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Nr. ISS
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Dienstag, den 13. Juli 1837
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man bei Weg-, Straßen- und ähnliche Bauten sich mit den maßgebenden Stellen wegen der Bepflanzung ins Benehmen setzt, oder daß der einzelne Imker an geeigneter Stelle Samen von Trachtpflanzen, die von der Fachgruppe geliefert werden, aussät. — Nach einem interessanten Bericht über seine Tätigkeit und Erlebnisse in Landsberg a. d. Warthe hielt der Vorsitzende, Hauptlehrer F e g e r t-Martinsmoos zum Schluß einen lehrreichen Vortrag darüber, wie Ableger mit jungen Königinnen zu machen sind, und wie die Heidebienen, die etwa zur Auffüllung der durch die Nosema verursachten Lücken zu uns kommen, zu behandeln sind.
Beim Absturz das Genick gebrochen Baiersbronn. Kreis Freudenstadt, 12. Juli. Samstagvormittag unterhielt sich der im Bergergrund wohnhafte 36jährige verheiratete Glasarbeiter Wilhelm Burkhardt mit seinen Kindern mit Drachensteigenlassen. Dabei ging er auf der vor seiner Wohnung liegenden Wiese rüwärts gegen das dort befindliche Dalkenbächle, bis er mit den Unterschenkeln an dem nur 53 Zentimeter hohen Stützgelände aus Holz der dortigen Brücke anstieß und rückwärts in das Dalkenbächle abstürzte. Bei diesem Sturz brach er das Genick und war sofort tot. Der auf so eigenartige Weise ums Leben gekommene Vater hinterläßt eine Witwe mit vier unmündigen Kindern.
Letzte Nachrichten
Schmetterlings- Schwarme über der Nordsee
Von wandernden Luftmassen aufs Meer geschleppt
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bt. Hamburg, 12. Juli
Die Engländer haben einen neuen Sport erfunden: Schmetterlingsjagden auf hoher See. Aber diesem Sport liegen höchst ernste Befürchtungen zugrunde. Das Jnselreich fürchtet einen Kartoffelkäfer-Einbruch von der französisch-belgischen Festlandküste. Die Ergebnisse der achttägigen Forschungsfahrt, die der Dampfer „Georges Bligh" im Aufträge des Landwirtschafts- Ministeriums unternahm, beweisen nämlich, daß der Luftraum über der Nordsee von Millionen Insekten und Kleinschmetterlingen belebt ist. An den Mastspitzen waren riesige Netze ausgehängt und Drachen wurden hochgelassen. Zahllose Fliegen und Schmetterlinge blieben im hauchdünnen Garn der Netze und in den Fanggläsern hängen. Verhältnismäßig slugunfähige Insekten hatte man, 150 Meilen vom festen Land entfernt, angetroffen. Offenbar haben wandernde Luftmassen die kleinen Tiere auf das Meer hinausgeschleppt. Angesichts der großen Gefahr eines Kartoffelkäfer-Einbruchs von Belgien oder Frankreich her, hat man sich entschlossen, die Schmetterlingsjagden im Kanal und auf der Nordsee in erweitertem Umfange fortzuführen. Auch die britische Handelsflotte soll dafür eingesetzt werden.
Deutscher Küstenslug beendet
Whk (Föhr), 12. Juli
Der deutsche Küstenflug, nach dem Deutschland-Flug das beste luftfportliche Ereignis, ist am Sonntag erfolgreich beendet worden. Von 77 am Freitag 'in Danzig gestarteten Maschinen sind 76 am Ziel im Nordseebad Wyk auf Föhr gelandet. Trotz ungünstiger ^ Witterungsverhältnisse ist kein Personenscha- > den eingetreten — eine überragende > Leistung, die in ganz besonderer Weise > für Mensch und Gerät Zeugnis ablegt. !
Mit iv «üü NM. aus Bierreise
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kk. Berlin, 12. Juli
Ein Geschäftsreisender, der vor kurzem feinen Äusenthalt in Berlin zu einer ausgiebigen Bierreise durch die Neichshaupt- stadt benutzte, mußte hier die betrübliche Erfahrung machen, daß man mit neugewonnenen Freundschaften am Kneiptisch nicht vorsichtig genug sein kann. Zumal, wenn man leichtsinnigerweise auf einer solchen Vergnügungstour Wertpapiere mitnimmt. In einer Kneipe des Berliner Nordens lernte der Kaufmann einen gewissen Gert Reinhardt kennen und bald stand man du auf du. Unterwegs gestand der Reisende seinem neuen „Freund", daß er noch über 300 NM. Bargeld und einen Wertbrief über 10 000 RM. bei sich trage. Man veranstaltete einen feuchtfröhlichen Abend und am anderen Morgen wachte der arglose Geschäfts, reisende in einem ihm völlig unbekannten Lokal auf. Sein „Freund" war verschwunden und mit ihm die Brieftasche. Aber er hatte noch Glück im Unglück: denn aus Grund einer genauen Personalbeschreibung gelang es der Polizei, den Dieb schon in der nächsten Nacht zu verhaften, der glücklicherweise den Wertbrief noch bei sich trug. Von den 300 RM. waren allerdings nur noch 44 RM. übrig geblieben.
Omnibus umgestürzt
Gemünden (Mainfranken), 12. Juli
Ein Omnibus, der 32 Arbeiter zur Arbeitsstätte beförderte, geriet vor der Ortschaft Schaippach in einer Kurve ins Schleudern, stürzte um und überschlug sich. 21 Verletzte wurden ins Bezirkskrankenhaus Gemünden eingeliefert. Zwei von ihnen haben ernstere Verletzungen davongetragen. Zwei weitere Schwerverletzte wurden in das Luitpold-Krankenhaus in Würzburg eingeliesert. Tie übrigen Verletzten konnten nach Anlegung von Notvcrbänden in häusliche Pflege entlassen werden.
3ü Verletzte bei Zribüneneinsturz
Krefeld, 12. Juli.
Beim 52. allgemeinen Schützenfest in Millich ereignete sich ein bedauerlicher Unfall: Eine mit mehreren hundert Zuschauern besetzte Tribüne brach, an'cheinend infolge Ueberlastung, zusammen. Nus den Trümmern wurden etwa 30 Personen geborgen, die sofort dem Krankenhaus zugeführt wurden. Bis auf vier schwerer Verlebte wurden alle übrigen nach Anlegung von Verbänden wie- der entlasten.
Neuschnee im Alt...
Kempten, 12. Juli.
Der Wetterumschlag mit Regen und Sturm hat ein starkes Absinken der Temperaturen gebracht. Das Thermometer zeigte am Montag früh nur 12 Grad Wärme. In den Bergen ist fast bis zur Waldgrenze herab Schnee gefallen. Tie Gipfel zeigen sich von der Zugspitze bis zum Bregenzer Wald in leuchtendem Weiß.
— und 230 Hitzeopfer in USA
Die außergewöhnliche Hitze, die seit fünf Tagen über den westlichen Prärien der Vereinigten Staaten von Nordamerika lastet und sich bis zum Nordatlantik ausdehnt, hat eine hohe Zahl von Todesopfern gefordert. Bisher sind 230 Menschen einem Hitzschlag erlegen. davon allein im Staate Neuyork 48 Personen. Nach den Angaben des Wetterdienstes ist vor Donnerstag mit keiner Erleichterung zu rechnen.
Der Betrat der Neichssestsplele
Heidelberg, 12. Juli
Am 20. Juli tverden im Heidelberger Schloßhof die IV. Reichsfestspiele, für die Reichsminister Dr. Goebbels die Schirmherrschaft übernommen hat, eröffnet. Unter der Sesamtleitung des Intendanten Kuntze-Ber- lin finden in der Zeit vom 20. Juli bis S2. August 34 Aufführungen statt. Dem ständigen Beirat gehören folgende Persönlichkeiten an: Neichsstatthalter«-und Gauleiter- Robert Wagner, Karlsruhe; Ministerpräsident Walter Köhler, Karlsruhe; Landeskulturwalter Adolf Schmid, Karlsruhe; Kreisleiter Seiler, Heidelberg; Oberbürgermeister Dr. Neinhaus, Heidelberg; Präsident Dr. Rainer Schlösser, Berlin, und ein Vertreter des badischen Ministeriums für Kultus und Unterricht.
Mörder eines Mädchens verhaftet
Magdeburg, 12. Juli
Der als Mörder eines elfjährigen Mädchens gesuchte 30jährige Hermann Kretschmer aus Bernburg ist am Montagvormittag sestgenommen worden. Durch die besondere Aufmerksamkeit eines Gendarmeriebeamten aus Niemegk (Oberlausitz) war es möglich, des Mörders auf der Landstraße zwischen Niemegk und Neundorf habhaft zu werden. Kretschmer wurde im Lause des Nachmittags nach Magdeburg übergeführt.
irjahriger im Wald ermordet
Hannover, 12. Juli
In einer Kiefernschonung in der Heide zwischen Bergen bei Celle und Soltau wurde der am 12. Dezember 1920 zu Demmin in Pommern geborene Hans Zimmermann mit zahlreichen Stichverletzungen tot aufgefunden. Zimmermann hatte sich am 26. Juni aus der elterlichen Wohnung in Greifswald entfernt.
26 Autos verbrannten mit der Gämse
LiZendericbt der bl 8. -Presse
^1. Paris, 11. Juli.
In Bordeaux brannte eine Garage völlig nieder, wobei etwa 20 Kraftwagen zerstört wurden. Der Garagenbesitzer konnte nur das nackte Leben retten, indem er sich an einem zusammengedrehten Bettlaken aus dem Fenster ließ. Ein Feuerwehrmann erlitt bei den Löscharbeiten ziemlich schwere Verbrennungen.
Massenbvxkamvs auf dm roten Parteitag
Französische Marxisten
exerzieren in Marseille „Brüderlichkeit"
Paris, 12. Juli.
In der Sonntagabendsitzung des sozialdemokratischen Parteikongresses in Marseille kam es zu einer äußerst „lebhaften" Aussprache über die in Zukunft zu führende allgemeine Politik der Partei. Der zur radikalen Linken gehörende Abgeordnete Pivert behauptete gleich zu Beginn, derKongreß sei betrögen worden. Dieser Vorstoß Piverts wurde von einem großen Teil der Kongreßabgeordneten mit ohrenbetäubendem Beifall ausgenommen. Es kam hierbei, wie das radikalsoziale „Ouvre" bestätigt, zwischen den feindlichen Brüdern der Zweiten Internationale zu Faust kämpfen und an mehreren Stellen des Kongreßsaales glaubte man, einem Massenboxkampf beizuwohnen. Rufe wie „Provokateure", „Saboteure" ertönten allenthalben.
Leon Blum bemühte sich, die Ordnung ^ wieder herzustellen, schrie sich aber am I Mikrophon vergeblich heiser. Er ' forderte die Streitenden immer wieder auf, die Sitzung nicht in einen allgemeinen Skandal ausarten zu lasten. Nach langem Hin und Her kehrte schließlich die Ruhe im Kongreß- Saal wieder ein, und nach kurzen Worten des Postministers Lebas ergriff Vincent. Auriol das Wort, um seine Finanzpolitik zu verteidigen. Vincent-Auriol bezeichnet? am Schluß seiner Rede die Finanzmaßnahmen Bonnets als notwendig und unerläßlich. Seine Ausführungen wurden, abgesehen von ! Zwischenrufen, mit Beifall ausgenommen. , Die Aussprache wird heute fortgesetzt.
Handel und Berkehr
SKkvelnezlVWenzahlung am 3. Gept.
Nach einem Runderlaß des Reichsernährungsministers wird am 3. September die übliche Zwischenzählung für Schweine durchgeführt.
Oberschwäbische Elektrizitätswerke, Bibcrach an der Ritz. Nach dem Jahresbericht der OEW. be- trug der Gesamtumsatz an Strom im Jahre 1936 253,0 Millionen Kilowattstunden gegen 236,8 Millionen Kilowattstunden im Vorjahre, das entspricht einer Steigerung von 6,8 Prozent im Berichtsjahr. Der Gesamtbedarf konnte mit 190,6 Millionen Kilowattstunden durch Eisenerzeugung und mit 62,4 Millionen Kilowattstunden durch ! Bezug von fremdm Werken gedeckt werden. Die ' Ergebnisrechnung auf 31. Dezember 1936 weist den Ertrag auS dem Stromverkauf mit 11,69 Millionen Reichsmark (Vorjahr 11,33 Mill. RM.) ; auf. Am Schluß des Geschäftsjahres betrug die Zahl der an das Stromnetz angeschlossenen Ge- . ikeinden 650. Durch Neuanfchlüsfe und durch Orts- ' netzkäufe vermehrte sich die Zahl der Kleinabneh- meranschlüsse um 2490 auf 109 150. Weiter wur- ^ den im Berichtsjahr 34 Großabnehmer neu gewonnen.
Ravcnsburger Diehmarkt vom 10. Juli. Zufuhr 11 Farren, 8 ältere Ochsen, 10 Arbeitsochsen,
5 junge Kühe, 9 ältere Kühe, 4 Kälberkühe, i 2 Magerkühe, 2 Milchkühe, 3 trächtige Kühe, j 80 hochträchtige Kalbeln, 17 fühlbar trächtige ! Kalbeln, 51 Anstellrinder 6 bis 12 Monate, 8 An- ' stellrinder 12 bis 18 Monate. Verkauft wurden
6 Farren, 4 ältere Ochsen, 5 Arbeitsochsen, 5 junge Kühe, 4 ältere Kühe, 2 Kälberkühe, 1 trächtige Kuh, 17 hochträchtige Kalbeln, 8 fühlbar trächtige Kalbeln, 28 Anstellrinder 6 bis 12 Monate.
4 Anstellrinder 12 bis 18 Monate. Preise: ältere Ochsen 480 bis 550, Arbeitsochsen 380 bis 500, Kälberkühe 400 bis 490, trächtige Kühe 440, hochträchtige Kalbeln 400 bis 500, fühlbar trächtige Kalbeln 850 bis 400, Anstellrinder 6 bis 12 Mo- nate 100 bis 170, Anstellrinder 12 bis 18 Monate 180 bis 230 RM. Schlachtvieh wurde zu den fest- : gesetzten Preisen gehandelt. Der Handel war - ruhig.
Ravensburger Schweinemarkt dom 10. Juli.
Zufuhr 432 Ferkel, verkauft 420 Stück. Preise pro Stück 17 bis 24 RM. Der Handel war lebhaft. I
Güglinger Schweinemarkt vom 10. Juli. Zufuhr 98 Milchschweine, 20 Läufer. Verkauft wurden 85 Milchschweine und 8 Läuferschweine. Preise für Milchschweine 28 bis 40, für Läufer 72 bis 95 RM. je Paar,
Gestorben: Ehr. Jaus, 75 Jahre, Calw.
Voraussichtlich« Witterung für Württemberg, Baden und Hohenzollern bis Mittwoch: Nicht ganz beständig, zeitweise bewölkt, vereinzelte Niederschläge.
Druck und Verlag des „Gesellschafters":
E. W. Zaiser. Inh. Karl Zaiser, Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschließlich der Anzeigen: H. Eötz, Nagold (erkrankt), Stellv. Karl Zaiser. D. A. VI. 37: 2K88.
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