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Nr. 29Ü

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

brauste unbemannt über das Flugfeld und hob sich in die Lüste. In et'^a 50 Meter Höhe kreiste das Ausreißerflugzeug mehrere Minuten, bis die Maschine schließlich a b- sackte und auf dem Erdboden zer­schellte, ohne sonstigen Schaden anzu­richten. Ganz ungefährlich war die Ange­legenheit allerdings nicht. Es stand zu be­fürchten. daß das Flugzeug bej einem etwaigen Absturz in die Benzin- und Pulverlager neben den Flugzeughallen eine Explosion oder ein Großfeuer verur­sachen könnte.

Mi Mittäter Weidmanns

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Zl. Paris. l2. Dezember. Der Emigrant Eugen Weidmann aus Frankfurt hat. wie inzwischen festgestelll wurde, nicht nur drei, sondern fünf Morde aus dem Gewissen. Er hat nicht nur die amerikanische Tänzerin Jean de Koven. den Krastwagensührer Couffy und den Häusermakler Lesobre, son­dern auch einen jungen Mann namens Ro­ger Leblond und einen gewissen Frommer ermordet, den er in Frankfurt im Gesüngnis kennen gelernt hatte. Nunmehr haben sich bei der Polizei zwei Mittäter. Roger Mil­lion und Jean Blanc, gemeldet, die übrigens nr Frankfurt als Devisenschieber Polizei, und gerichtsbekannt sind. Sie wurden von der Pariser Polizei einem eingehenden Verhör unterzogen. Million bestreitet, an der Er. mordung Leblonds beteiligt gewesen zu sein. Er habe Leblond lediglich in einem Kraft- wagen in die Villa des Weidmann in St. Cloud zu einer Besprechung gebracht. Als sich Million in einem Nebenzimmer be­fand. will er plötzlich Schüsse gehört haben. Beim Eintreten in das Zimmer Weidmanns habe er den Leichnam auf dem Boden liegen sehen. Er, Million, sei dann von Weidmann unter Bedrohung seines Lebens zum Schwei­gen gezwungen worden, ebenso wie später seine Freundin Tricot. Jean Blanc, der sich am Freitagabend ebenfalls der Polizei gestellt hatte, soll die finanziellen Mittel für die Verbrechergruppe aufge­bracht und zu dem verhafteten Million ge­schäftliche Beziehungen unterhalten haben. Er will jedoch mit den Morden selbst nichts zu tun gehabt haben. Blanc gab an, daß Weidmann als Emigrant in Frankreich aus­genommen. aber von ihm Persönlich bei dem Grenzübertrilt nicht unterstützt worden sei.

SOimsturme fordern Zobesomr

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äF. Amsterdam. 12. Dezember. Die über Holland tobenden Schneestürme haben drei Menschenleben gefordert. Bei einem Ver­kehrsunfall, der sich in Eindhoven infolge der schlechten Sicht während des Schnee­treibens ereignete, fand eine Frau den Tod. In Alphen erlitt eine Radfahrerin einen tödlichen Sturz. In Voorst geriet ein Kraftwagen auf glatter Straße ins Schleu­dern und überfuhr dabei einen Knaben, der so schwer verletzt wurde, daß er im Kran­kenhaus starb. Bei einer Reihe weiterer Verkehrsunfälle wurden mehrere Personen verletzt.

Auch in einem großen Teil der ameri- konischen Oststaaten toben seit Tagen furchtbare Schneestürme. Zahlreiche Ortschaf, ten sind durch riesige Schneewehen von der Außenwelt völlig abgeschnitten. Tausende von Kraftwagen sind bereits seit mehreren Tagen auf den Landstraßen eingeschneit. Vielfach ist infolge der Lahmlegung jeg­lichen Verkehrs Lebensmittelman- g e l eingetreten. Sturm und Kälte forderten bisher im Staate Neuyork 11 und in Pennshlvanien 14 Todesopfer.

Neue schwere Schneestürme in den Ver- einigten Staaten verursachen große Not unter den Einwohnern, namentlich im oberen Teil des Staates Neuyork. Ganze Ge- biete sind schon seit mehreren Tagen völlig eingeschneit, wo sich bereits fühlbarer Man- gel an Lebensmitteln und Heizstoffen ein- stellt. Zur Hilfeleistung mußten Truppen der Nationalgarde aufgeboten werden. Der gleichzeitige erneute Kälteeinbruch im Gebiete von Virginien bis Lousiana verur­sachte 16 Todesfälle. Starke Regenfälle m Nordkalifornien riefen große Ueberschwemmungen hervor, die zahlreiche Wohnhäuser wegrissen oder zum Einstürzen brachten. Durch Bruch eines Staubeckens wurden in Alturas zahlreiche Wohnhäuser und daS Krankenhaus von den Wasserfluten erfaßt, denen zwei Kinder zum Opfer sielen.

Eine Linde erschlug vier Menschen

Schweres Unglück beim Baumfällen

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I. Passau, 12. Dezember. In Blasen wollte der Bauer Joses Ho ertham mer mit seinen beiden Söhnen eine vor dem Hanse stehende Linde fällen. Um eine Beschädigung der danebenstehenden Bäume zu verhindern, machten sie sich daran, einen kleineren Baum umzuschlagen. Ein anderer Bauer und ein Dienstknecht halfen dabei. Während die iüni Männer noch mit dieser Arbeit beschäftigt waren, legte ein Windstoß plötzlich die schon angehauene Linde um. die die Baum- fäller^unter sich begrub. Josef Hoerthammer. lein Sohn ilois und fein Dienstknecht Franz Lang wurden auf der Stelle ge­tötet. Der Bauer Johann Hartbauer wurde so schwer verletzt, daß er kurze Zert nach dem Unfall starb. Der fünfte Baumfäl- ler wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Dr. Dietrich über dieGemeinschaft und Persönlichkeit"

lieber dieses wesentliche Problem, das gerade im neuen Deutschland ein völlig neuartiges Gesicht erhielt, sprach am Donnerstagabend Reichspressechef Dr. Dietrich in der Neuen Aula der Berliner Universität vor den deutschen Studenten und den Vertretern des deutschen Gei­steslebens. Auch zahlreiche Ehrengäste aus dem diplomatischen Korps, aus Staat. Partei und Wehrmacht nahmen an dieser Kundgebung teil. Von links: Der Rektor der Universität Dr. Hoppe. Dr. Dietrich und Reichsstudentensührer Scheel. Rechts dahinter der stellv. Pressechef der Reichsregierunq Ministerialrat Berndt. lScherl-Bilderdienst-M.l

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Der Duce zeigt Dr. Stojadinowitsch das Forum Mussolini

An einem der letzten Tage des Staatsbesuches des jugoslawischen Ministerpräsidenten Dr. Sto­jadinowitsch führte der Duce seinen East durch die vorbildlichen Anlagen der faschistischen Aka­demie für Leibesübung im Forum Mussolini. Nach ihrer Ankunft schritten Dr. Stojadinowitsch und Mussolini die Front der Schüler der Akademie ab. (Scherl-Vilderdienst-M.)

An jeden Weihnachtsbaum die Märckenfiguren des WKW!

Sieben kleine, bunte Holzfiguren, bekannte Gestalten aus deutschen Märchen darstellend, sind die Abzeichen des Winterhilfswerkes für die dritte Reichs st raßensammlung.

Den größten Anteil an der Herstellung der Abzeichen hatte die B a y r i s ch e O st m a r k. Bereits seit einigen Jahren bedeutet die An- fertigung von Holzabzeichen besonders für die Menschen des Bayrischen Waldes eine wichtige zusätzliche Beschäftigung. Noch in anderen Gebieten, von denen wir wissen, daß auch dort mannigfaltige kunstvolle Erzeug­nisse, vor allem Holzspielwaren, entstehen, ist viele Monate hindurch an ihrer Fertig­stellung gearbeitet worden. So in der Eifel von hier stammen die Entwürfe für die Figuren. im Erzgebirge und im Kynast. Ueberall wurde den Menschen dieser Gegen­den durch den willkommenen Auftrag des Winterhilsswerkes eine große wirtschaftliche Hilfe zuteil. Mit dem Bemalen der Abzeichen, die in Holzwarenbetrieben roh hergestellt wurden, sind Tausende von Heimarbeitern und Heimarbeiterinnen beschäftigt gewesen. Um vor allem recht vielen Familien aus dem Bayrischen Wald damit zusätzlichen Verdienst zu schaffen, war es hier notwendig, noch un- geübte Heimarbeiter vorher für diesen Auf­trag zu schulen. In kurzer Zeit waren alle eingearbeitet und mancher geschickten kunst­fertigen Hand ist vielleicht dadurch sür spä- ter eine Möglichkeit der Betätigung gegeben worden.

Insgesamt werden rund 20 Millio­nen der WH W.-Abzeichen verkauft. Einen Begriff von dieser Menge erhalten wir durch einen interessanten Vergleich. Wenn man die kleinen kunstseidenen Bändchen, die an den Abzeichen befestigt sind, aneinander- reihen würde, erhielt man eine Länge von etwa 8000 Kilometern.

Die kleinen Märchengestalten Gänse- liesel, HanS im Glück. Aschenbrödel, Rot­käppchen, Däumling, Dornröschen. Ratten­fänger von Hameln sind für uns, wie im

M und VE sammeln vom l?.^ly.ir

vergangenen Jahre ähnliche WHW.-Abzel- chen, ein reizender Schmuck für den Weih­nachtsbaum. Am 17.. 18. und 19. Dezember wird sie jeder von den Sammlern der Hit­ler-Jugend erwerben, denn sie spenden uns um io mehr Freude, als wir durch sie das große Werk wahrer Nächstenliebe wirk­sam unterstützen.

170 ovo!<s Kastanien gesammelt!

Stuttgart, 12. Dezember. Mit dem 2. Vier- jahresplan ist dem deutschen Volke vom Führer die Aufgabe gestellt worden, unter Einsatz aller Möglichkeiten die für die Güter- erzeugung fehlenden Rohstoffe zu sichern. Eine der vielen in diesem Zusammenhang gegebenen Möglichkeiten stellt die Erfassung und Verwertung derKastanien dar. Nach

_Dienstag, den 11. Deze mber izz 7

Abzug des Wassergehaltes der Kastanie von etwa 35 v. H. verbleibt eine Trockensubstanz aus der die Rohstoffe zu gewinnen sind. Be^ spielsweise kann aus dem Kastanienschrot das 84v. H. der Trockensubstanz ausmacht' vor allem reine Stärke hergestellt wer> den. Ferner kommt das Kastanien- sch rot vielfach den Brennereien zugute. Weiterhin sind in der Trockensubstanz etwa 10 v. H. Saponine enthalten. Es sind dies seifenähnliche chemische Verbindungen, die u. a. der Seifenindustrie wertvolle Rohstoffe liefern. Sie müssen bisher noch zum großen Teil vom Ausland eingeführt werden.

Die Landesbauernschaft Württemberg hat im ganzen Gau ein Netz von 77 Sammel- stellen für Kastanien errichtet und die Sch,,- len erhielten Anweisung auf umfassende Sammlung der Kastanien und deren Abliese, rung an die Nächstliegende Sammelstelle. Als schönes Ergebnis dieses Zusammen-' Wirkens kann jetzt ein Sammelergebnis von rund 170000 Kilo Kastanien allein im Gebiet Württemberg und Hohcnzollern bekanntgegeben werden.

Stuttgart, 12. Dezember. Der Reichs, berufswettkampf aller schaffenden Deutschen, dessen Schirmherrschaft für den Gau Würt- temberg-Hohenzollern Gauleiter Reichsstati- Halter Murr übernommen hat, wurde am Sonntagvormittag mit einer machtvollen Kundgebung im Stuttgarter Stadtgarten eröffnet. Gebietsführer Sundermann führte u. a. aus: Wenn aus dem Leistungs­wettstreit der Jugend nun ein Reichsberufs. Wettkampf aller Schaffenden entstanden ist, so bedeutet das die Anerkennung der Arbeit, die die Hitler-Jugend seither ge­meinsam mit der DAF. auf dem Gebiet der Berufserziehung geleistet hat. Neichsorgam- > sationsleiter Dr. Ley hat kürzlich den Neichs- berufswettkampfAuftakt unserer prak­tischen, sozialistischen Revolution" undZei­chen einer neuen Wirtschaftsaufsasfung" ge­nannt. Der Gebietsführer erklärte den neuen Neichsberufswettkampf für eröffnet mit den Worten:Wir wollen die seelischen Kräfte unserer Kameraden, ihre Fäuste und ihren Geist mobilisieren für den Kampf um den Bestand der Nation."

lieber das ThemaVom Berufswettkampf der Jugend zum Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen" sprach der stellver­tretende Leiter des kommenden Berufswett­kampfes, Bannführer Wiese-Berlin. Der Redner entwickelte ein anschauliches Bild der seitherigen Wettkämpfe, das durch reichlich eingestreutes Zahlenmaterial verdeutlicht wurde. Eine zuerst in Württemberg angewandte Maßnahme ist mit Erfolg in die Praxis aller Gaue übernommen worden:

Die Rückgabe der Arbeiten an die Teilneh- mer. Wichtig ist dabei nicht, daß jedcr seine Beurteilung im einzelnen kennt, sondern daß ihm damit ein Ansporn sür die nächsten Ent­scheidungen gegeben wird.

Für unseren Gau nannte Bannführer Wiese ln diesem Zusammenhang einige erfreuliche Zahlen, die den Beweis dafür erbrachten, daz die württembergischen Teilnehmer sowohl in der Theorie als auch in der Praxis weit über dem Reichsdurchschnitt liegen.

Er hob hier besonders auch das württember- gische Berufsschulwesen heraus, das im Reich überall höchstes Ansehen genieße. Gegen diese erfreulichen Feststellungen wirk­ten die Ausführungen über die Urlaubs­verhältnisse der schwäbischen Lehrlinge wie eine kalte Dusche. Der Redner be­tonte, daß in verschiedenen Berufen, vor allem im Nährstand, im Nahrungs- und Genußmit­telgewerbe ein großer Prozentsatz überhaupt keinen Urlaub bekommt.

Endlich betonte der Gauobmann der Deut­schen Arbeitsfront, Fritz Schulz, in seinem Schlußwort, daß der Reichsberufswettkampf aus dem öffentlichen Leben Deutschlands über­haupt nicht mehr wegzudenken ist. Im Be­trieb muß sich der RBWK. so auswirken, daß Meister, Geselle und Lehrling einen h armonischen Dreiklang bilden. Auch der Ungelernte hat hier die Möglichkeit, sich durch Leistungen heraufzuarbeiten, im Wettkampf zu zeigen, daß mehr an Können und Wissen hinter ihm steckt, als seine seitherige Berufsstellung auswies. Nachdem der Gau- obmann an Hand von Zahlen nochmals die Entwicklung des Reichsberufswettkampfes in unserem Gau aufgezcigt hatte, betonte er zum Schluß, daß sich auch der kommende RBWK. in erster Linie für den einzelnen Betrieb er­folgreich auswirken wird.

Zwei Burschen ans Ulm und Neu-Ulm hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, parkende Wagen zu Fahrten zu verwenden und sie, meist beschädigt, irgendwo stehen zu lasten. Sie haben eine schwere Bestrafung zu erwarten.

In Seihen (Kreis Blaubeuren) brach ein Unbekannter in ein Sattlergeschäft ein und stahl Kleidungsstücke, Wäsche und Warenpakete. Er hatte eine Scheibe eingeschnitten und das Fenster von innen geöffnet.

Die älteste Einwohnerin von sin gen bei Donaueschingen, Maria Güntert, starb im Alter von 96 Jahren.

In Bickelsberg im Kreis Sulz feierte Alt­veteran Gühring in körperlicher und geistiger Frische seinen 95. Geburtstag.

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Ein Tübinger Auto stieß in Pfullingen gegen einen haltenden Lastwagen. Dabei wurden die beiden Insassen des Personenautos schwer ver­letzt.