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Donnerstag, den 23. Dezember 1SZ7

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Major Haerle erzählt von seinem kühnen Unternehmen Jndienflug als llrlaubsreise

Der ,uis Nagold gebürtige Maior Haerle. der rn einer leichten «vortinaschine einen Klng Batavia nnternaknn. erzählte bei seiner Zwi­schenlandung in Wien dem österreichischen Kor­respondenten der NS.-Prcste einige seiner Er­lebnisse ans diesem kühnen Flug. Leider mukte, wie gemeldet. Major Haerle bei seinem Wei­terslug in der 'Nähe von Regcnsbnrg abermals notlanden.

Es war gar nicht so einfach, den jüngsten deut­schen Major und Sportflieger Haerle in Wien ausfindig zu machen. Major Haerle liebt nämlich lern Aufsehen. Er ist sozusagen ganz privat in seinem Urlaub nach Java geflogen, um zu be­weisen, daß man mit einer leichten Klemm- Sportmaschine die nur mit einem Motor von 8l) PT. ausgerüstet ist, die ungeheure Strecke von über 26 000 Kilometer in dieser kurzen Zeit .zurücklegen kann. Aber schließlich haben wir ihn doch noch in einem Wiener Hotel gefunden. Auf die Bitte, etwas über seine Eindrücke und Erleb­nisse zu erzähle», meinte er zunächst bescheiden, daß man doch nicht so viel Aufhebens um den Flug machen sollte. Aber das Lächeln, das gleich­zeitig über sein von der Tropensonne braunge­branntes Gesicht huschte, zeigte deutlich, daß er nn Grunde doch auf seiue Leistung auch ein wenig üolz ist. Und das mit Recht.

Einem deutschen Wissenschaftler Hilfe gebracht

Ein besonders schönes Erlebnis hatte Haerle in Batavia- ..Der dortige deutsche Generalkon­sul", so erzählt er,fragte mich zwei Tage nach meiner Ankunft, ob ich es mit meiner Maschine tertigbrächte, eine 500 Kilometer entfernte Insel anzufliegen, um für den deutschen Gelehrten Dr. Köhler, der sich dort zum Studium der malaiischen Dialekte unter den Eingeborenen seit Monaten aufhält, ein Paket Chinin abzu­werfen. Dr. Köhler hatte nur eine bestimmte Dosis Chinin. Sein Vorrat mar erschöpft und das Schiff, welches regelmäßig alle drei Monate eine neue Sendung brachte, hatte das letzte Mal die Insel nicht 'angelaufen. Da die Insel äußerst malariagefährlich war, schwebte Dr. Köhler in höchster Gefahr, wenn es nicht gelang, ihn auf irgend einem Wege mit Chinin zu versorgen. Ich beschloß also hinzusliegen. Es war immerhin ein Risiko, da meine Maschine nur einen Aktions­radius von 1200 Kilometer hat und die gesamte Flugstrecke zu der Insel hin und zurück über 1000 Kilometer betrug.

Auf einsamer Insel nokgelandet

Da um diese Zeit dort unten die Wetterver­hältnisse äußerst ungünstig sind, gestaltete sich der Flug sehr schmierig. Wegen der Regenböen konnte sch nur dicht über dem Meer fliegen. Nach zehn­stündigem Flug, der dauernd über Wasser ging, wurde ich gezwungen, auf einer kleinen Insel eine Notlandung vorzunehmen. In wenigen Minuten war ich von ein paar hundert Eingeborenen umringt, die staunend meinen Apparat betrachteten. Ich verständigte mich durch Zeichen. Schon nach einer kurzen Zeit hatte ich den Eingeborenen klar gemacht, daß sie mir helfen sollten. Die braune Gesellschaft begann nun unter meiner Anleitung, den Boden festzu- stampfen. Der erste Start mißlang; er ging ins Wasser. Das zweite Mal klappte es jedoch besser und unter dem Freudengeheul der Malaien flog :ch von dannen.

Es dauerte noch einige Stunden, bis ich die Insel des Gelehrten fand. Es war mir unmög­lich zu landen. Ich konnte nur ein Paket abwer- sen. aus dem in malaiischer Sprache standChi­nin für Dr. Köhler. Nicht essen! Gift!" Zugleich warf ich eine holländische und eine Hakenkreuzflagg« ab. Von Dr. Köh­ler sah ich leider keine Spur. Ich bemerkte nur ein paar Eingeborene, die beim Anblick der Maschine jedoch in ihre Hütten flüchteten. Ob Dr. Köhler das Chinin erhalten hat, weiß ich nicht."

Empfang bei einem Maharadscha

Es entsteht eine kleine Pause. Dann erzählt der Major weiter:Auf der Rückfahrt habe ich großes Glück gehabt. Meine Maschine war in Kalkutta reparaturbedürftig. Aber die benötigten Ersatzteile hatte ich zufällig mit, sonst wäre ich glatt aufgeschmissen gewesen." Der Major war auch Gast des Maharadschas von Jod­pur. Im Schloß des Herrschers wurde er mit allen Ehren empfangen. Der Maharadscha, der selbst fünf Flugzeuge besitzt, zeigte für die riesige Leistung Haerles großes Interesse. Ueber Kon- stantinopel, Sofia ging es dann nach Wien, wo der Major am Spätnachmittag des Freitags landete.

26 600 Kilometer

für den Hindenburg-Pokal

Major Haerle hat sich mit diesem Langftrecken- stug von Deutschland nach Batavia und zurück um den Hindenburg-Pokal beworben, der all­jährlich für die beste sportsliegerische Leistung durch den Führer und Reichskanzler verliehen wird. Eine Gesamtstrecke von 26 000 Kilometer legte er dabei von Stuttgart aus über Wien, Budapest, Sofia, Istanbul, Bagdad, Karschi, Jod­pur, Kalkutta, Rangun, Singapore nach Batavia und auf dem Rückflug zurück. Und das alles mit einer kleinen Sportmaschine Klemm 35 (Kl. 35), die mit einem 80-PS.--yirthmotor ausgerüstet ist. Es handelt sich dabei durchaus nicht, was in der ausländischen Presse vielfach angenommen wurde, um eine Sonderausführung, die für einen sol­chen Fernflug mit einer ausgeklügelten Zusatz, apparatur versehen wurde. Tatsächlich hat Major Haerle eine ganz normale Klemm 35 geflogen, wie sie in der bekannten Serienfabrikation ge­liefert wird. Nur ein zweiter Tank ist noch ein­gebaut worden, so daß die Reichweite von 800 auf 1200 Kilometer erhöht worden ist. Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Reichweite bei ökonomi­schem Fliegen noch beträchtlich überschritten wer. den kann.

Ein Erfolg der deutschen Sportmaschinen

Der Betriebsstoffverbrauch des 80-PS.-Hirth- motors beträgt nur 11 Liter für 100 Kilometer. Allein das zeigt schon, wie weit wir im Bau zuverlässiger Leichtflugzeuge gekommen sind, denn dieser Kraftstoffbedarf übersteigt kaum den eines kleinen Kraftwagens. Die Kl. 35 entwickelt eine

Höchstgeschwindigkeit von 210 Kilvmetocsluiideu im gedrosselten Reiseflug von rund 185 Küvmeter- stunden. Die Maschine hat sich jedenfalls ausge­zeichnet bewährt. Während bisher nur die Grvß- verkehrsflugzeuge mit einer Reichweite von meh­reren 1000 Kilometern de» Luftweg nach dem fernen Indien mit Sicherheit bewältigen konn­ten, ist durch den Langstreckeuflug Major Haer­les der Beweis erbracht, daß sich unsere kleinen Sportmaschinen bei sorgfältiger Vorbe­reitung und geschickter linierte! lung der Strecke an eine solche Aufgabe in einer erstaunlich kur­zen Zeit wagen können.

Dabei hatte Haerle sich mit außerordentlich ungünstigen Wetterbedingungen herumzuschlagen. In Europa, besonders auf dem ganzen Balkan, herrschte viel Nebel. Außerdem gab es Schneestürme und eisige Bergwinde. Der plötzliche Klimawechsel vom tiefsten Winter zur tropischen Glut auf der asiatischen Strecke konnte der Maschine dennoch nichts anhaben. Für den Flieger bedeutete diese Veränderung natürlich eine starke körperliche Beanspruchung, zumal sich Haerle wegen des Luftzuges nicht durch einen Tropenhelm gegen die brennende Hitze schützen konnte.

Der Weihnachtsmann ist bereits gekommen

Helfer der NSV. trugen am Sonntag in Ber­lin die Weihnachtspakete des Winierhilfswerks aus. Ueberall sah man glückliche Gesichter, ein Beweis dafür, daß unsere Spenden für das WHW. überall mit Dankbarkeit und Freude begrüßt wurden. (Scherl-Bilderdienst-M.)

Reue Urlaubsmarkenregelung für das Baugewerbe

Der vom Reichsarbeitsminister bestellte Sou- dertreuhänder der Arbeit hat auf Grund der mehr als einjährigen praktischen Erfahrungen die Reichstarifordnung über die Urlaubs, markeuregelung für das Baugewerbe überprüft und sie mit wesentlichen Verbesserungen in neuer Fassung erlassen. Die neue Tarifordnung tritt am 1. Januar in Kraft und bringt erheb- liche Erleichterungen in den Versahrensvorschri,- len. Sie führt insbesondere einen Sonder, s re i g a b ev e r m e r k des für den Betrieb zu- ständigen Treuhänders der Arbeit ein, auf Grund dessen die Urlaubskarte in besonderen Fällen (Wehrdienst, Berufswechsel. Auswanderung. Ein- lösung versehentlich oder unrichtig geklebter Ur- laubsmarken usw.) sofort zahlbar gemacht werden kann. Weiterhin wurde eine Ersatzmöglichkeit für llrlaubskarten. die im Betriebe vernichtet oder unbrauchbar geworden sind, geschossen.

Stellt Arbeitsplätze und Material für den Bernfswettkampf!

Wie in den Vorjahren ist es Ehrenpflicht der Betriebsführer, den Jugend­lichen, die ihren praktischen Wettkampf an einem Wochentag im Betrieb durchführen. Ar- beitsplätze und Material ohne Abzug vom Lohn oder Kostgeld zu gewähren. Weiter ist es gleiche Pflicht, den erwachsenen Teil­nehmern am Berufswettkampf Arbeitsplätze und Material, kür die praktische Arbeit an einem Sonntag sowie die notwendige Freizeit für die theoretische Arbeit zur Verfügung zu stellen." Mit diesen Worten wenden sich in einem gemein­samen Aufruf der Leiter der Neichsbetriebsge- meinschaft Druck und Papier, Ebenböck, der Leiter der Wirtschaftsgruppe der Papier-. Pap­pen-, Zellstoff, und Holzstotferzeugung. Schül­ler, scwie der Leiter des Rsichsinnungsverbau- des kür das Buchbinderhandwerk, Leopold, besonders an die Betriebssichrer.

Schönheit derAebeit Sache des Mets

Ein deutsches Arbeitsgericht stellte vor kurzem in einer bemerkLiswerten Entscheidung fest, daß die Forderung nachSchönheit der Arbeit" in erster Linie den Betriebsführer angeht, und daß es unzulässig sei, wenn Gefolgschaftsmitgliedern hierfür Tariflohnbeträge einbehalten würden. Der betreffende Betriebsführer hatte die Absicht. Brausebäder im Waschraum anzulegen, einen Fahrradständer anzuschaffen, den WerkSkws in einen ordentlichen Zustand zu bringen und einen Spielplatz für jugendliche Werksangehörige einzu­richten. Für diese Zwecke wurde wöchentlich ein Stundenlohn von der Gefolgschaft einbehalten. Das Arbeitsgericht erklärte diesen Lohnabzug für unzulässig, und wies darauf hin, daß sich der Ruf zur Verschönerung der Arbeitsstelle in erster Linie an den Betriebsführer richte. Schönheit der Arbeit bedeute, Arbeits- und Aufenthaltsräume so einzurichten, daß sich die Gefolgschaft darin wohl­fühle. Die Gefolgschaft solle zwar dabei Hand an- legen und ihre Fähigkeiten zur Verfügung stellen, es könne aber keinesfalls von ihr verlangt wer­den. eigene Geldmittel hierzu herzugeben.

Generalfeldmarschall von Hindenburg schilderte in seinem BuchAus meinem Leben" das erste Zusammentreffen mit Ge­neral Ludendorsf und gibt uns zugleich einen Einblick in die hohen charakterlichen Eigen­schaften des verewigten Generals.

Am 22. August I9l4 erhielt Hindenburg eine Anfrage aus dem Großen Hauptquartier, ob er zur Verwenoung bereit sei. Er sagte sofort zu und schildert nun die erste Begeg­nung mit Ludendorff:

Gegen 3 Uhr nachts fuhr ich, in der Eile nur unfertig ausgerüstet, zum Bahnhof und stand dort erwartungsvoll in der mäßig beleuchteten Halle. Meine Gedanken rissen sich von dem heimischen Herde, den ich so plötzlich verlassen mußte, erst völlig los, als der kurze Sonderzug einfuhr. Ihm entstieg mit frischem Schritte General Ludendorff, sich bei mir als mein Chef des Generalstabes der 8. Armee meldend.

Der General war mir bis zu diesem Augen­blick fremd gewesen, seine Tat bei Lüttich mir noch unbekannt. Er klärte mich zunächst über die Lage an unserer Ostfront auf, und ich war mit meinem nunmehrigen Armeechef in kurzem in der Auffassung der Lage einig.

Ich möchte mich hier gleich über das Ver­hältnis zwischen mir und meinem damaligen Generalstabschef und späteren Ersten General- Quartiermeister, General Ludendorff, aus­sprechen. Die Stellung eines Chefs des Generalstabes hatte ich früher selbst inne gehabt. Die Tätigkeit eines solchen gegenüber dem die Verantwortung tragenden Führer ist innerhalb der deutschen Armee nicht theoretisch festgelegt. Die Art der Zusammenarbeit und das Ausmaß der gegenseitigen Ergänzung hängen von den Persönlichkeiten ab. Die Grenzen der beiderseitigen Wirkungs­bereiche sind also nicht scharf voneinander getrennt. Ist das Verhältnis zwischen Vor­gesetztem und Generalstabschef ein richtiges, so werden sich diese Grenzen durch soldatischen und persönlichen Takt und die beiderseitigen Charaktereigenschaften leicht ergeben.

Ich selbst habe mein Verhältnis zu Gene­ral Ludendorff oft als das einer glück­lichen Ehe bezeichnet. Wie will und kann der Außenstehende das Verdienst des einzel­nen in einer solchen scharf abgrenzen? Man trifft sich im Denken wie im Handeln, und die Worte deS einen sind oftmals nur der Ausdruck der Gedanken und Empfindungen des anderen.

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Hindenburg über seineglückliche Ehe" mit General Ludendorss

Eine meiner vornehmsten Aufgaben nach­dem ich den hohen Wert des Generals Lu­dendorff bald erkannt hatte, sah ich darin, den geistvollen Gedankengängen, der nahezu übermenschlichen Arbeitskraft und, dem nie ermattenden Arbeitswillen meines Chefs soviel wie möglich freie Bahn zu lassen und sie ihm, wenn nötig, zu schaffen. Freie Bahn in der Richtung, in der unser gemeinsames Sehnen, unsere gemeinsamen Ziele lagen: Der Sieg unserer Fahnen, das Wohl unseres Vaterlandes, ein Friede, Wert der Opfer, die unser Volk gebracht hatte.

Ich hatte dem General Ludendorff die

Zur Einleitung der Straßenverkehrs-Ord­nung wird im 8 1 der allgemeinen Vorschrift ten die Grundregel aufgestellt, daß jeder Teilnehmer am öffentlichen Straßenverkehr sich so zu verhalten hat. daß der Verkehr nicht gefährdet wird. Damit ist schon an­gedeutet, daß zum Beispiel Kraftfahrzeuge sich nicht rücksichtslos ihren Weg vor den anderen Fahrzeugen oder Wegebenntzern er- zwingen und mit einem sinnlosen Tempo durch die Straßen brausen dürfen. Bei einem so undisziplinierten Verhalten ist der Fahrer wohl kaum in der Lage, der Grundregel ge­recht zu werden. Er hat vielmehr, so schreibt es der 8 9 der StVO, vor, die Fahrgeschwin. digkeit so einzurichten, daß er jederzeit in der Lage ist, seinen Verpflichtungen im Ver­kehr Genüge zu leisten und daß er das Fahr- zeug nötigenfalls rechtzeitig anhalten kann. Das gilt übrigens nicht nur für Kraftfahr, zeuge, sondern schlechthin für alle Fahr, zeuge, auch für Fahrräder und Pferde- fuhrwerke. Es muß für jeden Selbstverständ- lichkeit werden, daß an unübersichtlichen Stellen und Eisenbahnübergängen in Schienenhöhe besonders vorsichtig, d. h. lang- sam gefahren wird.

Keine Festsetzung einer Höchstgeschwindigkeit

Eine besondere Festsetzung einer Höchstge­schwindigkeit ist auch in der neuen Verord­nung mit Rücksicht auf die notwendige flüssige Fahrweise nicht vermerkt.

Greta Garbo wieder in der Heima.

Die berühmte schwedische Filmschanspielerin Greta Garbo ist auch in diesem Jahr zu Weih­nachten in ihre Heimat zurückgekehrt. Bereits vor dem Eintreffen in Gotenburq war eine große Anzahl von Journalisten an Bord gekommen, die die Künstlerin mit ihren Fragen bestürm­ten. (Scherl-Bilderdienst-M.)

Treue des Kampfgenossen zu halten, wie si« uns in deutscher Volksgeschichte von Jugend an gelernt wird. Und wahrlich, seine Arben und sein Wollen wie seine ganze sonstig« Persönlichkeit, waren dieser Treue wert. Mögen andere darüber urteilen wie sie wol­len! Auch für ihn ivird, wie für so viele unserer Großen und Größten, erst später oie Zeit kommen, in der das Volk in fei­ner Gesamtheit bewundernd zu ihm aufblicken wird. Mein Wunsch aber ist es. daß unser Vaterland in gleich schwerem Ge­schick aufs neue einen solchen Mann finden möge, einen ganzen Mann, kraftvoll in sich geschlossen, freilich auch eckig und kantig, aber geschaffen für ein gigantisches Weck wie kaum ein zweiter in der Geschichte.

Wahrlich er wurde in richtiger Erkenntnis seiner Bedeutung von seinen Gegnern ge­haßt!

Auf die Harmonie unserer kriegerischen und Politischen Ueberzeugungen gründete sich die Einheitlichkeit unserer Anschauungen in dem Gebrauch unserer Streckmittel. VerM- denheiten der Auffassungen fanden ihren natürlichen Ausgleich und Abgleich, ohne daß das Gefühl gemachter Nachgiebigkeit aus einer oder der anderen Seite jemals störend dazwischentrat. Die gewaltige Arbeit meines Generalstabschefs setzte unsere Gedanken und Pläne aus das Räderwerk unserer Armee­führung um und später auf das der gesam­ten Obersten Heeresleitung, nachdem diese uns anvertraut worden war. Sein Einfluß belebte alle, niemand konnte sich ihm ent­ziehen, es sei denn auf die Gefahr hin, aus der einheitlichen Bahn geschleudert zu wer­den. Wie konnte auch anders die ungeheuere Aufgabe erfüllt, die Triebkraft zur vollen Wirkung gebracht werden?

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Was die neue Straßenverkehrsordnung über die Fahrgeschwindigkeit besagt

! Nicht zuletzt hat man aber von der Festsetzung ! einer Höchstgeschwindigkeit abgesehen, um an das Verantwortungsbewußtsein der Fahrer zu appellieren, die immer und stets bedacht sein müssen, jeder auftretenden kriti­schen Lage gerecht zu werden.

Die neuen Bestimmungen über die Fahr­geschwindigkeit bedeuten jedoch gegenüber den alten einen großen Schritt vorwärts. Ausdrücklich wird nämlich vorgeschrieben, daß eine mäßige Geschwindigkeit von dem eingehalten werden muß, der in eine Hauptstraße einbiegen oder diese über­queren will. Wichtig dabei ist und daraus ist streng zu achten, daß diese Vorschrift in allen Fällen Gültigkeit hat, ganz gleichgültig, ob auf der Hauptstraße andere Verkehsteilnehmer sich bewegen oder nicht. Vom 1. Januar nächsten Jahre ab lautet also für jeden gewissenhaften Fahrer di« Parole:Vor allen Einmündungen in Haupt­verkehrsstraßen oder vor ihren Ueberquerun- gen Gas weg und den Fuß auf den Brems­hebel; es ist bester, lieber einmal mehr aus einen kleineren Gang herunterzuschalten als zu wenig." Denn der Verkehrsbeamte hat nach den neuen Bestimmungen die Anwei­sung und Pflicht, in jedem Uebertretungsfall rücksichtslos einzugreisen.

Da die neue Verordnung Zusatzbestim­mungen in Einzelfällen zuläßt. ist es jetzt ganz in die Hand der Kraftfahrer gegeben, entweder gewissenhaft gerade diese Bestimmung zu erfüllen oder anderenfalls