-4us §radt unv Kreis Calw
Seldpostpäckchen bc's zu 1 Kilogramm
Weihnachtspäckchcn bis I. Dezember aufgcben
Bis aus weiteres sind Päckchen bis 1000 Gramm nach der Front wieder allgemein zn- nelassen. Mit längeren Laufzeiten dieser Päckchen mutz gerechnet werden. Daher nt gute Pervackung der Päckchen we"en der grossen Entfernnngen, der mehrmaligen Umladung und des Druckes bei der Beförderung der Päckchenbeutel unbedingt erforderlich. Leicht verderbliche Lebensmittel (z. B. Obn) sind zum Versand ungeeignet. Die Versendung entzündlicher Waren (Benzinfeuerzeuge, Streichhölzer) ist verboten. Briefe mit eiligem Inhalt sind zweckmäßig nicht in Feldpostpack- chen einzulegcn, sondern für sich als Briefe (bis 20 Gramm) oder Postkarten zu versenden, da die Nachrichtenfeldpost schneller befördert wird als die Päckchenfeldpost.
Weihnachtspäckchen Hissen spätestens bis zum l. DMmber 194l aufgepebe» sein, damit sie die Empfänger rechtzeitig zu Weihnachten erreichen.
Gin Pionier des heimischen Obstbaus
Wilhelm Widmann ch
Siebzig Jahre alt, ist Kreisbaumwart i. R. Pg. Wilhelm Widmann in seiner Heimatstadt Calw verstorben. Mit ihm ging ein Mann dahin, dessen Lebensarbeit in vierzigjähriger Berufstätigkeit der planmäßigen Einführung und Förderung des heimischen Qualitätsobstbaus im Bezirk Calw galt. Wenn heute unser Schwarzwaldobst einen so ausgezeichneten Rus genießt und die steigenden Erträge des Obstbaus den Wohlstand unserer Bauern mehren, dann ist dies zu einem guten Teil dem unermüdlichen Wirken des Verstorbenen zu danken. Er war es, der in mühsamer Kleinarbeit den Boden sür den Qualitätsobstbau in unserem Bezirk vorbereitete In unzähligen Obstlehrschauen in Stadt und Land leistete er wahre Pionierarbeit, legte mit Wort und Tat den Grund zu Musterobstanlagen, war Mitbegründer und langjähriger Geschäftsführer des Bezirksobstbauvereins Calw, maßgeblich beteiligt an der Gründung der ersten Berufsorganisation der Baumwarte in Württemberg und hat durch den ganzen Einsatz seiner bewährten Arbeitskraft noch zuletzt beim Aufbau der Bezirksfachschaft Obstbau des Reichsnährstandes m unserem Kreis hervorragende Mitarbeit geleistet.
Seine Verdienste fanden nach außen hin ihre Anerkennung in der Verleihung der Eh- renmitgliedschaft durch die Fachgruppe Baumwarte und den Verband württ. Obst- u. Gartenbauvereine Als Wilhelm Widmann vor knapp drei Jahren in den Ruhestand trat, hat eine Fülle herzlicher Ehrungen das hohe Maß an Wertschätzung und Verehrung dargetan, das ihm die Heimat entqegenbrachte. Ein schweres Leiden beschattete seitdem seine Tage. Desun- aeachtet ließ ihn seine geistige Regsamkeit nie die Verbindung mit den Fragen seiner Zeit und seiner Lebensaufgabe verlieren. Wer den allzeit aufrechten Mann und seine Heimattreue Pionierarbeit kannte und schätzte, wird ihm über das Grab hinaus ein dankbares Andenken bewahren.
Zulagekarten für Langarbeiter
Von zuständiger Seite wird mitgeteilt, das; die dieser Tage veröffentlichte Notiz über Langarbeiterzulnge den geltenden Bestimmungen nicht entspricht, so das; sie keineswegs zur Grundlage von neuen Anträgen auf Zuteilung von Langarbeiterzulagen gemacht werden kann. An den gesetzlichen Voraussetzungen für die Gewährung der Zulage hat sich, wie man aus der Veröffentlichung schließen konnte, in letzter Zeit nichts geändert. Es gelten nach wie vor die Bestimmungen, daß Angestellte grundsätzlich keine Zulage erhalten können und weibliche jugendliche Arbeiter die gleichen Bedingungen hinsichtlich der Arbeitszeit erfüllen müssen, wie die erwachsenen männlichen Arbeiter. In Zweifelsfällen erteilt das zuständige Gewerveaussichtsamt auch fernmündlich Auskunft.
Agrargenossenschaften mit Sonderausgaben
b. Das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen, in dessen Ausgestaltung das schwäbische Landvolk führt, erweist sich als großer Hebel in der Erzeugungsschlacht. Unsere Genossenschaften konnten wesentlich den Anbau, die Bestellung, Verarbeitung, den Absatz, die Obliegenheiten der Bäuerin usw erleichtern. Neben den Genossenschaften für Molkerei- Wesen, Milchverwertung, Getreide, Kredit und Maschinen gibt es eine Reihe sonstiger Genossenschaften. So finden wir hier von Gärtnereien eine Genossenschaft in Aiperg. Sie arbeitet als selbständige Gärt- ncr-Erzeugungs- und Absatzgenosjenschast;
Arbeitskreis kennzeichnet die Tatsache, daß sie Zweigniederlassungen in Freiburg und sogar in Köln unterhält. Eigene Glaserei, Schreinerei und Werkstatt VsAknfraser liefern die notwendigen Hilfsmittel. Ihr Umsatz erreicht weit über eine Million Mark. In Gönniugen bei Reutlingen arbeitet eine beachtliche Genossenschaft für Sameneiiikaiif Diese Genossenschaft lie- kert seit Jahrzehnten ihren Samen im aan-
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zen Reich. Als Wanderverkaufer ziehen die Erzeuger durch die Gaue. Weiter gibt es drei Wcidcge nassen schäften in Vissingen, Geradstetten und Kreßbach zur gemeinsamen Anlage und Betreuung von Koppeln. Von den drei Maschinengenossenschaften Württembergs umfaßt die in Häusern bei Biberach das ganze Dorf. Gemeinschaftliche Vcstellungs- und Erntepläne lassen die Fluren einheitlich verwerten. In dieser umfassenden Form ist die Genossenschaft einzigartig. Die gemeinschaftliche Arbeit geht bis zur Backeinrichtung, Dorfwaschküche, Dorfbad, Konscrvenherstellung und Lagerung. Eine Waldgen ossenschast befindet sich in Eglofs, Kreis Wangen, die des Osterwaldes mit 240 Hektar Wald. Außerdem gibt es eine Sägern ühlen genösse n- schaft in Melde, Kreis Freudenstadt, eine Obstgenossenschaft in Sonnenhalde in Kries, sowie drei Wasserversorgungsgenossen- schasten in Betznau und Gattnau bei Fried- richshafen und in Doberatzweiler, Kreis Sig- marinaen.
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Nagold. Aus Tuttlingen kommt die Nachricht, daß Stadtbaurat August Schmidt im Alter von 78 Jahren gestorben ist. In den 90er Jahren und um die Jahrhundertwende war er Stadtbaumeister in Nagold.
Altensteig. Das Wohnhaus des früh. Sparkassiers Luz ist in den Besitz des Möbelfabrikanten Fr. Schaible übergegangen. Es wurde damit begonnen, zwei weitere Wohnungen in dieses Haus einzubauen.
Freudenstadt. Bei der NS.-Frauenschaft — Deutsches Frauenwcrk Freudenstadt macht sich bereits eine weihnachtliche Stimmung breit. In einem Itägigen Lehrgang wurden die Frauen
mit allerlei Bastelarbeiten vertraut gemacht, damit sie ihren Kindern bunte Spielzeuge und nützliche Geschenke unter den Lichterbaum legen können.
Böblingen. Hitlerjungen, Jungvolk, BdM. und Jungmädel des Standortes Böblingen werden mit Bleistift, Pinsel und Palette einen
fröhlichen Wettbewerb durchführen, der nicht nur allen Volksgenossen einen Einblick in das Schaffen der heutigen Jugend geben, sondern auch eine Förderung der kulturellen Arbeit innerhalb des Standortes darstellen soll.
Pforzheim. (Unbeleuchtetes Fahrzeug.) Ein Kraftrad fuhr gegen einen unbeleuchteten Anhängerwagen. Der Kraftfahrer wurde auf die Seite geschleudert und blieb mit verschiedenen Verletzungen im Gesicht und einer Gehirnerschütterung bewußtlos liegen.
usx. Schrambrrg. (Erstes Leistungsbuch.) Bei einem Gemeinschaftsabend der NS.-Franenschaft konnte Kreisfrauenschaftsleiterin Broghammer das erste Leistungsbuch im Gau an Maria Berber ich anshändi- gen.
Hüsendorf, Kr. Hechingen. (Unfall beim Mosten.) Schrcinermeister Anton Schmid brachte beim Mosten die Hand in die Obstmühle, wobei diese so schwer verletzt wurde, daß er sofort in die Klinik verbracht werden mußte.
Koi'nel CrägM
sin Roman vom Ich n>» bis ch en Bauerntum
von Sink Lulle
Copyright IS37 by Fleischhauer ir Spohn Vertag Stuttgart
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„Ich mähe mit der Sense", antwortet Kornel, „und nicht mit dem Papier!"
Der andere zuckt die Achseln: „Aber vielleicht unberechtigt!" beharrt er. „Ohne Papiere geht das nicht!"
„Also ohne Papiere bin ich gar nicht da, nicht gekoren und später versoffen!"
Der Landjäger zuckt bedauernd die Achseln.
„Rindvieh!" sagt Kornei und wendet sich ab.
Einen Augenblick braust der andere aus. Twnn sucht er nach einem überlegenen Watt, das Gewicht haben nnd seinen eigenen Verstand dartun soll. Aber er findet das überlegne Wort nicht.
Nach einer langen Pause erst meint er kleinlaut: „Ja. aber . . . wenn das nun Ihnen nicht gehört?"
Karnel sieht dem Frager ins Gesicht: „Ich kann die Aecker hier nicht auffressen und auch nicht alles, was drauf wächst, aber ich werde da weiter- machenl"
„Ja, aber die Behörde . . ."
„Die Bebörde kann mich sonst was!"^
„Das will ich Ihnen zuliebe nicht gehört haben", sagt der Landjäger, „aber ich mutz wenigstens ein Protokoll aufnehmen."
Da gibt Kornel. um Ruhe zu hoben, alles Wichtige an: Name, Alter, Name von Frau und K!n- l crn. Later nnd Mutter, wie es zugegangen sei und so vieles andere.
Der Beamte holt ein vaarmal Atem, wie er das alles aufschreibt: er ist schließlich auch ein Men'ch.
„Das hätte ich nicht überstanden", sagt er kleinlaut, „dazu muß einer gemacht sein."
Nach Wochen bekam er eine Vorladung und alle möglichen sonstigen Schriftstücke. Sie beharrtsn noch immer darauf: womit er Nachweisen wolle, daß er es auch wirklich sei Kornel nannte einige Leute, die ihn kannten, und dann kamen eines Tages Beamte, maßen die Grundstücke ab und händigten ihm Urkunden aus.
Ob er im Dorf noch einige Verwandte gehabt habe? frug ihn einer. Cr solle die S"che in die Hand nehmen, er fei in diesem Falle der einzige Erbe wahrscheinlich.
Kornel hätte jetzt znsammenrcchnen und sich wichtig tun können, aber er rechnete nicht, er bat e je' t wohl irgend ein anderes Maß in sich und danach galten nicht mehr die Zahlen allein, nicht die Zahlen und nicht die Urkunden er wußte selbst nicht recht was.
Der einzige Erbe? dachte er und er sah ein altes Dorf vor sich, mit Käufern und Ställen und Gärten, von großen Feldern umwogt, von den Kronen der Bäume leise zur Nacht überrauscht, im strömenden Licht des Monds, gesegnet von Schloss und Liebs — und er dachte an viele Leute, an Männer und Frauen und Kinder, an Alte und Junge, an die Gauner und die G"ten, an die Verläßlichen nnd die Windhunde, an die Schosser und die Faulenzer, so wie die Menschen dieser Erde sind, wie sie sich vertrugen und sich stritten, einander haßten und liebten, sich halfen und im Siiche ließen, w'e sie sich abrackerten und den Schweiß trockneten, wie sie lachten und weinten . . .
Es waren verwirrende Gedanken. Der Aberwitz des Wahnsinns lauerte dahinter und die antwortlose Frage: wozu das alles gewesen war.
Der einzige Erbe! Ja! Gingen nun nicht seine alten Träume in Erfüllung? Kam nicht noch einmal der Rausch von Besitz und Reichtum über ihn? Der unersättliche Rausch?
Man ist kein Mann — ohne Arbeit! denkt er.
Aber man ist auch kein Mann, wenn man eine Arbeit nur für sich selber tut. Er muß »läßlich an Bater und Großvater denken. Oh ja, gesegnet seien die Väter dieser Erde! Das steht ihm tief ins Herz gebrannt. Aber Trauer und Qual überschatten se'ne Gedanken. Er grübelt und grübelt, die Gedanken laufen im Kreis, es gibt keinen Weg aus dem Kreis hinaus.
Da haut er sich den Weg frei: er tut, was die Fäuste finden und fragt nicht mebr. Er baut und hämmert: den Stall für das Pferd, das er kaufen wird: die Scheune, denn die Ernte wird bald beginnen. lind eines Morgens, noch zwischen Nacht und Frühe, steht er vor dem ersten Kornfeld.
Stand er nicht schon hundertmal, schon taustud- wal vor einem Kornfeld, das leise mit den Grannen der Aehren wogte, und bob dann die Se-sse? Kornel ist noch immer ein Mann, der das Wirkliche vor den Träumen sieht. Ja. schon hundertmal stand er so, auch die andern, die Alten standen wobl ni-'t anders als er: aber wie er nun die S-nse anfhebt, daß sie blinkt im ersten Schimmer des Morgens, da rubt in feiner Hand die Demut vor dem Glück dieser Erde. In großen goldenen Schwaden rauschen die Halme unter seinem Schnitt. Der Morgen bricht mit Fluten von Licht herein und überschäumt das Land, die Lerchen spannen wieder ihre perlenden Ketten darüber, es braust das Gloria und über der Erde liegt Gottes gütigster Blick.
Aber ehe das eine Feld gefallen ist. stehen schon andere erntereif im Licht. Kornel mäht noch Hab in der Nncht, er schafft und schafft, als dritten ihm die Toten des Dorfes ihre Kraft vermacht.
Bon der Frucht behält er nur das neue Saatgut zurück, das andere bekommt der Müller, es ist schon alles abgeredet und die ersten Erntewagen zieht schon der eigene Gaul
Im Lärm der Mühle schreit ihm der Müller Ing Ohr: das hätte er sich wohl früher auch nicht träu- men lassen, daß er seine Frucht dem Müller verkaufe. Und ein wenig später fügte er hinzu: „Früher so ein Hof und jetzt . . . Kommst du denn so ohne weiteres driiberweg?" Da aber Kornels Antwort sich nicht eignete, sie dem andern im Geklapper der Mühle ins Ohr zu schreien, blieb der Müller ohne Antwort. Draußen sagte Kornel nur, bevor er wegfuhr: „llebrigens, wenn du mir jemand weißt, dann sag's mir — oder du mußt mir einen Knecht schicken!" Als er davonfuhr und in einer Staubwolke verschwand, sagte die Müllerin am Fenster zu ihrer Tochter, der Mann sei noch derselbe geblieben, den bringe nichts um.
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Und bald wußte man es weit im Umkreis, daß Kornel Erdgast, der mit dem großen Hof früher, s«bon wieder ein eigenes Nserd habe. Und damit begann Kornels neuer Ruf.
*
Einige Tage später kam am frühen Morgen ein Mädchen den alten Feldweg daher. Sie halte ein vom Gehen und von der Wärme glänzendes Gesicht mit nußbraunen Augen. Aber sie zeigte ein verschüchtertes Wesen.
Sie habe gehört . . . sagte sie und stockte. Und sie suche eine Stelle und simne olles im Haus besorgen, genau so wie aus dem Feld.
Kornel lächle mit dem Blick und deutete mit dem Kopf zu seiner Hütte hin: bei so einem Haus gäbe es nicht viel zu besorgen.
Das Mädchen lachte aus Höflichkeit mit und achtete gar nicht auf das, was der Mann gesagt batte, sie Härte nur die Ablehnung heraus. Aber Kornels Augen waren freundlich und aufmunternd und gaben ihr Vertrauen. Und da erfuhr der Mann eine kleine Lebensgeschichte, stoßweise und schnell hervoroebracht: das Mädchen war die Tochter eines kleinen Handwerkers. Im Dorf gab es nicht viel Arbeit und von einem Aeckerchen und einer Ziege allein konnten sie nicht leben zu sechst, denn sie wnren vier Kinder. Da oing der Bater in die Fabrik, die Mutter und die Kinder zogen von Dorf zu Dorf und von Haus zu Haus, sie verkauften Wagenschmiere, und Schuhsett und ähnliche Sachen. Mit einem kleinen Handwagen zooen sie umher, Tag sür Tag, im Sommer und im Winter. Sie sangen manchmal abends auf dem Heimweg zweistimmige Lieder, man vergaß.die Müdigkeit dabei und den Hunger, denn es reichte selten zu einem warmen Essen. Das Schönste auf der Welt
war immer diese Stunde am Abend, diese still« und ein wenig traurige Stunde. Eines Tages ober hatte es die M'-tter auf der Brust, es saß ja wobl schon lang in ihr, aber zum Klanen und Kranksein nahm sie sich niemals Zeit. Sie sang an diesem Abend nicht auf dem Heimweg, sie hatte ein« ganz beiße Hand und legte sich dabeim gleich ins Bett. Es war ein trauriger Abend sür die Kinder. Slm andern Morgen waren sie schon wach, als die Mutter noch im Bett lag. Es war noch nie so gewesen. „Mutter!" rief dann die älteste Tochter. Mn«'--? schlief noch immer. „Mutter'" rief dos München eine halbe Stunde spä »r. Ilnd da sprang es in einer plötzlichen jammernden Angst aus dem Bett...
Das Mädchen stockte in seinem hastigen Berich!« und batte Tränen in den Augen. D
„Sie war schon ganz kalt", sagte sie schluchzend.
„Ja", sagte.Kornel nach einer Weile ganz langsam.
Da hatte sich das Mädchen wieder gesammelt und erzählte: wie die Kinder dann allein umberzogen: der Boter sei wieder zurückgekommen au» der Stadt, und unter einem plötzlichen Sturz von Tränen sagte sie: sie künne jetzt ru'cht mehr dob.-im- bleiben, der Vater würde sie totschlagen, wenn er es erführe . . .
Kornel verstand.
„Nnd der Vater?" frug er, „der Bater des Kindes?"
Das Mädchen war jetzt ganz rot. Kornel war der erste Mann, der das so aussprach.
„Wir können nicht heiraten", sagte sie, „es fehlt an allem, an Gold und an Arbeit!"
Kornel sah über das Mädchen hinweg aus das Land:
Arbeit gäbe es genug.
„Ja, ob der Heiner vielleicht . . .?" meinte sie. Oh Gott, bloß jetzt nicht gleich zuviel sagen und alles verderben!
„Oh, was w>rd der Heiner sagen!" sprach sie vor sich hin, als sie wieder den Feldweg zurückging, „was wird bloß der Heiner sagen!"
„Guet!" sagte der Heiner und machte sein Bündel zurecht.
Sie trafen Kornel grad, wie er die Garben band. Als habe Heiner ein paar Jahre lang sür di s n Augenblick ausgeruht, sprang er dazu, nabm d'e Weidenbänder, kniete sich auf die Korben und stellte sie mir nichts dir nichts ohne Anstrengung auf, eine nach der ander». Der Bursche ströme vor Kraft und Arbeitslust. K -rnel konnte ruhig so lang das Pferd orss^onncn ^"orinte ruhig den Heiner in die Mühle schicken: d» sachverständig geht er mit dem Gaul um.
Kornel rechnete wieder und überlegte: man müßte neu einteilen jetzt, und Milch braucht man auch, wenn ein Mädchen ein Kind kriegt — aber wahrscheinlich war es >a mit der Mi ch allein nicht getan.
^Jhr müßt schon vorlieb nehmen", sagte er zu den beiden und zeigte ihnen die Lagerstätte >n der Hütte. Es war ein einfaches Lager aus Stroh, mit einer Pferdedecke, und beileibe kein Braut- und Himmelbett, aber dem Mädchen schoß wahrhaf!g das Blut in den Kopf. Ja, die Liebesleute — ein Lager aus Stroh und der Himmel auf Erden ist da!
Am Abend, als sie sich schlafen gelegt hatte, hörte Liesbeth von draußen die Stimmen der beiden Männer.
Sie hatten allerlei miteinander zu besprechen. Und es war wie eine Fügung des Himmels, daß Heiner von Beruf Maurer und Bauarbeiter war.
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