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Calw im Schwarzwald
Donnerstag, den 23. Oktober 1941
Nr. 249
LelolZeeiriie HnZriike rkeulsrkiee ZtamptttieZe,
Moskau erneut im Bombenhagel
Vergebliche Fluchtversuche der Zivilbevölkerung - Verhaituugeu und Todesurteile
Berlin. 23. Oktober. Deutsche Kamtzf- flugvcrbände griffen in den beiden letzten Tagen wiederholt die sowjetische Hauptstadt Moskau erfolgreich an. Große Mengen von Spreng- und Brandbomben trafen kriegswichtige Ziele der Hauptstadt. In den befohlenen Zielräumen wurde» durch wohlgezielte Bombenwürfe starke Zerstörungen hervorge- rufcn. Noch beim Abflug beobachteten die deutschen Flieger starke Brände.
Die Operationen des Heeres wurden wirksam von Verbänden der deutschen Luftwaffe unterstützt. Deutsche Kampf- und Sturzkampfflugzeugperbände setzten ihre Angriffe ander gesamten Ostfront fort und zerstörten wieder zahlreiches sowjetisches Kriegsmaterial.
Bei Angriffen auf sowjetische Flugplätze im südlichen Teil der Ostfront zerstörten die deutschen Kampfflugzeuge zahlreiche abgestellte sowjetische Maschinen. Im Raum von Charkow ugd Woroschilowgrad wurden 8 vollbeladene Transportzüge, 3 andere Eisenbahnzüge. 6 Lokomotiven, über 100 Eifenbahn- wagen. ein Betriebsstofflager in Brand geworfen und größtenteils zerstört.
Bei Angriffen gegen sowjetische Truppen- ansammlunacn wurden den Bolschewisten wieder starke blutige Verluste zugefügt. Auch an Kriegsmaterial erlitten die Sowiets schwere Verluste. 160 Lastkraftwagen, 90 bespannte und abgestcllte Fahrzeuge und mehrere Panzer, die gerade eingesetzt werden sollten, würben zerstört.
An der Front vor Moskau griffen Sturzkampfflugzeuge Panzeransammlungen aus wichtigen Vormarschstraßen an, zersprengten sie und hinderten so die Sowjets an geschlossenen und konzentrierten Gegenstößen. Wichtig? Eisenbahnstrecken in diesem Raum erhielten Volltreffer, wobei 17 Transportzüge erfolgreich bombardiert wurden. Zwei dieser Züge sind völlig vernichtet worden.
Das finnische Blatt „Nnsi Suomi" meldet, daß in Moskau die ersten Todesurteile wegen „Verbrechens gegen den Frieden und die Ordnung" gefällt wurden. Die Leiter einiger großer Moskauer Jndnstriewerke haben, nach sowjetischen Meldungen, ihren Angestellten die Lage Moskaus als äußerst bedrohlich geschildert und sie veranlaßt, die Stadt so schnell wie möglich zu verlassen. Zu diesem Zweck wurden Filzstiefel, Pelze Kleider und die Werkskassen unter die Arbeiter verteilt und der Versuch gemacht, die Stadt in Kraftwagen zu verlassen. Die Flüchtlinge wurden jedoch verhaftet, nach Moskau zurückgebracht und vor Gericht abgeurteilt. Drei von ihnen wurden zum Tode und zwei zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt.
Angesichts der verzweifelten Lage der sowjetischen Hauptstadt muß selbst das englische Reuterbüro zugeben, daß die deutschen Truppen trotz aller sowjetischen Gegenwehr immer weiter in Richtung Moskau Vordringen.
Auf die schon in langen Jahren betriebenen kriegsmäßigen Vorbereitungen der Bolschewisten wirft der Bericht eines amerikanischen Journalisten ein überaus bezeichnendes Licht. So wurden seinerzeit bei dem Bau der Moskauer Untergrundbahnen, dem vielgepriesenen Reklameprunkstück der Bolschewisten, große Unterstände geschaffen, die bis vor kurzem der Moskauer Oeffentlichkeit völlig unbekannt geblieben waren.
Zahlreiche ganz harmlos aussehcnde Häuser seien heimlich als Bunker ausge-
Httzige Debatte im Oberbau
Offen,,de gleichbedeutend mit Selbstmi
Von un,or«^ ü o r r e » p o n ck « n « e n
kn. Stockholm. 23. Oktober. Im O Haus gab es am Mittwoch eine hitzige Del über d,e Unmöglichkeit einer englischen Of sive. Ter Labonrparteilrr Lord Strabolgi dcrte eine bessere Organisation der Arb, raste m der Industrie. Wäre das früher schehcn. so erklärte er, wäre England E .so unfähig. ,m Westen zuzuschlagen. Enttäuschung über die Unfähigkeit sei im « zen Lande verbreitet. Wenn England i Dünkirchen „seine größte Stunde" erlebt b - im Zeichen der schweren Kämpfe Osten, bei denen es seinem Verbündeten r Mfcn^konue — die Stunde der größten De:
> rüstet worden. Bis Anfang Oktober habe die Bevölkerung von Moskau noch geglaubt, so heißt es in diesem amerikanischen Bericht weiter, daß ihrer Stadt Krieg und Vernichtung erspart bliebe.
Es zeigt sich also, daß die sowjetische Öffentlichkeit über die tatsächliche militärische Lage in der zurückliegenden Zeit restlos hinter das Licht geführt worden war.
Klak schoß bisher 4138 Flugzeuge ab
Großartige Erfolge auch im Erdkamps Berlin, 22. Oktober. Die großen Kampferfolge der deutschen Flak, einer der jüngsten und in wenigen Jahren geschaffenen Waffengattungen der deutschen Wehrmacht, werden aus folgenden Zahlen besonders deutlich: Bon Beginn des Feldzuges im Osten bis zum
30. September schossen Flakverbände der Luftwaffe 413 8 sowjetische Flugzeuge ab. Auch "beim Einsatz im Erdkampf gewinnt die Flak wie schon in Polen. Frankreich und aus dem Balkan bewiesen, immer stärkere Bedeutung. Durch Nahbeschuß verloren die Sowjets bis zum gleichen Zeitpunkte 765 Geschütze und Granatwerfer. 1869 Kraftfahrzeuge, 30 Munitionslager, die in die Luft gesprengt wurden, 20 Eisenbahnzüge, die mit Nachschub an die Front unterwegs waren und einen Panzcrzug. Außerdem wurden 321 sowjetische Panzer niedergekämpft, 1118 Panzer vernichtet oder erbeutet, 1032 Maschinen- gcwchrncstcr und 101 Beobachtungsstellen beschossen. Im Kampf gegen sowjetische Schiffsziele vernichtete die im Osten eingesetzte deutsche Flak drei sowjetische Handelsschiffe und drei Kanonenboote.
Immer tiefer in das Oonez-Decken
Neue Lrtolge cker weiter vörcklick vorßelieockeo Truppen ries «ieulseben Heeres
Berlin, 22 . Oktober. In der Ukraine wurde die Besetzung des Industriegebietes von Stalins fortgesetzt. Die Bolschewisten haben dort ohne die geringste Rücksicht auf die Interessen ihrer Bevölkerung Industrieanlagen zerstört und Lebensmittel fortgeschafft. Demonstrationen der Arbeiterschaft gegen die Zerstörung ihrer Arbeitsstätten wurden durch Erschießungen und Verschleppungen brutal unterdrückt.
Auch die weiter nördlich vorgchenden Truppen des deutschen Heeres haben weitere Erfolge erzielt. Am 20. Oktober wurden hier bei einem heftigen Gegenangriff der Bolschewisten zehn schwerste Sowjetpanzer abge- schosien und in Berfolgung des zurückweichenden Feindes Kavallerie- und Kraftfahrzeugkolonnen vernichtet oder zersprengt.
Im mittleren Abschnitt haben die deutschen Truppen weitere Erfolge errungen. Am 20. Oktober hat hier em Panzerverband des deutschen Heeres 16 Sowjetpanzer a b - geschossen und 25 Geschütze sowie 15 Paks erbeutet. Am 21. Oktober wurde ein Flußabschnitt an zahlreichen Stellen gegen heftigen Widerstand überwunden.
An der Nordfront sind in heftigen Kämpfen am 20. Oktober erneut 1600 Gefangene gemacht worden. In einem Divisionsabschnitt wurden 5 Geschütze, 4 Paks, 5 schwere Granatwerfer, 15 schwere Maschinengewehre und 3 3 Flammenwerfer erbeutet. Ein Stoßtrupp
holte aus den feindlichen Stellungen in einem kühnen Unternehmen 50 Gefangene heraus und brachte den Bolschewisten schwere blutige Verluste bei.
Nach der Nonsens-Offensive
Britische Luftmarfchälle im Ruhestand
Neuhork, 22. Oktober. Wie „Neuhork Times" aus London berichtet, wurde eine Anzahl höherer britischer Fliegeroffiziere plötzlich in den Ruhestand versetzt. Es handelt sich unter anderen um den Luftmarschall Sir Hugh Dowding, der erst vor kurzem von seiner Einkaufsmission für die britische Luftwaffe aus den Vereinigten Staaten zurückkehrte, den Luftmarschall Sir Cyril Newall und den Nizeluftmarschall Pattinson, der das Ausbildungswesen leitete, sowie die Kommodore Guilfohle. Smith lind Wasser.
Wenn die „Nenvork Times" hierzu noch mitteilt, daß diese Maßnahmen „altersbegründet" wurden, so denken wir an den klassischen Ausspruch Jronsides zu Beginn des englischen Krieges, Deutschland habe wegen zu junger Generäle keinerlei Siegeschance. Die Zeiten ändern sich und auch die Anschauungen über alt oder jung. In vorliegendem Fall dürften sie kaum eine Rolle spielen, sondern die „Krönung" der britischen Nonsens-Offensive bedeuten, für "sie Churchill jetzt nach bewährter Methode — wenn auch noch nicht so wörtlich wie sein Freund Stalin — die Köpfe rollen läßt.
Wendell Willkie ü-erirumpst selbst Rooseveli
L» xekt ihm mit ckew üriex nicht schnell xenox - Oie 178^ Kaden Appetit ank Lanecka
Kv. Stockholm, 23. Oktober. Wendell Willkie hält die Zeit für gekommen, jetzt gegen die nach seiner Anficht allzu zimperliche Art Vorzugrhen, wie Roosrvelt seine Zwischenfälle zur Förderung der Kriegspolitik inszeniert.
Er erklärte in Neuhork im Rahmen einer republikanischen Kundgebung für die volle Aufhebung des Neutralitätsgesetzes Folgendes: „Millionen und aber Millionen Republikaner sind entschlossen, den obstruierenden Isolationismus zu entfernen wie einen Schandfleck aus dem Antlitz der republikanischen Partei. Amerika braucht heute eine aufrichtige Außenpolitik, die daraus abzielt, mit allen Mitteln die totalitäre Lehre nieder- zu schlagen. Diese Politik muß den Vereinigten Staaten von ihren gewählten Führern in aller Offenheit vorgelegt werden. Nicht vorsichtig in Dosen, als ob wir Babhs wären."
Die Jsolierungsanhänger machen ihrerseits geltend, die letzten Ereignisse seien der beste Beweis dafür, daß die Außenpolitik der Regierung Noosevelt zum Krieg führe.
Marineminister Knox erklärte, die bei dem „K e a r n e Y"-Zwischcnfall angeblich ums Leben gekommenen Matrosen seien als „Opfer auf dem Altar der Menschenrechte" zu betrachten . . . Das sagt ein kriegshetzerischer Plutokrat, der danach lechzt, Millionen von Menschen in Elend und Not zu Hetzen — nur für die Profite und den Jmverialismus frei- maurerisch-jüdischer Eliquenl
Roosevelt selbst erklärte, „bei einem Angriff auf die westliche Halbkugel sollten die Flotten
der Vereinigten Staaten und Kanadas von den amerikanischen Atlantikhäfen gemeinsam Gebrauch machen." Er bestritt schamhaft, daß die USA. sich bereits den kanadischen Hafen Halifax gesichert haben. Auch wenn es nicht auf eine unmittelbar bevorstehende Aktion hindeute, so habe doch das gemeinsame amerikanisch-kanadische Verteidigungsbüro die gemeinsame Ausnutzung von Verteidigungsanlagen im Falle von Angriffen in Aussicht genommen. Sicher habe das Büro sich mit Halifax und Toronto beschäftigt und auch die Frage Chikago angeschnitten. Noosevelt bereitet also diskret neue Raubzüge auf Kosten des englischen Verbündeten vor.
Taborda bei seinem Auftraggeber
Der Unruhestifter erstattet Noosevelt Bericht
Washington, 22. Oktober. Wie Associated Preß meldet, legte Taborda, der Vorsitzende des sogenannten Ausschusses zur Untersuchung staatsfeindlicher Tätigkeit des argentinischen Abgeordnetenhauses, dem Präsidenten Noosevelt einen Bericht über die Tätigkeit seines Ausschusses vor. Damit hat der berüchtigte Taborda feine Abhängigkeit von Washington eindeutig bekanntgegeben.
Taborda erstattete seinem Auftraggeber Bericht über die Machenschaften, durch die er in Argentinien mit USA.-Geldern Unruhe stiftete. Anscheinend ist Roosevelt mit den Taten des üblen Agitators und Verleumders sehr zufrieden gewesen, denn, wie Associated Preß weiter meldet, lobte Taborda in einer Schallplattenaufnahme die gute Aufnahme, die ihm in den USA. zuteil geworden sei.
Oas Co-es-reieck -er sowjetischen Vstseeflotte
Von un5eren> L. 6. z4nri»emil»rbei>or
Berlin, 23. Oktober.
Die Eroberung der Insel Dagö durch die deutsche Wehrmacht bedeutete für die Bolschewisten den Berlust ihres letzten Stützpunktes in der mittleren Ostsee. Die baltischen Inseln waren für die Sowjctmachthabcr nicht allein Bollwerke zur Beherrschung der Einfahrt in den Rigaischen Meerbusen sondern sie waren auch Angriffspositionen.
Die bolschewistische Bedrohung galt nicht nur Deutschland, sondern allen Ostseestaalen. Ans einem jetzt in Stockholm veröffentlichten Bericht des schwedischen Propstes Pöhl über die Verschleppung der Estlandschwcdeu, die auf einzelnen der baltischen Inseln siedelten, durch die Bolschewisten, hat man auch am gegenüberliegenden Ostseeufer die ganz offen ausgesprochenen bolschewistischen Drohungen gegen Schweden kennen gelernt. Vom Kap Ristna auf Dagö, dessen sowjetische Küstenbatterien von deutschen Kreuzern niedcrgekämvft worden sind, beträgt die Entfernung nach Stockholm nicht viel mehr als 150 Kilometer.
Die baltischen Inseln, auf denen die Sowjets schon 1939 See- und Luftstützpunkte errichteten, sollten mit ihren Befestigungen ein Kernwerk der erhofften bolschewistischen Beherrschung der Ostsee bilden.
Dieser Alpdruck über den Ostseeländern ist nun durch die Taten deutscher Soldaten aller drei Wchrmachtsteile beseitigt worden. Die englisch-sowjetische Agitation hat monatelang von der angeblichen Uneinnehmbarkeit der baltischen Inseln gesprochen, die im Weltkriege erst nach dem Einsatz von elf deutschen Schlachtschiffen und einer großen Transportflotte gefallen waren. Diesmal hoffte man in Moskau, die baltischen Inseln auch nach dem Vordringen des deutschen Heeres entlang der ganzen Festlandküste halten zu können. Die deutsche Führung hat das Vorgehen gegen die Inseln nicht überstürzt, sondern auch in diesem Falle Kräfte und Opfer gespart.
Der Fall von Reval beraubte die Sowjet- kriegsflotte im Finnischen Meerbusen ihres Hauptstützpunktes und kostete sic bei der Flucht harte Verluste durch deutsche Minen, Bomben und Torpedos. Damit war die Isolierung der baltischen Inseln vollzogen und die deutsche Wehrmacht konnte ungestört daran gehen, die Sowjetstellungen auf den baltischen Inseln planmäßig aufzurollen.
Es sei daran erinnert, daß der erste Sprung auf die baltischen Inseln von der estnischen Küste über den Moonsund auf die Jn^el L.oon erfolgte, wobei sich die Sturmboot- Pioniere auszeichneten. Dann wurde in kühnem Vorstoß über den Steindamm nach Oesei ein Brückenkopf auf dieser größten der baltischen Inseln gebildet. Der gemeinsame Einsatz von Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe brachte die Kämpfe auf Oesel bald zum Abschluß. Die schweren sowjetischen Batteriestellungen auf der südlichen Halbinsel Sworbe wurden durch die Artillerie deutscher Kriegsschiffe zum Schweigen gebracht. Von Oesel aus folgte dann im Norden der Ueber- gang auf die Insel Dagö, wobei sich wiederum die hervorragende Zusammenarbeit der drei Wehrmachtsteile bewährt hat.
Die Sowjetkriegsflottehat während der Dauer der mehrwöchigen Operationen auf den baltischen Inseln keinen Ausfall aus dem Finnischen Meerbusen versucht.
Außerhalb dieses Todesdreiecks der sowjetischen Ostseefiotte besitzen die Bolschewisten nur noch den Stützpunkt Hangö am Nordausgang des Finnischen Meerbusens. Aber seit Reval sich in deutscher Hand befindet, ist Hangö völlig abgeschnürt und ohne Bedeutung für die Flotte. Es ist der stehengebliebene Stumpf vom Pfosten des Sperrtores, das die Bolschewisten Vox der Einfahrt zum Finnischen Meerbusen errichtet hatten. Das Schicksal Hangüs ist ebenso unabwendbar, wie dasjenige der letzten bolschewistischen Häfen im innersten Winkel des Finnischen Meerbusens.
Nichts kann die bolschewistische Ostseeflotte mehr vor dem Untergang retten. Es verdient jedoch festgehalten zu werde», daß der baltischen Flotte der Sowjets trotz ihrer erheblichen Stärke und trotz ihrer reichen An- griffsmittcl schon seit Beginn des Kampfes im Osten keine Offensive möglich gewesen ist. Die deutsche Kriegsmarine hat seit dem ersten Kampftage die Seeherrschait in der Ostsee fest in ihrer Hand behalten. So konnte sie gemeinsam mit Heer und Luftwaffe ihren materiell durchaus bedeutenden Gegner immer mehr in die Falle treiben, in der er jetzt sitzt — das sichere Ende vor Augen.