KrEte 8 Mr, k81

Nagold«» LnMntt .Der »rselllchnstrr

Mittwoch, den 15. Dezember 1937

Die Welt in wenigen Zeilen

Weniger arbeitslose Angestellte

Der Arbeitseinsatz im November

Berlin, 13. Dezember. Wie die Reichsan­ftalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits­losenversicherung mitteilt, hat sich die im herbst und Winter alljährlich übliche Zu- imhme der Arbeitslosigkeit im November in engen Grenzen gehalten. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um rund 71 000. Zu dieser erfreulichen Entwicklung hat neben der Fortdauer der allgemein lebhaften Wirt­schaftstätigkeit die im November in den mei- ften Reichsgebieten noch recht günstige Witte­rung wesentlich beigetragen. Ende November wurden rund 573 000 Arbeitslose im Deut- scheu Reich gezählt gegenüber rund 1 197 000 am 30. November 1936, also rund 624 000 weniger. Voll einsatzfähig und auch zwischen- hezirklich ausgleichsfähig waren Ende Novem- der 1937 rund 117 000 Arbeitslos« gegenüber rund 87 000 Ende Oktober.

Eine besonders erfreulich« weitere starke Abnahme der Arbeitslosenzahl ergab sich bei den Angestellten (weniger rund 7300). teils unter der Auswirkung der fünften An­ordnung zur Durchführung des Dierjahres- planes. teils durch verstärkte Anforderungen von Aushilfskräften für das Weihnachtsge- schüft. Die Gesamtzahl der Unterstützungs­empfänger der Reichsanstalt betrug Ende November 1937 rund 300 000 und lag damit um rund 43 000 höher als Ende Oktober. Der Umfang der Gruppe der Notstandsar­beiter blieb mit 52 250 gegenüber 52 500 Ende Oktober ziemlich unverändert.

Ein Ehrenmal für 13 Ermordete

Zu, Erinnerung an schwere Kricgsjahrr

Ligeuderiekt ä e r di 8 ? c e, , e

». Königsberg, 13. Dezember. Mitten auf freiem Felde wird in der Nähe des Tones Lhristiankehmen in Ostpreußen ein Ehrenmal besonderer Art erstehen, das die Erinnerung an schwere Kriegsjahre wecken soll. Es gibt von einem Vorfall Kunde, der kein Ruhmesblatt in der Geschichte des zari­stischen Heeres darstellt.

Am 11. September 1914 drangen die Ruf- sen in Christiankehmen ein und verhafteten 13 unschuldige Zivilpersonen mit der Begründung, einer der Dorfbewoh­ner hätte auf die Truppen geschossen. Diese Begründung war unsinnig, denn die Ein­nahme des OrteS geschah ohne einen Schuß Pulver. Trotzdem war sie der Vorwand für ein fürchterliches Blutbad, das aus Befehl eines russischen Offiziers unter diesen 13 Männern angerichtet wurde. Auf freiem Felde wurden sie mit Stricken zusammen- gebunden und in grausamer Weise um- grbracht. Es steht fest, daß die bedauerns­werten Opfer von der russischen Soldateska nicht einfach erschossen, sondern mit Ge­wehrkolben totgeschlagen wurden. Als die Leichen später von den Angehöri­gen gefunden wurden, stellte es sich heraus, daß einige der Unglücklichen sogar bei lebendigem Leibe verscharrt worden waren.

Die Einwohner des Ortes und mit ihnen die Kreisbewohner planten schon längst, die- sen unschuldigen Kriegsopfern ein Denkmal zu setzen. Unter Führung des Landrats wird der Plan jetzt Wirklichkeit. Im Mittelpunkt der Anlage, die am 24. Jahrestage der Er­mordung, am 11. September 1938, fertig sein soll, wird das auf einem Sockel stehende Ehrenmal mit den eingemeißelten Namen der Ermordeten errichtet werden. Im Hintergrund soll das Ehrenmal mit einer Anlage von Eichen umschlossen werden. Ein stufenförmiger Aufgang führt zum Sockel.

gleich das größte Arbeitsvorhaben des Reich s- arbeitsdienstes ist, hundertprozentig für die Erzeugungsschlacht eingesetzt und ein fruchtbares Niederungsland der Donau vor dem völligen wirtschaftlichen Verfall bewahrt. Die vier Arbeitsdienstabteilungen, die bisher an der Eindeichung mitgearbeitet haben, wer­den im nächsten Jahr auf zwölf Lager ver­mehrt.

Setzbruder wieder mal schief gelegen

Berlin, 12. Dezember. DerOsservatore Romano" und eine Reihe anderer Ausland­blätter hatten die Meldung gebracht, daß die Passionsspiele in Oberammergau ver­boten seien und in ihrer bisherigen Form nicht mehr stattftnden würden. Es würden an ihrer Stelle sogenannte Weihespiele abgehal­ten werden. Dazu wird in Berlin eine Ver­lautbarung des Bürgermeisters Lang von Oberammergau bekanntgegeben, daß der Führer und Reichskanzler ausdrücklich an- geordnet habe, daß die berühmten Ober- ammergauer Passionsspiele unverändert in ihrer bisherigen Form erhalten bleiben.

Explosion

in südafrikanischem Bergwerk

Acht Eingeborene getötet

London, 13. Dezember. Aus Johannes­burg wird gemeldet, daß durch vorzei­tige Explosion einer Dynamit­lad u u g im Hauptschacht eines Bergwerkes in der Nähe von Johannesburg acht Ein­geborene auf der Stelle getötet wurden. Vier weitere Eingeborene erlitten schwere Ver­letzungen. Das Unglück ereignete sich in einer Tiefe von über 1000 Meter.

Die Verkehrsunfall-Statistik ist ein sehr ge­nauer Sündenspiegel; in ihr hat man nach Bruch­teilen von Prozenten festgehalten, wer einen Un­fall verschuldet, wann und wo er sich ereignet hat. Sie beweist uns, daß die meisten Un­fälle, annähernd 25 Prozent, durch Nicht- deachten der Borfahrt entstanden. Wenn auch die neue Verordnung für das Kapitel Vor­fahrt nicht viel grundsätzlich Aenderndes gegen­über der alten bringt, so müssen wir es an dieser Stelle eingehend behandeln, weil die vielen Ver­stöße gegen die an sich klaren Bestimmungen eins deutliche Sprache dafür sprechen, daß sehr viele Fahrer die Bestimmungen über die Vor­fahrt nicht kennen.

Bei den neuen Bestimmungen mutz es zunächst aufsallen, daß man nicht von einem Vorfahrts­recht spricht, sondern schlicht von der Vorfahrt als solche. Man hat absichtlich das Erwähnen eines Rechts vermieden, denn sehr, sehr viel Un- fälle waren nur die Folge eines sturen Pochens auf dieses vermeintliche Vorfahrtsrecht. Zahl- reiche Gerichte haben das Erzwingen der Vor- fahrt hart gegeißelt und auch geahndet; das wird sich auch in Zukunft nicht ändern.

Selbst der Radfahrer kann einmal Vorfahrt haben

8 13 der neuen Verordnung, den jeder Fahr- bahnbenutzer wegen seiner Wichtigkeit eigentlich in- und auswendig kennen müßte, sagt klipp und klar:An Kreuzungen und Einmündungen von Straßen hat der Benutzer der Hauptstraße die Vorfahrt." Also wohlgemerkt, ohne jede Ein­schränkung muß der aus der Nkbenstraße Kom­mende allen Benutzern der Hauptstraße die Vorfahrt einrüumen, muß selbst einen Radfahrer oder ein Pferdefuhrwerk unbehindert vvrbeilassen.

Was sind Hauptstraße:,?

Hauptstraßen find sämtliche R e i ch s st r a ß e n und ihre Ortsdurchfahrten lan den gelben

Wir hören - -och wir sehen nichts!

Prag, 12. Dezember. George Lansbury wurde vom Ministerpräsidenten Dr. Hodza und dem Außenminister Dr. Krofta empfan­gen. Mittags speiste er beim Präsidenten der Republik Dr. Benesch. Die Internationale Kulturliga gab einen Tee, bei dem er eine kurze Ansprache hielt.Er habe hier den Ein­druck gewonnen", sagte er,daß die Tschecho­slowakei gewillt sei, alles zu tun, um eine friedliche internationale Zusam­menarbeit zu ermöglichen." Abends hielt Lansbury in der Produktenbörse einen Vor­trag über das Thema:Wie lassen sich Kriege verhüten?" Um die Ursachen der Kriege zu be­seitigen, müsse man die Weltwirtschaft besser organisieren. Er plädierte für eine Weltwirt­schaftskonferenz, die besser organisiert sein müsse als jene vom Jahre 1932. Er glaubt, daß der Gegensatz Demokratie-Diktatur nicht die eigentliche Ursache von Kriegen sein kann. Was not tue, sei Zusammenarbeit gemein­samer Zugang zu den Rohstoffen. Nicht Macht, sondern gegenseitige Hilfe würde die Menschen glücklich machen.

WolkenbrüKe tn Ror-kaltfornien

Ueber 5000 Menschen obdachlos Millionenschaden

San Franzisko, 13. Dezember. Bei den Ueberschwemmungen in Nordkalifornien in den letzten Tagen, die durch anhaltende schwere Wolkenbrüche verursacht worden sind, kamen fünf Menschen ums Leben, während mehr als 5000 obdachlos geworden sind. Im Tal des Sacramento richtete das Hochwasser ungeheure Ver- Heerungen an und bildet hier einen 50 Kilometer langen See. Der bisherige Sachschaden wird ans viele Millionen Dollar geschätzt.

Nummernschildern oder durch das SchildRing- oder Sammelstraßen für Fernverkehr" erkennt­lich), ferner Hauptverkehrsstraßen, die durch ein aus der Spitze stehendes Viereck gekennzeichnet sind.

An einzelnen Kreuzungen oder Einmündungen gelten die Straßen als Hauptstraßen, bei denen auf den einmündenden oder kreuzenden Straßen ein auf der Spitze stehendes Dreieck angebracht ist, das dem Fahrer sagt, daß er auf die Vor­fahrt auf der Hauptstraße zu achten hat.

Die öamrnctavrcitÜen ^ f^derr. SirabcnItunnUÜng vom

BeM -je Vorfahrt. -Me «itzt -ars«f!

Unser Berkehrssachmann hat das Wort

Witwe ermordet aufgefunden

Geheimnisvolles Verbrechen in Wiesbaden

Ligenbericbt ci e r dI8k>r«i»o

zu. Wiesbaden, 13. Dez. Am Sonntagvor­mittag wurde die Witwe Luise Eiswald. die Inhaberin einer Pension, ermordet in ihrer Wohnung ausgesunden. Die polizei­lichen Ermittlungen nach den Vorgängen in der Mordnacht und die Fahndung nach dem Täter sind im Gange. Bisher fehlt von dem Mörder, der seine Tat raffiniert vor­bereitet haben muß. noch jede Spur.

Sie Donau - durch Dämme gezähmt

Ein Projekt von 21 Millionen Mark

Lizeoberiebt der di8-?r-5ss U. Straubing, 13. Dezember. Im Stran- binger Donaubecken sind gewaltige Arbeiten im Gang. Wo bisher die Wasser der Donau Jahr für Jahr die Fluren überschwemmten und im Durchschnitt von 20 Jahren einen jährlichen Schaden von 135 Mark auf den Hektar anrich- tcten, wird ein riesiger Damm entstehen und nicht weniger als 21 000 Tagwerk Land vor Ueberschwemmungen schütze n. Erst 1943 werden diese Arbeiten, die vor einigen Monaten in Angriff genommen wurden, ganz abgeschlossen sein. Etwa 21 Mil­lionen Mark sind für ihre Durchführung nötig. Aber wie jetzt bekannt wird, dürften die Bon» dumme schon in zivei Jahren so weit hergestellt sein, daß man mit einem wirksamen Hochwas- üstschutz rechnen kann. Wertvolle- Bauernland wird durch diese» größte Bodenkulturunterneh­men der Bayerischen Ostmark, da- -u-

8.

.00 Morgculied

Zeitangabe, Wetterbericht Landwirts chaftlicheS Gvmuaftik I .80 Frühkonzert

00--

jbonnerStag, 16. Dezember Freitag, 17. Dezember Samstag, 18. Dezember

6.00 Morgeulieh

. Zeitangabe, Wetterbericht Landwirtschaftliches Gvmuaftik I 6.80 Krühkonzert 7.007.10 Krühnachrtchten 8.00 Waflerstanbsmelbnnaen Wetter- u. Maröbericht« Gvmuaftik H

8.30 Musik am Morgen

9.30 Sendepause 10.00Em^Hankee' sin-et sein«

10.80 Sendepause 11.30 Volksmusik Bauern»

kalenber u. Wetterbericht 12.00 Mittagskouzert 18.00 ^eilandabe. Wetterbericht,

18.18 Mittagskouzert 14.00Fröhliche Kläuge zu» Wocheueu-e"

18.80Helba, dal» ist Weih- uaVtstag"

Ein weihnachtlicher Rund- funkbertcht

1.00 MorgenNcd

Zeitangabe, Wetterbericht Landwirtschaftliches

Gvmuaftik I

1.80 Frühkouzert 7.007.10 Krühnachrichten 8.00 WasserstanbSmeldunee»

Getter- u, Marktberichte Gvmuaftik II ».»0 Musik am Marge«

9.80 Seudevause 10.00 Volkslieds.«»-»

Ltederblatt 10/20

10.80 Seuhevause

11.80 Volks«»«» Bauern- kaleuder «. Wetterbericht

12.00 Mittaaökouiert

18.00 ^ei^m^abe. Wetterbericht,

18.18 Mittagskouzert 14.00 Mittagsftiiubchc»

15.00 Zauber her Stimm«

16.00 Musik am Nachmittag - 18.00 Abeudmusik der Fugend 18.30 Gris» ius Heute 19.00 Nachrichten 19.15Wettstreit der Suftru- meut«

»0.00 Grobes Militärkonzcrt >1.00 »Ei« Lcbeusgewittcr" Hörfolae um Ludwig van Beethoven ».» Zeitangabe. Nachrichten, Wetter- u. Sportbericht ».ISRotkäppchen will Freud« iriugeu"

« SO Volks, und

Unterhaltungsmusik ».»» 28.45 Bericht vom vor- läuderkamvi Deutschland gege« Euglaud 24 . 00 - 1.00 Nach««««»

00

10.

Gvmuaftik II 30 Musik am Morgen 30 Sendepause

Oftlaud «artet ««serer Wüg«

AuS der Aufbauarbeit deS Nationalsozialismus in Ostvreuben 30 Die körperliche Ertüchti­gung der HF. 1888 Es spricht Obergebiets- führer Stellrecht 48 Sendevause 30 Volksmusik Bauern­kalender u. Wetterbericht .00 Mittagskouzert .00 Zeitangabe. Wetterbericht, Nachrichten 18 Mittagskonzert .00 ^Eiue Stund' schön und

00 Sendevause

.00 Musik am Nachmittag

.00Der Kuhreigen"

SO Griss ius Heute

.00 Nachrichten

.18Stuttgart spielt aus!"

15Gäfte im Silberne« Ster»"

21.1» . __

_ _ Reichs.

senderS Stuttgart 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter- u. Sportbericht 22.80 DasOulntette Fuftrn- meutal de Paris" spielt 28.00 Unterhaltung und Tau» .24.00-1.00 Nachtmusik

16.00Die Reise um di« Erd," Ein frohes Kinbersviel 18.00 Sie Wre« de« Dou-ericht der Woche 19.00 Nachrichten 19.1»Raubuacht im Vdeu» wald

UW-von Karl Hann. 20.00Wie es euch gefällt"

SamStasabrub-ÜuterhaG

tuug

22-00 Zeitangabe. Nachricht,« Wetter- u. Sportbericht

22.80Allerlei Luftige» u»» Tauz

24.00-1.00 Nachtkouzert

1. W. A. Mozart -

2 . Frau« Schube»

Bei Straßen gleichen Ranges hat an Kreuzun- gen der die Vorfahrt, der von rechts kommt, allerdings mit der einen Einschränkung, daß Kraftfahrzeuge oder Schienensahr- zeuge die Vorfahrt vor anderen Verkehrsteil­nehmern haben. Treffen also zu gleicher Zeit an der Kreuzung ein von links kommendes Auto und ein von rechts kommendes Fuhrwerk oder ein Radfahrer zusammen, dann hat das von links kommende Auto (oder auch die Straßenbahn) die Vorfahrt. Kraftfahrzeuge und Straßenbahnen stehen sich hinsichtlich der Vorfahrt gleich, d. h.. das von rechts kommende Auto hat vor der von links kommenden Straßenbahn die Vorfahrt. Die Bevorzugung der schienengebundenen Fahrzeuge ist also Such in der neuen, im ganzen Reich gültigen Verordnung fallen gelassen. Diese Vor­fahrtsregeln gelten selbstverständlich für unbeauf- sichtigte Straßenkreuzungen oder -Einmündungen; unberührt davon bleiben auch die auf anderen Vorschriften beruhenden Dorechte von Schienen­bahnen an Wegübergängen.

Aus diesem wichtigen Z 13 ist in Zukunst nur eine Schlußfolgerung möglich: beachtet Pein­lich st die Bestimmungen über die Vor­fahrt, haltet mäßige Geschwindigkeit an den Kreuzungen und Pocht ja nicht auf ein vermeintliches Recht, das die neue Verordnung in einer solchen Auslegung gar nicht anerkennt.

Pe-alrsickstrahler ohne Katzenauge

In der neuen Straßenverkehrsordnung hat di« Ankündigung des Pedalrück st rahler- für alle Fahrräder besonderes Aufsehen erregt. Seine Einführung steht allerdings noch nicht un­mittelbar bevor. Aber vom 1. Juli an sollen alle fabrikneuen Räder schon mit dieser Einrichtung versehen sein. Für die älteren Räder ist die Fest­setzung des Termins noch Vorbehalten. Die Fach­leute rechnen jedoch bestimmt damit, daß die mei­sten Radfahrer im Interesse ihrer eigenen Sicher­heit freiwillig zu dieser neuen Art von Rück- strahlern übergehen werden, sobald sie deren Vor­reil erst einmal richtig erkannt haben, zumal der Preis erschwinglich sein wird. Selbstverständlich ist das bisherigeKatzenauge" neben dem Pedal-Rückstrahler dann nicht mehr erforderlich» Streng wird mit Beginn des neuen Jahres aus die Jnnehaltung der Vorschrift gesehen werden, daß Radfahrer grundsätzlich Hinterei n- ander fahren müssen. Das gilt besonders für die Neichsstraßen außerhalb der Ortschaften.

Für die G e s P a n n h a l t e r ist eS wichtig, zu wissen, daß auch ihre Fahrzeuge vom 1. Juli 1938 ab bei Dunkelheit oder starkem Nebel ähn­lich wie die Kraftfahrzeuge nach vorn durch zwei weihe oder schwach gelbe Laternen ihre seitlich« Begrenzung zeigen und nach rückwärts ihr Ende durch rote Laternen oder rote Rückstrahler kennt­lich machen müssen. Die bisher meist übliche An­bringung von Lampen unter dem Fahr­zeug ist verboten. Diese Vorschriften gelten übrigens für alle Fahrzeuge, gleichgültig, durch welche Kraft sie bewegt werden, ja auch für durch Menschenkraft bewegte, sofern sie über einen Meter breit sind. Unbespannte Fahrzeuge dürfen bei Dunkelheit oder starkem Nebel überhaupt nicht auf der Straße gelassen werden. Können sie aus zwingenden Gründen nicht entfernt werden, so muh die Deichsel abgenommen oder hochgeschlagen werden, und außerdem mutz die weiße Beleuchtung nach vorn und die rote nach hinten vorhanden fein.

kundermann an die Abiturienten

Die Besten der Jugend sollen den Lehrer­beruf ergreifen

Der Gebietsführer der HI., Sundermann, hat an die Abiturienten 1938 folgenden Auf­ruf erlassen:Die Erziehung und Unter­weisung junger, werdender Menschen ist eine der schönsten und verantwortungsvollsten Aufgaben, die vor der Berufswahl Stehende sich wählen können. Tie H i! l e r - I u ge n d hat gemäß des Auftrages, den sie vom Füh- rer bekommen hat, das allergrößte Interesse daran, daß die Frage des Lehrernachwuchses ihre Klärung findet. Viele von euch haben im praktischen HJ.- Dienst ihre Lust, ihre Fähigkeit und ihre Berufung, Menschen zu formen, bewiesen. Gerade an diese richte ich ineine Aufforde­rung, sich einmal gründlichst mit dem Ge danken vertraut zu machen, den Bern» eines Lehrers und Erziehers zu er­greifen. Am 20. Dezember d. I. läuft die Meldung für die Lehrerhvchschule Eßlin­gen ab. Die Besten von Euch sind hierfür gerade gut genug."

Bei der berusstundlichen Woche in Stutt­gart mußte einmal ganz unzweideutig auf de» Mangel eines bevorzugten Nachwuchses für den Erzieherberus hingewiesen werden. Mit die sem Ausruf zeigt der Führer d«S Gebietes Würt­temberg (20) der Hitler-Jugend, daß dies« Sorge bei allen an der Erziehung der Jugend verant- wörtlichen Stellen keineswegs behoben ist. Gerade der Lehrerberuf hat m den vergan- genen Jahren manche Kritik über sich ergehen lassen müssen. Daß diesem Berufsstand gegenüber nicht mit Kritik gespart wurde, wundert nicht wenn man bedenkt, daß bei einer so durchgrei senden Revolutionierung, wie in den vergangenen Jahren durch den Nationalsozialismus, ganz be sonders dir Fragen der Erziehung der Jugend beleuchtet werden. Ebenso sicher wie jene Kritii einsetzen mußte, ebenso sicher ist eS aber auch daß es zeitweise ein« richtige Modeerschei­nung war, gegen den Erzieher zu Felde z» ziehen. Was ist der Erfolg einer solchen Psychose, die sich längere Zeit aufrecht erhält? Daß der als unbefriedigend bezeichnete Zustand nie eine Besserung erfahren wird weil sich dir besten Kräft aus der Heranwachsenden jungen Generation abgestoßen fühlen durch die laufende Anprangerung der jetzigen Vertreter dieses Auf­gabengebietes und bei den heute bestehenden Aus- sichten dem Beruf sich zuwenden, der in der Oef- sentlichkeit ein größeres Ansehen genießt. Aus dieser Erkenntnis heraus ist dieser Aufruf ent­standen, mit dem Zweck, dir besten Kräfte der Jugend aufzurufen für einen Beruf, in defsen Händen ein maßgeblicher Teil der Formung des -nkSnfligen neuen Volke» liegt.