare tu en.
Den Kahlkopf nur und's Milchgesich r ! Kennt man in diesen Hallen nicht.
Ruhe, gut essen, immer wieder Ruhe — keine Anstrengung."
„Keine — „Aufregung" " wollte er sagen. Aber dies Wort verschluckte er. Es wäre wie ein Hohn gewesen, der Frau Merrediers „keine Aufregung" zu verordnen.
„Also, Auf Wiedersehen, er beugte sich nieder. Thoras Hand kam ihm entgegen. Mit einem heftigen, ihr selbst unbewußt leidenschaftlichen Druck.
„Auf Wiedersehen, Doktor". Sie schloß die Augen wandte den Kops zur Seite. Er brauchte nicht zu sehen, daß ihr die Tränen kamen. Tourbier stand noch einen Augenblick. Mit verlorenen Blicken sah er sich in dem Raum um, diesem weißen, sauberen Raum, der wie das Widerspiel von Thora Stormsens Wesen war. Bei sich allein nannte er sie niemals Thora Merredier. Thora Stormjen in diesen beiden Worten konnte er sie allein wiederfinden.
Merredier war sehr enttäuscht. Er hatte sich mit Dr. Tourbier so richtig festkneipen wollen. Aber Torbier brach-schon nach einer Stunde aus.
„Ein Waschlappen sind Sie, Doktor", grollte Merredier, sein Gesicht war rot vorn Trinken, die Adern am Hals traten dick hervor. Was bleibt einem denn hier im Lande anders als das Trinken und die Weiber2"
„Und Arbeit", meinte Tourbier scharf.
Merredier lachte auf. „Arbeit? Dafür sind die Niger da!" Er schenkte sich mit zitternder Hand das Glas voll Whisky.
„Soda?" Tourbier wollte ihm NO er einschenken. Merredier stieß die Flasche fort, sie geriet ins Schwanken.
„Unsinn. Wasser. Von Wasser werde ich immer durstiger. Wasser ist für die Weiber - ich danke! Drost. Tourbier. Und daß Sie das nächstemal länger Zeit haben."
Tourbier nahm seine Tasche.
..Also aus Wiedersehen. Merredier, und vergessen Sic nicht: Ruhe und Schonung für Ihre Frau! Das einzige Mittel!"
Merredier sah ihn aus rotunterlaufenen Augen an:
„Wozu habe ich denn dann eine Frau? Nichts los mit den europäischen Weibern hier! Da lobe ich mir doch - "
Dr. Toubier drehte sich um, ging hart aus dem Zimmer. Noch ein Wort, und es hätte ein Un- Unglück gegeben.
Im selben Augenblick, als er die Veranda hcrunterkam, kam aus dem Seitenweg des Gartens Freda. Sie trug einen großen, breitrandigen Srrohhut in der Hand:
„Darf ich Sie ein Stück begleiten. Doktor?" fragte sie leise. „Ich möchte über Thora mit Ihnen sprechen."
Tourbier nickte: „Gern Mademoiselle". Sie stiegen in Merrediers Wagen, der vor der Pforte wartete. Der schwarze Chauffeur fuhr aus seinem Dösen auf. sprang herab, ihnen den Schlag zu öffnen.
„Wohin?" fragte er.
Tourbier überlegte, sah nach der Uhr: „Fahren Sie zu Monsieur Hartmaun?"
„Ach. der deutsche Farmer drüben, jenseits der englischen Grenze", fragte Freda interessiert. „Ich habe schon so viel von ihm gehört. Kennen Sie ihn näher?"
„Ich glaube wohl, Mademoiselle. Ein prächtiger Mensch, nur sehr Einsiedler. Ein Mann, vor dem man ehrlichen Respekt haben muß."
„Lassen Sie das nur meinen Schwager Merredier nicht hören. Es gibt schon immer Krach, wenn ich mit Thora deutsch spreche. Sie müssen wissen, wir sind beide in Deutschland ausgewachsen, und wir sprechen schrecklich gern deutsch."
„Genieren Sie sich nicht, Mademoiselle". Tour- bier wechselte plötzlich ins Deutsche über, jch spreche nämlich auch sehr gern deutsch. Habe allerdings einiges verlernt, seitdem ich in Deutschland war".
„Oh. Sie waren drüben?" Sehnsüchtig sah Freda 'ihn an.
„Ja. in Kriegsgefangenschaft. Und dann auch nachher. Jch liebe sie. die Deutschen. Jch stehe auch sehr gut mit Schwester Elisabeth".
Fortsetzung folg»