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Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Dienstag, den 13. Juli 1837

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Hasses erster Grand-Prir-Sieg

Lr gewann im Großen Preis von Beiden vor Stuck und Lang

Innerhalb von sieben Tagen feierte der deutsche Motorsport auf ausländischen Wettbewerben sei­nen zweiten großen sieg, der jedesmal an die Auto-Union fiel. Ten achten Großen Preis von Belgien für Rennwagen, den ersten offi­ziellen Grand Prix dieses Jahres sicherte sich nach eindrucksvoller Fahrt der deutsche Fahrer, Rudi Hasse aus Auto-Union in der neuen Rekord­zeit von 3:01:22 Stunden 167,189 Kilometer­stunden aus der durch ihren Betvnbelag und einige scharfen Kurven reifensresscnden Strecke. Nach dem Start lag er an dritter Stelle, aber Stuck und Lang mußten die Reifen wechseln und bis zur 16. Runde führte Hasse, der dannfahrplan­mäßig" zum Reifenwechseln und Tanken vorsuhr. In der 23. Runde mußte Lang, der später ge­führt hatte, zum zweitenmal zum Reifenwechseln anhalten und nun übernahm Hasse endgültig die Spitze und vergrößerte noch seinen Vorsprung. Der Lieger sowie der Zweite und der Dritte wur­den nach ihren großartigen Erfolgen von den Zuschauern stark gefeiert und auch dem sport- freudigen König von Belgien vorgestellt.

In der Nacht zum Samstag setzte ein kalter Regen ein. der mit kurzen Unterbrechungen bis zum Lvnntag anhielt. Eine halbe Stunde vor Beginn des Rennens erschien auch der belgische König Leopold III. in Begleitung seines Bruders. Prinz Charles. Kurz vor 13 Uhr wurden die sechs deutschen Rennwagen (drei Mercedes-Benz und drei Auto-Union) sowie die beiden zwölfzylindri- gen Alia-Romeo auf den Startplatz geschoben. Während es vor den Boxen immer etwas zu sehen gab, änderte sich trotz des kleinen Feldes der Stand des Rennens immer wieder. In der 17. Runde lag Lang 20 Sekunden vor Stuck, der Hasse knapp hinter sich lassen konnte. Trotzdem verbesserte Lang in der 19. Runde die Runden- rekordzeit Stucks auf 5:05 Minuten 175,6 Kilo­meterständen und fuhr die schnellste Runde des Tages. Stuck fuhr an die Boxen und ging als Dritter hinter Hasse wieder in das Rennen.

Jagd auf Haffe

Nach der 22. Runde mußte nun Lang Reifen­wechseln und tanken. So ging Rudolf Hasse an ihm vorbei. In derRekordzeit" von 28 Sekun­den war Lang abgesertigt und lag an zweiter Stelle vor Stuck. Lang nahm den Angriff aus Hasse vor, der 57 Sekunden Vorsprung hatte. Fünf Runden waren noch zu fahren, das Rennen war spannender als je. Vorne brauste Hasse ein- her und gab nur Sekundenbruchteile an seine Ver­folger ab. Mit einem mächtigen Angriff kam stuck an Lang heran, der anscheinend durch Stoß­dämpferbruch langsamer wurde. Stuck gewann in einer Runde gegenüber Lang 26 Sekunden mid lag nur noch 5 Sekunden zurück. Kautz überholte in der 29. Runde von Brauchitsch, der mit Kerzen­schwierigkeiten an der Boxe hielt und schon eine Runde verloren hatte. In der 31. Runde gab von Brauchitsch dann aber endgültig auf. Der Durchschnitt des Rennens stand bei 168,3. Lang verlor gegenüber Stuck weiteren Boden und lag nun 1:30 hinter Hasse, der damit einem gesicher­ten Siege zusteuerte. Fünf Wagen beendeten also das Rennen, so daß der deutsche Motorsport seine Ueberlegenheit nicht nur auf' materiellem Gebiets unter Beweis stellte, sondern auch einen Fahrer­nachwuchs herausstellte, der in jedem Rennen ein-' gesetzt werden kann.

Groß war der Jubel, als Hasse über drei Ziellinie brauste und hinter ihm sein Marken-Z geführte Hans Stuck, der den zweiten Platz fürs das Chemnitzer Werk sicherte. Dritter wurde der) tapsere Hermann Lang (Mercedes-Benz), der' die schnellste Runde des Tages gefahren war und dabei aus der Geraden eine Spitzengeschwindigkeit von über 300 Kilometerstunden erreichte. SK" Schweizer Kamerad Kautz, dessen Leistung höch­stes Lob verdient, kam auf den vierten Platz vor dem Franzosen Sommer, der; mit seinem Alfa-, Romeo nicht die Geschwindigkeit der deutschen! Wagen erreichen konnte.

Kickers-Sieg in der 4x40v-Me1er-Staffei

Zweiter bei 4 x 100 Meter/Müller-Gifhorn Zimf- Md ZetznEampf-Meister

Den aufregendsten und schönsten Verlauf nahm der Endkamps über 4mal 400 Meter, den der Titelverteidiger Stuttgarter Kickers in 3:19,6 Minuten vor den in totem Rennen »in­kommenden Mannschaften von Allianz-Berlin und SC. Charlottenburg je 3:20 gewann. Erst nach dem dritten Wechsel tauchten die Stuttgarter Kickers an dritter Stelle aus. Nach herrlichem Lauf übertraf der letzte Kickersmann (Robens) zum Schluß auch noch den Kölner Nottbrock und kämpfte auf den letzten 50 Metern auch noch den Charlottenburger Schlußmann nieder.

Ebenso wie Eintracht Frankfurt und Stuttgar­ter Kickers verteidigten auch die Läufer Schön­rock, Mertens, Beckert und Shring des KTV. Wit­tenberg ihren Titel über 4mal 1500 Meter er­folgreich in 16:16 vor 1860 München und SV. 98 Darmstadt.

. In der 4mal - 100 - Meter - Staffel siegte die Eintracht Frankfurt mit der Mannschaft Metzner, Welscher, Hornberger und Geerling in ^,6 Sekunden vor den Stuttgarter Kickers, die einen halben Meter zurück in 42,8 einkamen.

Metzner holte auf der vierten Bahn bereits die ganze Kurvenvorgabe der Mannheimer Postler auf. Welscher brachte die Adler-Träger an die Spitze und nach gutem Wechsel mit Hornberger führten die Mainstädter klar vor den auf der dritten Bahn laufenden Stuttgarter Kickers, doch der letzte mäßige Wechsel mit Geerling brachte die Schwaben auf gut 7 Meter heran. -Lorch meyer lief die letzten 100 Meter in glänzendem Stil und lag im Ziel hinter dem in 12,6 siegenden Frankfurter Schlußmann nur noch unen halben Meter zurück.

Als erster Wettbewerb der deutschen Mehr­kampf. und Staffelmeisterfchaften in Frankfurt am Main wurde am Samstag der Fünfkampf der Männer entschieden, in dem sich Müller-Gif­

horn den Titel mit 3840 Punkten vor Weinkötz- Köln und Gehmert-Ber-lin sicherte. Den Titel bei den Frauen holte sich Käthe K r a u s - Dresden (352 Punkte) knapp vor Lisa Gelius-München mit 351 Punkten.

Das Feld der Zehnkämpfer schrumpfte dadurch zusammen, daß eine Reihe von Teilnehmern nach den fünf ersten Hebungen am Samstag auf eiste weitere Teilnahme verzichteten, darunter der Köl­ner Weinkötz. Der Titelverteidiger Boinet-Berlin hatte bereits nach der dritten Hebung wegen einer ihn behindernden Fußverletzung ausgegeben. Mil­ler lies im 1500-Meterkauf mit 4:46 die beste Zeit heraus, so daß er zum Schluß überlegener Sieger wurde.

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KV 98 wurde geschlagen Unverdient hohe 4:11-Niederlage des süddeutschen Meisters

Mt einer von keinem Menschen erwarteten Ueberraschung endete der Vorrundenkampf um die Deutsche Rmger-Mannschasts-Meisterschaft zwischen dem Gruppensisger Ost, Krastfportverein 31 Berlin und dem Süddeutschen Meister KV. 95 Stuttgart. Die Stuttgarter, die als hohe Favori­ten in den Kampf gingen, wurden mit 2:5 Sie­gen geschlagen. Es mag für die Stuttgarter nach dieser Niederlage ein Trost sein, daß sie bereits am kommenden Samstag in der Stuttgarter Stadthalle beim Rückkampf beweisen können, daß das Ergebnis zu Unrecht besteht. In der Tat steuerte in Berlin der Hamburger Kampfleiter Huth das Seine dazu bei, um aus klaren Siegen der Stuttgarter Siege für die Berliner Ringer zu machen.

Deutsche Segelflieger fuhren

Die erste Woche des internationalen Segelflug­wettbewerbes, die zu einer Weltbestleistung von Hanna Reitsch, einem österreichischen, einem schweizerischen und einem polnischen Landesrekord

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führte, schloß mit folgender Wertung: 1. Heini Dittmar - Deutschland 986 Punkte; 2. Späte- Deutschland 663 P.; 3. Hanna Reitsch-Deutschland 571 P.; 4. Hofmann-Deutschlcmd 426 P.; 5. Sand- meier-Schweiz 414 P.; 6. Schmidt-Deutschland

353,5 P-; 7. Mhnarski-Polen 318 P.; 8. Bara- dowski-Polen 236,5 Punkten.

Der Fußball-Länderkampf Deutsch­land Schweiz wird 1938 nach dem jetzt veröffentlichten Terminkalender des Schweizeri­schen Verbandes am 6. Februar in Köln statt­finden.

Deutschlands Schwimmer schlugen im Länderkampf Ungarn am Samstag und Sonntag in Berlin mit 23:21 Punkten, nachdem die Ungarn am ersten Tage eine 15:13-Führung her­ausgeholt hatten. Im 400-Meter-Kraul-Schwim- men stellte dabei der junge Berliner Plath mit 4:53,2 Minuten einen neuen deutschen Rekord auf. Die beiden Wasserballspiele wurden von Magyaren mit 3:2 bzw. 5:0 gewonnen.

Der DRL. -Sportlehrer Bartsch- Berlin wird im Monat August an allen box­sportlich wichtigen größeren Oäe» Württembergs Lehrgänge für die Boxvereine bzw. deren Aktive und Uebungsleiter abhalten.

Gustav Eder trat am Samstag in Rotier- dam vor 6000 Zuschauern gegen den Holländer

van Klaveren an. Der Deutsche gestaltete diesen Kampf zu einem neuen großen Erfolg, Klaveren mußte in der achten Runde nach mehreren Nie­derschlägen für die Zeit zu Boden gehen.

ImBraunen Band von Deutschland" am 1. August in München-Riem werden voraus­sichtlich auch einige der besten ausländischen Jockeis in den Sattel steigen.

Die Neuwahlen beim Jnternatio- nalen Eislauf-Kongreß in St. Moritz hatte« das überraschende Ergebnis, daß der Schwede Sal- chow nicht wiedergewählt wurde. Der Holländer van Laer wurde zum neuen Präsidenten gewählt. Vizepräsident ist Clarke-England, Beisitzer sind Kleeberg-Deutschland, Minnich- Ungarn. Fürst- Tschechoslowakei und Carlsen-Norwegen.

Zum Kreisfest des Neckar-Kocher- Kyssises am 17. und 18. Juli sind bereits über 1500 Nennungen eingegangen. Diese Zahl wirb sich noch erhöhen, da die Schützen und Kegler ihre Meldungen noch nicht abgegeben haben.

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Unsere gegenwärtig in Amerika weilenden Rennfahrer Rosemeyer, Caracciola, Delius und Seaman haben am Mittwoch von Neu- hork aus die Heimreise angetreten. Bernd Nosemeyer erhielt kurz vor der Abreise noch eine Nachbildung des als Wanderpreis aus­geschriebenen, fast mannshohen Banderbilt- pokales.

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