-eit- 3 - Nr. 198

Ragolder TaM«tt .Der Gesellschafter"

Mittwoch, den 23. August 1937

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Aus Stadt und Land

Nagold, den 23. August 193

Alle stehen wir verpflichtet.

Gott, dem Führer und dem Blut.

Fest im Glauben aufgerichtet,

Froh im Werk, das jeder tut.

Spaniendeutscher Kameradschafts- Abend

Unsere deutschen Landsleute aus Spanien, Die nun über ein Jahr bei uns weilen, werden in nächster Zeit nacheinander von hier scheiden, ^ies gab ihnen Anlaß zu einem Kamerad­schaft sab end, der heute in derTrau- oe" stattfinden wird. Es steht zu erwarten, daß die Einwohnerschaft sich ebenfalls zahlreich hier­zu einfindet, um dabei noch einmal der Verbun­denheit mit unseren spanischen Landsleuten sicht­baren Ausdruck zu geben.

Sammellisten für die Hindenburg-Spende

Die Hindenburg-Spende teilt folgendes mit: In die Geschäftsstelle der Hindenburg-Spende haben sich in steigendem Umfange Betriebe iisw. mit der Bitte um Sammellisten gewandt. Die Hindenburg-Spende glaubt sich dem in die­ser Tatsache zum Ausdruck kommenden Wunsch auf Mitwirkung nicht entziehen zu können. Ihre G e - schäfts stelle Berlin W 8, Unter den Lin- den 1315, gibt demgemäß auf begründete An­träge numerierte Sammellisten ab. An Private oder Einzelpersonen werden derartige Listen da- gegen nicht abgegeben. Im übrigen nehmen, wie bekannt, alle Postämter, Banken, Sparkassen Bei- träge entgegen. Außerdem hat eine Reihe von Leitungen eigene Sammlungen eröffnet/

i Kriegsverdienste Milderungsgrund

^ In einer bemerkenswerten Entscheidung hat das Reichsgericht den Rechtsgrundsatz aufgestellt, daß die ehrenvolle Teilnahme eines Angeklagten am Weltkrieg bei der Strafzumessung zugunsten des Angeklagten zu berücksichtigen ist.

Anlaß dazu gab der Ausspruch eines Schwurgerichts in einem Meineidsprozeß, daß die Verdienste des Angeklagten im Kriege, in dem er mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde, auch angesichts seiner schweren Verwundung nicht mildernd in Befracht gezogen werden konnten, da Ver­dienste im Kriege keinen besonderen Milde­rungsgrund darstellten. Obwohl im übrigen gegen die Feststellung des Tatbestandes des Meineids und somit gegen den Schuldspruch keine rechtlichen Bedenken erhoben wurden, hat das Reichsgericht wegen dieser Festste!- lung des Schwurgerichts das Urteil aufge­hoben.

Mit Recht, so heißt es in der Entscheidung l5 v 458/37), ist stets die ehrenvolle Teil­nahme des Angeklagten am Kriege als straf­mildernd angesehen worden. Denn wenn inan die Straftat zutreffend als einen An­griff gegen die Volksgemeinschaft aussaßt, muß man folgerichtig zugunsten des An- geklagten es auch berücksichtigen, wenn er im Kriege für diese Volksgemeinschaft ge- kämpft, sich dabei ausgezeichnet und durch Verwundung Opfer gebracht hat. Da das Schwurgericht dies verkannt hat und nicht auszuschließen ist, daß es ohne diesen Rechts- fehler auf eine geringere Strafe erkannt hätte, war der Strasausspruch aufzuheben.

Freut euch des Lebens"!

Begrüßung der Süd-Hannoveraner und Braunfchweiger

Das ist das einzig richtige Leitmotiv für einen KdF-Urlauber. Und unsere Gäste aus Süd- Hannover und Vraunschweig hatten den festen Borsatz, nach diesem Wort zu handeln, schon als sie die Fahrt nach dem Süden antraten. Sie suchen somit die Freude qarnicht erst hier, son­dern sie brachten sie schon in ihrem Herzen mit. Darum konnte auch der am Sonntag abend im Löwensaal stattgefundene

Empfangsabend

einen so herzlich fröhlichen Verlauf nehmen. Denn wer mit frohem Herzen in unser schönes Nagoldtal kommt, der ist überraschend schnell hei­misch hier und dem wird von Tag zu Tag wohler und leichter, weil alles dazu mithilft, schöne unvergeßliche Tage und Stunden zu schaffen. Mr haben ja schon kurz darüber berichtet, wie in Vegrüßungsabend am Sonntag verlief und ! Mk er allen Teilnehmern einige freudenreiche Ämden brachte. Auch hier wurde das umso rascher erreicht, weil alle freudespendenden Kräfte eingesetzt wurden. Schon gleich in den Begrüßungsansprachen schwang im Wesentlichen der Humor mit und fand einen guten aufnahme­fähigen Boden und starken Widerhall. Das war schon bei den kurzen Worten des Ortswarts Elser der KdF. der Fall, noch mehr aber bei der längeren

Ansprache des Kreispropagandaleiters Könekamp der in Vertretung des Kreisleiters die KdF.- Eäste begrüßte, von denen gewiß viele zum ' nstenmal mit KdF. gereist sind und nun dabei Deutschland erleben, zugleich aber auch das, was man den schaffenden deutschen Menschen schon 1918 versprochen, aber niemals gehalten hat. Unter größter Heiterkeit der Anwesenden stellte der Redner dann in humoriger Weise fest, daß nicht die Befriedigung einer gewissen großstädti­schen Vergnügungslust, sondern die Erholung und der Naturgenuß, sowie die Kenntnis von 7 -and und Leuten des Schwarzwalds der Zweck . ihres Hierseins sei. Es gelte, solche Menschen Zu gestalten, wie der Führer sie haben will, Menschen der Volksgemeinschaft und des natio­nalsozialistischen Geistes voll. Nagold sei der s Kreis, von dem aus der Nationalsozialismus s leine Ausbreitung in Württemberg fand, er weise deshalb auch die meisten Träger des gol­denen Ehrenzeichens der Partei auf. Er schloß mit dem Wunsch guter Erholung.Die Freude, me Sie hier erleben, gehört Ihnen, aber Ihre Kraft schenken Sie Deutschland und Adolf Zit­ier!" In das Sieg Heil auf den Führer stimm­ten alle Anwesenden begeistert ein. Auch

Reiseleiter Hammann

mstand es. die Teilnehmer durch seine Worte freudigem Beifall zu entfachen. Der Name Nagold sei ihnen allen wohl bekannt gewesen, der Name Nagoldtal dagegen nicht. Aber doch müsse er feststellen, daß der Gau Süd-Hannover Braunschweig sich doch schon recht nett akklimati­siert habe und mit den Nagoldern sei man doch auch schon in recht gute Tuchfühlung gekommen und man fühle sich auch recht wohl im schönen ochwabenland.

^Der Führer, dem die angeborene Reiselust der Deutschen bekannt war, hat ihr mit der NS-- EemeinschaftKraft durch Freude" Rechnung getragen. Ihm sei es also auch zu danken, daß man hier im Nagoldtal weilen könne. Sonst herrsche in der Welt überall Unruhe, Mord und Dodschlag-, in Deutschland aber fahren die Men­schen durch ihr Vaterland und genießen seine Schönheiten. Darum können wir uns auch mit stolz als Deutsche bekennen. Pg. Hammann Maß mit dem Ausdruck seiner besonderen Freu­de über die Anwesenheit so zahlreicher Nagolder. In herzlicher Weise entbot danach auch noch

Bürgermeister Maier

den Gästen aus dem Norden des Reiches herz­lichen Willkommgruß im Namen der Stadt und der Einwohnerschaft. Mit ihrem Besuch haben sie alle uns eine große Freude bereitet und nach- °

dem im letzten Jahr schon viele ihrer Lands­leute hier waren, ist dies ein Beweis dafür, daß es jenen bei uns im Nagoldtal gefallen hat. Die Nagolder wollen auch diesen Gästen aus Hannover den Aufenthalt angenehm ge- i stallen. Zu ihrer Erholung vom Alltag brau- : chen sie unsere gute Luft, unseren Schwarzwald i und unsere Sonne. Diese zu genießen sei ja der s Zweck ihrer Fahrt hierher. Und wenn der Reise­leiter davon gesprochen habe, daß er mit seinen Hannoveranern, wenn es sein müßte und ver­langt würde, sogar zum Teufel fahren würde weil es gar so nette liebe Leute sind so seien sie hier schon dem Teufel ziemlich nahe, denn in Nagolds Nähe liege ja schondes Teu­fels Hirnschale". Das Schwabenland sei bekannt­lich das Vorbild, das Modell für die Schöpfung ! der Welt gewesen und hier habe sich auch der letzte Kampf zwischen dem Herrgott und dem Teufel abgespielt, wovondes Teufels Hirn­schale" zurückgeblieben sei.

Der Stadtvorstand wies dann weiterhin noch auf Nagolds vorgeschichtliche Zeit, auf seine kel­tische und römische Besiedlung und seine späte­ren geschichtlichen Erlebnisse, die großen Brände usw.' hin. auch auf seine wirtschaftlichen Not­zeiten nach dem Krieg, die aber nun dank der Einigkeit des deutschen Volkss überwunden sind und einem langsamen Wiederaufstieg Raum gegeben haben. Aus der Vergangenheit gelte es nun zu lernen, daß man so wie jetzt immer zu- iammenstehen müsse, möge künftig auch kommen, was da wolle. Das werde auch über die schwer­sten Zeiten hinweghelfen und zu dem Ziel füh­ren, das sich der Führer für unser Volk gesteckt hat. Es gelte, den Geist vom Obersalzberg im­mer mehr in Volk und Vaterland hineinzutragen, damit wirein einzig Volk von Brüdern" sein und bleiben werden. Zum Schluß wünschte er allen Gästen hier schöne Tage und Stunden, damit sie auch später einmal noch gern an Na­gold und den Schwarzwald zurückdenken.

Als letzter Redner begrüßte noch Ortsgruppenleiter Raisch

im Namen der Partei die norddeutschen Gäste für die kommenden sechs Tage, gemäß dem für sie geltenden MottoFreut Euch des Lebens" Möge ihr Aufenthalt im Schwabenland stets auch im Zeichen der Volksgemeinschaft stehen und für Nagold daraus die Hoffnung erwach­sen, daß sie alle im nächsten Jahr wiederkommen.

Wir haben schon berichtet, daß all die An­sprachen von Freude und Humor gewürzt bei allen Hörern starken Beifall auslösten und diese dann durch die zwerchfellerschütternden Dar­bietungen in Lied, Cuplet und Wort des Hu­moristen Ionny Alger noch manche Steige­rung der ohnehin schon überaus fröhlichen Stim­mung erlebten. In schöner und sinniger Weise hat auch der hiesige Liederkranz unter der bewährten Stabführung seines Chorleiters Storz sreudig begrüßt und stürmisch be­dankt den Abend mit dem ausgezeichneten Vortrag zweier schwäbischer Volkslieder (Durchs Wiesetal gang i jetzt na" undJetzt gang i ans Vrünnele"), sowie durch den ChorFreiheit, die ich meine" sehr vorteilhaft und eindrucksvoll bereichert. Die Gäste sangen danach auch ihr in Text und Melodie gleichermaßen wirksames Niedersachsenlied", von dem als Abschluß des Berichts über den wirklich köstlich und freudvoll verlaufenen Begrüßungsabend der letzte Vers hier festgehalten sei:

Aus der Väter Blut und Wunden Wächst der Söhne Heldenmut.

Niedersachsen soll's bekunden:

Für die Freiheit Gut und Blut!

Fest wie unsere Eichen halten allezeit wir stand, Wenn Stürme brausen übers deutsche Vaterland. Wir sind die Niedersachsen,

Sturmfest und erdverwachsen,

Heil Herzog Wittekinds Stamm! W. Kz.

Die Störche nehmen Abschied

Mühringen. Freitag abend gab es im unte­ren Eyachtal bei Felldorf, Mühringen, Jmnau eine kleine Sensation. In hohem Flug kam eine riesige Storchenschar das Eyachtal abwärts geflogen. Nach kurzem Streifflug ruhten die Vögel oben an einer der Kapfwaldungen aus. Bis Nachteinbruch leuchteten die Hellen Gefieder der vielen Störche aus dem Dunkelgrün der Waldbäume.

Goldene Hochzeit

Besenseld. Am Dienstag feierten die Säge­werksbesitzerseheleute Andreas Finkbein er, ihr öOjähriges Ehejubiläum. Am 24. August 1887 hat der Jubilar mit Elisabeths Rothfuß die Ehe geschlossen. 8 Kinder und 27 Enkelkinder durften Liesen Festtag mitfeiern. Im Jahre 1901 hat der Jubilar das Sägewerksunternehmen Fink- beiner 8- Klumpp gegründet und es aus kleinen Anfängen, durch zähen Fleiß mit seinem Teil­haber Fritz Klumpp der im vergangenen Jahre ebenfalls die goldene Hochzeit feiern konnte zur heutigen Größe emporgearbeitet. Außer dem ursprünglichen Sägewerk in Scho­rental. das bedeutend vergrößert wurde, besitzt die Firma noch zwei weitere Werke in Triberg. Der Jubilar gehörte mit nur kurzer Unterbre­chung vom Jahre 1908 bis 1935 dem Gemeinde­rat an und ist jetzt nocki als Ortsschulrat tätig. Von der württembergischen Staatsregierung ist dem Jubelpaar ein Glückwunschschreiben und ein Eedenkblatt überreicht worden.

Das Stauwehr in Kirschbaumwasen geleert

Schönmiinzach. Seit rund acht Tagen ist das Stauwehr unterhalb von Schönmiinzach, in Kirschbaumwasen, vollständig leer. Die Murg zieht nun wieder wie seit Urzeit auf natürli­chem Wege talabwärts durch ein geöffnetes Tor der Talsperre. Der Stausee wurde deshalb ab­gelassen, weil am Stauwehr selbst und im Stol­len, der das Wasser bis nach Forbach bringt. Äusbesserungsarbeiten notwendig wurden. Bei den Ausbesserungsarbeiten in dem obengenann­ten Stollen hat sich in den letzten Tagen ein schwerer Unfall ereignet. Ein Ärbeiter, ein 35 Jahre alter Mann und Vater von drei Kindern, erlitt im Stollen von einstürzendem morschem Bauwerk eine so schwere Rückgratverletzung, daß er gelähmt ins Krankenhaus Forbach ver­bracht werden mußte.

Letzte Rachrichte«

Ein Danaergeschenk mit Vorsicht zu genießen.

Lavoro Fascista" entlarvt denPopulaire"

Rom. Die Reaktion der französischen Blätter aus Mussolinis Rede wird in Nom weiterhin auf­merksam verfolgt. Die Pariser Korrespondenten sind der Ansicht, daß gewisse französische Kreise für den Friedensappell des Duce diesmal offen­bar etwas mehr Verständnis als früher erken­nen lassen. Vor allen Dingen weist der Pariser Korrespondent desLavoro Fascista" aus die Notwendigkeit hin, in einem entsprechend ten­dierten Artikel imPopulaire" etwas genauer zwischen den Zeilen zu lesen. Wenn man das tue, erkenne man. daß alle Fräsen der rosigen Perspektive nichts anderes als Konterbanden verstecken wollten.

Ein Danaer-Geschenk, dem gegenüber Vorsicht geboten sei. In Wirklichkeit wolle man, wie der Korrespondent ausführte, daß Italien seinen

Schwarzes Bretl

NSDAP. Ortsgruppe Nagold

Zu dem heute 20 Uhr in derTraube" stattfindenden Kameradschaftsabend sind die Par- teigenossenschaft, die Quartier- und Gastgeber ganz besonders eingeladen, um die schon über ein Jahr währende Gastfreundschaft auch Hie­mil zum Ausdruck zu bringen. Auch die zur Zeit hier weilenden KdF-Urlauber sind zu die­sem Abend herzlich eingeladen.

Der Ortsgruppenleiter.

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Deutsche Arbeitsfront Rechtsberatungsstelle Der Rechtsberater für Eefolqschaftsmitglieder halt am Donnerstag, den 26. August von 11 bis 1 Uhr Sprechstunden auf der Dienststelle der DAF. Nagold altes Postamt ab.

NS.-Frauenschast, Iugendgruppe

Wer von der Iugendgruppe das Festkleid besitzt, bringt es mir bis Donnerstag, ohne Westchen. Zettel mit Namen und Ort innen im Kleid anheften. Wir brauchen die Kleider am Samstag in Stuttgart.

Iugendgruppensührerin.

guten Willen beweise, indem es seine Haltung im Nichteinmischungsausschuß ändere, und der Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien zustimme ohne dabei auf der Anerkennung Francos als kriegsführende Partei zu beharren.

Von der Achse RomBerlin spreche man kein Wort und vergesse offenbar die mahnenden 'Worte des Duce über die Notwendigkeit, Ber­lin nicht zu ignorieren, wenn man nach Rom kommen wolle oder umgekehrt.Eine Bolks- srontregierung wenn nicht noch Schlimmeres in Spanien, das Fortbestehen des sranzösisch- sowjetrussischen Bündnisses, ein Italien, das bereit wäre, sich mit Frankreich zu vereinigen» um gegebenenfalls der deutschen Politik entge­genzutreten, das ist das Originalprojekt, das einem aus den Zeilen des ..Populaire" entge­genblitzt", oder mit anderen Worten, so erklärte der Korrespondent abschließend,die französischen Sozialdemokraten wollen einen neuen Frieden von Versailles zustande bringen und den Vor­schlag eines römischen Friedens durch einen der üblichen gefährlichen Kompromißlösungen er­setzen.

Der Friedensappell des Staatssekretärs Hüll au Japan und China unbeantwortet Washington. Der Friedensappell, den Staatssekretäre Hüll am Montag in Gestalt einer Presse-Erklärung an Japan und China gerichtet hat, ist entgegen anders lautenden Nachrichten laut einer von Hüll am Dienstag gemachten Mitteilung bisher unbeantwortet ge­blieben.

Als erste Hilfe für die amerikanischen Flücht­linge aus China sind 590 000 Dollar bereitge­stellt worden.

Der Zusammenbruch der »Euztalbank"

Kleine Sparer durch betrügerischen Bankier schwer geschädigt

Tübingen, 24. August. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Tübingen be- gann am Dienstagvormittag die Verhand­lung gegen den 49 Jahre alten früheren Lei- ter derEnztalbank" Häberle L Co.. Kommanditgesellschaft in Wildbad, Eugen Häberle aus Göppingen, wegen Betrugs und anderer Vergehen. Der umfangreichen Strafsache liegt der Zusammenbruch dieser Bank zugrunde, der zu Anfang des Jahres 1936 in der Neuenbürger Gegend be- trächtliches Aufsehen erregt hat.

Da die Bank eine Gewähr für die Sicher­heit der ihr anvertrauten Gelder nicht mehr bot, wurde sie auf Anordnung des Reichs­kommissars für das Bankgewerbe am 18. Januar 1936 liquidiert. Ferner wurde über ihr Vermögen am 5. August 1936 das gerichtliche Vergleichsver. fahren zur Abwendung des drohenden Konkurses eröffnet, da nach den Feststellun­gen des Liquidators eine das Eigenvermögen samt Rücklagen um etwa 370 000 RM. über­steigende Unterbilanz vorlag. Diese Ueberschuldung beruhte im wesentlichen auf einer Wertminderung der Forderungen der Bank an ihre Kreditschuldner in Höhe von insgesamt etwa 550 000 RM. Trotz der spä- testens zu Beginn des Jahres 1934 erkannten Sachlage und seiner Verpflichtung zur Buch- und Bilanzwahrheit hat der Angeschuldigte diese für die Beurteilung des Vermögens­standes seiner Bank entscheidenden Verluste und Risiken in den Bankbüchern vollständig verschwiegen, die abschreibungspslich- kigen Verluste als Aktiven rn die Bilanz eingesetzt und dadurch die Unterbilanz bewußt verdeckt. Die bestehende Ueberschuldung ging, wie der ver­mögenslose Angeklagte wußte, allein auf Kosten der Depositen- und Spareinlagen- Gläubiger und der Gläubiger aus laufender Rechnung ihr Gesamtkontostand bewegte sich von 1934 an bis zur Liquidation zwi- schen 740 000 und 180 000 RM. bis 770 000 und 215 000 RM-, die keine besondere Sicher- heit erhalten hatten. Weiter mußte Häberle damit rechnen, daß die eingeleiteten Ver­handlungen zur Sanierung seiner Bank ohne Erfolg sein würden, sobald die dabei betei­ligten Stellen den wahren liquidationsreifen

Stand der Bank erkannten. Er wußte auch, daß die gefährdeten Einleger in dem irr- tümlichenGlauben lebten, die Enztal- bank sei gut und biete Deckung. Seit 30. März 1934 bis zur Schließung der Bank sind insgesamt 149 000 RM. Neuanlagen ge- macht worden, die mindestens zur HälftefürjedenNeuanlegerver» Ioren sind. Von diesen Verlusten werden insbesondere weite Kreise kleiner Spa- rerdesEnztalsschwerbetrosfen.

Drei Monate Gefängnis für MrkartenWlfKerinnen

Vatingen. 24. August. Eine große Dumm­heit leisteten sich zwei bisher unbescholtere Frauen aus einer Landgemeinde des Kreises Balingen. Beide arbeiteten in einer Trikot» sabrik in Ebingen und fuhren mit der Reichs­bahn an ihre Arbeitsstelle und zurück. Die eine, die nur fünf Tage in der Woche be­schäftigt war. hatte eine Kurzarbeiterwochen­karte, die andere fuhr mit einer gewöhnlichen Arbeiterwocbenkarte. Nun traf es sich, daß die erste ausnahmsweise an einem Samstag arbeiten sollte, während die andere ausge­rechnet an diesem Tag feiern durste. Da die Kurzarbeiterwochenkarte bereits abgelaufen war, kam ihre Inhaberin auf den verhäng­nisvollen Gedanken, sich die Wochenkarte der anderen auszuleihen. Diese war, nachdem ihr 20 Npfg. versprochen worden waren, dazu bereit, nur riet sie, die auf der Wochenkarte angebrachte Unterschrift wegzumachen, da­mit der Mann an der Sperre keinen Ver­dacht schöpfe. Dieser Rat wurde befolgt, sie radierte di« Unterschrift weg, brachte auf der Karte ihre eigene Unterschrift an und fuhr damit nach Ebingen. Als sie bei der Rück­fahrt die Karte abgab. kam der ganze Schwin­del heraus. Vor dem Schöffengericht Balin- gen wegen erschwerter Fälschung einer öffent­lichen Urkunde in Tateinheit mit Betrug und wegen Beihilfe hiezu angeklagt, beteuerten beide, daß sie nicht gewußt hätten, daß dies eine Urkundenfälschung sei. Allein es half ihnen wenig, denn Unkenntnis schützt vor Strafe wicht. Das Schöffengericht verurteilt» entsprechend dem Antrag der StaaPanwaÜ»» schaft die Täterin zu drei Monaten»-H»: ferin zu vier Wochen Gefängnis. "