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Seite 8 Nr, 25

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Fortsetzung von Seite 3

«greifen, um meinerseits sie entweder zu klären oder zu beantworten.

Ich will dabei zuerst versuchen, einen, wie eS mir scheint, sehr bedauerlichen Irrtum richtig zu stellen, nämlich den Irrtum, daß Deutschland irgendeine Absicht habe, sich zu isolieren, an de» Geschehnissen der übrigen Welt teilnahmslos vor­beizugehen oder daß es etwa keine Rücksichten ans allgemeine Notwendigkeiten nehmen wolle.

Soll die Annahme der Isolierung Deutschlands gefolgert werden aus vermeintlichen deutschen Ab­sichten? Dann möchte ich dazu solgendes bemerken:

Das Deutsche Reich ist nicht isoliert

Ich glaube überhaupt nicht, batz jemals ein Staat dre Absicht haben könnte, sich bewußt an den Vorgängen der übrigen Welt als politisch desinter­essiert zu erklären, besonders dann nicht, wenn diese Welt so klein ist. wie das heutige Europa. Ich glaube, daß wenn wirklich ein Staat zu einer solchen Haltung Zuslucht nehmen muß. er es dann höchstens unter dem Zwange eines ihm selbst a»f- oktroyierten fremden Willens tun wird. Ich möchte Herrn Minister Eden hier zunächst versichern, daß wir Deutschen nicht im geringsten isoliert sei» wollen und uns auch gar nicht isoliert fühle». Deutschland hat in den letzten Jahren eine ganze Anzahl von politischen Beziehungen ausgenommen, wieder angeknüpft, verbessert und mit einer Reihe von Staaten ein ich dars wohl sagen enges Freundschaftsverhältnis hergestellt. Unsere Be- ziehungen in Europa sind, von uns aus gesehen, zu den meisten Staaten normale zu einer ganzen Anzahl von Staaten sehr freundschaftliche. Ich stelle hier an die Spitze die ausgezeichneten Be­stehungen. die uns vor allem mit jenen Staaten verbinden, die aus ähnlichen Leiden wie wir zu ähnlichen Folgerungen gekommen sind.

Durch eine Reihe von Abmachungen haben wir frühere Spannungen beseitigt und damit wesent­lich zu einer Verbesserung der europäischen Ver- hältnisse beigetragen. Ich erinnere an unsere Abkommen mit Polen und mit Oesterreich, an unsere ausgezeichneten und engen Beziehungen zu Italien, an unsere freundschaftlichen Beziehun­gen zu Ungarn, zu Jugoslawien, zu Bulgarien, zu Griechenland, zu Portugal, zu Spanien usw. und endlich aber auch an die nicht minder herzlichen Beziehungen zu einer ganzen Reihe von Staaten außerhalb Europas.

Die Abmachung, die Deutschland mit Japan zur Bekämpfung der Komintern-Bewegung getrof. sen hat. ist ein lebendiger Beweis dafür, wie ivenig die deutsche Regierung daran denkt, sich zu isolieren, und wie wenig sie sich daher auch selbst als isoliert fühlt. Im übrigen habe ich öfter als einmal den Wunsch und die Hoffnung ausgespro­

chen. mit alle» unsere» Nachbarn zu einem ähnlich gute» und herzlichen Verhältnis zu kommen.

Deutschland hat, und ich wiederhole dies hier feierlichst, immer wieder versichert, datz cs zum Beispiel zwischen ihm und Frank­reich überhaupt keinerlei menschlich denk­baren Streitpunkt geben kann. Die deutsche Negierung hat weiter Belgien und Holland versichert, daß sie bereit ist, diese Staaten jederzeit als unantastbare neutrale Gebiete anzuerkennen und zu garantieren.

Allein, auch wirtschaftlich gibt es nicht den ge­ringsten Anhaltspunkt dafür, zu behaupten, daß Deutschland sich der internationalen Zusammen­arbeit etwa entzöge. Es ist ja doch wohl umge­kehrt. Wenn ich so die Reden mancher Staatsmän­ner in den letzten Monaten übersehe, dann kann nur zu leicht aus ihnen der Eindruck entstehen, als ob etwa eine ganze Welt daraus warte. Deutschland mit wirtschaftlichen Gefälligkeiten zu überschwemmen und wir verstockte Jsolierungs- politcker au deren Genüßen nicht teilnehineu wollten.

Tatsachen!

Ich möchte zur Richtigstellung dessen ein paar ganz nüchterne Tatsachen ansühren:

1. Seit Jahr und Tag müht sich das deutsche Volk ab, mit seinen Nachbarn bessere Han­delsverträge und damit einen regeren Güter, austausch zu erreichen, und diese Bemühun­gen waren auch nicht vergeblich, den» tat­sächlich ist der deutsche Außenhandel seit dem Jahre 1932 sowohl dem Volumen als auch dem Werte nach nicht kleiner, sondern größer geworden. Dies widerlegt am schärfsten die Meinung, daß Deutschland eine wirtschaft­liche Jsolierungspolitik betreibe.

2. Ich glaube aber nicht, datz es eine wirtschaft­liche Zusammenarbeit der Völker aus einer anderen Ebene, und zwar von Dauer, geben kann, als auf der eines gegenseitige,, Waren- und Güteraustausches. Die Weltwirtschaft krankt nicht daran, daß Deutschland sich etwa an ihr nicht beteiligen will, sondern sie krankt daran, daß in den einzelnen Produk­tionen der Völker sowohl als auch in deren Beziehungen zueinander eine Unordnung ge- kommen ist. Beides hat nicht Deutschland ver. schuldet, am wenigsten das heutige national- sozialistische Deutschland. Denn als wir zur Macht kamen, war die Weltwirschastskrise wohl noch schlimmer als heute.

Vierjahresplan unabänderlich!

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s. W. Zaistt,,

Ich befürchte allerdings, den Worten Minister Edens entnehmen zu müssen, daß er als ein Ele­ment der Ablehnung rnternatwnaler Beziehungen von seiten Deutschlands die Durchführung des deutschen Vierjahresplanes ansieht.

Ach möchte daher darüber keinen Zweifel auskommen lassen, datz der Entschluß, diesen Plan durchzuführen, keine Aenderung znläßt. Tie Gründe, die uns zu diesem Entschluß veranlagten, waren zwingende und ich habe in der letzten Zeit nichts entdecken können, Ivas uns irgendwie von der Durchführung dieses Entschlusses hätte abzubringen ver­mögen.

Ich nenne nur ein praktisches Beispiel: Die Durchführung des Vierjahresplanes wird durch die synthetische Erzeugung vor, Benzin und Gummi allein eine jährliche Mehrförderung von 20 bis M Millionen Tonnen Kohle m unserem Lande sicherstellen, das heißt aber, die Beschäftigung von vielen Zehntausenden von Kohlenbergarbeitern für die ganze Zukunft ihres Lebens. Ich muß mir wirklich die Frage erlauben, welcher Staatsmann würde in der Lage sein, mir ini Falle der Nicht- durchführuiig des deutschen Bier>ahrcsplanes die Abnahme von 20 oder 30 Millionen Tonnen Kohle durch irgendeinen anderen Wirtschastsfaktor außer­halb des Reiches zu garantieren. lind darum han­delt es sich.

Ich will Arbeit und Brot für mein Volk, sind zwar nicht vorübergehend durch die Ge- Mührung meinetwegen von Krediten, sondern durch einen soliden dauernden Produktions­prozeß. den ich entweder in Austausch bringen kann mit Gütern der anderen Welt, oder in Austausch bringen muß mit eigenen Güter» >m Kreislauf unserer eigenen Wirtschaft.

Wenn Deutschland heute durch irgendeine Mani­pulation diese 20 oder 30 Millionen Tonnen Kohle m der Zukunst aus den Weltmarkt wersen wollte, so würde dies doch nur dazu führen, daß andere chnder ihre bisherige Kolstenaussuhr vermutlich lenken müßlen.

Denn Deutschland hat eine ungeheure Zahl von Menschen, die nicht nur arbeiten, son­dern auch essen wollen und der übrige Lebens­standard unseres Volkes ist ein hoher. Ich kann die Zukunft der deutschen Nation nicht aufbauen auf den Versicherungen eines aus­ländischen Staatsmannes über irgendeine internationale Hilfe, sondern ich kann sie nur ausbauen auf den realen Grundlagen einer lausenden Produktion, die ich entweder im Fnnern oder nach außen absetzen muß!

Und hier unlerscheide ich mich vielleicht in meinem Mißtrauen von den optimistischen Ans- itihrungen des englischen Außenministers.

^ Wenn Europa nämlich nicht aus dem rau,net seiner bolschewistischen Infektion er­dacht, dann, fürchte ich. wird der internatio­nale Handel trotz allem guten Willen ein- j seiner Staatsmänner nicht zu-, sondern eher ^ abnchmen. s

. Ich kann die wirtschaftliche Zukunft Europas ^ewer »ich, so optimistisch beurteilen, wie dies ersichtlich Mr. Eden tun zu können glaubt. Ich bin " verantwortliche Leiter des deutschen Volkes M ^ch bestem Wisse» und Gewissen seine snteressen auf dieser Welt wahrzunehmen.

schiedenheit zwischen den Auffassungen des eng- lischen Außenministers und unseren besteht. Mr. Eden betont, daß die britische Regierung unter keinen Umständen wünsche, Europa in zwei Hälf­ten zerrissen zu sehen. Ich glaube, diesen Wunsch hatte wenigstens früher anscheinend in Europa niemand. Heute ist dieser Wunsch nur eine Illu­sion. Denn tatsächlich ist die Zerreißung in zwei Halsten nicht nur in Europa, sondern in der Welt eine vollzogene Tatsache. Es ist bedauerlich, daß die britische Regierung nicht schon früher ihre heutige Auffassung vertreten hat, wo eine Zer­reißung Europas unter allen Umständen vermie­

den werden mußte, denn dann wäre «t «r »»' Versailler Vertrag gekommen. Dieser Vertrag hat tatsächlich die erste Zerreißung Europas ein- geleitet: nämlich die Anstellung der Nationen in Sieger und Besiegte und damit Rechtlose. Nie­mand hat mehr unter dieser Zerreißung Europas zu leiden gehabt als das deutsche Volk. Daß wenigstens dieser Riß. soweit Deutschland in Frage kommt, wieder beseitigt wurde, ist im wesentlichen das Verdienst der nationalsozialisti­schen Revolution in Deutschland und damit irgendwie wohl auch mein eigenesi

Die bolschewistische Pest

Ich könnte niemals einen Freispruch vor der Geschichte meines Volkes erhalten, wenn ich ganz gleich aus welchen Gründen etwas versäumen würde, was zur Fort­erhaltung dieses Volkes notwendig ist! Ich bin glücklich und wir alle sind es über jede Steigerung unseres Außenhandels. Allein, ich werde angesichts der ungeklärten poli­tischen Lage nichts versäumen, was dem deut­schen Volk die Lebensexistenz auch dann noch garantieren wird, wenn andere Staaten viel­leicht das Opfer der bolschewistischen Infek­tion geworden sein werden.

Ich muß es auch ablehnen, daß diese Auffassung einfach als eine Ausgeburt einer blassen Phan­tasie abgetan wird. Denn zunächst steht doch sol- gendes fest:

Edens Theorien

Der Herr englische Außenminister eröffnet uns theoretische Lebensperspektivrn. während z. V. in der Praxis sich ganz andere Vorgänge abspielen.

Zum Beispiel die Neoolutionierung Spaniens hat 15 000 Deutsche aus diesem Lande vertrieben und unserem Handel einen schweren Schaden zugefügt. Sollte diese Nevolutionierung Spaniens auch auf andere europäische Staaten übergreifen, dann würde dieser Schaden nicht rermindert. sondern vergrößert werden. Ich muß aber nun einmal als verantwortlicher Staatsmann auch mit solchen Möglichkeiten rechnen.

Es ist daher mein unabänderlicher Ent­schluß, die deutsche Arbeitskraft so oder so nützlich für die Erhaltung meines Volkes an- znsetzen. Wir werden jede Möglichkeit wahr­nehmen, dessen kann Herr Minister Eden ver­sichert sein, unsere wirtschaftlichen Beziehun­gen zu den anderen Völkern zu stärken, aber ebenso auch jede Möglichkeit, den inneren Kreislauf unserer Wirtschaft zu verbessern und zu vertiefen.

Sollte aber ich mutz auch dies untersuchen, die Ursache für die Meinung, Deutschland treibe eine Jsolierungspolitik, unser Austritt aus dem Völkerbund sein, dann möchte ich doch darauf hin- weisen, daß die Genfer Liga niemals ein wirk­licher Bund aller Völker war. da eine Anzahl großer Nationen ihr überhaupt nicht angehörten oder schon vor unS den Austritt vollzogen hatten, i ohne daß deshalb jemand behaupten wird, diese s trieben eine Jsolierungspolitik. I

Ich glaube also, daß Mr. Eden in diesem Punkt > die deutschen Absichten und unsere Auffassung-»! sicherlich verkennt Denn nichts liegt uns ferner. ' sei es politisch oder wirtschaftlich, als die Bezie­hungen zur anderen Welt abzubrechen oder auch nur zu vermindern. Im Gegenteil, das Um­gekehrte ist richtig.

Ich habe so oft versucht, zu einer Ver­ständigung in Europa einen Beitrag zu lei­sten und habe besonders oft dem englischen Volk und seiner Regierung versichert, wie sehr wir eine aufrichtige und herzliche Zu­sammenarbeit mit ihnen wünschen, und zwar wir alle, das ganze deutsche Volk und nicht zuletzt ich selbst.

Me Zerreißung Europas

Ich gebe aber zu, daß in euiem Punkt eine tat­sächliche und wie mir scheint unüberbrückbare Ver-

Die zweite Zerreißung erfolgte durch die Proklamation der bolschewistischen Lehre, deren integrierender Bestandteil es ist, sich nicht auf ein Volk zu beschränken, sondern allen Völkern aufgezwungen zu werden.

Es handelt sich hier nicht um eine besondere Form des arteigenen Lebens, etwa des russischen Volkes, sondern es handelt sich um einen bolsche­wistischen Weltrevolutions-Anspruch. Wenn Herr Minister Eden den Bolschewismus nicht so sehen will, wie wir ihn sehen, bann mag dies vielleicht mit der Lage Großbritanniens im Zusammen­hang stehen, vielleicht auch mit sonstigen Erfah­rungen, die uns unbekannt sind auf diesem Gebiet. Allein ich glaube, man kann uns. die wir über diese Dinge nicht als Theoretiker sprechen, nicht auch die Aufrichtigkeit der Ueberzeugung be­streiten.

Für Herrn Eden ist der Bolschewismus vielleicht ein Ding, das in Moskau sitzt. Für uns ist dieser Bolschewismus aber eine Pest, gegen die wir uns in Deutschland blutig zur Wehr setzen mußten, eine Pest, die es ver­sucht hat. aus unserem Lande dieselbe Wüste zu machen, wie es in Spanien der Fall ist, dieselben Geiselerschießungen anfängt, wie wir es in Spanien erleben! Nicht der Natio­nalsozialismus hat eine Berührung mit dem Bolschewismus gesucht, sondern der jüdische Moskauer Bolschewismus versucht nach Deutschland einzudringen. Und er versucht es noch! Und diesem Versuch gegenüber haben wir in schweren Kämpfen nicht nur die Kul­tur unseres Volkes, sondern vielleicht auch die von ganz Europa mit behauptet und ver­teidigt.

Nachdem England ohnehin am Rhein verteidigt werden muß, würde es sich jetzt wohl schon in engster Berührung mit jener harmlosen demokra­tischen Moskauer Welt befinden, deren Ungesähr- lichkeit uns immer so warm einzureden versucht wird. Ich möchte daher hier noch einmal in aller Form solgendes erklären:

Der Bolschewismus ist eine Lehre der Weltrevolution, d. h. der Weltzerstörung. Diese Lehre als einen gleichberechtigten Lebensfaktor in Europa aufnehmen, heißt, ihm Europa ausliesern. Insoweit andere Völker sich der Berührung mit dieser Gefahr auszusetzen belieben, unterliegt keiner deut­schen Stellungnahme. Insoweit aber Deutsch­land selbst in Frage kommt, möchte ich keinen Zweifel darüber lassen, daß wir 1. im Bol­schewismus eine unerträgliche Weltgefahr er­blicken und 2. datz wir diese Gefahr von un­serem Volke mit allen Mitteln fernzuhalten versuchen und 3. daß wir daher uns be­mühen, das deutsche Volk gegen diese Infek­tion so gut als möglich immun zu machen.

Dazu gehört es auch, daß wir jede engere Be­ziehung mit den Trägern dieser Giftbazillen ver­meiden und daß wir insonderheit nicht gewillt sind, dem deutschen Volke die Augen für diese Gefahr dadurch zu trüben, daß wir selbst über die notwendigen staatlichen Beziehungen hinaus engere Verbindungen damit aufnehmen.

Ich halte die bolschewistische Lehre für das größte Gift, das einem Volke gegeben werben kann. Ich verlange vom deutschen Arbeiter, daß er keinen Verkehr und Umgang mit diesen inter­nationalen Schädlingen betreibt, und er soll aber auch mich niemals mit ihnen pokulieren oder zechen sehen. Im übrigen würde jede weitere deutsche vertragliche Verbindung mit dem der­zeitigen bolschewistischen Rußland für uns gänz­lich wertlos sein. Weder wäre es denkbar, datz nationalsozialistische Deutsche jemals zum Schutz des Bolschewismus eine Hilsspslicht erfüllten, noch wollten wir selbst von einem bolschewistischen Staat eine Hilfe entgegennchmen. Denn ich fürchte daß jedes Volk, dem eine solche Hilfe zuteil wird, daran seinen Untergang findet.

Ich möchte weiter hier aber auch gegen die Aus­tastung Stellung nehmen, als könnte der Völker­bund als solcher im Falle der Not durch seine >äilfe rettend einem Mitgliedstaate unter die Arme greifen. Nein, daran glaube ich nicht. Herr Mini­ster Eden erklärte in seinen letzten Ausführungen, daß das Entscheidende die Taten und nicht die

Reden seien. Ich dars aber daraus Hinweisen, daß das entscheidende Merkmal des Völkerbundes bis­her weniger Taten als vielmehr gerade die Reden gewesen sind, ausgenommen den einzigen Fall, da es vielleicht besser gewesen wäre, es beim Reden bewenden zu lassen. Und dieses einzige Mal ist darüber hinaus wie vorausgesehen der Tal der Erfolg versagt geblieben.

Die falsche Adresse

Ich habe dreimal sehr konkrete Angebote zu einer Rüstungsbeschränkung oder zum min­desten Nüstungsbegrenzung gemacht. Diese Angebote verfielen der Ablehnung. Ich dars darauf Hinweisen, daß das größte Angebot damals der Vorschlag war, Deutschland und Frankreich möchten ihre Armeen gemeinsam auf einen Stand von 300 000 Mann bringen. Deutschland, England und Frankreich möch­ten gemeinsam ihre Luftwafse aus einen glei­chen Stand bringen und Deutschland und England möchten ein Abkommen treffen für das Verhältnis der Kriegsflotte. Davon wurde nur der letzte Teil akzeptiert, und da­mit auch als einziger Beitrag einer wirk­lichen Rüstnngsbegrenzung in der Welt er­zielt worden.

Die anderen Vorschläge Deutschlands fan­den ihre Beantwortung teils durch eine glatte Ablehnung, teils aber auch durch den Ab­schluß jener Bündnisse, durch die die Riesen­macht Sowjetrußlands auf das mitteleuro­päische Spielfeld der Kräfte geworfen wurde.

Mr. Eden spricht von den deutschen Rüstungen und erwartet eine Begrenzung dieser Rüstungen. Diese Begrenzung haben wir selbst einst vor­geschlagen. Sie scheiterte daran, daß man lieber die größte militärische Macht der Welt vertraglich und tatsächlich nach Mitteleuropa hineinzu- schleußen versuchte, als aus unseren Vorschlag ein­zugehen.

Es würde richtiger sein, wenn man von Rüstungen redet, in erster Linie die Rüstung jener Macht zu erwähnen, die den Matzstab abgibt für das Rüsten all der anderen.

Mr. Eden glaubt, daß in Zukunft alle Staaten nur die Rüstung besitzen sollten, die für ihre Ver- teidigung notwendig sei. Ich weiß nicht, ob und inwieweit über die Realisierung dieses schönen Ge­dankens mit Moskau bereits Fühlung genommen wurde und inwieweit von dort aus schon Zusiche­rungen ergangen sind.

Ich glaube aber eins aussprechen zu muffen: Es ist ganz klar, daß das Ausmaß der Rüstung für eine Verteidigung bestimmt wird von dem Ausmaß der Gefahren, die ein Land bedrohen. Darüber zu urteilen, ist jedes Volk selbst zuständig und zwar allein zuständig. Wenn also Groß­britannien heute das Ausmaß seiner Rüstung fest­legt, so wird dies in Deutschland jedermann ver­stehen. Denn wir können es uns nicht anders denken, als daß für die Bemessung des Schutzes des britischen Weltreiches ausschließlich London selbst zuständig ist.

Ebenso möchte ich aber betonen, daß auch die Bemessung des Schutzes und damit der Verteidigungswaffe für unser Volk unserer Zuständigkeit unterliegt, und damit aus­schließlich in Berlin entschieden wird.

Ich glaube, daß eine allgemeine Anerkennung dieser Grundsätze nicht zu einer Erschwerung, son­dern nur zu einer Entspannung beitragen kann, Deutschland jedenfalls ist glücklich, in Italien und in Japan Freunde gefunden zu haben, die gleicher Ansicht sind wie wir und es würde noch glücklicher sein, wenn sich diese Ueberzeugung in Europa aus­breiten könnte. Daher hat auch niemand wärmer als wir die sichtbare Entspannung im Mittellän­dischen Meer durch das englisch-italienische Ab­kommen begrüßt. Wir glauben, daß dadurch auch noch am ehesten eine Verständigung erreicht wer­den wird über die Behebung oder zumindest Be­grenzung der Katastropbe. die das arme Spanien betroffen hat. Deutschland hat dort keine Inter­essen, außer die Pflege jener wirtschaftlichen Be­ziehungen, die Minister Eden selbst als so wich­tig und nützlich erklärt. Es ist versucht worden, die deutsche Sympathie für das nationale Spanien mit irgendwelchen kolonialen Wünschen in Ver­bindung zu bringen.

Nicht abzuleugnende Tatsachen

Deutschland hat an Länder, die ihm keine Kolo­nien genommen haben, auch keine kolonialen An­sprüche. Deutschland hat weiter unter der bolsche­wistischen Not selbst so stark gelitten, daß es nicht diese Not mißbrauchen wird, um einem unglück­lichen Volk in der Stunde seiner Schwäche etwas zu nehmen oder für die Zukunft abzupressen. »

Unsere Sympathien für General Franco und seine Regierung liegen erstens im allgemeinen Mitgefühl und zweitens in der Hoffnung, daß durch eine Konsolidierung eines wirklich natio­nalen Spanien eine Stärkung der europäischen wirtschaftlichen Möglichkeiten entstehen wird, umgekehrt aber von dort eine noch größere Kata­strophe ihren Ausgang nehmen könnte. Wir sind daher bereit, alles zu tun. was irgendwie zu einer Wiederherstellung geordneter Verhältnisse in Spanien beitragen kann.

Ich glaube aber, folgende Ausführungen nicht unterlassen zu dürfe»: In Europa sind in den letzten 100 Jahren eine Anzahl neuer Nationen geboren worden.

Im Lause der Jahrtausende erfolgte die Durch setzung der Lebensansprüche der Völker durch dic von ihnen ausgehende Gewalt. Wen» nun heute an Stelle dieser Geioalt eine andere regelnde Jnsti- tution treten soll, dann muß diese, von der Be­rücksichtigung der natürlichen Erfordernisse aus­gehend. ihre Entscheidungen treffen, die früher in ihrer Zerrissenheit und Ohnmacht nur geringe wirtschaftliche und fast gar keine politische Be­achtung erhielten.

Durch das Entstehen dieser Staaten sind natürliche Spannungen entstanden. Allein eine wahre Staatsknnst wird Realitäten nick«