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Raaolder Tagblatt »Der Gesellschafter*
Donnerstag, den 7. Januar 1S37
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losere Luregeseliielile:
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Von Wolfgang Federau.
Herr Kluge rauchte nicht, er trank nicht, er züchtete weder Rosen noch Kaninchen, er tr«S keinen Sport, hielt sich keinen Hund sammelte auch keine Briefmarken. Er spießt nicht einmal Skat. Aber an irgend etwatz muß ein Mensch sein Herz hängen. 8nt> Herr Kluge machte von dieser Regel keine Ausnahme. Auch er hatte eine Leidenschaft — und das waren seine Bücher.
„Eine feine Bibliothek haben Sie da'., pflegten seine Besucher zu sagen, wenn er sie in sein Arbeitszimmer führte. Dann errötete Herr Kluge vor Freude — er war ein schüchterner Mensch und hielt seinen Bekannten einen lebhaften Vortrag. Sie standen vov den Regalen, vor den Schränken und sagten: „Ach, schauen Sie mal, da ent- de«ke ich oben etwas von Storm oder Linke
— das wechselte natürlich nach der Geschmacksrichtung des Besuchers — können Sie mir das mal auf ein paar Tage pumpen?'
„Gern', log Herr Kluge mit blutendem Hergen, denn er brachte es nicht fertig, nein zu sagen. Dazu war er viel zu sanft und glzh«ütig. Willig, wenn auch mit etwas , zitternden Händen, holte er das Gewünschte Buch aus dem Schrank, entnahm chm ein , sauber geschriebenes Karteiblatt. „Jedes Buch hat eine solche Karte', erläuterte er. „Wenn ich es verleihe, kommt das Blatt,
, nachdem ich Namen und Wohnung des Ent»
' lechers nebst Datum darauf notiert habe, in einen besonderen Kasten. Wird das Buch zurückgebracht, wird der Tag der Rückgabe vermerkt, das Kartenblatt in das Buch gelegt und so weiß ich jeden Augenblick, welche und wieviele Bücher unterwegs sind, und es kann auch kein Buch verloren gehen.'
Es sprach sich sehr bald herum in dem großen Bekanntenkreise Kluges, daß er eine so interessante und umfangreiche Bibliothek moderner Literatur sein eigen nenne. Und deshalb kann es nicht wundernehmen, daß Herr Kluge mehr Besuche erhielt, als ihm recht und lieb war. und daß schließlich so« gar Menschen ihn aussuchten, die ihm nur flüchtig bekannt waren, die ihm bei irgend- einer Gelegenheit im Vorortszug vorgestellt worden waren, deren Namen er oft nicht einmal verstanden oder doch wenigstens sehr rasch wieder vergessen hatte. Sie kamen, lobten die Bücher, entliehen sich eines oder gar zwei und verschwanden. Um oft genug nie. nie wiederzukommen.
Aber Bücher — das ist eine alte, tausendfach erhärtete Erfahrung — haben die merkwürdige Eigenschaft, ganz im Gegensatz zu dem australischen Bumerang, nicht mehr in die Hände ihres rechtmäßigen Eigentümers zurückzufinden. Und so geschah es, daß Herr Kluge sich eines Tages vor leeren Regalen sah, während sein Kasten mit den Karteiblättern für entliehene Bücher so voll war. daß er bereits überquoll.
Herr Kluge hätte nun mündlich oder schriftlich an die Rückgabe der Bücher erin- nern können. Aber auch das wagte er nicht zu tun — denn wer macht sich gern alle seine Bekannten zu Feinden?
- ^Immerhin: etwas muß geschehen', seufzte Herr Kluge. Und während er verbittert und vergrämt über sein Mißgeschick nachgrübelte, vollzog sich in seiner Seele ein großer Um- bruch.
Herr Kluge war bislang ein häuslicher Meusch gewesen. Wenn er aus seinem Büro cheimkam. wenn er gegessen und feinen Spaziergang gemacht hatte, Pflegte er sich mit seinen Büchern zu beschäftigen. Diese stillen Stünden waren auch seine schönsten. Aber jetzt wurde das anders. Er konnte sich nicht mehr in seine Bücher vergraben, denn da waren keine Bücher mehr, leer und nackt gähnten die Regale. Und deshalb mied Herr Kluge fortan seine Behausung.
Er machte Besuche, furchtbar viel Besuche. Nach einem genau ersonnenen Plan, und oft drei, ja vier an einem Nachmittag. Von je- dem dieser Besuche kehrte er mit irgendeinem netten Buch heim, das er sich entliehen hatte. Wenige seiner Bekannten schlugen ihm eine dahingehende Bitte ab — man konnte nicht
ungefällig sein, wo man selbst die Gefälligkeit Kluges einmal in Anspruch genommen hatte.
Langsam füllten sich erst die Schränke, dann die Regale. Mit schönen interessanten, nett gebundenen und gut erhaltenen Büchern. Herr Kluge hätte jetzt gut und gern wieder jeden Nachmittag, jeden Abend stundenlang sich hinter seinen geliebten Büchern begraben können. Er tat es nicht. Er glich dem Löwen, der einmal Blut geleckt hat. Sein Leben hatte einen neuen Inhalt bekommen. Er jagte nach Büchern, wie andere Menschen Hasen jagen oder Rebhühner. Mit dem Erfolg, daß er schließlich umziehen mußte, weil seine Wohnung für die fleißig zusammengetragenen Leihgaben keinen Platz mehr bot.
Wenn jetzt jemand zu ihm kam, die Bücherborde bestaunte, schließlich das eine oder andere ausbat, dann zuckte Herr Kluge nur mit den Achseln.
„Es geht leider nicht', sagte er bedauernd, 7— dies Buch habe ich selbst geliehen — es gehött mir nicht.' Und das war die Wahrheit,
Vrittererzeugnirg gesteigert
Im Mittelpunkt des Volks- und ernährungswirtschaftlichen Interesses steht neben dem Vieh- und Fleischmarkt wohl am stärksten die Betrachtung des Milch- und Buttermarktes: denn hier zeigt sich für den Verbraucher immer wieder die Beantwortung der Frage, wie weit wir in unserer Fettwirtschaft imstande find, uns in ausreichendem Maße selbst zu versorgen. Be- sonders im Hinblick aus den vor einiger Zeit veröffentlichten Fettplan und die Einführung von Kundenlisten ist die Beantwortung die- ser Frage und die Aufzeichnung der Entwicklungstendenzen vor allen Dingen auf dem Buttermarkt für jeden recht interessant. Denn gerade hier kann man einmal das Wirken der nationalsozialistischen Marktordnung und die Erfolge der verschiedensten Maßnahmen, die auf diesem Gebiete getroffen worden sind, am besten austeiaen.
Wenn man mit aller Vorsicht, die de. einer solchen Vorausschau notwendig ist, die Entwicklung betrachtet, so kann man mit Beruhigung auf dem Gebiete der Butterversorgung in die Zukunft sehen. Aus den aufeinander folgenden Wochenberichten geht im- mer wieder deutlich hervor, daß die Anlieferung von Milch an die Molkereien für die Herstellung von Butter in ziemlich gleich, mäßigem Maße erfolgt. In der Woche vom 28. November bis 4. Dezember 1936 z. B. konnten die deutschen Molkereien insgesamt 68 461 Doppelzentner Butter erzeugen, während in der Vorwoche etwa 68 671 Doppelzentner Butter hergestellt wurden. In der gleichen Woche des Vorjahres dagegen wur- den nur 50 567 Doppelzentner Butter erzeugt. Diese Mehrerzeugung an Butter ist eine Folge der Milchablieferungspflicht, die heute überall im Deutschen Reiche durchgeführt wird, und durch die natürlich sowohl mehr Milch an die Molkereien kommt als auch die angelieserte Milch besser und stärker für die Butterherstellung ausgenutzt wird, als wenn sie wie bisher als Bauernbutter verarbeitet wurde. In den kommenden Wochen wird wohl die Höhe der molkereimäßigen Buttererzeügung durch den voraussichtlich höheren eigenen Bedarf der landwirtschaftlichen Bevölkerung und der Milchumsätze in den Städten beeinflußt werden, doch ist mit stärkeren Veränderungen kaum zu rechnen.
Die Ordnung der Milchwirtschaft rst eine der ersten Taten des Nationalsozialismus gewesen und das erste Glied in der Kette der Marktordnung des Reichsnährstandes. Die Milchlieferungspflicht, die festsetzt, daß alle Milch an die Molkereien abzuliefern ist. trug mit dazu bei. daß die Duttererzeuguna in steigendem Maße zunahm. Ein Beispiel an? dem Lande Württemberg soll das zeigen: 1932/33 wurden in Württemberg etwa 280 Millionen Liter Milch molkereimäßig erfaßt. 1935 waren es ungefähr 460 Millionen Liter. Die Molkereibuttererzeugung konnte sich deshalb dort von rund 65 000 Doppel- zentner im Jahre 1932/33 auf 105 000 Doppelzentner im Jahre 1934 und auf etwa 120 000 Doppelzentner im Jahre 1935 stet-
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ZimWiltoOnntag
gern. Wenn man auch einen Teil dieser Zunahme auf den Rückgang der Landbutter- erzeugung zurückführen muß, so bleibt doch die Tatsache bestehen, daß die durchgeführte Milcherfassung in den Molkereien nicht nur zu einer relativen, sondern zu einer ab so- luten Mehrerzeugung führt. Das Land Württemberg, das stets ein Butterzu- schubland war. ist durch diese molkereimäßiae Milcherfassung seit dem Jahre 1934 ein Butterüberflußland geworden.
Hand in Hand mit dieser Steigerung der Buttererzeugung durch die molkereimäßige Erfassung geht die Ertragssteigerung ber Milch durch die nunmehr Planmäßig durchgeführte Milchleistungskontrolle. Durch bessere Futterberatung im Kuhstall durch genaue Beobachtung der Tiere und Ausmerzung der schlechten Milchgeber wird diese Leistungssteigerung in verstärktem Maße fortgeführt werden.
Erhaltung der Rahrungsgüter durch zeitbedingten Einkauf und richtige Lagerung
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^ wurzeln im Sand
Unserem Volk gehen jährlich iVs Milliarden Reichsmark verloren und nur dadurch, daß jedes nicht sorgfältig genug mit den ihm anvertrauten Nahrungsgütern umgeht. Die landwirtschaftliche Erzeugungsschlacht hat nur dann vollen Wert, wenn mit ihr Hand in Hand derKamPf gegen den Verderb einsetzt. Besonders muß dieser in Küche, Vorratskammer und Keller geführt werden.
Gerade bei den durch die Hände der Hausfrau gehenden Nahrungsgütern können bei richtiger Verarbeitung und Aufbewahrung unermeßliche Verluste vermieden werden. Da muß vor allem auch an das zeitbedingte richtige Einkäufen gedacht werden. Tie Hausfrau soll eine vernünftige Vorratswirtschaft treiben. Alles, was im Garten und Jeld geerntet und was im Vieh- und
Aufnahme: Reichsnährstand. Hühnerstall erzeugt wurde, soll als mehr oder weniger gebrauchsfertiges Vorratsgut eingelagert werden.
Aber damit ist dem Verderb noch nicht Einhalt getan. Auch dann noch kommt es auf größte Achtsamkeit und Sorgfalt an, daß nichts um kommt. Nirgends darf ein tierischer oder pilzlicher Schädling sich einnisten. Deshalb sorgt, nachdem soviel Sorge und Mühe für die Erzeugung und Haltbarmachung aufgewendet wurde, auch für die richtige Lagerung der Vorräte.
Je übersichtlicher diese ist, so wie wir es z. B. aus dem Bilde sehen, um so leichter ist die Kontrolle und umso eher kann der kleinste Schaden ausgemerzt werden.
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Donnerstag, 7. Januar
0.00 Choral. Zeitangabe, Wetterbericht
«r.«i Gymnastik I
«.80 Frühkonzert
7.00 bis 7Z6 Frühnachrichtcn
8.00 Wafferstanüsmeldungen
8.0S Wetterbericht — va»««s«nk
8.10 «««»oft» N
8.3V Ohne Sorge» jeder Morse»
8.30 ..Wen» eine Speise »NL«bra«»t ist . . ."
*,46 Sendepanf« l«.«i «olksliedstnge»
1S.30 Sendepause U.AO „Für dich, Bauer!"
12.00 MIttasski»««rt I 1L« Zeit. Wetter, Nachrichten 1K.15 MUtaaskonzeri U 144 X> „Asterlet «n» Zwei bis Drei'
»4» Senbepause
16.80 «rbericht ans »em Hanse der RS.-Sranenschaft
18.00 Mnsik am Nachmittag 17.48 ,Löas ist den« los mit meiner »rille . .
18.00 Somert 19.00 Steine Abendmnstk 18.40 Echo -ns »ade«
20.00 Nachrichtendienst 20.10 Marionettentheater 21.30 Szene» ans „Der Barbier »an Sevilla*
22.00 Zeit, Nachrichten. Wetter u. Sport 22.80 Unterhaltungskonzert 24.00 bis 2.00 Rachtkonzert
Freitag, 8. Januar
8.00 Choral, Zeitangabe, Wetterbericht
8.05 Gymnastik 1
SRO Frübkonzert
7.00 bis 7.10 Frühnachrichte»
8.00 WafserstandsmelLungen 8.05 Wetterbericht — Banernfunk
8.10 Gymnastik H
8.30 Froher Mang zur ArbeitSpanse
5.30 Se»dep««se 10.00 „Ans r«« Kode» Wettbemerb:
Kamps de« Schade« »»d Ber derb!"
10.30 Sendepause
11.30 „Für dich. Baner!"
12.00 Die Werkpanse des Reichssenders »öl«
13.00 Zeit. Wetter, Nachrichten
13.16 Mittagskonzert
14.00 „Allerlei 00 « Zwei bis Drei"
15.00 Sendepause
18.30 „Der Winter ist «in rechter Man« 16.00 Mnsik am Nachmittag
17.46 Zwischenvrogramm 18.00 „Ans aller Welt"
1S.1S 1. Osfenes Liederstnge» 1SS7 in Ulm
19.48 „Erzeugnngsschlacht'
20.00 Nachrichtendienst
,.D»«
20.10 ..Heut' tanze« mir"
21410 Grabbe-Zyklns: 2. Abend Inan und Fanst"
22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter «. Sport 22.30 „Musik znr Nacht"
24.00 bis 2.00 Nachtmusik
Samstag, S. Zanuar
8.00 Cdoral, Zeitangabe, Wetterbericht
8.08 Gymnastik I
6.80 Frübkonzert
7.00 bis 7.10 Frübnachrichien
8.00 Wafserstandsmelöungen
8.05 Wetterbericht — Banernfunk
8.10 Gymnastik H
8.30 Mnsik znr Arbeitspause
9.30 Sendepause
10.00 Ei« Lebe» sür Deutschland
10.30 Sendepause
11.30 „Für dich. Bauer!"
12.00 Mittagskonzert I
13.00
13.15
14.00
15.00
15.30
15.45
16.00
18.00
18.39
Zeit, Wetter, Nachrichten
Mittagskonzert II „Allerlei oo« Zwei bis Drei" ,LBe«r. Frau Holle die Erde besucht"
Das Jahr 1938 — ei« Jahr der körperliche« Erziednngsarbeit der Hitler-Jugend Ruf der Jngend!
„Froher Funk für Alt «nd In»»" „Tonbertcht -er Woche"
Drnm grüß' ich dich, mein Badner- land...
19.00 „Schlager-Inventur"
20.00 Nachrichtendienst 20.10 ..Der Wea in die Welt"
21.00 .LSI« es ench gestillt!"
22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter u. Sport 22.80 Heilere Nachtmusik 24.00 biS 2.00 Rachtmnsik.
Bezugspreis: durch Boten rr durch die Post 1 einschließl. 18 i Gebühr zuzügl Gebühr. Einzc höh. Gewalt bi ans Lieferung Rückzahlung !
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2. Die den! gegen ve neuen Schrit französischen wird, als ob willigen im Deutschla nur verkannt halb erneut i irische Negier sang au i Ausreise nehmern fordert Haber kgl. briti Regierun bot ableh 11
3. Die ans scheu und der ser Frage lies Regierungen ligen keine r spanischen A Wenn die b anderen Star die deutsche das vorgeschl Zeitpunkt nic Begünstic spanische" den Elem Nach dem n ström bolschei Tat schwer, s daß das Verl scheu Partei würde, die of Freiwilligen l
4. Da aber sang an für Zustroms eingetreten if reit, alle nahmen z dabei jedoch ! nun aber ar direkte 0 schung in alle mal a u halb macht Vöraussehun,
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