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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Donnerstag, den 7. Januar 1937

Madrid abgebrochen und Repressalien ergriffen.

Tie ÄntwcrpenerMetropole" schreibt: Belgien könne die offizielle Vertretung bei einer solchenRegierung" nicht mehr beibehalten. Das Blut des bel­gischen Diplomaten schreie nach Rache; es sei eine Tat notwendig.

Wuog der Kolonialfrage dringlich

London. 5. Januar.

In einer Zuschrift an dieTimes" seht sich das englische Oberhausinitglied Lord Eli­tz a n k für eine sofortige Lösung der K o l o n i a l s r a g e ein. weil das Deutsche Reich mit Recht der Ansicht ist. daß es nicht als einzige Macht des Vorrechtes beraubt sein dürfe, Kolonien zu besitzen. In den Dominien vertritt man die Tatsache, daß eine Lösung dieser Trage gefunden werden muß und daß es eine Torheit wäre, sich der Gefahr eines neuen europäischen .Krieges auszusetzen. Wenn man die Kolonialftage jetzt nicht in Angriff nimmt, so werden in Zukunft sehr ernste Rückwirkungen eintreten. Lord Elibank empfiehlt zur Prüfung der Kolonialfrage die Bestellung eines Aus­schusses, der sich lediglich ans Vertretern dm Kolonialmächte zusammensetzen soll und seht sich für eine Rückgabe von Togo und Kamerun, aber auch Samoa S und Neu-Gnineas ein. Vielleicht gelingt es, auch Japan zu überreden, einige Inseln im Stillen Ozean wieder zurückzugeben. Schließ­lich verweist Lord Elibank noch ans Hol- ländisch-Neu-Guinea,' das noch in weitem Ausmaße erschließungsbedürftig ist. und meint, daß auch Portugal Helsen könnte.

Erklärung des Prinzen Bernhard

Ten Haag, 5. Januar.

Der Vertreter des Deutschen Nachrichten- Büros in den Niederlanden hatte am Montag eine Unterredung mit den: Prinzen Bern­hard zur L i P P e - B i e st e r s e l d, in deren Verlauf der Prinz folgende Mitteilung machte:

Was den sogenannten Flaggenzwischenfall gelegentlich des deutsch - holländischen Fuß­ball-Wettspiels im Haag am 23. Dezember 1936 anbelangt, bei dem im übrigen der Prinz persönlich überhaupt nicht anwesend war. ist es für ihn selbstverständlich, daß er als gebürtiger Deutscher es niemals gnt- heißen wird, daß die Hoheitszeichen des Deut­schen Reiches in irgendeiner Form herabge­mindert bzw. das deutsche Nationalgöfühl verletzt werden. Im übrigen verurteilt er alles, was die guten freundschaftlichen Be­ziehungen zwischen Holland und Deutschland in irgendeiner Weise trüben könnte."

Da ich in der letzten Zeit wiederholt den Eindruck bekommen habe, daß das Spielen des alten SoldatenliedesLippe-Detmold" zu irrtümlichen Auffassungen, sowohl in ver­deutschen wie auch in der holländischen Oeffentlichkeit geführt hat, habe ich gleich nach Bekanntwerden des oben genannten Zwischenfalles mein Büro gebeten, dafür zu sorgen, daß in Zukunft niemals in meiner Gegenwart das Lippe-Detmold-Lied gespielt werde, damit unter keinen Umständen irgend­wie die Vermutung aufkommen könnte, als ob ich dieses Lied als Ersatz für die deutschen Nationalhymnen betrachte."

Bei der Uebermittlung des oben erwähn­ten Wunsches ist eine im übrigen nicht von lym gewünschte Form gewählt worden, die bedauerlicherweise zu Unterstellungen geführt hat. durch die der Prinz selbst aufs tiefste betroffen sei. Er hänge mit Liebe an seinem alten Vaterlande, dem er so viel zu danken habe. Selbstverständlich bringe sein neues Amt in Holland, mit dem er gleichzeitig nie­derländischer Staatsangehöriger geworden sei. für ihn die eindeutige Verpflichtung mit nch. der Königin und dem holländrschen Volke in voller Loyalität zu dienen, und dies sei sein selbstverständlicher fester Wille. Jede Verbesserung der Beziehungen zwischen sei­nem neuen Vaterland, dem er durch das Gefühl des Herzens und durch den der Königin und damit dem ganzen holländischen Volke geleisteten Eid angehöre, und seinen, alten deutschen Vaterland liege ihm. wie es ihm jeder gute Holländer und jeder gute Deutsche nachempfinden müsse, sehr am Herzen."

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Damit ist dieser Streitfall zur Zufrieden­heit und Genugtuung, wie wir hoffen, für beide Seiten erledigt.

Sie Niederlande im SoKzeitsjubel

Auftakt zur Vermählung der Kronprinzessin Juliana

Amsterdam. 5. Januar.

Ganz Holland hat in diesen Tagen ein fest­liches Gewand angelegt. Bis ins letzte Torf »vehen die rot-tveiß-blauen und die Orauge- 'ahnen, ziehen sich Girlanden die Häuser­fronten entlang und leuchten die Initialen der Kronprinzessin Juli'ana und ihres Bräutigams, des Prinzen Bernhard, die morgen Donnerstag den Bund fürs Leben schließen. Trotz der tiefgehenden Politischen Meinungsverschiedenheiten bei den letzten Mahlen waren in dem kleinen Holland nicht weniger als 54 Parteien angetreten nimmt das ganze niederländische Volk ge­schlossen an dem Ereignis Anteil.

.Schon seit 19. Dezember dauern die Feste.

Mit Ausnahme der Weihnachtsfeiertage und des Neujahrstages gibt es täglich Konzerte. Festvorstellungen. Fackelzüge. Hnldigungs- umzüge der Jugend, Festspiele usw. nicht nur im Haag selbst, sondern auch in den nahe­gelegenen Städten. Es gibt kein Schanscnster im ganzen Lande, das nicht die Bilder des Brautpaares zeigte, aber auch kaum einen Gegenstand, der nicht die Bilder oder die Initialen des Brautpaares trüge bis zu Bierdeckeln und Milchflaschen. In einem Schaufenster der Hauptstadt stehen Braut und Bräutigam als W a ch s p u P p e n.

Bauern gegen rvie Räuber

Paris, 5. Januar.

Nach einer Meldung desEcho de Paris" haben die Bauern von E l ch e b e i V a l e n - cia und von Murcia gegen die auf Be­fehl der roten Machthaber stattfindenden an­dauernden Vieh- und Lebensmittelräubereicr, zur Selbsthilfe gegriffen. Sie verschanzten sich in ihren Gehöften und empfingen die requirierenden" roten Milizen mit Salven- feuer. Eine starke Abteilung der Noten ist von Valencia aus in Marsch gesetzt worden, um die sich immer weiter ausdeyncndeMeu­terei" blutig zu unterdrücken.

Bei einem Bombenangriff roter Flugzeuge aus Cordoba und Castro del R i o ist es nationalsozialistischen Fliegern gelungen, zwei rote Flugzeuge abznschießen. >

Blutige Familientragödie in Hamburg

Vom Sohn ermordet / Ter Täter in Haft Hamburg, 5. Januar.

Eine grauenhafte Bluttat ereignete sich am Montagabend in Hamburg. Der 28 Jahre alte Adolf Ball, der mit seinen Eltern in der Tesenißstraße wohnt, überfiel Plötzlich seine Mutter und brachte ihr mit einem Rasiermesser so schwere Verletzungen bei, daß sie sogleich nach der Uebersührung ins Krankenhaus starb. Dem Vater, der sei­ner Frau zu Hilfe kommen wollte, brachte er ebenfalls Schnittwunden bei. Der Täter stürzte sich dann aus dein Fenster der im zweiten Stock gelegenen Wohnung. Er wurde als Gefangener in das Lazarett des Untersuchungsgefängnisses eingeliesert.

Pvstranb ln Anlibes

Paris, 5. Januar

Aus dem Bahnhof des kleinen Ortes An­tikes überfielen am Montagabend drei mas­kierte Männer einen Postbeamten, der drei Postsäcke mit rund einer Million Franken an den Nizzaer Zug bringen wollte. Der Beamte wurde durch Schläge mit einem Gummi­knüppel betäubt. Tann ergriffen die Täter die Säcke und flüchteten'"in einem bereit­stehenden Kraftwagen. Bisher fehlt jede Spur von den Räubern.

Wakmanilkletterer gerettet?

L'igenberickt üer blL-prense

Berchtesgaden, 5. Januar.

Die beiden an der Ostwand des Watzmaun kletternden Bergsteiger, die, wie wir gestern berichteten» wegen des schlechten Wetters nicht mehr weiter kamen und durch ein Flugzeug mit Lebensmittel und Decken versorgt werden mußten, haben, wie uns aus St. Bartolomä gemeldet wird, ihr Biwak verlassen und be­finden sich im weiteren Aufstieg. Beide schei­nen noch ordentlich bei Kräften zu sein und kommen verhältnismäßig gut vorwärts. Eine zehnköpfige Rettungsmannschaft mit acht erstklassigen Münchener Kletterern erstieg gestern nachmittag den Südgipfel, um den beiden zu Hilfe zu kommen. Da sich das Wetter wieder verschlechterte, war von St. Bartolomä aus leider nicht feststellbar, welche Maßnahmen die Mitglieder der Rettungsmannschaft unter­nommen haben, ob sie Erfolg hatten oder nicht.

Sirmibus von EjsenSahnzug erfaßt

Zwölf Verletzte und ein Toter

Mainz, 5. Januar.

Wie die Reichsbnhndirektion Mainz mit­teilt, wurde am Dienstag früh 5.30 Uhr auf dem bewachten Uebergang an der Strecke MainzTarmstadt bei der Blockstelle Schönauerhof ein mit Arbeitern besetzter Kraftomnibus von dem Leerzug 4704 ersaßt und zur Seite geschleudert. Nach einer er­gänzenden Meldung ans Rüdesheim wurden bei dem Zusammenstoß insgesamt 13 Per­sonen verletzt, darunter 7 schwer. Einer der Verunglückten, Peter Klingler ans Gräscnhausen bei Darmstadt, ist im Stadt­krankenhaus Mainz seinen Verletzungen er­legen.

Noch ein EifenbMmrfall - bei Erfurt

Erfurt, 5. Januar.

Zwischen den Bahnhöfen Bad Franken- Hansen und Esperstehs fukst ein Kleinper­sonenzug aus einen aus freier Strecke stehen­den Personenwagen, der infolge des Gefälles aus dem Bahnhof Bad Frankenhausen abge­rollt war. auf. Der Personenwagen wurde bei dem Zusammenstoß zertrümmert und aus dem Gleis gehoben. Die Lokomotive des Kleinpersonenzuges stürzte um, der Pack- wagen entgleiste. Lokomotivführer, Heizer und ein Schaffner sowie 16 Reisende des Zuges wurden leicht verletzt. Die Reisen­den konnten nach ärztlicher Untersuchung die Reise fortsetzen.

Mer Gennalargüss I» llSA

Streik legt 19 Kraftwagen-Werke still

und macht 38 Ovv Mann arbeitslos

X Neuyork. 5. Januar

Die roten Wühler in den Ver. Staaten sind in breiter Front zu einem General­angriff übergegangen. Der Ausstand in der Kraftwagenindustrie. der vor allem die Werke der General Motors erfaßt hat. ist eine Ergänzung des Seeleutestreiks. Ver­leit vielen Wochen andauert und nicht nnr jchweren, in Hunderte von Millionen gehen­den wirtschaftlichen Schaden, sondern auch schwere Blutopfer unter den verführten Arbeitern gefordert hat. Auch der Ansstand in der Kraftwagenindustrie hat bereits z» Zusammenstößen vor einem Karosserie-Werk in Cleveland geführt, wobei ein Polizist und zwei Streikende verletzt wurden.

Der durch den Ausstand eingetretene Mate­rialmangel hat zur Stillegung weiterer Werke der General Motors Corporation geführt darunter der Anlagen in Anderson (Indiana) mit 9000 Mann Belegschaft. Insgesamt und bisher 19 Werke der General Motors stillge­legt und 38 000 Arbeiter arbeitslos gewor­den. Bei einer Fortdauer des Streiks werden nach einer Erklärung des Vizepräsidenten der Gesellschaft bisEndedieserWvche nicht weniger als 1 35 000 Ange­stellte der General Motors ar- beit s l o s w e r d e n.

. Bei diesem Streik handelt es sich in der Hanptsache um politische Fragen. Wenn auch die acht Hauptforderungen des von den Strei­kenden eingesetztenStrategie - Ausschusses" das Verlangen nach einem kollektiven Lohn­abkommen und die Einführung der 30-Lstnn- den-Woche bei sechsstündigem Arbeitstag ent­halten. so geht es vor allem um die A n er­kenn n n g d e r v o n e i n e m I n d e n ge­rührten Vereinigten Auto- A r - b e i t e r - G e w e r k s ch a i t als der ein­zigen V e r h a n d l n n g s st e l l e zwi­schen der G e n e r a l M o t o r s Cor­vo r a t i o n undallen ihren Ange­ll e l l t e n. Berechtigte soziale Forderungen der Arbeiter werden hier mißbraucht, um Söldlingen Moskaus eine politische Plattform zu verschaffen: Arbeiter müssen dafür hun­gern und bluten.

Emigranten-Mnest ausgelwSen

Guter Fang der Amsterdamer Polizei X Amsterdam, 5. Januar.

Ein guter Fang gelang der Amsterdamer Polizei, die schon lange aus der Suche nach einer Reihe von unerwünschten Ausländern ist. Sie drang überraschend in eine in der Wohnung eines bekannten holländischen Kommunisten stattfindende kommunistische Geheimversammlung ein, wobei sie bezeich­nenderweise auch sieben, ans dem Detitschen Reich emigrierte K o m- m n nisten, die sich illegal in den Nieder­landen aushielten und eilte rege unter­irdische Tätigkeit entfalteten, erwischte. Das unerwartete Erscheinen der Polizei löste bei den Versammelten größte Bestürzung aus. Der im letzten Augenblick gemachte Versuch, das reichlich vorhandene Belastungsmaterial beiseite zu schassen, gelang nicht mehr, so daß die Polizei nunmehr im Besitz ausgiebigen Bewcismaterials über die Zersetznngsarbeit der Kommunisten ist. Außerdem wurden Werbeschriften und ein Filmvvrsührnngs- apparat beschlagnahmt.

Koliijfche KurAnachr/chierr

Schulfeiern für H. St. Chayrberlain

Der Neichserziehungsminister hat ungeordnet, daß ani !). Januar an allen deutschen höheren Schulen des 10. Todestages Houston Stewart E h a m l> e r l a i n s in würdiger Form gedacht I wird, der alsSeher des Dritten Reiches" und I durch seine in aufopfernder Art errungenen For- ^ schlingen und unermüdlichen Mahnungen dem j großen nationalsozialistischen Umbruch wesentlich den Boden hat bereiten Helsen und sich als einer

> der ersten geistig Großen Deutschlands zum Fnh- ! rer vetannt hat.

i Mitglieder des Volksgerichtshofes

! Zu ehrenamtlichen Mitgliedern des Volksgerichts- ! Hofes für fünf Jahre wurden ernannt:.-Ober- , gruppenführer B ö ck e n h a u e r - München. SA.- ! Gruppenführer von H ö r a u s - München, SA.- ! Brigadeführer Bunge-München, SA.-Brigade- ! führer Hauer-Stuttgart, SA.-Obersührer ! Kaul-Berlin, Major der Schutzpolizei, Mehß- ! ner-Berlin, Major der Schutzpolizei, Heske- i Königsberg (Preußen), Major der Schutzpolizei j von G r o l l m a n n - Berlin und N-KK.-Ober-

> führer P a u l - Freibcrg (Sachsen).

KmeraiWst der Zagend Weier Müler

Baldur von Scbirach empfängt die Teilnehmer am deutsch-englischen Jugendlager Tagebuch­

blätter unseres t

X Berchtesgaden. 5. Januar.

Am Dienstag empfing der Ingendfnhrcr des Deutschen Reiches, Baldur vo n Schirach, im Namen des Führers die Teilnehmer am deutsch-englischen Ingcnd- lager in derAdolf-Hitler"-Jngendherberge in Berchtesgaden. Das Lager hatte Ver­treter der Jugend beider Nationen ans der Rvßfeld-Hütte vereint, wo nach eifrigem Sport tagsüber angeregte Aussprachen bis in die Nacht die Jugend der beiden Völker einander nähergebracht hatten. In seiner das Lager abschließenden Ansprache betonte der Reichsjugendführer, daß man für Ver­ständigung und Verständnis nicht wirbt, in­dem man die Ideen des eigenen Volkes einem anderen einzuflößen versucht. Wenn die Jugend daran denkt, sich zu verständigen, so erzwingt sie damit ihr eigenes Glück, denn sie kann ans ihrer Erfahrung und Kenntnis anderer Völker in späteren Jahren viel dazu beitragen. Katastrophen zu verhüten.

lieber das Erlebnis dieser deutsch-englischen Lagerkameradschast berichten uns Tagebuch­blatter unseres K.-8.-Mitarbeiters:

'Nachmittags gehen wir in Gruppen, Deutsche und Engländer gemischt, hinüber zum Südgrat der Roßfeldspitze, von wo man über das schellenberger Tal hinweg einen herr­lichen Blick auf Salzburg und das öster­reichische Grenzgebiet hat. Die englischen Jungen und Mädel, die an unserem Lager teilnehmen, sind zu einem großen Teil S t u - denken ans Oxford und Cam­bridge und sprechen fast alle etwas deutsch. Ein Australier ist dabei, genannt ,Ham', mit dem ich bereits -gute Freundschaft geschlossen habe, nachdem wir zur gegenseitigen Ueber- raschung festgestellt hatten, daß wir einen ge­meinsamen Freund in Sidney besitzen. Es ist überhaupt eine seltsame Gesellschaft, die sich da auf der Roßfeldhütte bei Berchtesgaden zu­sammengefunden hat, um bei gemeinsamem Sport die Freundschaft zwischen der deutschen und der englischen Jugend zu Pflegen. Drei Engländer stammen aus Südafrika, ein an­derer aus China, einer aus Japan, zwei aus Indien, und die übrigen sind aus allen Gegen­den von England, Schottland und Irland zu­sammengekommen."

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Am nächsten Morgen per-len die ersten Schweißtropfen beim Wachsen der schier. Darnach steigt dann die ganze Kolonne der Lagerteilnehmer mit erwartungsvoller Miene hinter unserem zünftigen einheimischen Schi­lehrer zum Uebungshang hinüber. Bretteln anschnallen, los geht's! Der Schilehrer zeigt den Schneepflug, denn Bremsen ist immer noch die wichtigste Kunst für alle Anfänger. Der erste fährt los. Es ist ,S a n d ysi ein Cambridge-Student, nicht viel über zwei Meter lang, der Junge. Wir mußten ganz München absuchen, um ein Paar Schistiefel Nummer 56 für ihn zu bekommen. Er gleitet

. S.-Mitarbeiters

den Hang hinunter; seine Fahrt wird schnel­ler. Schneeflug! ruft ver Schilehrer. Stop, stop rufen die Engländer. Aber es will nicht gehen. Plums liegt er in einer wirbeln­den Wolke von Schnee. Dem nächsten geht es nicht viel besser. Bretteln, das sind schvn sackrische Dinger, daß sic immer so ganz un­gewollt durcheinander geraten. Tann Hilst alles .,6o 011 , ga ov. ivun toi'ivoi-6" nichts mehr. Die letzte Rettung ist immer noch ein gut ge­lungener Sturz. Doch unsere Engländer sind nicht weniger zähe wie die deutschen Jungen und Mädel, immer und immer wieder kraxeln sie den Hang hinauf, um nach allzu schneller 'Abfahrt in einem Schneeloch zu landen. Nach solcher Anstrengung schmeckt das ,Schi- Wosser' (Schi-Wasser) drüben in der Hütte doppelt so gut. Mit den geläufigsten baye­rischen Ausdrücken haben sich schon alle hier im Lager durchaus vertrant gemacht."

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An der Südseite der Hütte haben wir einige Bretter ausgebreitet und sitzen nun nach dem Essen in der strahlenden warmen oSnne. Die Engländer rauchen ihre kurzen Pfeifen. Ein Paar österreichische Schifahrer vom Salzburger Land sitzen bei uns. Einer hat eine Klampfe dabei, ein anderer eine Ziehharmonika, und nun stimmen wir das Tabakraucherlied" an. Unsere englischen Kameraden sind so begeistert davon, daß sie sich solange den Text vorsagen lassen, bis sie auch mitsingen können. Dann klingt's im ge­meinsamen Chor:Am >«undi is Schaifflinga Kirda . . ." Den Nachmittag verbringen wir in herrlichem Sonnenschein beim Schifahren. Nach dem Abendessen wird ein Liederabend durchgeführt. Begleitet von Ziehharmonika und Blockflöte, singen wir gemeinsam eng­lische und deutsche Lieder. Hei. ist das lustig. Wie schnell man die fremde, nein, die ver­wandte Sprache im Singen lernt. Wir sin­gen deutsche Landsknechtslieder und Arm in Arm urgemütliche bayerische und steie­rische Holzhackerlieder, wozu unsere einhei­mischen Kameraden die Solis singen. Da­zwischen kommen immer wieder einige eng­lische Lieder, rauhe Secmannslieder: .stVtwt -Mvli vve <ln wiii, <le lirnnben suilor". Berg­mannslieder aus Wales und allerlei eng­lische Volkslieder, und zum Schluß des Abends lassen sich die Wirtin der Schihütte und ihre Tochter Nandl noch bewegen, ein paar zünftige Jodler zum besten zu geben. Himmisakra", sagen unsere Engländer. Wut >8 »n 6k>ucli!"

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Die Jahreswende wurde im deutsch-eng­lischen Schilager in eindrucksvoller Weise ge­feiert. Gemeinsam marschieren wir um Mit­ternacht mit brennenden Fackeln in der Hand auf den hohen Gipfelgrat der Noß- feldspitze, wo wir einen Scheiterhaufen er­richtet hatten. Aufflammte das Helle Feuer und leuchtete weit hinein ins Berchtesgabe-

Jeitc 7 Nr.

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Der Neuja ^ Besuch von eii Wir werden l strengt sich an, meisten von ui> den sich die A sie uns sehen, clvmneä" erns

Die letzten abendliche D i liehen Themen besonders bew gaben ihren Kc erzichung und landes. Diese? notwendiger 8 antworteten di des Tages im den Kamerade einzelnen von! im Lager kon nennen uns al Spitznamen Crowd", wie eine feste Kar rend der Dank die auch für di ständigung zw tischen Ingen: Lager erstrebei

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Trotz Fleiß war der heut ter G. von S nem Vater nicht vorwärt Konkurs ansa

14. Fortsetzung

Er betrachte und Martin m tern. laut und chen offenstehe der intelligent Schlaf noch üb

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Keine bildun er sie noch vor te. Keine Akad schen, die nichi für sich und n gaben ihre Fc technisches Geh

Hagenring ß als bewegte st, er im Dunkels - die Atemzüge.

Seine Käme er für sie? Er Hirn?

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