Donnerstag, den 21. Oktober 1887
ober izz?
Seite 2
^ unigesih,
er Verwat- «gie Land. ! l, hat sei. genommen, in Asien, i die Kreise übernimmt
seiner Ar> ihm in der teh in sein
cats wurde ^ 2 hau>
rgermeister orz in ß,'y
edrichz. htung mi! geschossen
.Haft im N Zentner Gruß de» " Paten.
Knaben im mein Stut- c siebenD. rigen Fritz -ch wenigen
kehr
en 500 bis 0 bis « rer Lebend- ch: Farm che 450 W 80 bis M 5 Jungvieh adt: Kch tellvieh A
ilchschweim E l l w a»> — Gern- . — Lenb — Lud- .»6 RM.- 8 RM. - 14 bis N,
rmann,» >r, Mauln >rb) / Kai! H erren- rquardt, 58
orwieaend sehr kühl. !vst. FrH> >che Wick Besten P
lfters": r. Nagelt h für Anzeigen:
Seite,
>e und
,. zum iladen
r a.D
1S81
pfleg»
ngen
ehmen
IS Uhr
mtprsie.
tbe'
S/V
>«
/
Die letzte Sattle
EZ ist gar nicht so tünge her, daß man in Europa die sogeNüMte „Ordnung", die von den Versailler Friedensmachern ersonnen worden war, als den Inbegriff irdischer Seligkeit, so ungefähr als den siebenten Himmel der Mohammedaner betrachtete. Selbst dort, wo man den Vorteil des ge- sicherten Lebens der Nation mit einigen raawürdigen Parlaments, oder Minister- sesseln eingetauscht hatte. In den letzten Jahren aber hat diese europäische Welt die Erjahruna machen müssen, daß jene Nationen, die sich von Versailles losgelöst haben, stütze; in stetigem Aufschwung begriffen sind, Während die anderen, die sich an diese Ordnung" anklammern, wie Ertrinkende Mi einen Strohhalm, von einer Krise in die andere taumeln. Aus dieser Tatsache ullein konnte und sollte man eine Lehre ziehen.
, Zum Beispiel hinsichtlich jenen einen Punktes des Versailler Diktats, der die Aolonialfrage betrifft. ES ist sozusagen die letzte Säule, die., wenn auch reichlich geborsten, noch von jenem „Der- tragswerk" übrig geblieben ist und die man mit einer Hartnäckigkeit verteidigt, als handle es sich um Nichtsein oder Sein der Welt. Wobei man das Nennen, mit einem am Schwanz aufgezäumten Pferd zu machen hofft. Jener eine Artikel des Versailler Dik- tats spricht dem deutschen Volke die Fähigkeit, Kolonien zu besitzen und zu verwalten, ab. Und leitet daraus das Recht ab, den „Siegern" die Kolonien zu überantworten, die dem Deutschen Reiche und dem deutschen Volke gehören. Verzeihung, nein: Bei der „Wahrheits- und Gerechtigkeitsliebe", die man auf der Seite der „Versailler Sieger" seit jeher zur Schau zu tragen verstanden hat, übergab man den deutschen Kolonialbesitz natürlich dem Völkerbund, der als nachgewiesenermaßen „neutrale" und überstaatliche Instanz einzelne Nationen, auf deren „Selbstlosigkeit" seit jeher Verlaß war, mit der Verwaltung der deutschen Kolonialgebiete „beaustragte". Daher der Name „Mandat" -- Auftrag. Gibt es einen höheren Gipfel der Gerechtigkeit?
Aber diese Deutschen sind schon einmal „böse Dinger"! Sie haben während ihrer Kolonialtätigkeit nicht einmal Eingeborene vor geladene Kanonen gebunden wie die Engländer, um die Dividenden der Ostindischen Kompagnie zu erhöhen, sondern sie behandelten sie so niederträchtig gut, daß z. V. mehr als 10 000 deutsch-ostasrikanische A s- karis den Deutschen freiwillig Heeresae- folgschaft leisteten während des Weltkrieges. Die Stammesbrüder dieser Askaris konnten nach dem Kriege nicht genug fragen, wann denn die deutschen „Massas" wieder zurückkämen. unter denen sie es so gut — vie j besser als unter den für Kolonialbesi ^
ne bei der ver-
i.
1014 -alten, möchte w Be- allen en. Dar--
„beMgten" Nationen — gehabt hatten, gleiche Frage taucht auch immer wieder den jetzt der „zivilisatorischen" Tätigkeit neuseeländischen und australischen Gon neure unterworfenen Südfeestämmen au Die „bösen Deutschen" hatten sogar die Absicht, die Kongo-Akte zu h in denen sich die europäischen Kolonial verpflichtet hatten, ihre afrikanisch sitzungen und deren Bewohner von europäischen Streitigkeiten sernzuhalt um unterhielten sie in ihren Kolon ^ auch nur Polizeikräfte und keine St Darum gelang es den Briten und ' unterBruch derKongo-A Kamerun und dis Sndseeinstln Kriegsbeginn und noch vor V Jahresfrist auch Deutsch-Südv besetzen. In Deutsch-Ostafrika gegen 80 Generale, 800 000 Mo Milliarden ausgeboten werden,
WO (in Worten: zwölfhunder Unbesiegte nach Hambur tirren. Sagen Sie mit der den Londoner und Parise Pressemenschen schon aus r W eigen ist: Kann sich d Festlandes der Welt be'' britannien die Notwendig Aufwandes gegen „1200
eeitmacht. Franzosen kte. Togo, bald nacki /bkauf einer aestasrika zu mußten hin- mn und zwölf um schließlich .1) Deutsche als g zu transpor- Ehrlichkeit, die r Börsen- und äffischen Gründen as 33 v. H. allen herrschende Groß- gkeit eines solchen - Minnecken" gefallen in börsenmäßig zum Gewinn davon zu ranzösische Nation in- ,irischer Organisation, und unerreichbaren rtschen den Krieg ver- nach den in Vorkriegs- i Kongo-Akten verpflichtet : weder an der Front .«den Deutschen noch im die deutsche Zivilbevölke- Derartiges zu verlangen, /vnst so beliebten „europäi- nicht zu. Und was der „när- . Wilson versprochen hatte, /msdensmacher von Versailles E an. Hauptsache, daß man eten, die unter deutscher Ver- Girtschaftsgebieten erst gewor- reichen Nutzen zog. Die zogen an und das überwog alle -enken.
sichen aber sind wahr- und wahrte Dinger"! Den „europäische Kul- ' genannten Börfentrps halten sie Sendung der nordischen entgegen, zu der auch das die Lon- -örsenkönige beherbergende britische Hört. Börsenkönige aber lasten sich nicht verblüffen. Sie entdeckten tz. daß Kolonien nur eine Last seien und Mpt keinen Wert hätten, weshalb die
r
lassen, ohne nachher ein Ausdruck kommenden haben? Oder soll die s' folge überlegener de überlegener Strategie Heldenmutes der Dei lieren, nur weil sie Zeiten abgeschlossener wäre, Senegalneger -egen die kämpfe Rheinland gegen wng einzusetzen? steht auch dem s schen Gewissen" rische" Profesto, das ging die F erst recht nicht aus den Gebt waltung zu i den waren,
Börsenkurse anderen Be'
Die Dew hastig „M turmisston heute die Rasse voner P Volk gk so schn blötzlch Mnhs
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
Deutschen sich gar nicht Kolonien ausbürden sollen. Im Gegenteil, sie sollten den Briten und Franzosen dankbar sein, daß sich diese der Mühe der Verwaltung deutschen Kolonialbesitzes unterziehen und so die Deutschen vor schweren Sorgen bewahren.
Außerdem aber: die Deutschen hätten gar keine Kolonien notwendig. Die Börsenkönige von London und Paris sind gerne bereit, sie in den Besitz der Kolonialschätze zu sehen, die jüdische Aktionäre aus dem Schweiß von nur dem Scheine nach Sklavenarbeit verrichtenden, in Wirklichkeit „befreiten" Negern gewinnen. Die Deutschen brauchen nur ihren Börsenvertretern in London und Paris Auf. träge zu geben und die Schrauben schwer- beladener britischer und französischer Schisse Peitschen die Wellen der Ozeane. „Ae kleines Wechselpapierche genügt!" Daß dieses Wech- sekvavipr mit Gold einaelöst werden muß;
ist so selbstverständlich, wie es Tatsache ist, daß die Deutschen dank der weit vorausblickenden Reparationspolitik kein Gold haben. Außerdem sind sie stur genug, ihr rechtmäßiges Eigentum nicht jüdi. schen GroWjändlern noch einmal bezahlen zu wollen.
Wir sind der festen Ueberzeugung, daß sich auch im Hinblick auf die Kolonien, die deutsches Eigentum sind, der Grundsatz: „Recht muß Recht bleiben!" ins Französische und Englische übersetzen lasten wird. Ob ins Neuhebräische, erscheint allerdings zweifel- Haft. Außer Zweifel aber steht, daß auch die Briten und Franzosen eines Tages zuihrer Volkssprache als Sprache ihrer Regierenden zurüäflehren werden müssen — um ihrer selbst und um des Friedens willen, dessen sie genau io bedürfen wie wir Deutsche! Ll. ,
MWWW
K8W«
MW
Beisetzung der verunglückten Bergleute in Eelscnkirchen A ns dtzAi Zechenhos der Schachtanlage Nordstern in Gelsenkirchen fand die Trauerfeier für die b ei der Schachtexplosion ums Leben gekommenen sieben Bergleute statt. Ein kilometerlanger - örauerzug geleitete die Toten zur letzten Ruhestätte. (Scherl-Bilderdienst-M.f
Die wiederhergestcllte Kathedrale von Reims wird eingewciht Die während des Krieges unter dem beiderseitigen feindlichen Feuer schwer mitgenommene Kathedrale von Reims ist jetzt wieder zum größten Teil wiederhergestellt und soll für den Gottesdienst geweiht werden. Unser Bild zeigt die Kathedrale von Reims in ihrem jetzigen Zustand
(Scherl-Bilderdienst-M.)
Die Welt in wenigen Zeilen
Beim Ausweichen verunglückt
Ein Toter und ein Schwerverletzter Bad Dürrheim, 19. Okt. Auf der Straße von Donaueschingen nach Bad Dürrheim stieß Bürgermeister Dorler von Hochemmingen mit seinem Motorrad, auf dessen Soziussitz sich der 62 Jahre alte Landwirt Käfer von dort befand, beim Ausweichen auf den Anhänger eines Lastkraftwagens. Beide Männer wurden vom Rad geworfen. Käfer erlitt eine schwere Kopfverletzung und starb wenige Minuten nach dem Unfall. Bürgermeister Dorler mußte mit mehreren Arm- und Beinbrüchen ins Donaueschinger Krankenhaus eingeliefert werden-
Man spart für seine Kriegführung
Tokio, 19. Oktober. Im Hinblick auf die kommende Reichstagssitzung und die Bor- bereitung der neuen Haushaltspläne beschloß das japanische Kabinett zugunsten der außer- ordentlich großen Anforderungen für Heer und Marine im Zusammenhang mit dem chinesisch-japanischen Konflikt bei den Ministerien, die mit der Kriegführung wenig zu tun haben, Einsparungen in Höhe von ungefähr 200 Millionen Hen. Auch die Leiter der von der Kürzung betroffenen Ministerien stimmten in voller Würdigung der Gründe für die Abstriche dem Kabinetts- Vorschlag zu.
Bolksschädling tn Schutzhaft
Weil er Brotgetreide verfütterte
L > g e n b e r i e k t cker d!8-k>re>»»
rck. Nordhorn, 19. Oktober. Im Kreise Bentheim mußte der Bauer Hindrik Schotthorst in Schutzhaft genommen werden, da er entgegen den bestehenden strengen Bestimmungen fortgesetzt Brotgetreide verfütterte.
Gemeine Rachelat eines Juden
Der Ehefrau Schwefelsäure ins Gesicht gegossen
Danzig, 19. Oktober. Vor dem Zentralhotel auf Pfefferstadt in Danzig verübte der Jude DavidReicher aus Gdingen, der polnischer Staatsangehöriger ist, eine gemeine Rachetat, die sich als typische Ausgeburt der grausamen jüdischen Mentalität darstellt. Seine getrennt von ihm lebende Ehefrau war nach Danzig gezogen, um von hier aus die Scheidung zu betreiben. Um sich an ihr zu rächen, lauerte der Jude seiner Ehefrau auf und gotz ihr, als sie das Hotel verlassen wollte, eine Flasche Schwefelsäure ins Gesicht. Die schwerverletzte Frau, die rasende Schmerzen litt, wurde zu einem Arzt gebracht, der gefährliche Brandwunden an der rechten Gesichtshälfte feststellte. In der allgemeinen Verwirrung ist es dem Attentäter gelungen, zu entkommen. Wahrscheinlich ist er nach Gdingk" geflüchtet.
Stotz« BennWik »er Wors-nschllst
Symbolhafte Feierstunde zur 12V. Wiederkehr des ersten Wartburgfestes
Eisenach, 19. Oktober. Als nationalsozialistischer Traditionsträger des Vermächtnisses der Urburschenfchaft begingen 250 Kameradschaftsführer des Reichslagers des NSDStB. in Weimar, Bad Blankenburg und Gleiberg bei Gießen, die symbolhaft das gesamte deutsche Studenten, tum vertraten, am Montag die 120. Wiederkehr des WartburgfesteS der deut- schen Studenten vom 18. Oktober 1817, jenes ersten studentischen Bekenntnisses zu Volk und Reich.
Vom Karlsplatz inmitten der Stadt zogen sie. begleitet von den Ehrenabordnungen der Gliederungen, zur Abendstunde mit den studentischen Fahnen aus dem Gau Thüringen zum Burschenschaftsdenkmal, wo sie sich in einem großen Viereck beim Schein lodernder Fackeln ausstellten.
Ein Fanfarenruf und der Gesang „Burschen heraus" leiteten die Feierstunde ein. Dan« hörten die Versammelten jene kraftvollen Worte, die vor 120 Jahren der Student Äch- wig Rüdiger auf dem ersten Wartburgfest sprach. Der machtvolle Gesang „Heilig Vaterland" leitete über zur Gedenkrede deS SA.-Obersturmbannführers Trumpf (Berlin), der in Vertretung des Reichsstudentenführers sprach: Wir, die wir das Glück haben, im nationalsozialistischen Deutschland an de« Hochschulen zu studieren, müssen im Sinne der Ideale jener Männer, die sich vor 120 Jahren auf der Wartburg vereinten, an uns arbeiten» müssen dem deutschen Volk Vorbild sein. Eingedenk dieser Verpflichtung werden wir weiterfahren mit dem Arbeiten nach dem Willen unseres Führers Adolf Hitler.
Während das Burschenschafterdenkmal in Rol erstrahlte, die Fahnen sich senkten und das Lied „Ungezählte Hände sind bereit" in die Stille der Nacht hinausdrang, begab sich SA.- Obersturmbannführer Trumpf mit einer Abordnung der Kameradschaft „Walter Flex" der Technischen Hochschule Braunschweig zum Ehrenmal, wo sie zwei Lorbeerkränze nieder- leglen. Mit Fackeln und klingendem Spiel zogen die Kameradschaftsführer und Formationen zurück in die Stadt.
Krau Schumann reitet für das KM
Stettin, 19. Oktober. Am Dienstagmittag trat die Reiterin Frau Schumann in Phritz ihren zweiten Ritt als S a m m l e r i n für das Winterhilsswerk an. Die Bevölkerung, die Stadtverwaltung und die l Partei hatten diesem Ereignis einen sest- s lichen Rahmen gegeben. Der Bürgermeister j und der Kreisbeauftragte des WHW. ver- i abschiedeten die Reiterin vor dem Rathaus und übergaben ihr die ersten Spenden. Frau Schumann hat bereits während des ver- i gangenen Winterhilfswerks als Sammlerin rund 4000 Kilometer auf dem Rücken ihres i Pferdes zurückgelegt und dabei 163 000 RM. gesammelt. Wegen dieses einzigartigen Er- folges hat sich die Reiterin für diesen Win- ter einen Plan vorgenommen, der sie zu- nächst in 93 Tagen durch einen Teil des Gaues Kurmark bis Schlochau und dann kreuz und quer durch Ostpreußen führen wird.
Polen sprechen vom .polnischen Reer'
Ligeodericdt cker I48-k>re,se
ab. Danzig, 19. Okt. Der Polnische Kriegs- Minister Kasprchcki weilte in Neustadt in Pommsrellen, unweit von Danzig, um der dortigen Garnison eine neue Fahne zu verleihen. In einer Rede erklärte er, Polen werde niemals in den historischen Fehler verfallen und dieses Stück Land an der Ostsee vernachlässigen. „Wir werden", rief er aus, „uns vom Polnischen Meer nicht verdrängen lassen!"
„Polnisches Meer" — man scheint in War. schau mit der Geographie nicht gerade lehr rücksichtsvoll zu Verfahren. Ostsee, Baltisches Meer — so steht es in den Atlanten verzeichnet, überliefert von Geschlecht zu Geschlecht, seit Jahrhunderten schon. Aber feine Exzel- lenz setzen sich souverän über historische Begriffe hinweg. Mt rhetorischen Gesten, wie sie bisher eigentlich nur dem Westverband als Privileg — um nicht zu sagen Narrenfreiheit — Vorbehalten waren.
iZio Kläger gegen einen Gauner!
L i x e v d e r i o d t Ser 148 k»re,,e
re. Zürich, IS. Oktober. Das hiesige Obergericht verurteilte den Leiter einer Liegen- schaftsgesellschaft namens Paul Meier, der es fertig gebracht hatte, 1510 Klern- bauern und^Gew'erbetreibende zu begaunern, zu 2Vr Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Die Justiz- direktion soll weiterhin noch prüfen, ob dieser Volksschädling nicht lebenslänglich unter Polizeikontrölle gestellt werden soll. Der Verbrecher hatte, unter Ausnutzung der Notlage seiner Klienten, von diesen Summen bis zu 1000 Franken erpreßt. Im ganzen hat «r auf diese Weise 100 000 Franken an sich ge- bracht, die er in übelster Gesellschaft verzechte. Die Rechtsanwälte, die im Verwaltungsrat der Gesellschaft saßen, hatten die Methoden dieses Gauners erkannt, erhoben dagegen aber keinen Einspruch, weil sie sich davon mehr Prozeßführungen versprachen!