Leite 3 - Nr. 35
Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter'
Freitag, den 12. Februar 1837
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Aus Stadt und Land
Nagold, den 12, Februar 1937
Wer sich mit Posaunenschall hat ankündigen lassen, muß oft mit gedämpfter Trommel wieder nach Hause gehen.
Der zweite Schnee
Der Winter gibt sein Spiel noch nicht verloren, j wie mancher Optimist wohl angenommen hat, . Mit einem heftigen Schneetreiben setzte er sich ! msiern abend zur Wehr und hüllte die Landschaft in ein weitzes Kleid, Ganz heimlich ist ^ zu uns gekommen, er hat die allgemeine Ver- ounkelungsübnng benützt, nochmals von sich reden -u machen, trotz Schmetterlingen und Schneeglöckchen, die uns schon den Frühling kündeten,
Abteilaogsleiter Moshack vom DA3
vor den Spaniendeutschen
Gestern vormittag ll Uhr versammelten sich M Spaniendeutschen im Traubensaal zu einer gegenseitigen Aussprache mit dem Leiter des Mfscmsschusses, Pg. M o s h a ck-Stuttgart, der eigens zu diesem Zweck hierher gekommen war. Dieser ging in verständiger Weise auf die Nöte und Wünsche der Betreuten ein, indem er aller- gings zu verstehen gab. daß ureigenste persönliche Interessen, denen der Allgemeinheit weichen müssen. Verschiedene strittige Fragen wurden m einer allgemeinen Aussprache geklärt, wie die Zusammenkunft überhaupt bewiesen hat. daß über das Wohl und Wehe der Flüchtlinge von höherer Warte gewacht wird,
Silbergeld wird aufgerufen
Vom 1. April 1937 ab gelten Silbermünzen zu 1 Mark und 1 Reichsmark, sowie 5 Reichsmark aus den Jahren 1924--1932 nicht mehr als gesetzliche Zahlungsmittel, Jedermann darf nach dem 1. April 1937 diese Münzen also zurückweisen. Nur wenige öffentliche Kassen nehmen die Einwechslung nach diesem Zeitpunkt noch vor, aber auch nur bis zum 30, Juni 1937, In zahlreichen Sparbüchsen befinden sich sicherlich noch solche in den nächsten Monaten wertlos werdende Silbermünzen, Jeder sollte seine Sparbüchse Nachsehen und die in Betracht kommenden Münzen durch die Sparkasse entnehmen lassen. Von den früher bereits außer Kraft gesetzten Silbermünzen sind, wie die Statistik zeigt, gewaltige Millionenbeträge nicht wieder zu den Reichskassen zurückgelangt. Die Besitzer solcher alten Silbermünzen haben infolgedessen Wbare Verluste erlitten. Jeder, der jetzt seine Ttirbüchse Nachsehen und das Geld auf ein Limkassengut gutschreiben läßt, ist vor ähnli- 4« Enttäuschungen bewahrt. Selbstverständlich «scheu die Sparkassen die aufgerufenen Münze« bis zum Fristablauf auch jederzeit gegen krsfähiges Geld um.
Schwetneschlachtungen durch Gastwirte
Es besteht Veranlassung, nachdrücklichst daraus hinzuweisen, daß für sämtliche Ächweineschlachtrmgen durch Gastwirte (sogenannte gewerbliche Hausschlachtungen) Schlachtscheine erforderlich sind. Die Ausstellung dieser Schlachtscheine erfolgt für die Gastwirtschaften, denen kein Metzgereigeschäft mit Verkaufsladen angeschlosten ist, durch die zuständige Kreisbauernschaft, für die Gastwirtschaften mit Metzgereigeschäften dagegen durch den zuständigen Innungsobermeister.
Zu beachten ist noch ganz besonders, daß Lchlachtschein und Schlachtsteuerbescheid aus- nnander zu halten sind. Während der Lchlachtschein im Nahmen der Schlachtviehmarktordnung zur Regelung der Schlachtungen bestimmt ist, dient der Schlachtsteuerbescheid. der von den Schlachtsteuerstellen bei den Bürgermeisterämtern ausgestellt wird, steuerlichen Zwecken.
Eiutopf-Rezept
^Wiederum ist jeder Tisch am kommenden Sonntag, 14. Februar, für den Ein- topf gedeckt. Wieder sind sich alle Volksgenossen in dieser einen sozialistischen Handlung einig und helfen, jeder zu seinem Teil, an dem großen Friedenswerk des deutschen Volkes mit.
Hier gibt es kein Beiseitestehen, kein Nicht- stntmachenwollen und keine privaten Vorbehalte. Stark sind wir nur in der geschlossenen Einheit, groß stets im Kampf, unüberwindlich im Ringen um Freiheit und Brot. Varum ist für uns der Eintopfsonntag ein <ag der Solidarität, mehr als nur Sinnend, ein Tag der Geschlossenheit aller Helfenden.
Von allen Plakatsäulen ruft uns der See- has sein gutes Rezept entgegen, ein schmack» hastes Fischgericht. Wer möchte es nicht be- Wen? — i Kilogramm Kartoffeln, sowie aoo Gramm gelbe Rüben, eine Selleriewur- M, eine dicke Lauchstange, eine Zwiebel, Petersilie reinigen und in kleine Würfel ober Scheiben schneiden. 750 Gramm Fisch- LA w große Stücke zerteilen. In einem
drei Eßlöffel Fett erhitzen und schicht- und Gemüse hineingeben. MWen die einzelnen Lagen Salz und ge- AEe Petersilie streuen, V« Liter Wasser kA D^'ühe darübergießen, 1 Viertelstunde °°r dem Anrichten den Fisch darauflegen gardäinpf unter öfterem Schütteln
Wann hilft die DAF.-Rechtsberatung?
Das Aufgabengebiet der Rechtsberatungsstellen der DAF. ist fest Umrissen. Es beschränkt sich auf die Gebiete des Arbeits. und Sozialversicherungsrechtes. d. h. die Rechtsberatungsstellen gewähren Rechtsschutz in allen Rechtsangelegenheiten, die ein Arbeitsver- hältnis betreffen (Tariflohnforderung, Rechts- lohnforderung, Ueberstundenforderung, Urlaubs- ansprüche, Kündigungen, Kündigungswiderrufklage usw.) oder sich aus einer öffentlich rechtlichen Kranken-, Unfall-, Invaliden-, Angestellten-, Erbschaft?-, Arbeitslosenversicherung oder einer gesetzlich zugelassenen Ersatzeinrichtung (z. B. Ersatzkrankenkassen) ergeben.
Diesen Rechtsschutz erhalten alle Mitglieder der DAF. von den Rechtsberatungsstellen kostenlos. In Rechtsangelegenheiten eines inzwischen verstorbenen Mitgliedes können auch dessen Angehörige die Rechtsberatungsstellen m Anspruch nehmen.
Gehaltsanfpruch bei Krankheit
Ein Angestellter behält seinen Anspruch auf Gehalt auf die Dauer von sechs Wochen, wenn er durch unverschuldetes Unglück an der Leistung der Dienste verhindert wird. Diese Bestimmung schließt nicht aus, daß bei wiederholten Unglücksfällen die Vergünstigung auch mehr beansprucht werden darf, begrenzt aber natürlich den Umfang der Verpflichtung des Dienstherrn für jeden Ünglücksfall zeitlich auf sechs Wochen. In der Rechtssprechung deS Reichsarbeitsgerichtes ist anerkannt worden, daß eine wiederholte akute Erkrankung, auch an dem gleichen Leiden, nach Ausheilen des früheren Krankheitsfalles als selbständiger neuer Unqlü cks- fall zu betrachten ist und daher auch den Gehaltsanspruch auf sechs Wochen der Krankheit erneut auslöst. Das entspricht der Billigkeit und dem. was das Gesetz für den Dienstherr» als zumutbar erachtet.
Anders liegt aber der Fall, wenn bei der Wiederaufnahme der Arbeit der Angestellte von dem Leiden nicht geheilt, sondern nur gebessert ist und sich schließlich eine Heilbehandlung erforderlich macht. In einem solchen Fall hat vor einiger Zeit das Reichsarbeitsgericht das Vorliegen eines neuen Unglücksfalles der die Fortsetzung des Gehaltes auf sechs Wochen rechtfertigen würde, verneint.
Neues Merkblatt für Ehefchließende
Dom Reichsgesundheitsamt wurde mit Ermächtigung des Reichsinnenministers das Merkblatt für Eheschließende, das bei der standesamtlichen Anmeldung überreicht wird, in neuer Fassung, die den Gesichtspunkten der Erb- und Rassenpslege gerecht wird, heraus- gegebcn. An der Spitze des neuen Merkblattes steht der Grundsatz, daß die Gesundheit von Mann und Frau die Voraussetzung für das Glück jeder Ehe ist und daß nur die Gesundheit alle die Körper- und Geisteskräfte sichert, die Zufriedenheit im ehelichen Leben und gesunde, schaffensfrcudige Kinder verbürgen. Nach Hinweisen darauf, daß jede Heirat zugleich ein L-tück des Gesamtschicksals der Volksgemeinschatt bestimmt und nach Erwähnung der nach dem Ehegesundheitsgesetz von vornherein ausgeschlossenen Ehen werden die Ehekandidaten ermahnt, nicht zu heiraten, bevor sie sich vergewissert haben, ob sich der sür ihr ganzes Leben wichtigste Schritt mit ihrem eigenen Gesundheitszustand und dem ihrer Sippe vereinbaren läßt und ob die Nassereinheit der Nachkommen gewahrt bleibt. In jedem Falle soll man sich vertrauensvoll an den Arzt eigener Wahl oder an die Beratungsstelle sür Erb- und Rassenpflege des zuständigen Gesundheitsamtes wenden, ehe man den wichtigsten Schritt des Lebens unternimmt.
Deine Aufgabe im Bierjahresplan
Die Hausfrau: Lumpen. Papier, Eisen- und Metallabfälle nicht in den Müll werfen, sondern getrennt sammeln und an die Altmaterial- und Lumpenhändler (gekennzeichnet durch orangefarbene Armbinde) der- kaufen. Tuben aus Zinn (Zahnpasta. Rasier- kreme), Flaschenkapseln sammeln und dem Jungvolk übergeben.
Der Siedler und Kleingärtner: Erhöhte Ansaat von Mohn vornehmen. Gar- tenabfülle richtig kompostieren. Kleintierställe nicht wild in die Gegend bauen.
Kleinlan.d wirte und Gärtner: Klärschlamm in der Kläranlage sür die Frühjahrsdüngung abholen. Der Klärschlamm wird ab Kläranlage unentgeltlich zur- Verfügung gestellt.
Ter Grundstücksbesitzer: Sämtlichen Grund und Boden der landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Nutzung zusühren. insbesondere auch Baulücken.
Der Hausbesitzer: Keine Mieterhöhungen vornehmen. Alte, eiserne Zäune zwischen den Gebäuden oder in den Höfen entsernen und an die Altmaterialhändler verkaufen.
Ter Ladeninhaber: Häßliche Re- klameschilder lEmailleschilder) entfernen und an die Altmaterialhändler verkaufen.
Lastkraftwagenbesitzer: Umstel- lung der Kraftfahrzeuge auf Klärgas. Ueber die Lieferung des Klärgases geben die Technischen Werke Auskunft.
Der Vermißte festgestellt
Oberjettingen. Daß das Absuchen des Spittelwaldes nach dem seit Montag vermißten Kaufmannslehrling Georg Gölz erfolglos war, ist begreiflich, wenn man erfährt, daß der Ausreißer gestern in Nürnberg festgenommen wurde.
An dem Fuß der Berge und an der Küste des Sees ist der Seehas daheim. Stolz bringt er am 5, Eintopfsonntag sein Rezept. Wieder sitzen alle deutschen Volksgenossen an einem Tisch. Eintopf ist Sinnbild der Geschlossenheit aller Helfenden! Auch Du ißt am 14. Februar Eintopf!
Pforzheim, 11. Febr. (Ehrung eines 9 0jährigen Veteranen.) Am Dienstag feierte der älteste, noch lebende Veteran der Stadt, Wilhelm Heinrich Re ul, seinen 90. Geburtstag. Oberbürgermeister Kürz hatte aus diesem Anlaß den Veteranen mit seinen noch lebenden Kriegskameraden zusammen zu einer Feierstunde in das Rathaus eingeladen, die in Anwesenheit des Kreisleiters, der Beigeordneten und Ratsherren, sowie des Kreisführers des Reichskriegerbundes im Sitzungssaal ftattfand.
Letzte Nachrichten
Göring leistet einer Jagdeinladung des polnischen Staatspräsidenten Folge Berlin. Ministerpräsident Generaloberst Göring wird einer Einladung des polnischen Staatspräsidenten Exz. Moscicki zur Staatsjagd in Bialowieze Folge leisten und sich Anfang nächster Woche nach Polen begeben.
von Ribbentrop bei Viscount Halifax
London. Botschafter von Ribbentrop suchte am Donnerstag Nachmittag Lordsiegelbewahrer
Allst MMelmr im Mir MM
Nicht nur über den Kreis Nagold, sondern auch über die Nachbarkreise Calw, Freudenstadt, Horb und Neuenbürg erstreckte sich diese 6-stündige Verdunkelungsübung, die nach bis jetzt vorliegenden Aeußerungen und persönlicher Inaugenscheinnahme als bestgelungen bezeichnet werden kann, denn allerorts, selbst im kleinsten Dorf wurde ein Ernst an den Tag gelegt, der von vornherein jede Erfolgsgarantie bot. Kleine Schönheitsfehler gab es natürlich da und dort auch, wie wir im Folgenden merken werden.
Das Kontrollauto der Orts(Kreis)gruppe Nagold mit Orts(Kreis)gruppenführer Mauthe, einem Vertreter des Landjägerstationskommandos und der Presse fuhr Punkt 18 Uhr, bei noch Ziemlicher Helligkeit, weshalb man -sachliche Beobachtungen noch nicht machen konnte, Richtung Jselshausen. Die Dämmerung brach leicht herein, als wir mit u n vorschriftsmäßiger Beleuchtung U n te r s ch w a n dor f passierten und dort von der Streckenkontrolle erstmals angehalten wurden. Von der Höhe gesehen, konnte man in Haiterbach, das wir 18.17 Uhr durchfuhren, vier erleuchtete Fenster sehen und zwar drei qn der Straße nach Alt-Nuifra und eines auf dem Salzstetter-Weg. Ein von hier ab einsetzendes heftiges Schneetreiben hatte keinen Einfluß auf die Tätigkeit der Kontrollorgane, denn dreimal wurde uns der Weg versperrt. Genau so erging es uns in Obertalheim. woselbst auch 3 erleuchtete Fenster festgestellt wurden und in Untertalheim und in Schietin gen, wo man unseren Angaben nicht ganz traute, was aus der Aeußerung eines Dienstbeflissenen hervorging: „Uff älle Fäll, wöllet m'r die Nommer aufschreiba .
Gün dringen und Jselshausen, woselbst die erste grüne Richtungslampe gesehen wurde, waren gut verdunkelt und die aufgestellten Posten aufmerksam. Bei der Einfahrt nach Nagold um 19.40 Uhr bemerkten wir in der Haiterbacherstraße zwei sichergestellte Autos, eine gute Straßenkontrolle und eine tadellose Abdunkelung bei den Anliegern der Markt- und Cal- werstraße. Der Talhof' lag verträumt am Weg, aus der Pfrondorfer Mühle schimmerte dagegen ein Lichtstreifen. In Emmingen, Wildberg, Sulz. Eültlinge war alles in bester Ordnung, auch in Effringen und Schönbronn fanden wir aufmerksame, teils resolute „Wegelagerer". Wart dagegen schien endgültig Feierabend gemacht zu haben, obwohl es erst 22.30 Uhr war, denn wir passierten den Ort unangefochten! In Verne ck, Alten steig und Ebhausen mußten wir wieder abstoppen und uns zu erkennen geben. Unser letzter Besuch galt dort dem Rathaus und bald darauf schlug es 24 Uhr und unsere Mission war zu Ende.
Zusammenfassend ist zu sagen, daß allenthalben ein großes Verständnis zum Luftschutzgedanken vorhanden ist, daß in die Abdunkelung mehr und mehr System kommt und die Kontrollorgane gewissenhaft ihre Pflicht erfüllen.
Da außer dem Auto der Orts(Kreis)gruppe auch noch solche des Landsratsamtes und maßgebender RLB.-Stellen aus Stuttgart und Tübingen unterwegs waren, wird ein abschließender amtlicher Bericht über das Ergebnis der großen totalen Verdunkelung noch zu erwarten sein.
Schwarzes Breil
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NSG. „Kraft durch Freude" Jahresprogramme
Die Gaufahrten-Programmhefte für 1937 sind eingetroffen und können bei sämtlichen Dienststellen der NSG. „Kraft durch Freude" abgeholt werden. Preis 10 -Z. Kreisamt.
NS.-Frauenschaft Nagold Der für heute vorgesehene Pflichtabend wird auf Donnerstag, den 18. Februar verschoben.
Leitung der Ortsgruppe.
Achtung RLB.
Bei der Eintopfsammlung am nächsten Sonntag sammeln die Blockwarte und sonstigen Amtsträger des RLB. Zum Zwecke der Ausgabe der Sammellisten und Sammelbüchsen haben dieselben heute 20 llhr im Rathaus zu erscheinen, OrtssKreisjgruppensührer Ortsgruppcnamtsleiter des WHW.
Anordnungen des Deutschen Reichsbundes sür Leibesübungen-Kreissührers Vom 1. bis 4. 3. 37 findet in Reutlingen ein Springerlehrgang durch den Reichsbundleiter Hanns Kefer statt. Die Lehrgangteilnehmer erhalten freie Fahrt und einen Tagessatz von 4.50 Mark für Verpflegung und Unterkunft. Nachdem die Springerei in unserem Kreis auf sehr niedriger Stufe steht, erwarte ich, daß sich aus unserem Kreis verschiedene Kameraden zu diesem Lehrgang melden. Meldungen erwarte ich bis spätestens 20. ds, Mts.
Epple, Kreisführer des DRL.
Viscount Halifax, der den Außenminister Eden n'iikrend seines Urlaubs vertritt, im Außenamt auf. In einer zweistündigen Unterredung besprach er mit ihm die verschiedenen Fragen, die das Interesse beider Länder berühren.
Schwere Explosion in Avignon Mehrere Häuser in Trümmer
Paris. In Avignon erfolgte Donnerstag nachmittag eine schwere Explosion in einem dreistöckigen Gebäude, deren Ursachen und Folgen noch nicht bekannt sind. Die Wucht der Explosion brachte das Gebäude und die benachbarten Häuser, die den Halt verloren hatten, zum Einstürzen. Das ganze Straßenviertel war schnell in undurchdringliche Rauchwolken gehüllt. In einem Umkreis von etwa SVV Meter wurden sämtliche Fensterscheiben eingedrückt. Auch sind fast alle Auslagen der Geschäfte vernichtet. Polizei. Feuerwehr und Gendarmerie waren sofort zur Stelle und sperrten die Unglücksstelle ab.
In den ersten Abendstuden konnten vier Personen aus den Trümmern gezogen werden. Sie waren nur unwesentlich verletzt. Der Präsekt des Departements befindet sich an der Ungliicks- stelle.
Explosion in einem Wasfengeschäst
Die Ursache des Unglücks in Avignon?
Paris. Man hält es nicht für ausgeschlossen, daß der Herd der großen Explosion in Avignon in einem Wasfengeschäst zu suchen ist. das sich in dem dreistöckigen Gebäude besand. Kurz nach dem Einsturz der Häuser brach an der Unglücksstelle Feuer aus. da ein Gasrohr gebrochen war. Ob sich noch weitere Opser unter den Trümmern befinden, konnte bisher noch nicht festgestellt werden.
Die 18. Leiche an Frankreichs Küste angeschwemmt
Paris. Am Strande von Lege in der Nähe von Arcachon wurde wieder eine Leiche angeschwemmt. Sie war genau so zugerichtet, wie die 9 in den letzten Tagen angespülten Opfer der spanischen Bolschewisten.
Flugzeugabsturz im Schneetreiben
Berlin, 11. Februar
Am Donnerstagmittag gegen 12 Uhr flog in Berlin an der See- und Müllerstraße ein Reiseflugzeug der Luftwaffe, das sich auf dem Wege von Stargard nach Jüterbog befand, bei starkem Schneetreiben gegen eine Hochspannungsleitung, stürzte ab und geriet in Brand. Die fünfköpfige Besatzung fand den Tod. Vier Straßenbahnbeamte und ein Gärtner erlitten durch ein herabsallendes Starkstromkabel schwere Brandwunden. Der Ver. kehr erlitt eine mehr als einstündige Störung.
Wahnsinnstat Mer Mutter
Sie erschlägt ihre schlafenden Kinder und erhängt sich dann
Bielefeld, 11. Februar
Eine furchtbare Familientragödie ereignete sich am Donnerstagmorgen in Versmold. Dort schlug eine Frau namens H »fern a n n, als sich ihr Mann aus der Arbeitsstelle befand, mit einem Beil auf ihre noch im Bett liegenden 11- und 13jährigen Kinder ein. Beide Kinder erlitten schwere Verletzungen, an denen der 11jährige Junge bald darauf starb. Der 13jährige Knabe liegt schwerverletzt im Krankenhaus. Auf den Lärm hin rief der Hausbesitzer Hilfe herbei. In der Aufregung achtete er zunächst nicht auf die Frau, die man später auf dem Boden erhängt ausfand. Die Hintergründe der schrecklichen Tat sind noch nicht restlos geklärt. Man glaubt jedoch, daß die Frau die Tat in einem Anfall von Schwermut begangen hat.