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Laim im Schwarzwald

Samstag, den 18. Oktober 1941

Nr. 245

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Grotze Brände im Zentrum von Moskau

Verr^veikelle 8timriliiurg ln - Die 8tai1t unter rlem keuer sckwerer Artillerie

Berlin, 18. Oktober. In der Nacht zum Freitag griffen deutsche Kampfflugzeuge kriegs­wichtige Ziele in der Stadt Moskau an. Durch Abwurf zahlreicher Spreng- und Brandbom­ben entstanden in der Stadtmitte und im Moskwa-Bogen starke Brandherde, die rasch an Ausdehnung gewannen.

Schwere Artillerie des deutschen Heeres nahm erneut kriegswichtige Ziele und Ver­sorgungsbetriebe pon Leningrad erfolg­reich unter Feuer.

Ein aus Leningrad geflohener bolschewisti­scher Soldat schildert oie Stimmung in der eingeschlossenen Stadt als sehr gedrückt. Die Bevölkerung sei überzeugt, daß die Stadt verloren ginge. Auch die Soldaten hätten jede Hoffnung auf erfolgreichen Widerstand aus­gegeben und fänden sich mit ihrem Schicksal ab. Ihre Verpflegung sei unregelmäßig und bleibe tagelang aus. Betriebsstoff werde be­drohlich knapp. Zwei Elektrizitätswerke sind ausgefallen. Für Heizkohlen ist das Karten­system eingeführt, Brot wird nach der geleiste­ten Arbeit ausgeteilt.

Die Krankenhäuser find mit Verwun­deten überfüllt. Fieberhaft wird daran gearbeitet, die Stadtgrenze, so gut es noch geht, zu befestigen und durch Einbau von Sperren und Minen zu sichern. Die Luft­waffe ist dadurch behindert, daß es ihr an ge­eigneten Flugplätzen fehlt. Mit steigenoerSorge sieht die Bevölkerung der heranziehenden Kälte entgegen, die die bereits bestehenden Schwierigkeiten vervielfachen wird.

Volltreffer auf Munitionslager

Die deutsche Luftwaffe hatte wieder einen erfolgreichen Tag. Ziele aller Art lagen an der ganzen Ostfront unter Bombenhagel. Im mittleren Frontteil bombardierten Stuka­verbände wichtige Eisenbahnlinien und unter­brachen vier Linien, auf denen 18 Züge schwer beschädigt und drei Bahnhöfe zerstört wurden. Im Südteil vernichteten Volltreffer ein Mu­nitionslager aus einem Feldflugplatz, sowie 15 sowjetische Flugzeuge am Boden. Im nördlichen Teil wurden Verkehrsziele nach­haltig getroffen und zerstört. An allen Fron-, teu wurden außerdem Feld- und Geschützstel­lungen wirkungsvoll bombardiert.

Die Vernichtung der eingeschlossenen Bol­schewisten bei Brjansk schreitet fort; neue Ausbruchsversuche wurden blutig abgewiesen. Im mittleren Frontabschnitt durchbrachen die deutschen Truppen die bolschewistischen Stel­lungen und stießen weiter vor. Feindliche An­griffe im Südabschnitt wurden erfolgreich zurückgeschlagen. An der finnischen Front ge­wannen die Finnen ebenfalls weiteren Boden.

London ist sehr bedrückt

Die Schnelligkeit des deutschen Vorstoßes erschwere es den Sowjets, viel Material, be- sonders schwere Artillerie, in Sicherheit zu bringen" erklärt setzt der Londoner Nach­richtendienst. um die großen Materialverluste der Bolschewisten zu entschuldigen.

Abgesehen davon, daß der Londoner Nach­richtendienst damit die bisherigen Lügen über den verhinderten deutschen Vormarsch um so greller beleuchtet, zeigt dieses unfreiwillig ent­schlüpfte Geständnis, wie schwer die großen Verluste nicht nur die Sowjets, sondern auch die Briten bedrücken. Die Verluste sind in der Tat so groß, daß sie nie wieder aufge­

Aufruhr aus Island

Belieferung Englands unterbrochen

Von unserem Korrespondenten

«». Lissabon. 18. Oktober. Die britischen Schwierigkeiten auf Island nehmen ein immer größeres Ausmaß an. Die Insel steht in offe­ner Auflehnung gegen die englischen Unter- brücker. Die Briten müssen bereits selbst zu- geben, daß die gesamte isländische Hochsce- Fischrrei-Flotte, die für die britische Bersor. gung von größter Wichtigkeit ist, geschloffen die Arbeit eingestellt hat. Die isländischen Fischer und Fischerei-Unternehmungen wei­gern sich, zu den von den Engländern festge- setzten Hungrrlöhnen und Abnahmrpreisen im britischen Frondienst zu fischen, so Fisch, dampfer find in diesen Tagen stillgelrgt war. den. Die Belieferung Englands mit Island, fischen ist völlig unterbrochen.

holt werden können, oder wie der Nachrichten­dienst sich vorsichtig ausdrückt,die Lage ernst­hast beeinflussen".

Das sagen deutlicher als Worte die vom OKW.* veröffentlichten Zahlen. Seit Beginn der letzten deutschen Offensive am 2. Oktober verloren die Sowsets nämlich 888 Panzer­kampfwagen, 1)33 Geschütze und 172 schwere Maschinengewehre, insgesamt aber seit Be­ginn des Ostfeldzuges am 22. Juni 16183 Tanks und Panzerkampfwagen und 213V8 Geschütze. Dazu wurden 5750 Lastkraftwagen, 156 Eiseubahnzüge und neun Panzerzüge vernichtet. Diese Zahlen sind ein eindeutiger Beweis für die Erfolge, die die deutsche Führung und Wehrmacht an der Ostfront er­

kämpften. Ein eindeutiger Beweis aber auch! sür den Umfang der bolschewistischen Nieder­lage und der Zerstörung der sowjetischen Wehrkraft.

Japan holl Landsleute aus UGA

Die Existenzgrundlage untergraben Bern, 18. Oktober. Der japanische General­konsul Vancouver hat um die Einfahrts- erlaubnis für den japanischen Dampfer Hikawa Maru" nachgesucht, au dessen Bord sich Kanadier befinden, die bisher in Japan lebten. Der Dampfer will japanische Staatsbürger, die bisher im Westen Kanadas lebten und deren Existenz untergraben worden ist, gn Bord nehmen.

So zogen wir in die Eiadt Odeffa ein

VedervLItigeocke vreuckentlnockgebnoAen cksr belrsiten uirrsloisLilsi» üsvöUreruoZ Von Kriegsberichter lisrl 8 e>Il»tiek

vwk. LL. Plötzlich und beinahe unerwartet hat die über zehn Wochen dauernde Belagerung von Odeffa ein Ende gefunden. Hals über Kopf, unter Zurücklassung von beträchtlichem Material, flohen die führenden Bolschewisten und der Rest der reicheren Jndenschaft auf Schiffe« über das Schwarze Meer. Einige Tage lang dürften sie dort Ziel für unsere Kampfflugzeuge, für die rumänischen U-Boote bilden.

Schon Tage zuvor konnte bei den Sowjets an der ganzen Front starke Bewegung be­obachtet werden. Die Aufklärer meldeten im­mer wieder schon kaum mehr getarnte, schwer beladene Kolonnen, die sich auf die Stadt zu bewegten. Ein bolschewistischer Leutnant wurde gefangen, der aussagte, daß er Befehl erhal­ten hatte, in seinem, nur einen Kilometer brei­ten Abschnitt, 3000 Minen zu legen. Seine Soldaten seien ihm daraufhin davongelaufen, er hätte sie suchen wollen ...

Am Morgen des 16. Oktober decken schwere Bodennebel das Treiben in und um Odessa zu.

Schließlich aber ist doch das Auslaufen von zahlreichen Schissen zu erkennen.

Um 7 Uhr morgens gehen auf allen Seiten der Front rumänische Spähtrupps vor, die Gefangene einbringen und bis zum Stadt­rand Vordringen können. Das Ziel unzähliger Angriffe und stärkster Anstrengungen ist er­reicht.

Ein Freudentaumel ergreift die rumäni­schen Divisionen. Etwas Außergewöhnliches: die Truppen stimmen bei dieser willkommenen Nachricht ihre Nationalhymne an.

Der Chef einer motorisierten Einheit for­miert seinen Verband in Marschordnung und fährt aus der von Südwesten nach Odessa bineinführenden Hauptstraße in die Stadt ein. Langsam es sin- Minensperren zu erwar­ten marschieren sie der Stadt zu. Zur Rechten liegt das riesige Panzerwerk, in das ein ganzer Panzerzug hineinfahren kann. Da tauchen schon die ersten Häuser auf.

Aus dem schlechten Pflaster rumpeln die Fahrzeuge, Lärm entsteht. Die Straße weitet sich zum Platz, und aus einmal kommt es ent­gegengeströmt. Der Raum zwischen den Häu­sern scheint zu klein, so drängt es aus den Seitenstraßen herbei. ,^Heil Hitler!" rufen die Leute. Viele Einwohner formen die Lippen zu diesem Rus, sür den noch vor 21 Stunden der Genickschuß Nckrer gewesen wäre.Endlich, endlich!" lachen die Leute und bieten Zigaret­ten u. a. m. au. Das ist mehr als nur die Freude über das Ende eines furchtbaren Zu­stands, man sieht es förmlich, daß die Odessaer Einwohner sich ehrlich befreit fühlen. Sie kom­men ganz dicht heran, küssen die Uniformen, wollen irgend etwas sür die Sieger tun und wissen vor Aufregung nicht was.

Sofort wird der Hafen besetzt. Arg haben hier Fliegerbomben gewirkt. In der Stadt selbst und am Rande brennen Fabriken und Lager, die dio-Bolschewisten anzündeten. Aber der Stadtkern selbst man ist erstaunt, wie schön Odessa ist hat unter dem Kriege ver­hältnismäßig wenig gelitten, und über die große Freitreppe zum Meer herunter bietet sich ein wundervoller Blick.

Seit drei Uhr nachmittags des 16. Oktober fluten von allen Seiten die rumänischen Trup­pen und deutsche Spezialsormationen in diese Stadt ein.

Line besoffen^ Kriegsgeschichte

Schlacht zwischen Tommies und Aankees

Kn. Rom, 18. Oktober. Zu einer Radau­szene zwischen betrunkenen Englän- dernundAmerikanernistesin einem Nachtlokal in Jsmaila gekommen. Briti­sche Offiziere hatten eine Gruppe amerikani­scher Techniker, die am Flugplatz Abusueir beschäftigt sind, provozierend gefragt, wann die Vereinigten Staaten denn endlich in den Krieg einzutrcten gedächten. Es entwickelte sich daraufhin eine Keilerei, die das Dazwi­schentreten der Polizei notwendig machte.

Exschah von Iran nach Mauritius verbannt

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Stockholm, 17. Oktober. Amtlich wird laut Reuter in London Lekanntgegedcn, daß esinfolge der Kriegslage" wünschenswert er- schienen ist, daß sich der Exschah von Iran zeitweilig nach Mauritius begibt, wo er be­reits eingetroffen ist.

Wer es noch nicht gewußt hat, kann es nun aus diesen zynischen Worten des englischen Nachrichtenbüros lesen, wie England dem angeblich von Deutschland bedrohten Iran die wahre Freiheit bringt. Derjenige, der sein Volk vor dem britischen Einfall und damit der englischen Knute schützen wollte, mußte außer Landes gehen und wird setzt von den ,,Befreiern" nach Mauritius, einer 500 Meilen östlich Madagaskar gelegenen durch verheerende Orkane bekannten Insel im südindischen Ozean ins Exil geschickt, weil esinfolge der Kriegslage wünschenswert erschien".

Reuters diplomatischer Korrespondent be­gründet diese Verschickung des früheren Schahs von Jran'mit folgenden höhnischen Worten: Obgleich keineswegs die Rede davon ist, den Schah als Gefangenen zu behandeln, so be­standen angesichts der Umstände, die zu seiner Abdankung führten, doch offensichtliche Ein­

wendungen gegen die Gewährung vollständi­ger Bewegungsfreiheit." Frech lügt Reuter, daß das Klima auf Mauritius hervorragend sei und nennt als weiteren Grund für die Wahl dieser Insel, daß sieweit von Schauplätzen des Konflikts ent­fernt sei", woraus hervorgeht, in welcher Sorge man in London ist, daß der bisherige Schah von Iran Plötzlich wieder in seinem Lande auftauchen könnte.

Verstärkte Flucht aus London

Plutokraten und emigrierteMinister" voran Lissabon, 18. Oktober. Die amerikanischen Atlantik-Clipper sind gegenwärtig wie­der von britischen Beamten und Diplomaten überlaufen, die den Weg über Lissabon als die einzige Möglichkeit anschen, aus dem blok- kierten England herauszukommen. Am Don­nerstag befanden sich wieder hohe Kolonial- Beamte. wie. der Generalgouverneur Sir Gordon Leather und die Leiterin des briti­schen Roten Kreuzes unter den Passagieren. Am Freitag flogen mehrereMinister" der nach London geflüchteten Exregierungen nach Neuyork.

vom Flltag im Osten

V» Kriegsberichter Uso« VS kn

I» den vielen Briefen, die uns ans der Heimat erreichen, ist immer wieder die Frage enthalten: Wie geht es euch im Osten, wie lebt ihr eigentlich, wie sieht es im Sowjet­paradies eigentlich aus?

Als kriegsstarke Landser haben wir nun bei den Feldzügen des deutschen Frcihcitskampfes manches Land kennen gelernt. Im Westen und im Südostcn blieb der Vormarsch meist auf die großen Heerstraßen konzentriert. Be­sonders damals in Frankreich. Nach Ueber- winduna der Festungslinien des Gegners und seiner Auffangstellungen sahen wir das Land nur immer von diesen kerzengeraden, guten Landstraßen ans. Auch im Wcstfeldzug zeigte der Krieg sein bitterernstes Gesicht. Denn

. . umgeben von vier kahlen, leeren Wänben"

neben den großen Entscheidungsschlachten kämpften die Franzosen auf dem Rückzug hart­näckig und verzweifelt um ihre Heimat, um ihre Wasscuehre. Biele Dörfer und Städte tragen heute noch die Merkmale des Kampfes. Aber neben den wenigen Häuserruinen, dem vernichteten Äriegsgerat lebte der Alltag wei­ter. Als daun mit unserer Hilfe die Flücht­linge wieder in ihre Dörfer gelangten und die Bauern wieder au die'Arbeit gingen, da war auch schon die erste Bitternis des Feld­zugs überwunden. In besonderem Maße aber trug zur Ausgleichung der Gegensätze bei. daß viele deutsche Soldaten die französische Sprache mindestens noch schulmäßig beherrschten. ES gab jedenfalls viele Berührungspunkte, die einer verwandten Art und einem ähnlich emp­fundenen Kulturbedürfnis entstammten. Und wo Deutsche Quartier bezogen, da konnte die Bevölkerung auch bald feststellen, daß dkese Feldgrauen achtungsvoll den betrogenen Men­schen und ihrem Leid gegenübertraten.

Wie ganz anders ist das Land und die Menschen des Sowjetparadiesesl Als uns der Vormarsch aus Len früheren polnischen und baltischen Gebietsteilen in das Innere des europäischen Teiles der Sowjetunion führte, da verloren das Land und die Menschen jede lebendige Freudigkeit. Alle Daseinsäußerun- gen blieben farblos, abgestumpft, tot. Dabei lag die weite Landschaft in der vollen Pracht eines heranreifenden Sommers vor uns. Aber zwischen den wogenden Getreidefeldern und grünen Waldflächen lagen die armseligen Ge­höfte der Menschen dieser Bezirke in einer trostlosen Seelenlosigkeit. Das war nicht mehr die Einfachheit oder die derbe Natürlichkeit der Landbevölkerung, wie wir sie aus der eigenen Heimat her kannten, das waren die sichtbaren Aeußerungen bitterster Armut eines völlig geknechteten Volkes.

Mit diesen Menschen und dieser Landschaft hat sich setzt der deutsche Soldat zwischen den Kampfhandlungen ohne jegliche Sprachkennt» nisse auseinanderzusetzen. Er ist erfahren und abgehärtet genug, um während der warmen Jahreszeit in Zelten zu schlafen und die Feld­küche versorgt icden mit genügender Verkösti­gung. Aber während der wochenlangen Regen­zeit und dem langsam einsetzenden Frost ist er gezwungen, Wohl oder übel in den Holz­hütten Quartier zu beziehen. Dadurch kommt er auch den Menschen näher. In den meisten Fällen werden für unsere Kameraden Holz­häuser freigemacht, die dann nach tagelangem Schrubben für einen Landser beziehbar wer­den. Aber oft fehlt die Zeit dazu, um nach stundenlangen Märschen und angestrengten Fahrten die Häuser einer gründlichen Reini­gung zu unterziehen, oder aber die guther­zigen Deutschen vermögen es nicht, die Fami­lien in die Ställe zu jagen. In jedem Fall aber ist er immer der Gebende, der em