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Na«old«r Tagblatt „Der kesellschaster
machen. Attlee unterbrach den Niiuister- Präsibenten hier und erklärte, das sei in der Tat das Ziel Genfs. Wenn die Negierung nicht immer nur die englischen male- rialistischen Interessen berücksichtigt hätte, befände sich England heute in einer viel besseren Lage. Chamberlain erwiderte bar, auf, das scheine ihm nur eine Wiederholung der Ansicht zu sein, daß Großbritannien die Pflicht habe, Interessen in der ganzen Welt zu verteidigen.
Als ein Mitglied der Opposition hier da- zwischenrief: „Wie steht es mit den anderen?", geriet Chamberlain sichtlich in Erregung. nahm den Kneifer von der Nase und wies mit dem Zeigefinger auf die Mitglieder der Opposition: „Wollen die Mitglieder des Unterhauses, die das sagen, uns Mitteilen, wie wir andere zu fassen kriegen sollen? Sind sie völlig blind und taub gegenüber dem. was sich ereignet hat? Haben sie die Anstrengungen vergessen, die wir gemacht haben, um andere Mächte auf unsere Seite zu ziehen? Das scheint mir nur zu zeigen, daß die Opposition in einer unwirklichen Welt lebt." Jeder dieser Sätze ChamberlainZ wurde mit stürmischem Beifall von den Regierungsbänken begrüßt. — Nach der Sitzung begab sich Chamberlain zum König.
Ausfall Edens gegen Italien
London, 21. Dezember. Im Unterhaus kam Außenminister Eden aus Anfrage eines Labour-Abgeordneten auch auf das Verhältnis Englands zu Italien zu sprechen, wobei auch die Lage in Fernost gestreift wurde. Eden beschuldigte in seiner Antwort Italien, daß es im nahen und mittleren Osten politische Einflußnahme versuche. Er habe deswegen kürzlich den italienischen Botschafter unterrichtet, daß es unmöglich sein würde, die für die erfolgreichen Unterredungen zur Verbesserung der englisch-italienischen Beziehungen notwendige Atmosphäre zu schaffen, falls diese Einflußnahme nicht abgestellt würde. Unmittelbar nach den Erklärungen im Unterhaus begab sich Eden zum Buckingham-Palast, wo er von König Georg in Audienz empfangen wurde.
Rom weilt Eden zurück
L i x e n b e r l o k t 6 e r 8 - ? r e 8 r e
g«. Rom, Sl. Dezember. Der englische Außenminister Eden hat Italien der Einmischung im nahen und mittleren Osten beschuldigt. Diese Unterstellung wird von der römischen Presse zurückgewiesen, wobei man betont, daß dies ein Vorwand ist. Die englisch-italienische Fühlungnahme ist ins Stocken gekommen und man muß nun einen Schuldigen dafür finden. Der schlechte Wille der englischen Regierung zu einer Verständigung sollte verschleiert wer. den zuerst durch das „Piratenunwesen im Mittelmeer", dann durch die Frage der Freiwilligen in Spanien und nun durch die angebliche «italienische Propaganda in Palä- stina".
SranttelO „demonstriert" seine Macht
Paris, 21. Dezember. Der Stadtrat von Paris empfing die Teilnehmer am Weit- streckenflug der Luftwaffe nach Madagaskar und Jndochina, wobei Luftfahrtminister Cot diesen Flug als „Demonstration der französischen Macht" in Afrika und den französischen Kolonien bezeichnete. Absichtlich sei dieser Flug zu einer Zeit durchgesührt worden, als die Freiheit des Mittelmeers von verschiedenen Fällen der Seeräuberei bedroht worden sei. — Leider verschwieg hierbei Cot, daß es sich um sowjet- russische Angriffe gehandelt hat. Wie sollte er auch nicht, man darf seine wenigen Freunde nicht vor den Kopf stoßen . . .
Jugoslawiens Grenzen gesichert
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Belgrad, 21. Dezember. Der jugoslawische Ministerpräsident und Außenminister Dr. Stojadin o witsch wies bei einer Sitzung des Finanzausschusses unter dem Beifall der Mitglieder darauf hin, daß die jugoslawische Außenpolitik gerade in letzter Zeit große Erfolge erzielt hat. Er teilte mit, daß sein amtlicher Besuch in Berlin demnächst stattfindet. Es ist ge. lungen, führte er u. a. aus. alte Freundschaften zu erhalten und neue hinzuzugewinnen, die zur Sicherung des Friedens notwendig find. Der Frieden auf dem B a lka n, im Donauraum und an der Adria ist heute völlig gesichert und Jugoslawien kann sich der inneren Konsolidierung widmen.
Ale Betreuung der Blutordenstrüger
München, 21. Dezember. Der Leiter des Amtes für den 8./9. November 1923, Christian Weber, hat eine weitgreifende An- ordnung für alle Blutordensträger und alle Inhaber des mit Lichtbild versehenen Sonderausweises erlassen. Die Anordnung sieht eine umfassende wirtschaftliche und soziale Betreuung der Blutordensträger innerhalb und außerhalb ihrer Betriebe vor und bietet im Falle einer Kündigung, Entlassung oder Verabschiedung, im Falle einer Rentenkür- zuag ebenso wie zur Vermittlung eines Arbeitsplatzes. einer Hitler-Freiplatz-Spende oder einer Wirtschaftsbeihilfe eine tatkräftige Unterstützung der Blutordensträger.
„Das blniLiirftW Wehem der Welt" Z
GPU. Jubiläum ist eine Schlachthausfeier — Englische Stimmen zu den Grausamkeiten Stalins
London, 21. Dezember. Die Feiern, die in Sowjetrußland anläßlich des zwanzigjähri- gen Bestehens der berüchtigten GPU. veranstaltet werden, geben der „Daily Mail" Anlaß, in scharfer Weise mit Stalin und den Sowjets abzurechnen. Während der sogenannten „Wahl", so schreibt das Blatt, hat die Mörderei in Sowjetrußland Ferien gehabt. Diese Ferien sind jedoch bitter kurz gewesen. Stalin hat nun mit verdoppelter Wut seine „Reinigungsaktion" wieder ausgenommen. Wenn jemand die Sowjetrevolte mir- gemacht hat, so ist er heute gebrandmarkt, und wenn jemand ein Persönlicher Freund Stalins gewesen ist. so bringt das Vernichtung mit sich. Die meisten Angehörigen der sogenannten alten „bolschewistischen Garde" sind nun „liquidiert". Die GPU., jene finstere geheime Macht von Inquisitoren und amtlichen Mördern, ist jetzt zwanzig Jahre alt; den Geburtstag dieser Terroristenbande zu feiern, hat man der russischen Nation gewaltsam aufgezwungen. Stalin hat grimmig scherzend eine Galavorstellung der GPU. im Lubljanka-Gefängnis in Moskau gegeben, jenem schrecklichen Gebäude, das mit den Geistern derjenigen angefüllt ist, die er in den Tod geschickt hat. Die ganze Schlachthausfeier wird aber die Welt nicht täuschen über die wahre Natur jener „Freiheit", für die die Sowjets „Pflichtbewußt gewählt" haben. Die einzige Freiheit, deren sich der Sowjetrusse heutzutage erfreut, ist die, in aller Stille ohne Warnung hinterrücks erschossen zu werden.
Auch die „Evening News" üben an dem Vorgehen Stalins außerordentlich scharfe Kritik. Das Blatt schreibt, daß anscheinend alle alten Kommunisten gehen müssen. Dabei ist es interessant, daß mau nicht erfährt, warum diese Männer eigentlich erschossen werden. Entweder schafft der Kommunismus mehr grundsatzlose Menschen als alle politischen Anschauungen der Welt, oder > aber ist Stalin das blutrünstigste ! Ungeheuer der Welt seit der französischen Revolution. Wäre Stalin im ge- ! Heimen Zarist. so könnte er nicht mehr leitende Kommunisten dem Exekutionskommando überantworten, als er es bisher getan hat. Wenn Deutschland oder I t a- lien oder irgendein anderes Land auch nur einen Bruchteil der von Stalin durchgesühr- ten Hinrichtungen begangen hätte, so wür- '«nsere Roten und Rosaroten die Albert- Halle mit einem Geheul der Ent- rüstung erfüllen und zwar nicht nur einmal, sondern Woche um Woche. So aber ! hört man nicht einmal ein Geflüster, wenn Stalin sein Schlächterhandwerk vollführt.
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Es ist erfreulich, daß allmählich auch die ! englische Presse einzusehen beginnt, mit welchem Ungeheuer in menschlicher Gestalt man es in Stalin zu tun hat. Man redete so gern der „freiesten Demokratie" das Wort und fand lobende Worte über das „Arbeiterparadies". ! Als Stalin mit seiner „Aufräumungsarbeit" s begann und die ersten alten Kommunisten i fielen, wurde dies zum Teil verschwiegen oder bagatellisiert. Mit der Zeit aber häuften sich ! die Bluturteile derart, daß selbst „objektive" > Blätter nicht mehr schweigend darüber hinweg- j gehen konnten. Der Unmensch, der sich hinter den Stahlwänden des Kreml ängstlich verbirgt > und in stündlicher Sorge um sein Leben bangt, j - hat in wildgewordenem Größenwahnsinn ein „System" erfunden, das allerdings seinesgleichen in der Weltgeschichte sucht. Er ist wahrhaftig ein Einsamer geworden, seine Freunde, die ihm zur Macht verhalfen, sind langst unter der Erde, und immer breiter wird der Strom des Blutes, in dem dieses blutige s- Tier watet. Denken ist in der Sowjetunion gefährlich geworden. Stalin haßt die Männer, ! die sich anmaßen, eine Meinung zu haben, und der Schuß ins Genick ist zum Symbol des Stalinschen Systems geworden. Wir können nicht glauben, daß ein Mensch allein so viel Unheil ersinnt und ausführt. In unseren Augen ist er vielmehr das Instrument einer jüdischen Clique. Ein Zeichen dafür ist, daß alle erschaffenen Kommunisten durch Juden ersetzt werden. Nur Stalin allein ist noch übrig geblieben, denn zu offensichtlich kann das Fundament der jüdischen Weltherr. , schüft nicht gebaut werden. Noch mancher der ! fanatischsten Kämpfer wird ins Gras beißen j müssen. Warum? Weil eine dunkle Macht eS ' so will!
Weitere Hinrichtungen
Die sowjetrussische Provinzpresse bringt Berichte von neuen Politischen Prozessen und Erschießungen. In Jwannowo wurden vom Militärgerichtshof fünf Angestellte einer Bäckerei als Trotzkisten und Terroristen zum Tode verurteilt, die angeblich vergiftete Konditorwaren (!) in Umlauf gebracht hatten. In Samara standen vierBauern vor dem Militärgericht, di« wegen antisowjetischer Umtriebe bereits erschossen wurden. In Tiflis sind wiederum sieben hohe Funktionäre der Land- rvirtschastsverwaltung Georgiens des Trotzkismus und der Sabotage angeklagt, während gleichzeitig die bereits vollzogene Hin- richtung der sieben Opfer des letzten Tifliser Hochverratsprozesses bekanntgegeben wird.
Die Moskauer Zeitung „Trud" erwähnt bei. läufig, daß der Geistliche Feosan von Nishnij-Nowgorod mit zahlreichen anderen
Priestern und Gläubigen verhaftet wurde. Der Metropolit habe an der Spitze einer „verbrecherischen Organisation von Kirchenanhängern gestanden", die angeblich Sabotageakte verübt hätten.
Anläßlich der 20-Jahr-Feier der Tscheka- GPU. fand am Montag im Moskauer Opernhaus ein Staatsakt statt, an dem mit Ausnahme Stalins alle Sowjetgewaltigen teil- nahmen. Als Festredner traten u. a. der stellvertretende Vorsitzende des Volkskommis, sarenrates, Mikojan (übrigens früher selbst Tscheka-Funktionär). sowie der stellvertretende GPU.-Kommissar Frinowski auf. — Mikojan scheute sich nicht, den gegenwärtigen GPU.-Chef Jeschoiv als „Liebling des Voltes" zu bezeichnen (!). Frinowski erklärte in seiner Ansprache, daß die GPU. ihrer Bestim- mung. nämlich der Vernichtung der Feinde des Bolschewismus, auch in Zukunft treu bleiben werde, um so mehr, als sie sich nach der Ausmerzung der „Feinde" aus ihren eigenen Reihen zu einem wohlorganisierten erprobten Nächerorgan entwickelt habe, das in der Lage sei, alle „Volksfeinde, Spione und Saboteure" unschädlich zu machen.
Anerkennt Japan die Peipinger „Zentralregierung" ?
Verstärkung der USA.-Atlantik-Flotte
Verbindung der Nord- und Siidsront
Tokio, 21. Dezember. In einem japanischen Kabinettsrat unter Vorsitz des Außenministers Hirota wurde die gegenüber China zu verfolgende neue Politik beraten. Es heißt, daß Japan die neue chinesische Regierung in Peiping als „Zentral- regierüng Chinas" dann anerkennen wird, wenn sich die Verhältnisse in dem von Japan gewünschten Sinn in China stabilisiert haben. Der Außenminister, der Chef des Generalstabs des Heeres und der Marine wurden vom Kaiser empfangen.
An der nordchinesischen Front sind die japanischen Truppen im Begriff, den Gelben Fluß zu überschreiten. An der Südfront haben starke japanische Abteilungen den Hangtse überschritten. Die chinesische Presse schließt daraus, daß Japan eine Verb in- düng der Nord, und Südfront bezweckt, um eine Einheit der eroberten Gebiete herzustellen. — Don acht japanischen Kriegsschiffen wurden die Befestigungen von Amoy beschossen. Gleichzeitig erfolgten Bombenangriffe aus der Luft. — Der Brand in Tsingtau wüte! weiter.
Verstärkung der WA-WzMAlolte
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eg. London, 22. Dezember. Großes Aufsehen erregten in London Meldungen über die Zu- sammenziehung amerikanischer Flotten- und L u f t st r e i t k r ä f t e i n § c n Pedro, der Auslandsbasis der amerikanischen Pazifik-Flotte. Neun Zerstörer, die im Hafen von San Diego in Kalifornien lagen, sind zur Verstärkung der Pazifik-Streitkräfte ausgelaufen. Da die Zerstörer erst im nächsten Jahr in See gehen sollten, befand sich die Mannschaft bereits auf Urlaub. Sie wurde durch Rundfunk zurückgerufen. Außerdem wurden fünfLuftgeschwader nach San Diego abkommandiert.
In England erwartet man für die allernächste Zeit den Beginn des japanischen Angriffs auf Südchina. In der Bias-Bucht bei Hongkong sind bereits zwei spanische Truppentransportschiffe mit 6000 Mann an Bord eingetroffen. Fünf weitere Transporte mit 10 000 Mann sollen von Schanghai nach Süden unterwegs sein.
Polen bewundert die Reichstmlobahn
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rp. Warschau, 21. Dezember. Die Fertig, stellung der ersten 2000 Kiometer der Reichs, autobahn ist in Polen viel beachtet worden. Die Blätter veröffentlichten wirkungsvolle Aufnahmen und bewundernswerte Berichte. Um den polnischen Lesern die gigantischen Ausmaße der Straßen Adolf Hitlers anschaulich zu schildern, wurden Vergleiche mit Polnischen Verhältnissen aufgestellt, wobei darauf hingewiesen wurde, daß eigentliche Vergleiche überhaupt unmöglich seien, weil es sich in Deutschand um „richtige Autobahnen" handle, die es sonst überhaupt nicht gibt. Die amtliche polnische Telegraphenagentur veröffentlichte die Rede des Führers vor den Arbeitern der Reichs'- autobahnen und hob die großen Ersparnsse hervor, die durch diesen neuartigen Straßen- bau gemacht werden.
Eudetendeutsibe wurden verbastet
Prag, 21. Dezember. Wie das sudetendeutsche Tagblatt „Die Zeit" berichtet, wurde die Bezirksstelle der Sudetendeutschen Partei für Tannwald in Tiefenbach am Samstag von der Staatspolizei durchsucht. Es wurden verschiedene Schriftstücke beschlagnahmt. Am gleichen Tage verhaftete die Polizei den Leiter des Bezirks. Landesvertreter Wilhelm Dreßler, außerdem den Bezirksgeschäftsführer Alfred John und den Bezirkswerbeleiter Rudolf Umann. Am Sonn-
_Mittwoch , den 22. De zember I 837
tag nahm die Staatspolizei in der Wohnung des Kreisgeschäftsführers Gustav Wagner in Gablonz und in der Bezirksgeschäftsstelle in Gablonz eine Haussuchung vor. Nach deren Beendigung wurde Wagner rn Haft genommen. Den Angestellten der Kreisqe- schäftsstelle Karl Wabersich holte die Po- lizei aus seiner Wohnung in Puletschnei und nahm ihn ebenfalls in Gewahrsam. Am Montag wurde nach Durchsuchung in der Kreisgeschäftsstelle in Gablonz der Geschäfts- sichrer des Bezirks Gablonz. Seiboth, in Haft genommen. Die Polizei beschlagnahmte auch dort verschiedene Schriftstücke und Bücher.
Ter Abgeordnete der Sudetendeutschen Partei, O b e r l i k, intervenierte bei der Ga. blonzer Polizeidirektion, wo ihm aber keine Auskunft über die Ursachen der Verhaftun- gen und über den Stand des Verfahrens erteilt wurde.
Die Stellung des Gauletters Noble
Berlin, 21. Dezember. Ter Neichsminister -es Auswärtigen stellt in einem Nundschrei- ben an die Reichsministerien zur Beseitigung einiger Unklarheiten über die Stellung des Chefs der Auslandsorganisation im Auswärtigen Amt folgendes fest: Staatssekretär Gauleiter E. W. B 0 h l e vertritt den Reichsminister des Auswärtigen für den Geschäfts, bereich des Chefs der Auslands-Organisa- tion im Auswärtigen Amt, der wie folgt sestgelegt ist: Zur einheitlichen Betreuung der Reichsdeutschen im Ausland wird ein Chef der Auslandsorganisation im Auswärtigen Amt eingesetzt, dem zugleich die Leitung und Bearbeitung aller Angelegenheiten der Reichsdeutschen im Ausland übertragen wird. Entschei- düngen des Chefs der AO. im Auswärtigen Amt, die dieser in Vertretung des Reichs- Ministers fällt, sind daher in jedem Falle ministerielle Entscheidungen.
Volitifche Kurznachrichten
Führerglückwunsch an General von Eisenhart-Rothe
Zum 75. Geburtstag seiner Exzellenz General )er Infanterie a. D, von Eisenhart-Rot he hat der Führer und Reichskanzler telegraphisch seine Glückwünsche übermittelt.
Deutsches Geschwader in Neapel
Das Panzerschiff „Deutschland" ist in Begleitung der Torpedoboote „Falke", „Greis" und „Condor" und des Tankschiffs „Wollin" in Neapel eingelaufen. Die Feiertage werden von den Besatzungsmitgliedern im Kreise der deutschen Kolonie und der KdF.-Urlauber verbracht.
Hollands Vermittlerrolle wird abgelehnt ^
Die holländische Regierung wollte eine Dernütt- ! lungsaktion der sog. „Oslo-Staaten" mit dem Ziel der Anerkennung des italienischen Imperiums durch die westlichen Großmächte einleiten. Ter norwegische Außenminister Koht hat jedoch <ü>- gelehnt, denn das Problem müsse von den Großmächten selbst gelöst werden.
Pilsudski-Stratze in Rom
Anläßlich des Besuchs polnischer Legionäre in Nom wurde eine Straße in Nom in „Pilsud- ski-Straße" umbenannt. Außerdem wurde eine Büste des Marschalls und des Generals Nulle enthüllt, der 1863 als Führer der italienischen Freiwilligen während des Polenaufstandes gegen Rußland fiel.
Monatliche AbfallftostEammlung
Berlin, 21. Dezember. Die im Rahmen des Vierjahresplanes durchzuführendeu Maßnahmen zur vollständigen Erfassung und Verwertung aller in Deutschland anfallenden Alt- und Äbfallstofse haben eine straffe und zielbewußte Leitung des Rohproduktengcwer- bes erforderlich gemacht. Mit der Leitung der Fachgruppe Alt- und Abfallstoffe in der Organisation der gewerblichen Wirtschaft ist der bisherige Leiter der Wirtschaftsgruppe ambulantes Gewerbe, Hans Heck, beauftragt worden.
Durch die Gaubeauftragten für Altmate- rialerfaffung der NSDAP, werden im Einvernehmen mit den bezirklichen Stellen der Fachgruppe Alt- und Abfallstoffe den Händlern und Sammlern des Rohprodukten- gewerbes Pflichtsammelbezirke zu- gewiesen, in denen sie regelmäßig mindestens einmal im Monat jede einzelne Haushaltung auszufuchen haben. Durch den gleichen Erlaß ist der Geltungsbereich der Wandergewerbescheine aus einen Umkreis von 80 Kilometer des Ortes der gewerblichen Niederlassung eines Rohproduktenhändlers, oder, falls dieser keine gewerbliche Niederlassung besitzt, seines Wohnortes beschränkt. Weiterhin ist künftig verboten. Jugendliche bis zu 16 Jahren zur Heranschaffung von Altmaterial gegen Zusicherung des Erhalts von Spielzeug oder anderen Waren aufzufordern. Nach erfolgter Einteilung von Pflichtsammelbezirken wird die regelmäßige Abfammlung aller Haushaltungen durch die vom Reichskommisfar für Altmaterialverwertung eingesetzten Gaubeauftragten für Altmaterialerfassung laufend nachgeprüft.
In den Fällen, in denen Händler oder Sammler des Rohproduktengewerbes ihrer Sammelpflicht nicht Nachkommen, ist du: Leiter der Fachgruppe Alt- und Äbfallstofse ermächtigt, Geldstrafen zu erwirken, Bel Wiederholungsfällen kann gegebenenfalls die Untersagung des Gewerbes erfolgen.