Seite 4 Nr. 244

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

500 Redner sprechen im Sau

Stuttgart, 19. Oktober. Mit der ersten großen Bersammlungswelle beginnt am 22., 28. und 24. dieses Monats die NSDAP, ihre Win­terarbeit. Die sommerliche Bersammlungsrnh« ist vorüber. Ebenso die Großveranstaltungen der Partei. Nun ergeht wieder ihr Ruf au jeden einzelnen Volksgenossen. Rund 500 Red­ner werden im gesamten Gaugebiet während dieser drei Tage eingesetzt sein. Ueberall in den Ortsgruppen des Gaues und nicht allein nur in den Kreisstädten, stehen die Abende unter dem Motto:Ei n Vo lk h il f t s i ch s el b st!" In 50 Versammlungen werden allein in Groß- Stuttgart die Redner der Partei zu den Volks­genossen sprechen.

Ein Volk Hilst sich selbst!" DaS ist nicht allein nur die Parole, unter der das Winter­hilfswerk des deutschen Volkes 1937/38 steht: In ihr ist alles zusammenaefatzt, was ein Volk an Leistungen, völlig auf sich selbst gestellt und aus der eigenen Kraft heraus, in v:er Jahren härtester Arbeit vollbracht hat, sind aber auch die großen Pläne und Ziele zur Sicherung des deutschen Lebensraumes und der Lebensnot­wendigkeiten des deutschen Volkes enthalte«. Der Ruf der Partei gilt jedem! Und wer sollte abseits stehen, wenn die berufensten Männer über diese Themen sprechen!

Sie schwäbischen Malermeister tagten

Stuttgart, 19. Oktober.

Vor über 200 Angehörigen des Handwerks war die diesjährige Arbeitstagung der württembergi- schen Maler besucht. In den einzelnen Borträgen kam insbesonders die Beschäftigung mit den neue­sten Werkstoffen zum Ausdruck. Professor Glöckler betonte die Zusammenarbeit des Kunstgewerblers mit dem schassenden Handwerk. Neuorganisierte Meisterkurse sollen zukünftig im ganzen Land stattsinden.

Stuttgart, 19. Oktober. (Wer war M G. - S ch a r f s ch ü tz e ?) Für die Angehö­rigen der ehemaligen württembergischen MG. - Scharfschützenabteilung 77 ist am .7. und 8. Mai 1938 in Stuttgart eine Wiedersehensfeier geplant. Alle Kameraden, die bis jetzt keine Nachricht be> kommen haben, werden gebeten, ihre An­schrift unter Angabe der Kompanie mitzu- teilen an Kamerad Robert Rommel, Stuttgart-Feuerbach, Tunnelstraße 9.

Stuttgart, 19. Okt. Der L8jährige ledige Kurt Epstein von Stuttgart hatte sich im August v. I. auf dem Gelände des jüdischen Tennisklubs in Untertürkheim, dessen Mit­glied er war, schwere sittliche Verfehlun­gen mit einem dort beschäftigten 18jährigen Balljungen zuschulden kommen las­sen. Auf den Rat des 60jährigen verheira­teten Isidor Cahn in Stuttgart, der von den Verfehlungen Kenntnis erhalten hatte, trat der Vater des Balljungen, der 48jährige Michael Marquardt, mit einer in erpres­

serischer Form gekleideten ..Sühneforderung' in Höhe von 6000 RM. an den Tennisklub heran, der ihn jedoch abwies. Darauf wandte sich der Vater an Epstein selbst, dem er immerhin die Summe von 1000 RM. zu er­pressen verstand. Cahn, der sich vorher die Hälfte der Beute als Lohn für seinen guten Rat ausbedungen hatte, wurde vom alten Marquardt hinterher mit leeren Taschen heimgeschickt. Die dritte Strafkammer ver- urteilte nun Epstein wegen Sittlichkeitsver­brechens zu einem Jahr Gefängnis und den Balljungen wegen Sittlichkeitsvergehens zu zwei Monaten Gefängnis bei drei­jähriger Strafaussetzung und Androhung der Schutzaufsicht. Vater Marquardt erhielt wegen versuchter und vollendeter Erpressung 7V- Monate. Cahn wegen Anstiftung zur Erpressung sechs Monate Gefängnis.

Der Geisteskranke wurde gesüßt

Ravensburg, 19. Oktober. Der 27 Jahre alte gemeingefährliche Geisteskranke Hem; Rudolph, der am Sonntag aus der Heil­anstalt Weißenau entflohen war. wurde auf Grund einer in den Zeitungen gegebenen Personalbeschreibung bei Aich stetten, Kreis Leutkirch, von einer Frau erkannt, die den Bürgermeister und die Gendarmerie be­nachrichtigte, so daß es gelang, Rudolph dingfest zu machen. Er äußerte die Absicht, nach Memmingen zu wandern. Bei der Un­tersuchung seiner Taschen fand man alle möglichen Dinge, die daraus schließen lassen, daß er entweder seine Flucht des längeren vorbereitet oder aber, daß er die Sachen unterwegs gestohlen hatte. Nachdem man ihn in den Ortsarrest gebracht hatte, wurde d:e Heilanstalt Weißenau benachrichtigt, dessen Personal den Ausreißer qm Montag­nachmittag wieder zurückholte. Rudolph hat im Jahre 1932 eine Frau mißbraucht, ge­tötet und ihre Leiche zerstückelt.

Knapp am Tode vorbei

Absturz eines 15jährigen vom Lochenstein

Balingen, 19. Okt. Einige Jungen, die im Lochenhos für einige Zeit Quartier bezogen hatten, unternahmen einen kleinen Ausflug auf den Lochenstein. Den Abstieg wähl­ten sie anstatt über den normalen Weg über den gefährlichen Felsvorsprung. Als ihnen die Sache zu gefährlich vorkam. kehrten sie um. Beim Heraufklettern gab jedoch ein Stein nach. Ein löjähriger Junge aus Bad Mergentheim, der an diesem Stein Halt ge­sucht hatte, stürzte etwa 20 Meter in die Tiefe, nachdem ihn zunächst ein Kamerad unter eigener Lebensgefahr vergeblich am Rockkragen festzuhalten suchte. Die sofort vor­genommene Bergung des Verunglückten er­gab, daß dieser trotz des gefährlichen Sturzes nicht nur noch am Leben war. sondern an­scheinend keine allzu schweren Verletzungen j erlitten hatte. In einem Kraftwagen wurde > der Junge ins Kreiskrankenhaiis gebracht, j wo der Arzt einen Knochenbruch am rechten ! Arm und leichte Kopfschürfungen feststellte.

rZjahriM Motorradfahrer aeWrzi

Leutkirch, 19. Oktober. Der 75jährige Joseph Bolz aus Wuchzenhofen stieß auf seinem Kleinkraftrad mit einem Motorrad­fahrer zusammen, der ihn Überholen wollte. Beide Fahrer stürzten und wurden verletzt. Bolz wurde in bewußtlosem Zustande in das Bezirkskrankenhaus Leutkirch gebracht. Dort ist er, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, dem erlittenen Schädelbruch er­legen.

Jsny, 19. Oktober. (Durch heißen Teer verbrannt.) Bei Dachteerungs­arbeiten in der Lungenheilstätte Ueberuh rutschte der 16jährige Lehrling Karl Christ aus Jsny mit einem Kübel heißen Teeres aus. Der Teer ergoß sich über die Hände und Vorderarme des Jungen, der mit schweren Verbrennungen ins Städtische Krankenhaus übergeführt wurde.

Handel und Verkehr

Tchweineprcise. Aalen: Milchschweine 14 bis 22 RM. Kirchheim u. T.: Milchschweine 20 bis 30. Läufer SO bis 60 RM. - Niederstet- t e n: Milchschweine 16 bis 22.80 RM. Ried- lingen: Milchschweine 20 bis 25. Mutter­schweine 130 bis 180 RM. Tuttlingen: Milchschweine l6 bis 24 RM.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt

vom Dienstag, 19. Oktober

Auftrieb: 17 Ochsen. 142 Bullen. 303 Kühe. 92 Färsen. 789 Kälber. 864 Schweine.

Preise für V- Kilogramm Lebendgewicht in Pfennig: Ochsen a) 41 bis 44, b) 37 bis 40, Bul­len a) 41 bis 42, b) 35 bis 38, Kühe a) 39 bis 42, b) 33 bis 38. c) 25 bis 32, d) 15 bis 28, Färsen a) 41 bis 43, b) 37 bis 39. S Andere Kälber a) 60 bis 65. b) 53 bis 59, c) 42 bis 50, d) 27 bis 40, Schweine a) 84,5, b) 1. 84.5, b) 2. 54,5, c) 53,5, d) 50.5, e) 50.5. f), gl I. 54,5, g) 2.. h)

M a r k t v e r l a u f:a-Kühe, a- und b-Ochsen, Bullen, Färsen zugeteilt, Handel in den übrigen Wertklassen mäßig belebt. Kälber belebt. Schweine zugeteilt.

StuttgarterGrotzhandelspreise für Fleisch und Fettwaren vom 19. Oktober: Ochsenfleisch 1. 75 bis 78, Bullenfleisch 1. 72 bis 75. Kuhfleisch 1. 72 bis 75. 2. 56 bis 68, 3. 48 bis 52. Färsenfleisch 1. 75 bis 78, Kalbfleisch I. 86 bis 97. 2. 70 bis 80 Hammelfleisch 1 86 bis 90, 2. 70 bis 80, Schweinefleisch l. 73. Marktverlauf: Ochsen-. Bullen- und Färsensleisch belebt. Kuhfleisch ruhig. Kalbfleisch mäßig belebt, Hammelfleisch mäßig be­lebt. Schweinefleisch lebhaft.

Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futter­mittel Stuttgart vom 19. Oktober. In der Be- richtswoche sind bei Brotgetreide keine wesent­lichen Veränderungen eingetreten. Nach Inkraft­treten der erhöhten Nvvemberfestpreise werden wieder stärkere Anlieferungen erwartet. Die Nähr­mittelfabriken sind bis auf kleine Spitzenmengen mit Industriehafer gedeckt. Braugerste wird von den Brauereien und Malzfabriken laufend aus­genommen. Futterßafer und Futtergerste kommt

wenig an den Markt. In Weizenmehl ist v«on. ders die Type 502 gefragt, während in Type iM genügend zur Verfügung steht. Der Anfall in Kleie genügt zur Deckung des laufenden Bedarfs Es ntoicrten je 100 Kilogramm frei verladen Vollbahnstation: Weizen, württ., durchschnittlich, Beschaffenheit 75/77 Kilogramm: W 8 vom 10. August bis 31. Oktober, Erzeugerfestpreis is za W10 19.70, W14 20.10, W17 20.40; Roaaen durchschnittliche Beschaffenheit 69/71 Kilogramm' Oktoberpreis: R14 Erzeugerfestpreis 18.70 Rl8 19.20, R19 19.40; Braugerste, Höchstpreisgebiet 2. Erzeugerhöchstpreis 20.50, 3. Erzeugerhöchstpreis 21.; Futtergerste, durchschnittliche Beschaffenheit 59/60 Kilogramm, Oktoberpreis: G 7, Erzeuger- festpreis 16.60, G 8 16.90; Futterhafer, durch, schnittliche Beschaffenheit 46/49 Kilogramm, Ok- toberpreis: HII Erzeugerfestpreis 15.80. H iz 16.30; Wiesenheu (lose) neu 5. bis 6.; Kee- Heu (lose) neu 6. bis 7.; Stroh (drahtgepreßh neu 3.60 bis 5.; Spelzspreu ab Station der Er- zeuger oder Gerbmüller 2.70 bis 8.; Mehlnotie. rung im Gebiet des Getreidewirtschaftsverbandes Württemberg. Preise für 100 Kilogramm zuzüg. lich 50 Pfg. Frachtenausgleich frei Empfangs, station: Weizenmehl mit einer Beimischung von 20 Prozent Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen RM. 1.25 per 100 Kilogramm Auf­schlag. mit einer Beimischung von kleberreichem Auslandsweizen RM. 1.50 per 100 Kilogramm Ausschlag für Type 812, RM. 3. per 100 Kilo- gramm Aufschlag für Type 602. Reines Kernem mehl RM. 3.50 per 100 Kilogramm Aufschlag auf die jeweilige Type. Weizenmehl, Basis-Thde 812 Oktoberpreis: W8 28.35, W 10 28.85, Wlt 29.10, W 17 29.10; Roggenmehl. Basis-Type 115» ab 27. März 1937: R 14 22.70, R 18 23.30. R IS 23.50; Kleiegrundpreise ab Mühle einschließlich Sack, Weizenkleie ab 15. September 1937: Ws 9.95, W10 10.10, W14 10.30. W I7 10.45. Roq. genkleie ab 15. August 1937: R 14 10.10, Riz 10.40, R 19 10.50. Weizen- und Roggenfuttermehl jeweils bis zu RM. 2.15 per 100 Kilogramm teurer als Kleie. Für alle Geschäfte sind die Bedingungen des Reichsmehlschlußscheines maß. gebend.

Stuttgarter Kartoffelmarkt auf dem Leonhards, platz vom 19. Oktober. Zufuhr: 300 Zentner. Gelbe Sorten: Preis je 50 Kilogramm: 3.40 bis 5.50 NM.. Kuppinger: Preis je 50 Kilogramm: t.40 bis 4.50 NM.

Stuttgarter Mostobstmarkt auf dem Wilhelms. Platz vom 19. Oktober. Zufuhr: 500 Zentner. Preis je 50 Kilogramm: 3.00 bis 3.20 RM.

Gmiiilder Edelmetallpreise vom 19i Oktober. Feinsilber Grundpreis 41.60 NM. je Kilo. Fein­gold Verkaufspreis 2840 NM. je Kilo.

Gestorbene: Martin Binder, 72 Jahre, Her,

r e n b e r g.

Wie wird das Wetter?

Leicht unbeständig, meist trocken.

Druck und Verlag desGesellschafters";

E. W. Zaiser, Inh. Karl Zaiser, Nagck Hauptschriftleiter und verantwortlich für der gesamten Inhalt einschließlich der Anzeigen;

Hermann Eötz. Nagold.

DA. IX. 37: 2688

Zur Zeit ist Preisliste Nr. « gültig. !

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seite»

Rezept bei Erkältung, Grippegefahr:

Man rühre je einen Eßlöffel Klosterfrau-Melissengeist und Zucker in einer Tasse gut um, gieße kochendes Wasser hinzu und trinke dies möglichst heiß. Zwei Portionen dieses wohl­schmeckenden Eesundheitsgrogs (Kinder die Hälfte) vor dem Schlafengehen einnehmen. Darauf schläft man gut und fühlt sich am andern Morgen meist merklich gebessert. Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge.

Holen Sie deshalb sofort bei Ihrem Apotheker oder Drogisten den echten Klosterfrau-Melissengeist. Flaschen zu RM. 0.96, 1.7S und 2.95; niemals lose.

(Dieses Rezept bitte ausschneiden!)

NS-Gemeinschast Kraft durch Freude"

Erstklassiges Großstadtprogramm

Freilag» den 22. Oktober 1SS7, 20 Ahr

im Löwen-Saal

Eintritt 70 /tz. Vorverkauf bei Zaiser und Elfer

Fränkisch-Hohenlohescher Fleckviehzuchtverband Schwab. Hall

18. Wlvicherßeigemg juHeilbmiiL

am 28. Oktober 1937, vormittags 10.30 Uhr. Gemeldet sind 4l

ca. 110 über 13 Monate alte Farren u. ca. 12 großträchtige Rinder.

der Farren am Mittwoch, den vonverkorung 27. Oktober 1937, ab 13 Uhr

der Kalbinnen am Mittwoch, den 27. Oktober 1937, ab 16 Uhr.

Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in einigen Teilen Badens werden die Berfteigerungsbesucher aufgefordert, einen Personalausweis vom zuständigen Bürgermeisteramt mitzubriugen. Personen aus Sperr- und BeobachtungSgebieie» ist der Zutritt zu der Veranstaltung verboten.

Versteigerungsverzeichnisse sind sofort von der Verbands­geschäftsstelle Schw. Hall erhältlich (Gebühr RM..50)

Prämiierung

Nagold, 19. Oktober 1937

Danksagung

Für die zahlreichen Beweise der Teilnahme, sowie für die vielen Kranz­spenden beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen

Karl Sattler

PsttAerkauf

von 3 Herden, Vollmaringer- berg-, Eisberg- und Talherde, am Donnerstag, 2l. Oktober 1937, vormittags 8 Ahr auf der 106 Stadtpflege.

sagen wir herzlichen Dank

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Die trauernden Angehörigen

Tmer-KMe»und »Mg G. W. Zaiser

Haben Sie Schnupfen?

Dann nur

Haiterbach, 20. Oktober 1937

1680

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Anteilnahme, die ich während der Krankheit und beim Hinscheiden meines lieben Mannes

Johannes Theurer

Bäckermeister

erfahren durfte, für die trostreichen Worte des Herrn Stadtpfarrers, für die Kranzniederlegung des Obermeisters der Bäckerinnung Nagold und des Kriegervereins, für den erhebenden Gesang des Gesangvereins und die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte sagt herzlichen Dank.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen-:

Die Gattin Christiane Theurer.

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