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(Lalw im Schwarzwald

Freitaq. den 24. Oktober 1941

Nr. 250

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in läßt Köpfe rollen!

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Berlin, 24. Oktober. Angesichts des bal­lige» Zusammenbruchs in der Mitte der so­wjetischen Front und der katastrophalen Lage der sowjetisschcn Armee im allgemeinen sucht Stalin nach Schuldigen. Diese hat er jetzt ge­funden. Wie der Londoner Nachrichtendienst meldete, wurde in Moskau bckanntgegeben, daß General Gregor Sukow Marschall Timo- schenkos Kommando an der mittleren Front übernommen habe, einschließlich der Verteidi­gung Moskaus.

Wohl um der Oefsentlichkeit gegenüber den Kommandowcchsel nicht so kraß in Erschei­nung treten zu lassen und den Engländern das Verschwinden Timoschenkos zuversü­ßen". fügte der Londoner Nachrichtendienst hinzu, werde angenommen (!), daß Mar­schall Timoschenko einen anderen Posten er­halten werde. DiePrawda" schreibt heute, so führte der Londoner Nachrichtendienst wei­ter aus, daß Sukow 26 Jahre militärischer Erfahrungen hinter sich habe und als Offizier von ungeheurer Energie geschildert werde.

Stalin übernimmt Oberbefehl

Die amerikanische Agentur United Preß meldet ans Knjbhschew: Stalin hat, nach­dem er persönlich den Oberbefehl für die Verteidigung übcrno mmen hatte, Timoschenko seiner Amtsobliegenheitcn ent­hoben und den General Sukow zum Ober­befehlshaber der Westfront ernannt. Die Gründe für die Absetzung Timoschenkos wur­den nicht bckanntgegeben und es wurde auch nicht erklärt, ob er ein anderes Kommando erhält.

In Nenyork wurde die Nachricht über Timoschenkos Verschwinden zuerst durch das MittagsblattNew Aork Journal American" bekannt. Diese Zeitung brachte als Hanpt- meldung diePrawda"-Mitteilung, daß Timoschenko als Befehlshaber der sowjetischen Zentralfront abgesctzt wurde. Das Blatt überschrieb die MeldungT imoschcnko in roter Säuberungsakt-ion abge­sagt!"

Das Ende: Genickschuß

Gleichzeitig wird bekannt, baß Marschall Budjcnny im Lubljanka-Gcfängnis in Mos­kau sitze und Marschall Woroschilow ebenfalls erledigt sei.

Beachtlich ist, daß der Londoner Nachrn^ cn- dienst bis vor kurzem noch dem jetzt abgejetz- ten Marschall Timoschenko große Lobeshym­nen gesungen und ihm endlose Sicgcslorbceren gewunden hat. Er feierte in Timoschenko ein großes sowjetisches militärisches Genie. Noch vor etwa drei Wochen faselte London von einer . großen Gegenoffensive Timoschenkos. Dieser von den Londoner Redaktionsjudcn so hochgepäppelte bolschewistische Befehlshaber geht nun den gleichen Weg wie die übrigen Sowjet großen. Man wird ihm den Kopf vor die Füße legen oder er be­kommt nun den Genickschuß. Die Art, wie Sta­lin seine Opfer erst zu Schuldigen stempelt und sie dann .liquidiert", ist ja bekannt. Die­ser neue Fall ist nur eine treffende Bestäti­gung der so oft gekennzeichneten sowjetischen Methoden.

Die Ernennung Sukows, desGenerals

Jahren militärischer Erfahrungen und Offiziers von ungeheurer Energie", zeugt von der ganz besonderen «Schlauheit der Sowjets.

Leningrad unter Arttlleriefeuer

Kriegswichtige Ziele wirksam bekämpft

Berlin, 23. Oktober. Schwere Artillerie des deutschen Heeres nahm erneut kricgswich. tige Ziele und Bersorgungsbctriebe in Lenin­grad unter wirksames Feuer. Mit gutem Er- folg bekämpften die deutschen Geschütze den sowjetischen Schiffsverkehr zwischen Lenin­grad und Kronstadt. Durch die deutschen Gra- naten wurde ein sowjetischer Schleppkahn ver. senkt und rin Frachter schwer beschädigt. Die in Leningrad eingeschloffenen Sowjetkräftr unternahmen wieder zwei Ausbruchsversuche, -i« aber blutig zurückgeschlagen wurden.

erst jetzt das große Militärgenie an die Front zu schicken. Bisher hat man es Wohl im Hintergründe gehalten, nur um die Deutschen zu täuschen und ihnen so eine endgültige Nie­derlage beiznbringeu.

Aus dem Geleit herausgefchossen

TransporterAurania" von U-Boot versenkt

gl. Berlin, 23. Oktober. Mit der Versenkung des englischen TruppentransportersAura­nia" kann die deutsche Unterseebootwaffe einen neuen schönen Erfolg buchen. DieAn- rania" war im Frieden eines der Fahrgast­

schiffe der Cunard-White-Star-Linie. der füh­renden Reederei im englischen Nordatlantik- dienst. Sie war damals vor allem in der Fahr­strecke nach Kanada eingesetzt. Ter Turbinen­dampfer konnte rund 1400 Fahrgäste bei der eigenen Besetzung von 275 Mann aufnehmen. Außerdem war Lagerraum für 8625 Tonnen hochwertige Fracht vorhanden, zum Teil in Kvblräumen für leicht verderbliche Lebens- mrlwl. Seine Geschwindigkeit, die über fünf­zehn Seemeilen betrug, auszunntzen, war die­ser Dampfer für einen besonders schnel- lenGeleitzug verwendet worden; dennoch ist er aus dem Geleit herausgeschossen worden eine ausgezeichnete Leistung des deutschen U-Boot-Kommandanten und seiner Besatzung.

An einem Tag 6S Abschüsse

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lliecobericiilä-rttS.e----« I An einzelnen Stellen versuchten die Sowj

ick. Berlin, 24. Oktober. An der gesamten Ostfront wurden am Mittwoch nicht weniger als 65 sowjetische Flugzeuge vernichtet, davon 38 im Luftkampf. Die Sowjetunion spornt deshalb die ihr noch verbliebenen Piloten da­durch an, daß sie ihnen für jeden Kampf ge­gen deutsche Flieger riesige Geldsummen zahlt. 1000 Rubel werden von der Sowjetregierung für jeden Abschuß eines feindlichen Flugzeugs gezahlt. Der TitelHeld" wird jenen Sowjet­piloten gegeben, die zehn Flugzeuge abgc- schoffen haben. 2000 Rubel und besondere Preise werden für die Teilnahme an 15 Lnft- kämpsen, 3000 Rubel und ein Sonderpreis für 25 Luftkämpfe gezahlt.

Eine andere Frage ist es allerdings, ob man mit derartigen Beträgen, die selbst in einem Plntokratischen Land, wie England, Aufsehen erregen, dem Pilotenmangel imArbeiter- Paradies" steuern kann.

Im Nord ab schnitt der Ostfront führ­ten die Sowjets mehrere erfolglose Ent­lastungsangriffe gegen die deutschen Stellun­gen durch. Alle bolschewistischen Angriffe wur­den von den deutschen Truppen erfolgreich und unter schweren blutigen Verlusten für die Bolschewisten abgeschlagen. Die Artillerie einer deutschen Infanteriedivision vernichtete in diesen Kämpfen durch ihre gutliegenden Granaten drei sowjetische Panzerkampfwagen, darunter einen überschweren.

Im gesamten Südabschnitt befinden sich die geschlagenen Bolschewisten im Rückzug.

An einzelnen Stellen versuchten die Sowjets ! durch örtliche Gegenangriffe mit Panzer- Unterstützung das stete deutsche Vordringen aufzuhalten. Alle diese Gegenangriffe wur­den von den deutschen Truppen zurückaeschla- acn. An anderen Stellen des Kampfabschnitts leisteten sowjetische Nachhuten erbitterten Widerstand, ohne indessen die deutsche Verfol­gung aufhalten zu können. An allen übrigen Abschnitten dieses Frontabschnittes, so vor allem im Industriegebiet von Stalino, wei­chen die Bolschewisten in ungeordneten Grup­pen zurück.

Bei den Kämpfen in diesem Abschnitt füg­ten die Truppen einer deutschen Infanterie- Division den Sowjets wiederum schwere Ver­luste an Menschen und Material zu. Diese Division machte insgesamt 1300 Gefangene. Drei sowjetische Panzerkampfwagen, vier Ge­schütze und über 30 Maschinengewehre wurden erbeutet oder vernichtet. Es gelang den Bol­schewisten nicht, durch den umfangreichen Einbau von Minen das Vordring, n der deut­schen Division auszuhalten. Eine einzige Pio­nier-Kompanie dieser deutschen Infanterie- Division nahm über 1200 sowjetische Minen verschiedener Art auf.

Die im Südosten der Ukraine vordrin­genden Verbündeten Streitkräfte verfolgen in­mitten der erfolglosen Gegenangriffe des Feindes siegreich die weichenden Bolschewisten und besetzten bereits den größten Teil des Donezbeckens. Die Honvedtruppen setz­ten ihren Vorstoß gegen den Donez mit der traditionellen ungarischen Tapferkeit fort. Sie haben die feindlichen Gegenangriffe energisch zurückgeschlagen.

Englands Gorge: Menschenmangel

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Madrid, 23. Oktober. John Biggers, einer brr persönlichen Beauftragten Roosevclts, der zum Studium der englischen Kriegsproduktion die Insel besucht hat, erklärte bei seiner Rück­kehr nach Washington, baß der Mangel an Menschen eine der größten Schwierigkeiten sei. mit denen Großbritannien heute zu kämp­fen habe.

Es fehlt den Engländern", so sagte Big­gers,an Menschen, um eine große Marine, ein großes Heer und eine große Luftwaffe zu haben und gleichzeitig die Kriegsindustrie in dem erforderlichen Umfang in Gang zu halten."

Der alte Kampf zwischen der britischen Wehrmacht und der Rüstungsindustrie ist durch eine Aeutzerung des Unterstaatssekre­tärs im Kriegsamt, Lord Croft, erneut ausgeflammt. Croft versicherte, Großbritan­nien könne Deutschland nur durch eine starke Armee besiegen und sagte wörtlich:Weder durch Sowjetrnßland, noch durch die Luft- offensive, noch durch die zivile Mobilisierung der Arbeitskräfte allein ist dieser Krieg zu gewinnen. Man gewinnt ihn nur mit einem Heer, das, wenn es auch nicht so stark wie das deutsche denn diese Hoffnung haben wir schon aufgegeben. so doch mindestens aut ausgerüstet und für Angriff und Verteidigung trainiert ist."

Die Antwort auf diese Forderung des Kriegsamtes hat Arbeitsminister Sev i n er­teilt, der soeben eine Produktionssteigerung der Kriegsindustrie um 40 Prozent als unum­gänglich nötig bezcichnete. Daher sei die Mobi­lisierung aller männlichen und weiblichen Ar­beitskräfte für die Fabriken erforderlich, die neuerdings vor die ungeheuerliche Ausgabe gestellt sind, neben dem englischen auch das sowjetische Heer mit Waffen zu versehen.

Im Grunde handelt es sich jedoch nicht so sehr um einen Kampf zwischen Industrie und Armee, als vielmehr um die Wachsende Besorgnis der britischen Milrtärkreise, die fürchten, zugunsten der Sowjetunion aus die Lieferungen verzichten zu muffen, mit denen sie gerechnet haben.

Geheimnisvoller Tod eines Arabers

Wieder ein Opfer englischer Rachrpolitik

Warna, 23. Oktober. Aus Mossul wird der unter seltsamen Umständen eingetretene Tod des Vorsitzenden des irakischen Komitees für die Verteidigung Palästinas, Seid al Hadj Thabet, gemeldet. Der Genannte hat sich in den vergangenen Jahren unermüdlich für die Verteidigung Palästinas gegen die jüdische Einwanderung und für die Unabhängigkeit und den Zusammenschluß der arabischen Län­der eingesetzt.

Durchbruch vor Moskau

Von tl»u>,tm!>ii 8tepko>«

Die englische Propaganda macht seit Aus­bruch des Krieges immer wieder den gleichen Fehler: Sobald einige Tage lang von deut­scher Seite über Kämpfe an einer bestimmten Front nichts berichtet wird, glaubt sie. aus eine Stockung der militärischen Bewegung schließen zu können, die sich aus der Erschöpfung der deutschen Offensivkrast ergeben müsse. Noch niemals ist man in London auf den Gedanken gekommen, daß Schweigen ein Aus­druck von Stärke sein kann. So ging es jetzt auch bei den Kämpfen im zentralen Ab­schnitt der Ostfront. Bor vier Tagen erst wurde das große Ringen in den Kesseln von Brjansk und Wjasma endgültig abgeschlossen. Ueber 650 000 Gefangene aus den Reihen der Heeresgruppe Timoschenko zogen nach Westen ab. um hinter deutschen Stacheldrahtverhauen zu verschwinden. Für jeden nüchtern urteilen­den Beobachter auch im Ausland müßte da­mit klar sein, daß die militärische Kraft der Sowjetunion nunmehr in der Mitte erschöpft Niar, nachdem im Nor­den und im Süden bereits vorher vernich­tende Schläge gegen die bolschewistischen Ar­meen ausgeteilt worden waren.

Vier Tage später schon kann das Oberkom­mando der deutschen Wehrmacht melden, daß die äußere Verteidigungsstellung Moskaus von Westen wie von Südwesten her in breiter Front durchbrochen worden ist und daß sich unsere Angriffsspitzen bis auf 60 Kilometer an die Sowiethauptstadt herangekämpft haben. Diese Nachricht kommt in einem Augenblick, in dem der Londoner Rundfunk zu faseln begann, daß in diesem zentralen Abschnittkein deutscher Fortschritt mehr erzielt" worden sei und daß manauf deutscher Seite sich bemühe, die Aufmerksam­keit von Moskau abznlenken und auf den Südabschnitt zu verweisen". Gleichzeitig spricht man von der weiteren Wetterverschlechterung in diesem Raume, der die Kampfhandlungen sehr behindere. Der amtliche deutsche Bericht bestätigt die schwierigen Witterungsverhält- nissc. Wieviel größer ist also der deutsche Er­folg, wenn trotz Schnee und Regen, trotz aufgeweichtem Boden innerhalb weniger Tage der Durchbruch durch die äußere Sperr- linie erzwungen werden konnte!

Es war die einzige Hoffnung der Feinde, daß im Spätherbst die deutschen Operationen von selbst ihr Ende finden müßten. Aber die deutschen Soldaten haben sich im Hochsommer nicht durch die Wolkenbrüche, die die ukrai­nische schwarze Erde in einen zähflüssigen Brei verwandelten, aufhalten lassen. Sie gaben ebensowenig ihren Siegeslauf auf, als die sonnigen Herbsttage durch eine Schlecht­wetterperiode adgelöst wurden. Die Freude der Plutokraten war wieder einmal verfrüht. Unsere unvergleichlichen Divisionen stehen heute nicht mehr 300 Kilometer vor der bol­schewistischen Hauptstadt, wie Anfang Oktober bei Beginn der deutschen Offensive. Inner­halb von drei Wochen haben sie eine ge­waltige Strecke kämpfend zurückgelegt und die äußere Verteidigungsstellung Moskaus hat sie nur wenige Tage aufzuhalten vermocht.

Wie kindisch, wenn demgegenüber der Neu­yorker Sender zu sagen wagt, ,chas Leben in Moskau sei normal und ruhig und man merke nichts von einer Aufregung". Wohl ist mög­lich, daß die große Mehrheit der Bevölkerung nach der Flucht ihrer blutbefleckten Macht­haber beim Herannahen der Deutschen keine Panikstimmung empfindet. Aber daß die Lage normal" erscheinen soll, wenn der Feind sich in 60 Kilometer Entfernung von einer Viermillionenstadt befindet, das wird auch der leichtgläubigste amerikanische Hörer sich nicht weismachen lassen. Der Sender Boston sicht die bedauerliche Auswirkung der deutschen An­griffe im Zentrum der bolschewistischen Front in der Tatiache, daß die Sowjets ihre Truppen vor ihrer Hauptstadt konzentrieren mußten und daher gezwungen gewesen seien, die an­deren Abschnitte zu entblößen. Er will damit offenbar die Meldung über den Verlust von Taganrog erklären, der nun endlich auch im feindlichen Ausland nicht mehr länger ver­schwiege» werden konnte.