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Nagold» Tagblatt »Der Gejellichaster'

Freitag, den 8. Januar 1837

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langen Erfahrungen in Fels. Schnee und Eis, kennzeichnet diese wackeren Männer, von benev iiber 2066 in den deutschen Alpen im aktiven Bergwachdienst stehen. Oft in den schwersten nächtlichen Schneestürinen, um- tobt von Orkan, bedroht von Lawinen und Steinschlag, gehen sie ihrem harten und ern­sten Werk in treuer Pflichterfüllung nach. Nicht selten in der Geschichte der deutschen Bcrgwacht haben die Helfer selbst in den Bergen den Tod gefunden. Rund 3 5 0 0 mal wird die Bergwacht Jahr für Jahr alar­miert. Die Zahl der Toten beläuft sich in Bayern jährlich auf etwa 50, die Zahl der Verletzten auf über 3000, wobei es sich aber oft nur um leichtere Verletzungen, ivie Knöchelbrüche bei Schiunfällen usw. handelt.

Der schwere Kampf in der Wahmaiin-Ost- wand ruft gleichzeitig die Erinnerung wach an die durch Wettersturz verursachten K a- tastrophen in den deutschen Alpen, bei denen menschliche Hilfe zu spät kam. Vor fünf Jahren, am 20. Januar 1931, wurden im Benediktenwand-Gebiet 7 Mann der bayerischen Landespolizei bei einem Tchikurs verschüttet. Durch einen Plötzlichen Wet­tersturz. der wolkenbruchartigen Regen, Steinschlag lind Kälte mit sich brachte, wurden an der Schüsselkarspitze am 9. Sep­tember 1934 7 Touristen getötet. Am 3. Februar 1935 hat abermals ein Wetter­sturz 4 Soldaten des Reichsheeres am Krottenkopf den weißen Tod gebracht, der dann auch zwei Bergwachtmänner ereilte. Ein furchtbarer Schnee- und Eisorkan hat sie weggerafft. Am 14, Januar 1936 hat eine gewaltige Lawine drei Schiläufer an der Zugspitze, darunter zwei Amerikaner, ver­schüttet. Die beiden Amerikaner wurden ge­tötet. 64 Bergwachtleute waren damals zur Suche der Leichen eingesetzt.

Amerika hat gelernt

X Washington, 7. Januar.

Die Verabschiedung des neuen Waffenaus- suhrverbotsgesetzes durch den amerikanischen Bundeskongreß hat die bisherige Neutralitäts­politik der Ver. Staaten, die sich im Weltkrieg so verheerend gegen das Deutsche Reich und seine Verbündeten ausgewirkt hat, endgültig ausgemcrzt. Die Ver. Staaten haben sich durch das neue Gesetz eine Sicherheit geschaffen, nicht mehr in fremde Streitfälle verwickelt zu werden. Es ist auch bezeichnend für den Stim­mungswechsel in Amerika, daß bei der Aus­sprache über das Gesetz stürmisch die Verstaat­lichung der Rüstungsindustrie, bezw. die Weg- stenernng ihrer Gewinne gefordert wurde. Dian hat jetzt sogar auf sonst sehr willkommene Einnahmen verzichtet, um von der Gefahr verschont zu bleiben, in einen Krieg oder auch nur in kleinere außenpolitische Spannungen hineingezogen zu werden.

Königsmörder oder...?

Paris, 7. Januar.

In D i ed e n h o f e n wurde in dem Zuge, in dem die Königin Maria von Südslawien mit ihrem zweiten Sohne nach Ostende fuhr, ein Südslawe verhaftet, der den Grenz­beamten einen falschen Paß mit dem Namen Pavlovitsch vorlegte. Die Polizei hegt den Verdacht, daß es sich um einen Angehöri­gen der berüchtigten kroatischen Emigranten­organisation der Ustachi handeln könnte, um so mehr, als der Verhaftete ohne weiteres zugab, daß er mit falschen Papieren reiste und ebensogut Kelemen heißen könnte — ein Name, den auch der Mörder des Königs Alexander getragen hat. Die Untersuchung wird streng geheim sortgeführt.

Neuer Sieg deutschen Spsergeistes

kk. Berlin, 7. Januar.

Neue Siege hat der deutsche Sozialismus der Tat im Kampfe gegen Hunger und Kälte zu verzeichnen: Wie die „NSK." meldet, hatte die Reichs st raßensammlung am 2. und 3. Januar, die von SÄ.. SS. und NSKK. durchgeführt wurde, ein vor­läufiges Ergebnis in den Sammelbüchsen von 3 906 481.15 RM.; der zweite Ein- topfsonntag am 13. Dezember brachte 5 503 718.61 RM. Diese Millionen- zifsern, die sich würdig an die Zahl vom Tag der nationalen Solidarität anreihen, sind auS Groschen und Fünfpfennigstücken, aus

kleinen und kleinsten Opfern erwachsen. Wie­der ist bewiesen, wie sehr unserem Volk d i e Tat für den Nächsten zur selbstver­ständlichen Pflicht und zum freiwilligen Ge- setz des Handelns geworden ist.

Po-ttifcheSur-rrachrjÄterr

Sprechverbot für roten Hetzer

Die Polizei von Harlem hat über den kom- munistischen Schriftsteller Josef Last, der über seine Erlebniste in der spanischen roten Armee sprechen wollte, ein Sprechverbot verhängt, da er mit dem Eintritt in ein fremdes Heer die nieder- ländische Staatsangehörigkeit verloren hat.

Kritik an Finnlands Außenpolitik

Das finnische Blatt „Ajan Suunter" fordert ener­gisch die Aufgabe der Reisepläne des finnisclien Außenministers H o l st i. der bekanntlich dem- nächst Moskau besuchen will.

Deutscher Vertreter in der estnischen Nationalversammlung

Mitte Februar tritt die estnische Nationalver­sammlung zur Ausarbeitung der neuen Verfas­sung zusammen. Die Erste Kammer setzt sich aus 80 vom Volk gewählten Vertretern, die Zweite Kammer aus 30 Vertretern der Selbstverwaltun­gen und 10 vom Staatspräsidenten zu ernennen­den Mitgliedern zusammen. Unter diesen befindet sich als Vertreter der deutschen Minderheit der Vizepräsident der deutschen Kulturverwaltung Dr. Hellmuth Weiß.

83 OVO Streikende in der USA.- Kraftwagenindu strie

Ein neues General-Motors-Werk in Detroit har sich dem Streik der Arbeiter in der amerikanischen Kraftwagenindustrie augeschlossen, so daß die Zahl der Ausständigen bei dieser Gesellschaft aus 53 000 gestiegen ist.

Lustsperrgebiet zwischen Oder und Warthe

Der Luftraum zwischen Oder und Warthe (Umgrenzung: Crossen. Tschicherzig, Züllichau. Brätz, Prittisch, Landsberg. Zielenzig. Sternberg und Crösten) ist bis auf weiteres für Luftfahr, zeuge gesperrt worden 'Die Luftfahrzeuge im Verkehr von oder nach Polen haben dieses Sperr­gebiet nördlich der Warthe oder südlich der Oder zu umfliegen.

Sport

Volk wehrt sich gegen MdeiMeMeii

Warschau, 7. Januar.

Ein Musterbeispiel jüdischer Anmaßung und Frechheit stellen die Vorgänge in dem kleinen polnischen Städtchen Czyzcw o bei Bialv- stock dar. Hier mied die ärmere Bevölkerung seit langem die jüdischen Läden, weil sie von den hebräischen Gaunern niederträchtig ans­geplündert wurde. Aus Wut darüber sielen die jüdischen Händler über die polnischen Kaufleute her. Es kam zu schweren Zusammenstößen, bei denen 5 Personen schwer verletzt wurden; eine ist ihren Verletzungen erlegen. Zehn Personen wurden leichter verletzt. Die Polizei nahm 41 Verhaftungen vor — ein Beweis, daß die Zusammenstöße größeren Umfang angenom­men batten.

Wutz-Nürnberg gehtnachMglmrikg

G) Aus der Stadt der Reichsparteitagc wird uns gemeldet, daß der bekannteste und erfolgreichste Nürnberger Schwimmer, Hans Schulz, fünfmaliger Süddeutscher Meister im Rückenschwimmen und Olympiakämpfer 1928, nach Südamerika auswandert. Schul? wird der deutschen Schwimmsportgemeindc allzeit in dankbarer Erinnerung bleiben.

Erfolgreicher „BeruWart Perm

Vines in einem Viersatzkampf geschlagen

Mit riesiger Anteilnahme sah man nichi nur in Amerika dem Start des vielfache» Wimbledon-Siegers Fred I. Perry- England ins Lager der Berufsspieler ent­gegen. Im ausverkauften Neuhvrker M adison Sgnare Garden bestrit! Perry nun seinen ersten Kampf als Berufs­spieler gegeu den berühmten Amerikaner Ellworth V i n e s. Es gab einen dramatischen Kampf, den der in bester Form befindliche Engländer überraschend glatt in vier Sätzen gewann. Am aufregendsten verlief der entscheidende vierte Satz, in dem Vines be­reits mit 3:0 führte, so daß es anssah, als ob er dein Spiel noch eine andere Wendung geben könnte. Vines verlor dann aber seinen Aufschlag, machte außerdem zwei Doppel­fehler und wurde schließlich von denr Eng­länder mit 7:5, 3:6, 6:3, 6:4 geschlagen.

Handel und Verkehr

Sie deutsche Wirtschaft im Zubr 1M7

Wir gehen mit fest umrissenen Aufgaben in das neue Wirtschaftsjahr hinein. Das Jahr 1937 soll und wird uns ein weiteres Stück vorwärts bringen auf dem Wege zu einer wirtschaftlichen Befreiung unseres Vol­kes. Es geht in der nächsten Zukunft dar­um, alle verfügbaren Kräfte innerhalb un­seres beengten Lebensraumes zu mobilisieren, neue Rohstoffquellen zu erschließen, unsere Produktionsbasis aus eigenen Mitteln zu erweitern usw., mit dem Ziel einer souve­ränen Unabhängigkeit. Es ist klar, daß wir ein um so stärkerer Partner auch auf dem Gebiet der Außenhandelspolitik werden, je unabhängiger wir uns wirtschaftlich machen. Was uns gegen früher die Bewältigung der schwierigen Aufgaben so leicht macht, ist vor allem, daß es der nationalsozialistischen Führung gelungen ist, die Wirtschaftspolitik in wenigen Jahren aus einer planlosen zu einer zielsicheren und klaren zu gestalten. Wir haben nur noch einen politischen Wil­len im neuen Staat, und die Wirtschaft ist heute ein praktischer Mithelfer, diesen poli­tischen Willen zu verwirklichen.

Daß der bisherige Weg richtig war, beweist der Erfolg, der immer im praktischen Leben entscheidet. Der geschlossene Einsatz aller Kräfte hat nicht nur die industrielle Reserve- armee, das Heer der Arbeitslosen, das srü-

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Austrieb: 17 Ochsen, 33 Bullen, 51 Kühe, 30 Färsen, 55 Kälber. 349 Schweine

Ochsen

7.1.

5.1.

s) vollfleischige, ausgemästete .

1. jüngere .

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b) sonstige vollfleischige ....

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Kühe

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Färsen (Kalbinnenl

ch vollfleischiye, b> vollsleischige

ausgemästete

43

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Fresser

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e> geringe Saugkälber.

ch geringe Kälber.

Schweine

ch Fettschweine über 300 Psd,

1. fette .

2 . vollfleischige.

d) I. vollsleischige 240—300 Psd d> 2 , vollsleischige 240—300 Piö «h vollsleischige 200—240 Pfd 6) vollfleischige 160 —200 Pfd e> fleischige 120—160 Pfd.

ch Sauen 1. fette ..

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„Bei obigen Diehpreijen handelt es sich um Marktpreise einschließlich Transportkoslen, Schwund, Händlerprovision: demzufolge müssen die Stallvreise unter de» Marktpreisen liegen/

Marktverkauf: Großvieh, außer b-, c- und ck- ^ fleisch ch 80-ou, ch 70—78; Bullenfleisch ch 72

Kühen zugeteilt, Ausstichware über Notiz. Käl-! bis 75: Ochiemieisch a) 75-78; Kuhfleisch »i 72

der lebbait Schweine -uaeleill ! ^ bl "9 53: Fär'enfleifch 75-78; Kalb-

ver leoyaft, Schweine zugelerlt. fleisch >,>,>-ioö. oo-98; Schweinefleisch

Stuttgarter Fleisch"iorfi. Preise: Hammel-! 51

her als etwas Unabänderliches hingenom- men wurde, beseitigt, sondern die deutsche Wirtschaft hat in einem organischen Wachs- tumsprozeß von vier Jahren inzwischen einen Grad der Vollbeschäftigung erreicht, daß selbst der Arbeitseinsatz nicht mehr fol­gen kbnnte. Dieser Gesundungsprozeß hat nch fast ausnahmslos auf alle Lebensgebiste ausgewirkt, ob wir nun das steigende Volks- entkommen heranziehen oder die gebesserten Kapitalverhältnisse, die allgemeine Stetig­keit des deutschen Wirtschaftslebens oder aber ben günstigen Nentabilitäts- und Li­quiditätsstand der deutschen Betriebe usw. Die Wirtschaftspolitik des neuen Staats hat sich also völlig gewandelt. Bor allem hat der Nationalsozialismus mit den verderblichen Vorstellungen vom Konjunkturmechanismus - und von der Eigengesetzlichkeit der Wirt- schaft gründlich aufgeräumt. Heute bestim- men allein noch Wille und Arbeit uns:r Schicksal. Und diese Kräfte werden wir auch in diesem Jahr einsetzen. Der Erfolg ist uns dann sicher.

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Die offensichtliche

Einmischung Rufilands in ^>i? ivauilchen Wirren wird bei vielen Zeitungslesern, die die Meldungen über die Mißernte in Rußland gelesen baden, die Krage auslösen, wie ein Land mit einer derartig zerrütteten Landwirtschaft überhaupt einen Krieg führen kann. Da gibt die bekannte Kampszcitschrm „Deutschlands Erneuerung" (I. F. Lchmanns-Ler- laa, München 2 SW1 im Dezemberbeft lEinzelvrciS RM. 1.401 eine willkommene aufschlußreiche Schil­derung der „L a n d w i r : s ch a s t unter d e r so w i e t - r n ss i s che n, Praxis." Der anichic-

ncnde Aufsatz von K.

V.

! chnIz „Diese-

schichtliche Stufenfolge des bol 1 che - w i st i s ch en W e l i i m v e r i a l i S m » s" behan­delt den revolutionären Krieg als holschewnluchen Plan seit dem Jahre 4914. Tii- Sowjetunion nennt diese Vorbereitungen „grandiose Rcmühnnge» um den Frieden". Die Wirkung des „Dreibundes Frankreich — Rußland — Tschechoslo­wakei" ans Eurnva stellt Walter von Ker - scr dar. Jeder Pakt mit den Sowjets bedeutet eine Bindung au die bolschewistische Wel'nnichan- !<ng. — K » r t R e i ß gibt eine „Sudeten- deutsche B c v v l k e r u n g s b i l a n z".

„Deutsches Volkstum". Monatsschrift für das deutsche Geistesleben. (Einzelpreis RM. 1.20, vier­teljährlich NM, 3.00.1 Hanseatische Berlagsannal: AG., Hamburg, Das Dezember-Heft des „Deut­schen Volkstums" wird eröffnet mit einer Neuüber- lebung von Hnttens Totengespräch „Arininius". die Konrad Krause vorgcnommen bat. Damit wird eines der zu Unrecht vergessenen Stücke des deutschen Schrifttums einem größeren Kreis wieder zugäng­lich gemacht. In einem größeren Beitrag ergreift Dr. Wilhelm Stavel das Wort, um die Lage des Christentums in unseren Tagen darzustellcn. Er gibt seinem Aussatz die Neberschrist „Das Christentum, politisch gesehen". — Hans Schomerus steuert einen Beitrag über den Dichter Werner Beraengruen bei. — „Kunst als Herrschaft und Form Ser Zeit" ist ein Beitrag von Hanns Reetz, in dem der Verfasser auf die Beziehungen der Kunst zur Zeit eingeht.

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