Seite 2 — Nr. 149
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Donnerstag, den 1. Juli 1937
dvgeklagt war und am Mittwoch vor dem Sondergericht in Dortmund stand. Die Zeu- genvernehmung ergab einwandfrei, daß Pieper am 23. März 1936, wenige Tage vor der letzten Reichstagswahl, bei einem Besuch im katholischen Krankenhaus in Iserlohn zu Kranken und anwesenden Besuchern in bezug auf die bevorstehende Wahl gesagt hat: „Sie bekom- rmm da einen Zettel mit einem kleinen Kreis darinnen. In diesen Kreis können Sie hin- ettkschreiben: Koche mit Gas! oder: Mit Gott für König und Vaterland!" Weiter empfahl er den Kranken und Besuchern, bei der Abstimmung an die — wegen Sittlichkeitsverbrechens! — in den Gefängnissen fitzenden Ordensangehörigen und Geistlichen zu denken. Der Angeklagte versuchte vor Gericht diese unverantwortliche Wahlbeeinslussung, bei der es im wesentlichen um die Befreiung des Rheinlandes ging, als einen wenn auch unangebrachten „Scherz" hinzustellen.
Das Gericht zeigte so wenig wie das ganze deutsche Volk für diese „Scherze" des Hetzpfarrers kein Verständnis, da sie ja doch nur den Zweck hatten, zur Abgabe ungültiger Stimmen aufzufordern, und erkannte dem Antrag des Staatsanwaltes entsprechend aus sechs Monate Gefängnis, für die aber auf Grund des Nmnestiegesetzes eine dreijährige Bewährungsfrist gewährt wurde.
Restlose Erfassung der KüchenaSWe
Hilgenfeldt
führt das Ernährungshilfswerk durch X Berlin. 30. Juni
Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Göring, hat den Leiter der NS.-Volkswohlfahrt, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, zum Reichsbeauftragten für die Erfassung und Verwertung der Küchen- und Nahrungs- mittelabsälle bestellt. Die NSV. hat den Auftrag, die in den deutschen Haushaltungen, gewerblichen und industriellen Betrieben bislang nicht verwerteten Küchen- und Nahrungsmittelabfälle Planmäßig zu erfassen, einzusammeln und zur Schweinemast zu verwerten. Die erforderlichen Maßnahmen werden in allen deutschen Gemeinden beschleunigt durchgeführt, nachdem die inzwischen angestellten Praktischen Versuche zu einem gewissen Abschluß gekommen sind. Die allgemeine und restlose Erfassung der Küchen- und Nahrung s- mittelabsälle wird nicht mehr lange auf sich warten lassen und damit das Ziel der zusätzlichen Mast von einer Million Schweinen jährlich aus bisher nicht verwerteten Abfällen erreicht werden.
FoMfche Kurznachrichten
Der Führer besuchte
Mittwoch vormittag die Ausstellung französischer Kunst der Gegenwart in Berlin in Begleitung des französischen Botschafters Francois Poncet, der dem Führer die Erklärungen gab.
Adolf Hitlers „Mein Kampf"
hat nunmehr eine Auflagenhöhe von 3 Millionen Stück erreicht.
„Arbeiter und Student"
war das Zeichen, unter dem der Abschluß der 200-Iahrfeiern der Göttinger Universität stand. In einer Kundgebung der NSDAP, in der großen Maschinenhalle des Reichsbahnausbesserungswerkes sprach Reichsminister und Gauleiter Rust zu Werkscharen und Studenten: „Deutschland wird nicht vergehen, weil wir alle Kameraden sind und bleiben!"
Ein neues Handelsabkommen
zwischen dem Deutschen Reich und Niederländisch- Jndien wurde für drei Jahre abgeschlossen. Es sieht eine Reihe weiterer Zollermäßigungen und eine erweiterte Einfuhr deutscher Waren nach Niederländisch-Jndien vor.
Die Zuständigkeit
der Landesbürgschaftsausfchüfse
ist erweitert worden: Sie können künftig auch über Anträge auf Uebernahme von Reichsbürgschaften entscheiden, die bis zu 10 Wohnungen oder 10 Einfamilienhäuser (bisher 4) umfassen.
Dem Führer drahteten
vom Reichskriegertag in Kassel Generalfeldmarschall von Mackensen, Reichsführer ff Himmler und Bundesführer Oberst a. D. Reinhardt gemeinsam: „Dem Führer des deutschen Volkes, dem Wiederhersteller deutscher Ehr und Wehr senden ehrerbietigsten Soldaten- grüß die am 7. Reichskriegertag in Kassel vom Deutschen Reichskriegerbund aufmarschierten 100 000 Frontkämpfer und gedienten Soldaten gemeinsam mit Abordnungen der Wehrmacht und Partei. Ob alt oder jung, all unser Wirken gilt Deutschland und seinem Führer."
Statt der Abstammungsurkunden können Verlobte, die Antrag aus Bewilligung eines Ehestandsdarlehens stellen, eine Urkunde des Standesbeamten, bei dem sie das Aufgebot beantragt haben, beibringen, in der auf Grund der Geburts. und Heiratsurkunden dis Religion der Eltern der Verlobten angegeben und weiter bestätigt wird, daß Tatsachen, die für einen jüdischen Einschlag bei den Großeltern sprechen, nicht bekannt geworden sind.
Die Oslo-Erleichterungen
werden von Belgien ab 1. Juli auch auf deut-
sch« Waren angewender.
Einer Fabrik 17000 Arbeiter bavongelaufe«
Völlige Desorganisation der Sowjetindustrie — Ueberall Massenverhaftungen
lligsuberlodt cker ll8-?rs»»e op. Warschau, 30. Juni.
Nach Mitteilungen der Sowjetpresse wurden in der Autoindustrie, der chemischen und elektrotechnischen Industrie Massenverhaftungen von Angestellten und Arbeitern durchgeführt. Dabei wird u. a. behauptet, daß z. B. die Autofabriken in Leningrad, Jaroslaw und Gorki „durch Planmäßige Sabotage desorganisiert" seien. So berichtet „Sa Jndustrialisaziju", das Organ des Schwerindustrie-Kommissariats, daß in Gorki im Jahre 1936 von insgesamt 34 700 Arbeitern 12000 ihre Arbeitsstelle verlassen haben. Im Jahre 1937 sind bis zum 1. Juni weitere 5000 Arbeiter der dortigen Autofabrik davongelaufen. An dieser Arbeiter-Massenflucht sind nach Ansicht dieses amtlichen Blattes nicht etwa die fehlenden Arbeiterwohnungen und die miserable Bezahlung schuld, sondern eine „von Sowjetfeinden entfaltete Propagandatätigkeit".
In weiten Gebieten der Sowjetunion macht die Einb ringung der Ernte größte Schwierigkeiten und ist zum Teil völlig unmöglich. Die „Prawda" beklagt sich in einem Artikel darüber, daß für 80 000 Mähdrescher und Hunderttausende von Traktoren und Kraftwagen der Betriebsstoff fehle. Größtenteils fei die Ablieferung der bereitgestellten Betriebsstoffe von den Maschinen- und Traktorenstationen sabotiert worden, obwohl diese ihrerseits behaupten, von der Erdölindustrie nicht beliefert worden zu sein. Jedenfalls, so schreibt „Prawda" weiter, stehe fest, daß im Gebiet Odessa nur 20 Prozent der erforderlichen Betriebsstoffe vorhanden seien. Andere Gebiete wie Kasakstan, Tscheljabinsk und Astrachan hätten überhaupt noch keine Betriebsstoffe erhalten.
Wie die „Pat" aus Moskau meldet, sind von dem obersten Kriegsgericht der Sowjetunion in Chabarowsk 37 Angestellte der fernöstlichen Eisenbahn wegen „Trotzkismus, Spionage zugunsten Japans und Sabotage" zum Tode durch Erschießen verurteilt worden. Das Urteil wurde unverzüglich vollstreckt. Die „Pat" weist daraus hin, daß im Verlaufe d,' letzten Monats im Fernen Osten unter gleichen Bezichtigungen 131 Personen erschossen worden sind. Die offizielle Sowjetagentur hat bisher über derartige Prozesse im Fernen Osten keinerlei Berichte veröffentlicht.
MeiÄMelWiiel ln Moskau
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rp. Warschau, 1. Juli
Die wachsende Lebensmittelnot in Moskau und in Leningrad hat die Sowjetbonzen zu einem neuen Aus- beutungsfeldzug gegen das bisher schon völlig erschöpfte Bauerntum veranlaßt. Nach einer amtlichen Mitteilung ordnet der Rat der Volkskommissare von Weißrußland aus Befehl des Kreml an, daß die Konsum-Gesellschaften sofort und unter Aufwendung der „geeignet erscheinenden Maßnahmen" die Bauern zum Verkauf ihrer Restbestände an alten Kartoffeln der vorjährigen Ernte aufzufordern haben. Die Bezahlung soll durch Jndustrieware erfolgen, wobei als „Gegenleistung" u. a. Grammophone und Schallplatten angeboten werden (!!). In Moskau scheint man also der Auffassung zu sein, die ausgehungerten Bauern ausgerechnet mit Musik „sättigen" zu können.
Gleichzeitig gab die weißrussische Zentrale für Viehzucht ihren sämtlichen Bezirksstellen den Befehl, festzustellen, wieviel schlachtbares Vieh auf den Staatsgütern und in den Kollektivwirtschaften noch vorhanden ist. Die Zählung soll schleunigst und „radikal" durchgeführt werden. In der — amtlichen! — Begründung dieser Maßnahmen heißt es. daß m Moskau und Leningrad „ernster Lebensmittelmangel" herrsche, und daher Kartoffeln und Schlachtvieh „so schnell wie möglich" geliefert werden müssen. Ein aufschlußreiches Dokument über die wahren Zustände im Sowjetparadies!
Amte aus aller Wett in Berlin
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kk. Berlin, 1. Juli
Vom 21. bis 24. August findet in Berlin der Dritte internationale Kongreß für das ärztliche Fortbildungswesen statt, zu dem Aerzte aus aller Welt erwartet werden. Die Tagung wird am 21. August mit einem Vortrag des Neichsärzteführers Dr. Wagner über „Die Stellung des Arztes im neuen Deutschland" eröffnet. Ferner stehen Vorträge und Berichte von Aerzten aller beteiligten Länder auf dem Programm. Für den Abend ist ein Empfang der Reichsregierung vorgesehen. Am 22. August werden Ausflüge zur Aerzteführerschule Mltrehse, zum Deutschen Hvaienemuseum und zum Rudolf-Heß-Kran-
, kenhaus in'Dresden, in die Schorfheide und ! zum Schifshebewerk Peterfinow, sowie nach i Potsdam und nach Wannsee unternommen. ! Der 23. August ist für weitere Sitzungen ! Vorbehalten. Am 24. August werden deutsche ! und ausländische Referenten über „Die Be- ! kämpfung des Krebses" sprechen. Den Ab- i schloß bildet ein Bunter Abend beim Neichs- ! ärzteführer.
! Im Anschluß an den Kongreß wird allen ^ Teilnehmern Gelegenheit geboten, die Einrichtungen des neuen Deutschlands, wie Besichtigungen von Arbeitslagern, sowie Einrichtungen der DAF. und der NS.-Volks- wohlfahrt kennen zu lernen. Eine ärztliche Studienfahrt durch die Städte Aachen, Köln, Bonn, Wiesbaden, Homburg, Naumburg, Frankfurt a. M-, Darmstadt, Heidel- ! berg, Baden-Baden, Nürnberg, Regensburg. München und Garmisch-Partenkirchen ist vorgesehen.
ErntenoiWe -es ArSeits-ienlles
X Berlin, 30. Juni.
Reichsarbeitsführer Hierl hat auf Veranlassung des Beauftragten für den Vier- ! jahresplan Göring angeordnet: Die zur Zeit i im Reichsarbeitsdienst eingezogenen Arbeits- ! dienstpflichtigen einschließlich der Wehrmacht- ! freiwilligen, die als Bauernsöhne und Land- j arbeiter aus der Landwirtschaft stammen, j sind von jetzt ab bis zur vollendeten ! Einbringung der Ernte zu beur- ! lauben. Die Beurlaubten sind im Einver- ^ nehmen mit den Kreisbauernführern mög- j lichst an jene Stellen zu lenken, die vom son- j stigen Erntenoteinsatz des Reichsarbeitsdien- j stes nicht erfaßt werden können. Die Beur- j laubung erfolgt ohne Gebühren. Die tarif- ! inäßige Entlohnung ist durch den ^ B e t r i e b s f ü h r e r an den Beurlaubten zu leisten. Die Beurlaubten haben zum Schluß jeder Woche eine von der Ortspolizeibehörde bestätigte schriftliche Meldung über ihren Aufenthalt an der angenommenen Arbeitsstelle an ihre Reichsarbeits-Dienststelle zu senden.
Württemberg ! MrlttmbergsBklriedssMl Wen»
! Gauwalter Schulz sprach über die Betrieüsfport- ! gemeinschasten der DAF.
z Stuttgart, 30. Juni
! Am gleichen Tage, an dem der Führer der ^ Deutschen Arbeitsfront, Dr. L e y. die Be- i triebssportgemeinschaften für das gesamte
> Reich verkündete, wurden durch den Gau- : Walter der DAF., Pg. Schulz, die Be- ^ triebssportgemeinschaften für Württemberg j in der Werksanlage der Elektron- ^ Metall in Bad Cannstatt im Rahmen ! einer Betriebssportkundgebung aufgestellt.
> Nach einem Marsch der Betriebskapelle be- j grüßte Betriebsobmann Gaub den Gau- ! Walter der DAF., Pg. Schulz, der darauf ^ das Wort ergriff. Er erinnerte an die am j 16. Dezember 1936 vom Reichssportführer j von Tschammer und Osten im Einverneh- § men mit Dr. Ley erlassene Verordnung, die ! durch Unterstellung aller bisherigen und der : noch neu zu gründenden Betriebssportein- ! richtungen unter das Sportamt der NS.-
Gemeinschaft „Kraft durch Freude" für die- : ses Amt eine wesentliche Ausgabenerweite- , rung bedeutet.
^ Mit dieser Verordnung, so betonte der ! Gauwalter, ist ein bedeutsamer Schritt zur - Durchführung des Programmpunktes 21 der j NSDAP, getan worden. Weiter stellte er fest, daß Württemberg auf dem Gebiete des Betriebssportes allen anderen Gauen voraus ist. In vielen Fällen sind Turn- und Sportvereine aus württembergischen Betrieben hervorgegangen, die auf sportlichem Gebiete führend geworden sind. Nunmehr gilt es. außerhalb dieser Vereine die bestehenden betrieblichen Sportabteilungen in einen vorgani- satorischen Rahmen einzufügen, um ihnen damit auf dem Boden der Betriebsgemeinschaft eine einheitliche Zielsetzung zu geben. Diesen Rahmen bildet aber die Deutsche Arbeitsfront bzw. die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude".
Es ist daran gedacht, jährlich einmal auf den Sportplätzen der DAF. einen Leistungswettkampf der Betriebssportgemeinschaften zu veranstalten, und es ist zu erwarten, daß aus diesen Leistungswettbewerben eine große Anzahl guter Sportsleute hervorgehen. Bei der Verleihung der Leistungsabzeichen an die Betriebe für vorbildliche Förderung der Volksgesundheit und der Bestrebungen von „Kraft durch Freude" wird künftig die Einrichtung von Betriebssportgemeinschaften als notwendige Voraussetzung zu gelten haben.
Die AnbeslmlwIstM meldet
Die Luftnachrichtentruppe stellt im Frühjahr 1938 wieder Freiwillige ein. Meldungen aus Süddeutschland find zu richten an: Annahmestelle Luftnachrichten - Ersatzabteilung Augsburg-Pfersee, Meldeschluß IS. 8. 1937.
In Feuerbach fuhr ein 42 Jahre alter Mann mit seinem Lastkraftwagen von der Hohen Wart auf einem verbotenen und steil abfallenden
Waldweg nach dem Feuerbacher Tal. Infolge Versagens der Bremsen kam der Wagen in rasche Fahrt. Ein 55 Jahre alter Beifahrer wurde aus dem Auto geschleudert und tödlich verletzt. Der Lenker, der in Haft genommen wurde, und zw« weitere mitfahrende Personen kamen mit leichteren Verletzungen davon.
In der Stuttgarter Markthalle ist am Montag der Handwagen eines Großhändlers mit vier Zentner Kartoffeln entwendet worden. Der Dieb konnte bis jetzt noch nicht sesigeMlt werden.
Neber 8000 Wettkämpfer haben ihre Meldungen für die NS.-Kampfspiele der SA.» Gruppe Südwest vom 9, bis 11. Juli abgegeben. Die Mehrzahl der Teilnehmer stellt die SA,, dock, sind auch HI,. NSKK., NSFK., Wehrmacht, städti- sehe Vollzugspolizei, Schutzpolizei, PL,, die Werk, scharen und der Neichsarbeitsdienst mit großen Aufgeboten vertreten.
CoimrmsOullmgslager für Lehrer
Wangen im Allgäu, 30. Juni. Das erste diesjährige Sommerschulungslager fürLehrer wird vom 29. Juli bis 11. Aug. durchgeführt werden. In ihm werden etwa 160 Erzieher vereint sein. In der Zeit vom 12. bis 22. August wird dann das zweite Schulungslager stattfinden, das 190 Erzieher ersaßt. Ein drittes Schulungslager wird vom 25. August bis 4. Sept. mit 180 Teilnehmern durchgesührt werden. Außer diesen Schulungslagern in Wangen werden auch in Kißlegg Schulungslager für Erzieher im Lause des Sommers insgesamt 280 Teilnehmer erfassen. In Jsny wirb auch ein Frauenlager mit drei Lehrkursen durchgeführt werden, in dem 370 Lehrerinnen geschult werden.
Ulm, 30. Juni. (Ei n e Ri e s e n s ch l a n g e.) Daß in Württemberg Schlangen von außerordentlicher Größe Vorkommen, hatte ein Tierkenner festzustellen dieser Tage Gelegenheit. Er berichtet darüber in der „Heilbronner Morgenpost" u. a.: In einem tief eingeschnittenen, auf einer Seite mit Gebüsch bewachsenen Hohlweg (im Heilbronner Gewand „Stahlbühl", Anmerkung der Schriftleitung) wurde ich unversehens durch ein raschelndes Geräusch aufgeschreckt. Eine große, zum mindesten IVe Meter lange und dieser Länge auch entsprechend dicke Schlange kroch in raschen Windungen über den Weg und verschwand in dem Dickicht. In der ersten Ueberraschung glaubte ich, in Anbetracht der außergewöhnlichen Größe des Reptils, ein aus irgend einem Aquarium oder einer Menagerie entwichenes Tier vor mir zu haben. Doch war dies der Färbung nach — es war dunkel schieferfarbig — ausgeschlossen, und so mußte ich annehmen, daß es doch eine einheimische Schlange, vielleicht die schwarze Natter, war, fehlten ihr doch die für eine Ringelnatter charakteristischen gelben Flecken am Hinterkopfe, ebenso das die Kreuzotter bezeichnende Zickzackband auf dem Rücken.
Am Dienstag beging Professor Walter Klein, öer Direktor der Staatlichen Höheren Fachschule und des Forschungs-Institutes in Schwäbisch- Gmünd, seinen 60. Geburtstag.
Bei einem Ausflug stürzte das Kind einer Wib- linger Familie in Kempten aus dem Zug. Das sechs Jahre alte Kind starb im Krankenhaus zu Kempten.
Als in Blitzenreute, Kreis Ravensburg, ein Pferd zur Schmiede geführt werden sollte, scheute das Tier plötzlich und sprang in einen Kraftwagen. Das Fahrzeug ging über das am Boden liegende Tier hinweg und fuhr ihm einen Fuß ab, so daß es sofort getötet werden mußte.
Zum Nachfolger des verstorbenen Chefarztes des Kreiskrankenhauses Tettnang, Dr. med. Futter er, wurde Dr. med Wilfried Hole aus Stuttgart bestimmt.
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Das alte Leonberger Kinderfest am kommenden Samstag, zu dem schon immer Leonberger aus allen Gegenden wieder einmal in ihr Heimatstädtchen zurückgekehrt sind, soll dieses Jahr mit Unterstützung der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" zu einem richtigen Heimat tag ausgebaut werden.
Am Donnerstagnachmittag schlug der Blitz in die Scheune des Landwirts Andreas Vöh- ringer in Wittlingen, Kreis Urach. Im Nu stand die Scheuer in Flammen, die auf das angebaute Wohnhaus Übergriffen. Beide Gebäude brannten bis auf die Grundmauer nieder; das Vieh konnte gerettet werden.
Der 61jährige Taglöhner Ludwig Mattes in Frommern, Kr. Balingen, stürzte von einem Heuwagen herab. Dabei brach er daS Rückgrat. Mattes starb bald darauf.