Nagolder Tagblatt .Der Gesellschafter'

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-eite 3 - Nr. 18t

Aus Stadt und Land

Nagold, den 23. August 1937

Wer da fährt nach großem Ziel, lern' am Steuer ruhig sitzen, unbekümmert, wenn am Kiel Lob und Tadel hoch aufspritzen

E. Eeibel.

Die Woche kam die Woche ging

Bei ihrer Wanderung über das Nagoldtal brachten uns die Tage der verflossenen Woche wieder so manches, was uns im Gedächtnis blei- bcn wird, teils weil es uns erwünscht, teils ,n es uns weniger willkommen war. Da ist '-nächst der plötzliche U m s ch w u n g d e r W r t- rerung zu erwähnen. Aus der heißen Glut der «tundstage wurden wir fast allzu plötzlich von Mibstlich' kühlen Tagen überrascht. Die Sonne n rkroch sich hinter die Wolken und Petrus drehte rne Wasserleitung etliche Male ordentlich aus. -ries war zwar ganz in der Ordnung, weil das oand Regen und nochmals Regen brauchte, aber es kam unseren Urlaubsgästen dennoch nicht so ganz gelegen.

Die Ferien sind noch nicht vorüber und da möchten eben viele bei ihren Ausflügen und Wanderungen lieber Sonne wie Regen. Beides in von jedem Standpunkt aus verständlich. Den fröhlichen S a a r p f ä l z e r n, die von Diens­tag bis Samstag hier weilten, waren die paar sonnigen Stunden, die sie bei uns in ihren KdF.-Ferien erleben durften, recht wohl zu gön­nen Sie wurden am Mittwoch abend in der nun schon bekannten Weise herzlich begrüßt. Der Donnerstag war ein Regentag nicht nur bei uns. sondern im ganzen Land. Hier schüttete es abends so ergiebig, daß das P r o m e n a d e k o n z e r t abgebrochen werden mußte. Der Freitag blieb einfreier" Tag, da ging es ohne beson­dere Vorfälle ab. Dafür war das Wochenende und die Ueberleitung in den neuen 7 Tagezyklus recht gut mit beachtenswerten Vorgängen besetzt.

Früh am Samstag kamen neue Feriengäste und zwar etwa 500 KdF.-Fahrer aus Süd- Hannover und Braunschweig, am Mittag ver­abschiedeten wir die in ihren 2 Omnibussen wie­der heimkehrenden Saarpfälzer und am Abend hielten die hier im Schulungslager vereinigt gewesenen Erzieherinnen einen Abschiedsabend, der zu einem recht fröh­lichen Kameradschaftsabend mit den KdF.-Eästen wurde, worüber an anderer Stelle kurz berichtet wird. Die Lehrerinnen schieden am Sonntag früh von hier und nahmen neues Wissen und viel fröhliches Erleben aus unserer Stadt mit.

Das Promenadekonzert zwischen 11 und 12 Uhr hörten sie zwar nicht mehr, aber es sammelten sich dafür sonst aus den Kreisen der Gäste und Einwohner sehr viele dankbare Hörer um unsere bewährte Stadtkapelle. Am Wtag waren Fußballprivatspiele, über die imSportlichen" noch berichtet werden wird. In den Montag hinein wunderten wir gemeinsam mit unseren Süd-Hannoveranern und Älmnschweigern im Löwensaal an Hand eines ich vergnügten Begrüßungsabends, der fir die Gäste der Auftakt zu ihren Nagolder- rind Schwarzwalderlebnissen war, während er uns Nagoldern den Uebertritt von der Pause des Wochenends in die neue Arbeitswelle der kommenden 6 Tage schwunghaft erleichterte. Wir hoffen, daß wir durch sie alle 6 eine glückhafte Reise tun.e

Die Erzieherinnen feierten Abschied

Das Sommerschulungslager für Erzieherinnen des NS.-Lehrerbundes, das seit 12. 8. in Nagold im Seminargebäude untergebracht war, hatte wf Samstag abend zu einem fröhlichen Ka­meradschaftsabend eingeladen, den wir imLöwensaal" zusammen mit der Be­völkerung und den KdF.-Eästen der Stadt Nagold zugleich als unseren Abschiedsabend im großen Kreise feierten. Hatten wir im Lauf der Tage nur da und dort Gelegenheit zu persön­licher Fühlungnahme gehabt, so hat dieser Abend in wenigen Stunden ein Band geschlungen, lieber Stadt und Gaue hinweg haben wir alle uns Msammengefunden zu einer großen Volksgemein­schaft mit gleicher Freude am Spiel, an Lied und Tanz. Wer hätte sich nicht ergötzt an dem bodengewachsenen, kernhaften Jahrmarkt- tteiben auf der leuchtenden, buntgeschmückten Bühne, an Gedichten und Liedern, die in leich­ter Sprache tiefen Sinn verbargen, den Sinn, der dem ganzen Abend innelag, der schon Aus­druck fand in den Begrüßungsworten unserer Mgerleiterin, und den Widerklang in den Worten des Ortsgruppenleiters, Pg. Raisch und des Bürgermeisters, Pg. Maier: der llbend möge ein freudiges Bekenntnis aller werden zur Gemeinschaft und zur Festgestaltung deutscher Art.

llm Mitternacht kehrten wir singend ins La- zurück. Am Sonntag reisten wir alle ab nach verschiedenen Richtungen. Was wir Mit­nahmen, ist viel. Wir haben in den wenigen lagen viel gesehen, gehört, erlebt. Wir sind ymaufgewandert auf die Höhen von Nagold, haben bei einer Abendwanderung auf Hohennägold unter der kundigen Führung von Kreisamts- witer Pg. Vodamer von der Geschichte der und den jüngsten Forschungsergebnissen "" Plänen gehört; lebhafte Teilnahme und 8 otzen Anklang fand die Besichtigung der Tuch- « ^ ^ der Spinnerei Kapp in Nagold und --.ohrdorf. Eine eintägige Wanderfahrt in das . der Hornisgrinde zeigte uns den Schwarz- md in Regen- und Nebelstimmung, im- ^"ossm Baumgarte n-Ulm sprach zu , . Wirken im nationalsozialistischen wir darauf, daß uns auch der b?vA^^or des Amts für Erzieher, Pg. H u- iw,- '»TO ,ott besuchte, um sich persönlich von iiber^^ Unterbringung ^ Erzieherinnen zu

unÄ ziehen wir nun hinaus in

>ere Krege. ^>n uns tragen wir die Verpflich-

- tung, die Kameradschaft, die wir hier gepflegt und erlebt haben, dort lebendig zu machen im Sinne des Lieds:

Wir gehen als Pflüger durch unsere Zeit,

Wir machen den Acker zur Frucht bereit,

Und säen in heilige Erden.

Es wachsen die Saaten, die Ernte ist weit,

Doch über unsere Vergänglichkeit

Wandert das deutsche Werden.

Begrüßung nuferer neuen KdA.«Gäste

Infolge des Abschieds- und Kameradschafts- abenvs der Erzieherinnen am Samstag mußte dis offizielle Begrüßung der zum Wochenende hier für 6 Tage eingetroffenen KdF.-Urlauber aus Süd-Hannover und Braunschweig auf den Sonntag abend verschoben werden. Das war vielleicht recht gut so, jedenfalls tat es der Sache keinen Abtrag, eher brachte es weil ohnehin Sonntagsstimmung herrschte eine Steigerung der Grade des Fröhlichkeitsbaro­meters. Und ein fröhlicher Abend war es, bas werden ausnahmslos alle Teilnehmer bestätigen, die den Saal und die Galerien imLöwen" bis auf den letzten Platz und weit darüber hin­aus füllten. Ein fröhlicher Abend mit Musik, Gesang, erheiternden Ansprachen, humoristischen Darbietungen und zuletzt auch noch Tanz. Zur Begrüßung der Erholungsgäste nahmen zunächst der neue Ortswart der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude, Pg. Elser und danach in Ver­tretung des Kreisleiters, Pg. Könekamp das Wort. Der Reiseleiter Hanemann dankte. In sehr schönen Worten hieß dann auch Bür­germeister Maier die Gäste im Namen der Stadt und der Einwohnerschaft in Nagold will­kommen; ebenso entbot ihnen Ortsgruppenlei­ter Raisch die freundlichsten Grüße namens der Partei. Alle Reden liefen in dem Wunsch fröhlicher Erholungstage und schöner Erlebnisse für^ die Urlaubsgäste zusammen. Für ausgelas­senste Heiterkeit sorgte der aus Hannover mitge­kommene Humorist Jonny Alger. Unsere Stadtkapelle tat auch wieder ein Uebriges, sie spielte sich rasch und flott in aller Herzen hin­ein, insbesondere, als sie allesamt, Männlein und Weiblein lustig und unbeschwert in den Montag Hineinwalzen ließ. Daß dieser Montag nun ein so trübes Gesicht macht, dasür können weder unsere Stadtkapelle noch überhaupt wir Nagolder etwas. Aber es scheint, daß die freund- § liche Zusage guten Wetters an unseren Herrn ; Bürgermeister vom guten alten Petrus ver- ! gessen worden ist. Da wird also eine dringliche Rückfrage nötig sein! Was der Begrüßungsabend im Einzelnen brachte, davon wollen wir morgen noch einiges erzählen, damit die Chronik wenig­stens keine Lücke ausweist. e

Das Programm der KdF.-Urlauber

für die Tage des 23. bis 27. ds. Mts. sieht vor:

Montag 23. 8. 37: 7 Uhr große Schwarzwald­rundfahrt: Freudenstadt, Mummelsee, Hor­nisgrinde, Schwarzenbachtalsperre, Gerns­bach, Baden-Baden, Herrenalb, Calw, Na­gold.

Dienstag, 24. 8. 37: Zur freien Verfügung. Mittwoch, 28. 8. 37: 9 Uhr Vormittagswande­rung. Treffpunkt Adolf-Hitlerplatz.

Donnerstag, 26. 8. 37: 14 Uhr Nachmittagswan­derung, Treffpunkt Adolf-Hitlerplatz. Ab­schiedsfeiern in den verschiedenen Lokalen.

Freitag, 27. 8. 37: Rückfahrt.

Wenn es am Freitag, dem Tag der Rückfahrt regnet, so macht's weiter nichts, dann sind's eben Abschiedstränen des Himmels, aber zu den Fahr­ten und Wanderungen brauchen unsere Gäste unbedingt lachenden Sonnenschein. Also, lieber guter Petrus, habe ein Einsehen und mach die Wasserleitung wieder zu!e

Der Gemeiuderat tagt

Sitzung des Eemeinderats am Dienstag. Die Tagesordnung umfaßt in der öffentlichen Sitzung folgende 3 Punkte: Gesuche und Mitteilungen; - Lehrwerkstätte für die Gewerbeschule; Kleinere Gegenstände.

500 Schwabengäste -er DAF

Am Reichsparteitag 1937 werden wie wir bereits berichteten auf Einladung des Neichs- organisationsleiters Dr. Leh 18200 Arbeiter aus sämtlichen deutschen Gauen als Gäste der Arbeitsfront teilnehmen. Der Aufenthalt in Nürnberg dauert vom 7. bis 15. September. Für ihre Aufnahme wird in nächster Nähe des Partei­tagsgeländes eine eigene KdF.-Zeltstadt mit über 100 Wohn- und Kameradschaftszelten entstehen. Wie wir jetzt erfahren, sind auch 800 Arbeits­kameraden aus dem Gau Württemberg-Hohen- zollern unter diesen 15 200.

Schulaufklärung über den Brandschutz

Der Reichserziehungsminister hat die Unter­richtsverwaltungen angewiesen, die Schüler und Schülerinnen aller Schularten in geeigneter Weise auf den durch Brandschaden verursachten Verlust an Volksvermögen und die Notwendigkeit der Gegenwirkung hinzuweisen. Dabei ist der Bedeu­tung der deutschen Ernte für die Ernährung des Volkes und der Notwendigkeit ihres Schutzes besondere Aufmerksamkeit zuzuwen­den und auf den Vierjahresplan des Führers und Reichskanzler Bezug zu nehmen.

Wieder Schulsammlung des VDA

Im Einvernehmen mit dem Reichsinnenmini­ster und dem Neichsschatzmeister der NSDAP, hat der Neichserziehungsminister auch in diesem Jahr dem Volksbund für das Deutschtum im Ausland die Abhaltung einer Schulsamm- lung zur Erleichterung der Erfüllung seiner Auf­gaben genehmigt. Die Sammlung findet vom 16. bis 27. September statt: zu ihr können Schü­ler und Schülerinnen vom 10. Lebensiabr ab

herangezvgen werden. Der Reichsschatzmeister hat im Einvernehmen mit dem Neichsjugendführer der Hitler-Jugend die Genehmigung zur Teil­nahme an der Sammlung erteilt. Das Sammeln ist lediglich innerhalb der Bekanntenkreise der Sammler gestattet, und zwar ausschließlich in den Wohnungen der Sammler oder ihrer nächsten Be­kannten.

Autzenhandels-Schulungswoche in Bad Teinach

Ilm auch in diesem Jahr der württ. Export­industrie Gelegenheit zur Förderung der Aus­landsgeschäfte zu geben, veranstaltet der Deutsche Handel in der Zeit vom 14. bis 20. September imBadhotel" Bad Teinach eine Außenhandels- Schulungswvche, an der neben den reichsdeutschen Teilnehmern auch 30 auslandsdeutfche Kaufleute aus allen Teilen der Welt teilnehmen werden, die vorher Gäste der Auslandsorganisation der NS.- DAP. auf dem Reichsparteitag sind. Dadurch ist den reichsdeutschen Kursteilnehmern Gelegenheit gegeben, ausländische Beziehungen und Auslands­geschäfte anzuknüpfen und zu fördern. Betriebs­sichrer und Gefolgichaftsmitglieder, die für diese Woche Interesse haben, melden sich bei der GBlZ. Ter Deutsche Handel, Fachgruppe Ter Deutsche Groß- und Außenhandel, Stuttgart-X, Kanzlei­straße 33, an. Die genauen näheren Unterlagen sind dort erhältlich.

Verbilligtes Telegramm zum Reichs­parieilag

Wie in den Vorjahren, führt die Deutsche Neichspost auch zum Reichsparteitag 1937 für die Zeit vom 1. bis einschließlich 19. September ein verbilligtes Telegramm ein. Es wird auf dem SchmuckblattNürnberg, die Stadt der Rsichsparteitage", das die Burg von Nürnberg zeigt, ausgefertigt. Die Gebühr betrat mit Schmuckblattausfertigung bis zu zehn Wörtern 75 Rpsg., jedes weitere Wort kostet 5 Rpsg.

Luflpost-Nachbringeflüge Köln Cherbourg

Zur Beschleunigung der Postbeförderung nach Amerika hat die Deutsche Reichspost Nachbringe- slüge von Köln nach Cherbourg eingerichtet, die den DampfernBremen" undEuropa" Spät­lingspost nachbringen. Die Flüge, die von Köln um 10.00 Uhr abgehen und in Cherbourg um 14.30 Uhr eintreffen, finden am 5., 15. und 22. September statt. Durch ihre Benutzung wer­den Zeitgewinne bis zu drei Tagen er­reicht. Der Luftpostzufchlag beträgt neben der Auslandsgebühr nur 15 Npfg. für je 20 Gramm. Weitere Nachbringeflüge finden vorläufig nicht statt.

Sammelt Vogelbeeren!

Viele, tausend Kilometer Landstraße sind mit Ebereschen umsäumt, in den Wäldern, Hecken und Gärten ist dieser Baum in Mengen anzutreffen. Seine Beeren, dieVogelbeeren", beginnen jetzt in reicher Fülle reif zu werden. Sie Md frisch oder getrocknet ein ganz vorzügliches Hühnerfut­ter von hohem Gehalt an Eiweiß und Stärkewer­ten. Nach dem Erlaß des Fütterungsverbotes für Brotgetreide ist die Vogelbeere für den Hühner­halter ein vorzüglicher Ersatz. Viele taufend Tonnen können mühelos geerntet werden!

Besuch! die Ostland-Ausstellung

Wer sich über den Aufbau des Deutschen Ostens, über seine Erhaltung und seinen Kampf, ein ein­drucksvolles Bild verschaffen will, der besuche die AusstellungDeutschtum im Osten Bollwerk Europas" in den Ausstellungshallen am Jnte- rims-Theater-Plah, Eingang Horst-Wessel-Straße. In zahlreichen Karten, Bildern und Modellen wird dort gezeigt, wie daS große politische Schick- fal des deutschen Volkes an den Osten gebunden ist. Die Oeffnungszeiten sind täglich von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt beträgt 20 Pfennig, für Uni­formierte, Schüler, Studierende und geschlossene Gruppen 10 Pfennig.

AusstheideM Soldaten sollen bevorzugt werden

ES dürfte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, daß die jungen wehrfähigen Deutschen, die in der Wehrmacht ihre Pflicht getan haben, und in Ehren ausgeschieden sind, so schnell wie mög­lich wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert werden. Hierfür haben die Arbeitsämter zu sorgen. Es ist aber klar, daß die Arbeitsämter diese Aufgabe nur dann zur Zufriedenheit aller lösen können, wenn die Betriebsführer der freien Wirtschaft tatkräftig Mitarbeiten. Im vorigen Jahr gelang beispielsweise die Unterbringung der Entlassenen nicht überall mit der gewohnten Beschleunigung. Das lag im wesentlichen daran, daß viele Betriebssichrer, die durch die Ein­berufung von Gefolgschastsmitgliedern zur Wehr­macht freigewordenen Arbeitsplätze den Arbeits­ämtern nicht anmeldeten bzw. sich mit diesen nicht in Verbindung setzten.

Es ist also in Zukunft nötig, daß alle Be- triebsführer, besonders aber die der klei­neren Betriebe, diejenigen Arbeitsplätze, die jetzt oder später durch Einberufung von Ge­folgschaftsmitgliedern zum Wehrdienst frei werden, dem Arbeitsamt melden. Nur so ist es möglich, daß diese Stellen im Herbst wieder mit zurückkehrenden Reservisten besetzt werden können. Die Betriebsführer er­füllen dadurch, daß sie im Herbst junge Soldaten, die in Ehren aus der Wehrmacht ausgeschieden sind, in ihre Gefolgschaft einstellen bzw. beim Arbeitsamt anfordern, nicht nur eine vater­ländische Pflicht, sondern sie erhalten auf diesem Wege auch junge und gesunde Kräfte, die in der Wehrmacht gelernt haben, ihre Pflicht für die Gemeinschaft zu tun. Gleichzeitig erfüllen sie einen berechtigten Anspruch der Betreffenden, denn ihnen ist im Wehrgefetz eine bevorzugte Berücksichtigung bei der Vermittlung von Arbeits­plätzen in der freien Wirtschaft zugesagt.

Zwei landw. Unfälle in wenigen Tagen Anterjettingen. Infolge Unruhigwerdens der Gespanntiere passierte dem Gärtner Karl Wol- fer das Unglück, daß er den Fuß ins Wagen­rad brachte und der Arzt einen komplizierten Bruch feststellte. Die Ueberführung ins Kreis­krankenhaus mußte alsbald erfolgen. Eben-

_Montag, den 23. August 1937

daselbst ist der 70jährige frühere Gemeinderat und Landwirt Immanuel Vetter beim Maschi­nendreschen ca. 4 Meter vom Earbenboden auf die Tenne gestürzt. Durch die erlittenen schweren Verletzungen war auch seine sofortige Ueberfüh­rung ins Nagolder Kreiskrankenhaus notwendig geworden.

u. Herreuberg, 23. August. (Auto über­schlug sich.) Zwischen Herrenberg und Ehningen geriet gestern abend gegen 5 Uhr ein Nagolder Auto auf der vom Regen nassen rutschigen AuSfahrtstraße ins Schleudern und fuhr in den etwa ein Meter hohen Straßengraben. Das Auto, das sich Über­schlag, wurde stark beschädigt. Sämtliche Scherben wurden zertrümmert. Von den fünf Insassen erlitten drei Personen Schnittwun­den, die jedoch nicht lebensgefährlich sind; sie wurden ins Krankenhaus eingeliefert.

Der Fürsorgehaushalt der Stadt Calw

ist, wie aus dem Voranschlag des städti­schen Haushalts hervorgeht, trotz einem leichten Rückgang infolge erfolgreicher Bekämpfung der Arbeitslosigkeit immer noch betrüblich hoch. Die Ausgaben der Stadt betragen hier 40 500 Mk. (Vorjahr: 43 400 Mk.) Für Ortsbedürftige wer­den 8000 Mk., für Mietzuschüsse 10 000 Mk., für durchreisende Obdachlose 1500 Mk., für Kranken- kenhauskosten 1500 Mk. für Geisteskranke 1500 Mark, für Sozialrentnerfürsorge (30 v. H. An­teil) 16 000 Mk. aufgewendet. Die Ratsher- reen bekundeten ihr Einverständnis mit den aufgestellten Voranschlägen, die gegenüber denen des Vorjahres größere Abweichungen nicht auf­weisen. Die Beratung des Hauptvoranschlages für den Haushalt 1937 findet voraussichtlich nächste Woche statt.

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Der Führer ehrt eine Hundertjährige

Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Rosine Rauhut in Berlin-Adlershof aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe zugehen lassen.

Mörder hingerichtet

Am Samstag ist der am 3. Mai 1905 geborene Anton Dotzauer aus Rastatt hingerichtet worden, der von dem Schwurgericht Karlsruhe wegen Mordes zum Tode verurteilt worden war. D. hatte den Artur Nock, der ihn bei einem Diebstahl gestellt hat, niedergeschofsen.

Von niedergehendem Gestein erschlagen

Auf dem Vitzthum-Schacht der Mansfeldschen Kupferschmiede-AG. in Eisleben verunglückte der 34jährige Heuer Bernhard Kaczmarek aus Kloster-Mansfeld und der 27 Jahre alte Lehrheuer Rudolf Block aus Burgörner durch niedergehendes Gestein tödlich.

Ein drittes Todesopfer in Wissen

Tie Zahl der Todesopfer des Erploflonsun- glückes in Wissen hat sich auf drei" erhöht. In der Nacht zum Samstag erlag der 31 Jahre alte Arbeiter Walter Späth, der Vater von drei Kin­dern ist, seinen schweren Verletzungen. Ein wei- terer Arbeitskamerad schwebt noch in höchster Lebensgefahr.

Stapellauf des SchlachtschiffsLittorio"

In Gegenwart des italienischen Heereschefs, so- wie des Parteisekretärs Starac? und der faschi­stischen Provinzsekretäre ganz Italiens ist am Sonntag das 35 OOO-Tonnen-SchlachtfchiffLit- torio" in Genua vor 100 000 Zuschauern von Stapel gelaufen. Das SchlachtschiffLittorio" ist ein Schwesterschiff derVittorio Veneto", die am 25. Juli in Triest von Stapel lief.

Schrecklicher Selbstmord eines Gruben­arbeiters

In K r e ii z f e I d e bei Guttentag verübte ein Grubenarbeiter auf entsetzliche Weise Selbstmord Er steckte sich eine Sprengkapsel in den Mund und ließ sic mittels einer Zündschnur explodieren; dabei wurde ihm der Schädel vollständia zer- lrümmert.

Letzte Rachrichte«

M Fürsten als SschzeltsMe

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k. München, 22. August. Don der Oeffent- lichkeit unbemerkt, aber unter strengem Zere­moniell fand in der Schloßkapelle von Mün- chen-Nymphenburg die Hochzeit des Prin­zen Peter Heinrich von Orleans- Braganza, eines Urenkels Ton Petros II. von Brasilien, mit Prinzessin Maria, der Tochter des in Ungarn lebenden Gene­ralmajors Prinz Franz von Bayern, statt. Unter den Ehrengästen und Trauzeugen sah man den früheren König von Spanien Alfons XIII. sowie den Jnfanten von Spa- nien, ferner Kronprinz Nupprecht, den Onkel der Braut, Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern, den Prinzen Albrecht von Bayern, die Herzogin von Urach, die Prinzessin von Asturien sowie weitere Persönlichkeiten aus etwa 30 Fürstenhäusern. Die Trauung voll- zog Kardinal Faulhaber.

Kraftwagen vom Zuge ersaßt

Drei Tote und drei Schwerverletzte

Stockholm, 22. August. Auf einem Bahn­übergang wurde ein Privatkraft­wag e n von einem Zuge erfaßt. Drei Insassen des Kraftwagens wurden getötet, während drej weitere schwere Verletzungen davontrygen. ZA Lokomotive des Zugs entgleiste, ' ^