Nr. 188
Montag» 12. Juli 1937
111. Jahrgang
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An Treue zum Führer lassen wir uns nicht übertreffen
Höhepunkt der NS-Kampfspiele der SA:
Der große Führer-Appell auf der Adolf Hitler-Kampfbahn — Jedes Jahr ein SA-Führertreffen
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As. Stuttgart, 11. Juli
Als Höhepunkt der NS.-Kampfspiele der SA. im Bereich der SA.-Gruppe Süwest fand am Samstagabend in der Adolf-Hitler- Kampfbahn der große Führer-Appell statt, zu dem über 8000 SA.-Führer aus der Gruppe Südwest angetreten waren.
Die Nacht ist hereingebrochen. Regenschauer prasseln nieder aus die Zeltstadt und die Tausende von SA.-Männern und SA.-FÜH- rern, die zum Einmarsch in die Kampfbahn bereitstehen. Kurz vor Beginn dies«: gewaltigen Kundgebung stehen die SA.-Führer in zehn Marschsäulen ausgerichtet aus dem weiten Feld. Tie Fackeln werden entzündet und ein mächtiger Feuerkranz loht rings um das große Rund: Die Fackeln von 11 000 Männern, die oben in den höchsten Zuschauerrängen Aufstellung genommen haben. Um die Marschsäulen herum lodern die Flammen, schlagen aus den Pylonen und leuchten weithin in die tiefdunkle Nacht. Hoch über der Feierstätte aber steht das Zeichen der SA. in silbernem Licht.
Dann marschierten die Standarten ein. Vom Scheinwerferlicht umflutet, tragen die 17 Männer das rote Tuch mit dem Hakenkreuz bis dicht vor die Zuschauerränge und nehmen auf einem erhöhten Podium Aufstellung. Hell klingt aus Tausenden von Kehlen das Gruppenlied, das von dem Musik- und Spielmannszug der Standarte „Feldherrnhalle" begleitet wird. In einer Reihe stehen sie, die Standarten der Gruppe Südwest, neben ihnen brennen die Fackeln der SA.-Führer, sie umschließt der Flammenring rings um das Stadion, und um sie wehen die Fahnen, die dunkel vor dem schwarzen Himmel stehen. Ein Bild, das mit Worten nicht zu beschreiben ist, gewaltig und einmalig, das jeden in seinen Bann reißt.
Die Feier beginnt mit dem von SA.- Standartenführer Gerhard Schumann gedichteten Prolog „Im reinen Leib ern reiner Geist". Dann betritt der Gruv-
penführer das Rednerpult. Er eröffnet den zweiten SA.-Führer-Appell der Gruppe Südwest mit einem Gruß an die Führer und Männer der Gruppe und die Gäste. Mit besonderer Herzlichkeit begrüßt er den als Stellvertreter von SA. - Obergruppenführer Göring zum Führer-Appell gekommenen Chef- Adjutanten Oberst Bodenschatz.
Oberbürgermeister Dr. Strölin sprach seine Freude darüber aus, daß die NS.- Kampfspiele der SA.-Gruppe Südwest zu einem dauernden Bestandteil des sportlichen Lebens in Stuttgart werden sollen. Nach einem Glückwunsch an den Cannstatter Sturm 12/119 für seine hervorragenden Leistungen betonte Oberbürgermeister Dr. Strölin die enge Verbundenheit Stuttgarts mit der SA. Um dieser auch nach außen hin Ausdruck zu geben, habe er sich im Einvernehmen mit dem Gauleiter entschlossen, mit dem heutigen Tage dem Marienplatz den Namen „Platz der SA." zu geben.
Sodann überbrachte als Vertreter von Generaloberst Hermann Göring Oberst Bodenschatz den Kameraden von der SA.-Gruppe Südwest die herzlichen Grüße ihres alten Kampfgenossen. Generaloberst Göring bedauert außerordentlich, heute nicht persönlich unter seinen Kameraden in der Adols-Hitler-Kampsbahn weilen zu können. Wie sehr er sich mit der SA. verbunden fühlt, darüber braucht man nicht viel Worte zu verlieren. Er hat für die Schwierigkeiten und Nöte der SA. stets volles Verständnis und wird für ihre Belange jederzeit mit seiner ganzen Kraft eintreten.
Stürmisch begrüßt betrat hierauf SA.- Gruppensührer Mergenthaler die Rednertribüne: „In dieser Abendstunde, wo die Fackeln und die Feuer zum Himmel lodern, geht unsere Erinnerung zurück in jene Tage, da ein unbekannter Frontsoldat in seinem Glauben an Deutschland das Schicksal des deutschen Volkes in die Hand nahm, und wir ermessen in dieser Feierstunde den schweren Weg aus jener Frühzeit der Bewegung über das gewaltige und tragische Geschehen am 9. November 1923 an, der Feldherrnhalle bis
zu jenem Lage oes Sieges am 30. Januar 1933, wo die siegreichen braunen Kolonnen durch das Brandenburger Tor marschierten, lieber den weltanschaulichen Kampf und über die politische Schulung hinaus braucht eine Organisation wie die SA. noch eine besondere Ausgabe, die dem Wesen der SA. angepaßt ist. Dieses Wesen der SA. ist bestimmt durch eine soldatische Grundhaltung, und die neue Aufgabe der SA. muß dieser soldatischen Grundhaltung Rechnung tragen; sie liegt in der körperlichen und seelischen Wehrhaftmach u n g des Volkes auf der Grundlage der nationaliorialistisch-"i Weltanschauung. Die unglaublichen Leistungen der alten Armee im großen Krieg waren letzten Endes nur vergeblich wegen der mangelnden seelischen und charakterlichen Borbereitung des deutschen Volkes. Die letzte Probe hatte Deutschland nicht im August 1914, sondern im November 1918 zu bestehen und niemals mehr wollen wir einen solchen Niederbruch erleben.
Wenn wir vom ewigen Deutschland sprechen, dann ist das keine Vermessenheit, sondern dieses Wort ist uns eine ungeheure Ver- Pflichtung. Nur ein an Leib und Seele kerngesundes Volk wird den Lebenskampf bestehen können. Die SA. und die anderen Kampfverbäside der Partei haben der Wehrmacht körperlich und geistig geschulte und charakterlich erzogene Männer zuzuführen, die restlos durchdrungen sind von der Weltanschauung des Nationalsozialismus und damit sind die Kampfverbände im weitesten Sinne eingegliedert in die Wehrhaftmachung des deutschen Volkes. Hinein in diese großen Zusammenhänge stellen wir auch unsere Arbeit im Rahmen der Nationalsozialistischen Kampfspiele. Dieses werdende neue deutsche Olympia wird ein Markstein sein aus dem Wege der SA. Wir wollen mit hinausnehmen jene echte Kameradschaft, die uns in der Kampfzeit verbunden hat."
SA.°Brigadesührer Köhler hob in seiner Ansprackie hervor, wie sckiwer es Deutschland in seiner langen Geschichte gehabt hat. „In
den langen Jahren des Krieges unv in ver furchtbaren Nachkriegszeit haben wir gelernt, daß es nicht nur wichtig ist, eines Tage- unser Leben für unser Vaterland einzusetzen, sondern daß wir auch rechtzeitig überdenken müssen, was zu unseren Lebzeiten zu geschehen hat. So find wir politische Soldaten geworden. Diese politischen Soldaten des Führers zu sein, wird Aufgabe der SA. bleiben, solange es ein nationalsozialistisches Deutschland gibt" (Beifall). Brigadesührer Köhler schloß seine Ausführungen unter dem lebhaften Beifall der Zehntausend« mit dem Wunsch, daß der alte Kampfgeist der SA. immer der gleiche bleiben möge.
Dann wandte sich der Führer der SA.- Gruppe Südwest, Gruppenführer Lud in, nochmals an seine 8410 zum Appell angetretenen SA.-Führer. „Zum zweitenmal hat sich nun die Gruppe zu einem Führer-Appell versammelt und auf die Frage, ob die für die Teilnehmer aufzubringenden Opfer an Zeit und Geld verantwortet werden könnten, kann es nur eine Antwort geben: Jawohl, es ist notwendig, daß wir von Zeit zu Zeit Zusammenkommen und uns in die Augen sehen, um seststellen zu können, daß wir die Alten geblieben sind.
Wie in den vergangenen Zeiten des Kampfes, so werden wir auch in aller Zukunst zusammenbleiben. Um eines solchen kameradschaftlichen Erlebnisses willen hat die SA. noch niemals Opfer und Mühen gescheut. So werden wir, die Führer von der SA.-Grupp« Süwest, angefangen vom letzten Scharführer auf der Schwäbischen Alb, bis herauf zum Gruppenführer, alljährlich einmal Zusammenkommen.
Was hier steht, ist echte Volksgemeinschaft, echter, erprobter und erlebter Nationalsozialismus. An Treue zum Führer und an Hingabe an unser Volk lassen wir uns von niemand übertres- f e n. Tie SA.-Gruppe Südwest steht. Sie marschiert für den Führer in der Zukunft, wie in der Vergangenheit."
Der Beifall ist verrauscht. Die Lieder der Nation stürmen zum Himmel, von Lausen- den aus innerstem Herzen gesungen. Dann marschieren die Standarten wieder zurück, umglänzt vom weißen Licht, die SA.-Führer -and die Männer kehren in die Zeltstadt zurück.
Leiierslkdilnisrseball von lilomkerg selireitk! Iiinter 6er Tribüne 6er bestniese i!ie brvnt cker 8^1. Stanckurte beliltierrnkuile ub. 1L>aIz)
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Zwischenfälle wachsen sich zur Krise aus
Japan sendet Truppenverstiirknng nach Nordchina — Reue Kämpfe bei Peiping
c§. London, 11. Juli.
Die Zwischenfälle in Nordchina zwischen japanischen und chinesischen Truppen sind trotz mehrfacher Waffenstillstands - Vereinbarungen zu einer regelrechten politischen Krise ausgewachsen. Tie Loslö» su n g der in die Kämpfe verwickelten chinesischen und japanischen Truppenteile von einander ist nicht gelungen, so daß sich immer wieder neue Kämpfe eniwickelten, wobei vor allem die Zahl der von den Japanern eingesetzten Tanks und Geschütze besonders ausfällig ist. Ja- Pan und China haben Verstärkungen Marsch gesetzt. Nach japanischen Duellen sind auf chinesischer Seite vier Divisionen und biege; amtenLuftstreitkräftemo- bilisiert worden, um einen chinesischen Vorstoß auf Tientsin durchzuführen. Die Eisenbahnlinie Peiping—Mulden wurde unterbrochen.
Peiping selbst ist von der Außenwelt abgeschnitten. Alle Stadttore sind geschlossen und von staatlichen Besatzungen beivacht. An allen wichtigen Derkehrspunkten wurden mit Sandsäcken Maschinengewehrnestcr errichtet. In Tokio besteht wenig Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Konflikts. Am Sonntag fand eine von der gesamten Bevölkerung mit größter Spannung erwartete Sondersitzung des japanischen Kabinetts statt, deren Ergebnis der Beschluß war, Truppenverstärkungen nach Nord- China in entsenden. Zur gleichen Zcit war