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Nagolder TagLlatt .Der vesellschafter
Mittwoch, den 1 ». Dezember >887
Der „Bogelmcnsch" fand einen Nachfolger
MeuWvjlag aus 3«« Mer Höhe
Lberschlesischer Fallschirmpilot in den Fuhstapsen des Amerikaners Clem Sohn Erster Start
im Frühjahr 1838
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s. Gteiwitz, 18. Dezember. Das tragisch« Schicksal des amerikanischen Schwingensü«. gers und „Vogelmenschen" Elem Sohn, der in diesem Jahr nach mehr als 200 gelungenen Vorführungen in Paris aus 300 Meter Höhe tödlich abstürzte, hat einen Deutschen nicht abgeschreckt, auf der Grundlage der Erfahrungen deS Amerikaners einen eigenen aus Schwingen und einer Schwanzflosse be- stehenden Apparat herzustellen. Der Ober- schlesier Koester aus Gleiwitz läßt es je- doch nicht allein bei der Konstruktion bewen- den. er wird feinen Apparat bereits Anfang nächsten Jahres selbst fliegen oder besser ..gleiten". Denn in Wirklichkeit rast der Träger dieses Menschenflugapparates mit noch immer 100 Stundenkilometern aus 3000 Metern Höhe der Erde zu. wobei er erst bei einer Annäherung von nur 300 Metern den Griff des am Rücken mit- geführten Fallschirms reißt, mit dem er dann landet.
Am Trapez unter dem Flugzeug
Koester. ein alter erfahrener Fallschirmpilot mit insgesamt 140 Absprüngen, hat be- reits als Fliegerartist mit tollkühnen Darbietungen am unter dem Flugzeug schwebenden Trapez wertvolle Erfahrungen gesammelt. Wie Elem Sohn benutzt Koester als Bezug der Schwingen eine doppelte Stoffschicht mit dazwischen liegender Gummifläche, eine Bespannung, die äußerst widerstandsfähig und winddicht ist. Durch eine besondere Konstruktion ist es Koester gelungen, die Tragflächen der Schwingen gegenüber denen des Amerikaners bedeutend an Umfang zu vergrößern. So wird die G I ei t g e s ch w i n di gk ei t, die mit 100 Stundenkilometern dennoch recht hoch bleibt, wesentlich verringert. Die Holzrip- pen der Flugschwingen find an sich nur so lang wie der Arm des Piloten. Dadurch wird der Mann, wenn die Schwingen zusam- mengeklappt von dem starken Brustgürtel unter der Achselhöhle herunterhängen, im Flugzeug und beim Aussteigen keineswegs behindert. Beim Sprung in die Tiefe erst werden Federn ausgelöst, die die Rippen
verlängern und damit die entsprechend zugeschnittene Tragflächenbespannung über die Länge der ausgestreckten Arme verlängern.
Festes Vertrauen zu dem Gleikapparat
Koester hat schon heute die feste Gewißheit, daß ihm sein Versuch gelingen wird, wenn es AnfangJanuar oder Februar, je nach der Wetterlage, Plötzlich heißen wird, un- ter Aufsicht der Luftpolizei in Breslau zum erstenmal in die Tiefe zu gleiten: Sturzhelm auf dem Kopf, Arme und Beine weit gespreizt. Die gespreizten Beine — sie wirken m der Stoffbespannung als Schwanzflosse — sind dann für Koester Höhen-, Seiten- und Tiefensteuer, je nach ihrer Anwendung.
Sn-ianer als Kopsballklmstler
Geheimnisse des Amazonasgebietes entschleiert 8on6erdienr>t cier diLkeesr«
Das riesige Urwaldgebiet um den Amazonas- ström hat schon viele deutsche Forscher und Wissenschaftler angezogen, denn in ihm gibt es noch immer unbekannt« Kulturen und unbekannte ndianerstämme zu entdecken. Erst in diesem ahre erregten die Ergebnisse der Schultz-Kamps- enckel-Expedition berechtigte Auflehen. In ein enachbartes Gebiet stieß Dr. Enethlage vom Staatlichen Museum für Völkerkunde in Köln vor. Er durchquerte in zwei Jahren das Flußgebiet de» Guapors, eines Nebenflusses deS riesigen Skia Madeira, der seine Wasser dem Amazonas zu- sthrt. Ueber die Ergebnisse dieser gefahrvollen Expedition berichtete er jetzt in einem Vortrag.
Amazonien, das größte tropische Tiefland der Lrd« — halb so groß wie Europa — ist neben dem Innern Neu-GuineaS daß unbekannteste Landgeoiet, daS wir heute wohl kennen. Die tropischen Urwälder abseits der großen Flutzläus« find erst zum kleineren Teil erforscht. Dr. Sneth- lageS Expeditionsziel war die kulturelle Erfassung der Tschapakura und anderer StammeSgruP- Pen an den Nebenflüssen des Guaporö, die. wie seine ethnographischen Sammlungen, Vokabularien und Filme zeigen, in zweijähriger Arbeit gelang. Viele Einzelheiten aus dem Leben dieser teils seßhaften, teils umherwandernden Völker konnte der Forscher für immer festhalten. Hausbau, Beerdigungszeremonien und die merkwürdigen Geisterbeschwörungen, wobei sich die Männer durch gegenseitiges Einblasen narkotisierenden Pulvers in die Nase in einen anhaltenden
Rauschzustand bringen, wurden durch Lichtbilder erläutert.
Ein ausgezeichneter Film gab Auskunft über alle wesentlichen Ereignisse im Tagesablauf der Indianer. Mandioka- und Maisanbau, Mattenflechten, Töpferei, Tanzfeste — manchmal besser Trinkfeste genannt — mit großem Verbrauch von Rauschtränken aus Mantivkamehl oder Mais- körnern, sah man zum erstenmal im Film der auch technisch eine besondere Leistung ist, da Snethlage keinerlei Hilfsmittel zur Verbesserung der Leistung der Objektive zur Verfügung standen. Ein ganz eigenartiges Spiel lernte man im Kopsball kennen, ein Mannschaftsspiel, bei dem der Kautschukball nur mit dem Kopf berührt werden darf. Mit unglaublicher Behendigkeit schnellt der Eingeborene zur Erde, um den ankom- menden Ball mit dem Kopf zurückzutreiben oder dem Ball in der Lust den Gegenstoß zu geben, alle« mit einer Sicherheit, die jeden Fußball- Internationalen vor Neid erblaßen ließen.
Zusammenfaflend konnte Dr. Snethlage mit- teilen, daß eS ihm gelungen ist, die gesamte Sprache der verschiedenen Stämme zu erfassen. Durch die mühselige Erfassung der einzelnen Kulturelemente kann man nun auch Beziehungen zu größeren Sprach- und Kulturgruppen Nachweisen, so zu den Ges- und Tupivölkern.
Schl-Lam -er MwübisAen SS
Die Schi-Lager der schwäbischen Hit- ler-Jugend diese? WinterS liegen fest. ES werden wiederum Lager für Anfänger, Fortgeschrittene und Schiwarte, ein Trainingslager für die Neichs-Schrmeisterschaften durchgeführt. Außerdem eine große Schi-Ausfahrt an Ostern inS Walsertal. Die Lager dauern vom 25. Dezember 1937 bis 17. März 1938 und werden zehntägig durchgeführt. Als Lagerort dient dir Hütte der Hitler-Jugend. Sie liegt zehn Minuten von Steibis bei Oberstausen im bayerischen Allgäu entfernt und hat absolut schneesicher« Lage. Bergfahrten von der Hütte aus können unternommen werden auf den Hochgrat, Stuiben, belen- kopf, Falken, Häderich usw. Die Hütte ist in ein- stündigem Anmarsch von Oberstausen auS zu erreichen.
Unterbringung und Verpflegung: Jedes Lager hat Matratzenfallen. Außerdem ist elektrisches Licht vorhanden. Die Tagesräume find heizbar. Ein BerusSkoch sorgt für gute, ausreichende Verpflegung. Der Lagerbeitrag beträgt für zehn Tage ohne Fahrt 18 NM.
Keine dünnen ElS-erken betreten!
Angesichts der bevorstehenden Wintermonate wendet sich die Deutsch« LebenS- rettungS-Gesellschaft an die Eltern, die Lehrerschaft und an die Jugendlichen selbst mit folgendem Aufruf: „Es ist kein Heldenstück, eine dünne Eisdecke zu betreten, sondern
strafbarer Leichtsinn, der schon Tausende von Menschenleben gefordert hat Selbst, wenn am Ufer die Eisdecke zu tragen scheint, wird sie weiter hinaus nicht stark > genug sein, um eine Belastung auszuhalten Jeder Junge und jede« Mädchen befindet sich beim Betreten des EiseS in Lebensgefahr, und jeder Erwachsene hat die Pflicht. kii°r einzugreifen. Niemand darf sich dieser Pflicht entziehen mit dem Hinweis: „Es wird schon nichts geschehen!" Wenn jemand eingebro- chen ist, darf die Hilfe nicht den Retter selbst gefährden. Beachtet schon jetzt die Tafeln an Brücken und Anlegestellen, hier sind die Hilfeleistungen ausgezeichnet. Sorgt dafür, daß auch die Kinder sie lesen. Lehrer, gebt euren Kindern Verhaltungsmaßregeln, klärt sie eindringlich auf. Es darf nicht mehr ge. - schehen, daß blühende junge Menschenleben durch Uukenn'nis der Gefahr oder durch Leichtsinn den Tod unter dem Eise jinden."
Dornröschen nm SloSaufschlas
Bor Weihnächte» Dreitagekampf gegen Hunger und Kälte
Vor dem Weihnachtsfest, vom 17. bis 19. Dezember, wird in allen Gauen des Reiches die gesamte Hitler-Jugend und der BDM. zu einer Dreitageschlacht im Dienste des Winterhilfswerks des deutschen Volker antreten. Die WHW.-Abzeichen zeigen diesmal Darstellungen von Märchensiguren, so z. B. den Rattenfänger von Hameln, Rot- käppchen, Dornröschen. Aschenbrödel oder die Gänseliesel. Die Abzeichen wurden in der Bayerischen Ostmark, im Riesengebirge und in der Eifel hergestellt.
Hu«or
„Ich war gestern in der Oper!"
„Na, und? Wie hat's dir gefallen?"
„Großartig! Die ganze Zeit Musik: es war direkt wie im Kino!"
ch
Freundinnen trafen sich.
„Wie geht es denn eigentlich deiner Tochter?"
„O, der gehts sehr gut, sie hat zwei reizende Kinder, ein wirklich hübsches Häuschen, einen reizenden kleinen Wagen und immer ist sie nett angezogen. Nur ihren Mann kann sie nicht ausstehen, aber na, irgend ein Haar ist immer in der Suppe!"
sc
Lehrer: „Was ist ein Licht. Fritz?"
„Fritz: „Etwas, was man sehen kann".
Lehrer: Ach was, mich kannst du auch sehen, und ich bin kein Licht".
kS.Vsssm^r /N 5 ks/r:
Hqvisdt z>, Karl Köhler L To.. Berlin-Zehlendorf.
(Nachdruck verboten.)
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„Weißt d», das ist Onkel Wolf. — Und er bleibt bei uns, sagt er, und will mir immer bauen helfen — sein, nicht?" Und n seiner großen Freude schlang der Keine warmherzige Junge oei'de Arme um den Hals des knienden Onkels und küßte ihn heftig.
„Nehmen Sie die Kinder ins Haus, Fräulein Martha, es ist ein Unsinn, sie in dem feuchten Sande spielen zu lassen!" Der Hausherr sprach in solch ungewohnt gereiztem befehlenden Tone, daß das junge Mädchen einen roten Kopf bekam. Sie antwortete etwas schnippisch:
„Frau Strahlendors hat mich selbst mit d«n Kindern hierher geschickt!"
„So sagen Sie meiner Frau, ich schickte die Kinder wieder hinein!"
Werner machte ein böses Gesicht, Nein Eva verzog ihren roten Mund von neuem zum Weinen, ihr Bruder versuchte einen Widerspruch, aber Väterchens Ruf:
„Werner!" klang so streng, seine Augen blitzten, und der ausgestreckte Finger zeigte so gebieterisch den Weg hinunter zum Hause, baß beide Kleinen verstummten und still und artig mit Fräulein Martha, die hastig ihr Nähzeug zusammengesucht hatte, davoagingen.
Wolfgang hatte sich von den Knien erhoben und stopfte den Sand von den Beinkleidern. Er sagte in leichtem Tone:
„Sv feucht ist der Sand nicht mehr, auch wärmt ihn die Sonne. Warum schicken Sie die Kinder fort. Schwager?"
Der Gefragte, der hint-r den Kindern drein sah, wandte den Kops und antwortete langsam und deutlich:
„Weil ich Sie nicht fortschicken kann!"
Ein kurzer scharfer Blick aus Wolfgangs Augen traf den Sprecher, dann säuberte er sich ruhig weiter die Hände, bis er mit einer energischen Bewegung das Tuch in die Tasche schob, den Kops hob und den Schwager fest ansehend ernst begann:
„Ich habe es schon gestern abend empfunden, daß Sir mich nicht willkommen heißen, Strahlendors, — und begreife es. Es ist gul. daß Sie offen sind und es zu einer Aussprache zwischen uns kommt. — Ich weiß, ich war Ihnen früher nie sympathisch, war Ihnen zu leichtsinnig, nicht stramm genug im Dienst, nun. und diese schlechte Meinung haben die Ereignisse und die letzten Iah« natürlich nicht gebessert, — ich verstehe das! Nm ein«
will ich Ihnen sagen. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, brauchen keine Angst zu haben, daß ich —"
„Angst!" unterbrach ihn der junge Hausherr hochmütig, ich habe keine Angst vor Ihnen. Die Meinen werde ich zu schützen wissen. Die Kinder werde ich für die Zeit Ihrer Anwesenheit zu meinen Eltern schicken."
Wvlfgang schwieg, er sah auf das Werk seiner Hände nieder und zertrat gedankenlos, was er eben für den Neffen erbaut hatte. Als sein Schwager sich zum Gehen wandte, fragte er ruhig, und man meiste seiner Stimme nicht an, welche Ueberwindung es ihn kostete:
„Wohnen Ihre Eltern nicht in Esten?"
Der junge Vater nickte. „Und da wollen Sie die Kinder den schönsten Teil des Sommers in eine heiße Fabrikstadt sperren, wo sie es hier so schön haben! Was sagt denn Marie zu diesem Plan?"
„Marie ist meiner Ansicht, wenn es ihr auch schwer fällt, sich von den Kindern zu trennen, es ist besser, sie leiden etwas körperlichen Schaden, der ist wieder gut zu machen, als seelischen!"
„Strahlendorf!" rief Wolfgang empört. Dann zwang er sich noch einmal wieder zur Ruhe. Er folgte dem Schwager, der den Weg zu den Ställen einschlug, und sprach dringend:
„Schwager, Sie wissen, warum ich hier bleiben muß, muß, sage ich, obgleich ich weiß, daß es für uns alle keine leichte Zeit sein wird. Daß Sie aber so grausam sind, Marie die Kinder zu nehmen, dem alten Manne diese letzte Freude für so viele Wochen, ist wirklich nicht nötig. Ich gebe Ihnen mein ehrliches Versprechen, mich nicht wieder mit den Kleinen zu beschäftigen und zu tun, als existierten sie nicht. Genügt Ihnen das nicht? — Schwager, ich bitte Sie", fuhr er dringend fort, „des Vaters wegen lasten Sie die Kinder hier!"
Der junge Hausherr war stehen geblieben, zum ersten Male musterte er den Bruder seiner Frau und sah ihm mit festem Blick in dir Augen, und der Ernst, der ihm dort entgegenleuchtete, mußte ihm gefallen, seine hochmütige Miene wurde freundlicher, er sagte ruhiger:
„Hätten Sie doch immer bedacht, Gärtner, dem alten Manne Kummer zu ersparen!"
Da warf der Jüngere den Kopf zurück, scharf klang feine Erwiderung:
„Was zwischen meinem Vater und mir vorgefallen, geht nur ihn und mich an, und ich gestatte einem dritten. Fremden, keine Kritik!"
Er lüstete leicht den Hut und ging. Nach drei, vier Schritten aber wandte er sich plötzlich, trat dicht an den Schwager heran und sprach hastig:
„Aber recht haben Sie, Strahlendorf!" grüßte noch einmal und ging in den Nebenweg, der tiefer in den Garten führte. Sein Schwager sah ih« kopfschüttelnd nach: „Komischer Kauz!"
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Wett vom Hause entfernt, tief drinnen im Parke unter einer alten mächtigen Buche, deren Krone die ganze kleine künstliche Insel, auf der sie wuchs, überschattete, stand eine halb verfallene Bank. Dieses kleine Eiland war des einzigen Sohnes Spielplatz und Eigentum gewesen. Auf seine Bitte hatte der Vater den Graben auswerfen lasten. Mit Hilfe des Gärtners hatte er selbst die kleine Brücke gezimmert, die kleine Hütte gebaut unter der alten Buche, dem mächtigsten Baume weit und breit. Mit eigener Hand hatte er die Schattenmvrellen an die Giebelwand des Hauses gepflanzt, und immer mit neuem Entzücken hatte seine schönheitsdurstende Knabenseele im Frühjahr den Blütenschnee auf den braunen Holzwänden vor der dunklen Tannengruppe und später die roten Kirschen zwischen den grünen Blättern betrachtet. Hier hatte er seine Indianerbücher gelesen und das Gelesene mit den Dorfjungen gespielt. Hier hatte er sein erstes Heldengedicht verfaßt. „Sein Paradies" hatte die Mutter es lächelnd genannt, und dieser Name war dem kleinen Fleckchen Erde geblieben.
Und setzt saß er wieder hier. Er hatte es nicht gesucht, er war absichtlich nicht hierher gekommen, hatte er doch gefürchtet, auch hier das Alte verschwunden, etwas Neues, Fremdes, entstanden -u sehen. And doch hatte ihn heute etwas hierher gezogen. Und nun lag alles da wie vor langer Zeit. Der alte Baum grünte noch wie einst, doch Brücke und Hütte waren zerfallen und morsch geworden, die Wege verwachsen mit Unkraut. Die kleinen Tannen waren hohe Bäume, und die Schattenmorelle war tot, ihre trockenen Zweige hingen zum Teil noch an den Latten, die ihnen zur Stütze gedient, und klopften im leichten Winde über das Dach der Hütte, teils lagen sie im hohen Grase. Die Feilste" der Hütte waren init Brettern vernagelt, die Tür verschlossen. Dem Manne traten Tränen in die Augen. Er setzte sich auf die wankende Bank und barg das Gesicht in beiden Händen. Eine tiefe Schwermut erfüllte seine Seele. Vierzehn Tage war er nun daheim und fühlte sich mehr in der Fremde denn je. Die Heimat tat ihm nicht wohl, was war sie ihm ohne die Liebe der Seinen! Er drückte die Finger in die dunsten Haare und brütete vor sich hin. So hörte und sah er nicht, wie jenseits des Grabens eine lange hagere Gestalt daherkam, stehen blieb, die Hand über die Augen legte, scharf herüberspähte und dann schnell über die Brücke und lautlos auf dem weichen Grase auf ihn zuschritt-
Wclfgang fuhr erschreckt zusammen und sprang rasch in die Höhe, als er so plötzlich den Pfarrer des Dorfes vor sich stehen sah und dessen Stimme freundlich sagen hörte:
lForlletzung solgt.)