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HanSjörg liegt lang hinaestreckt neben der Brmmgcscheckten, die wiederkSuend im weichen Stroh liegt, und Pfeift übermütig in deren Ohren. Den Takt zu seinem Lied« klopft er mit seiner Ha» selnußgerte an seine Stiefelschäfte. Ganz vertieft ist HanSjörg in sein Liedchen, und die Braun- gescheckte wackelt ab und zu mit den Ohren, alb sei'8 ihr gar nicht recht, daß sie Tischmufik hat.
Da lacht Margret noch einmal. Und HanSjörg springt aus und reißt die Tür« bald auS den Angeln. „Margret! Meine Margret!' Und schon drückt er sie, daß Margret der Atem vergeht. „Bist endlich da, mein Mädel? Lange hast mich warten lassen, du!' Und wieder drückt er sie, daß sie sich energisch frei macht. „Aber nun geb ich dich nicht wieder her, und wenn du tausendmal meine Schwester wärst!'
Margret lacht wieder und setzt sich das Hüter!,' das arg verrutscht ist wegen der zu stürmischen Begrüßung, wieder richtig.
„Da gäb eS keinen Ausweg, HanSjörg! Aber ich bin ja gar net dein' Schwester! Ich bin ner dein' Schwester, hörst!'
Und schon drückt sie den Kopf wieder an seine Brust und läßt sich zwischenhinein küssen, so daß TyraS höchst verwundert dreinschaut und sich auf »ie Hinterpfoten stellt, um vielleicht auch eine Liebkosung zu erhaschen.
Margret streichelt dem Hund über den zottigen Kops.
„Nun wert»' ich doch dein Frauchen, TyraS! Weißt eS vielleicht schont TyraS gibt kurz Laut und wedelt mit der Rute im Schnee herum, daß die Flocken stieben. O ja, er weiß eS schon! DaS Herrchen hat ihm gestern alles erzählt, als sie vor übergroßer Freude zusammen über die verschneiten Felder gerast sind.
Er weiß auch, daß nun bald Hochzeit gemacht wird und ein anderes Leben aus dem kleinen Hof beginnt. Er schiebt seinen Kopf in Margrets Hand und jault ein bißchen. Und das soll heißen: Ja, ja, ich weih alles, Margret! AlleS, alles, alles!
HanSjörg aber verschließt den Kuhstall fest und nimmt seine Margret am Arm.
„So für heute ist Feierabend! Keinen Handschlag mache ich mehr. DaS Vieh ist versorgt, daS andere erledigt Mutter Kramer. Wir zwei aber wandern hinüber nach Kronseld. Mein . . .' er wird puterrot und beißt sich auf die Zunge, ehe er
weiterspricht: ,/der Väter ist Vöch schvn VNMn?'
Da lacht Margret glücklich.
„Ja. HanSjörg! Mein Vater und auch dein Vater!'
Und ganz langsam gehen dir beiden jungen Menschen über die verschneiten Felder Kronseld zu. Sie haben sich ja so viel zu sagen, daß der Weg tausendmal länger sein könnte all er ohnehin ist. TyraS, der sich nicht hat einsperren lassen, rast vor ihnen her, springt über Schneewehen, wühlt in tiefverschneiten Gräben, kommt wieder zurück, um freudig Laut zu geben, und stürzt sofort wieder davon.
Blendend weiß liegt der Schnee weit auigebrei- tet wie ein großer Teppich, über den zwei überglückliche Menschen schreiten.
*
Während der eine HanSjörg seiner Marie- ThereS gar viel erzählt von seinem schweren Schassen in fremdem Land, der andere mit Margret Sand in Hand Kronseld zugeht, stapft Alois Gei- senhöner wütend durch den Steiningerhof. Nirgends kann er die Steiningerin entdecken. Und er möchte doch so herzlich gern vorerst ganz allein mit der Anne reden, damit sie net so arg auf ihn einschimpft, wenn die Kinder dabei sind. Und so össnet Alois Geisenhöner eine jede Türe, steckt den Kopf hinein und späht nach der Basl aus. Bitter enttäuscht ist er, daß er sie so gar nicht findet. Er ahnt nicht, daß die Steiningerin ihn längst beobachtet und ihre Freude daran hat, daß er so wild umhersucht.
„Schau dich nur um, alter Ouerschädel!' lächelt sie in sich hinein. „Kannst fei überall hinschau'n, gar nix findest, Wa8 du bemäkeln könntest!'
In ihrem Herzen hat die Steiningerin eine schier übermenschliche Freude, daß es so gekommen ist. Nun wird doch Frieden zwischen der Sägemühle und dem Steiningerhof. Und daS Schönste dabei ist, daß der NloiS zuerst gekommen ist und net sie, die Steiningerin! Aber jetzt wird sie hinuntergehen, denn der AloiS bat schon recht böse Falten im Gesicht. Die hat er immer gehabt, wenn er wütend war. Und so kraxelt die Basl ganz langsam die Heubodentrevpe hinab und kommt gerade dazu, wie der Alois die Schweinestalltüre mit lautem Krach ins Schloß wirft.
,La, waS willst denn du aus mein'm Hof?' fährt sie den Sägemüller an, der erschrocken zusammenfährt und ein paar unzusammenhängende
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Erließ geg«M« steht, ^Bist neugierige alter
XlorS Getseichöwrr, de« allmählich seine Fassung zurückerhält, schaut wütend auf die bteinin- gerin, die ihn tn gemachtem Zorn ansieht.
„Dich gesucht Hab ich, alte Hex!'
Mich? .. . Wal du net sagst! Aber deine Redensarten verbitt' ich mir von vornherein, verstehst! Roch kein Mensch hat zu mir g'sagt, daß ich eine alte Her bin.'
Und innerlich lacht sie sich eins. Oh, das mit der alten Hex verzecht sie dem AloiS gern! Sie sieht ja, daß er net au» noch ein weiß vor übergroßer Verlegenheit, «ie er ihr erklären soll, weshalb eigentlich er jetzt auf dem Steiningerhof ist. Aber äußerlich schnaubt sie wütend:
„WaS willst denn überhaupt dahier? hast über dreißig Jahr net nach mir geschaut! Jetzt plagt dich wohl die Neugier, he? Oder willst gar net zu mir? — Vielleicht nur zur Marie-ThereS? Die wird sich sreu'n, wenn ihr Vater einmal kommt, sicher kennt sie ihn gar nimmer!' Und dabei glitten ihre Augen verstohlen über des Sägemüllers zerfurchtes Gesicht. Armer Kerl! denkt sie für sich, hast doch net ankönnen gegen das Leben! Hast sicher auch bitter leiden müssen unter der Trennung von dein'm Madl! Na, ich trag dir nix nach, wahrlich net! Bei mir bist willkommen. Aber so leicht dars man es dir net machen, gar leicht könntest gleich wieder ans dem hohen Pferd üben. Und io vlakt sie wieder los.
(Fortsetzung folgt.)
Kultureller Rundblick
Neues aus den Württ. Staatstheatern
Am Samstag findet im Großen Haus der Württ. Stckatstheater in neuer Einstudierung unter musikalischer Leitung von Alfons Rechner und Spiellertuna von Albin Swoboda die Aufführung „Die BohLme" von Puccini statt; die Mimt singt Erna Reiniger, die Musette Olga Moll zum ersten Male in Stuttgart. — Am Sonntag steht außer Miete „D i e Zauberflöte" von Mozart auf dem Spiel- plan; Otto von Rohr fingt hier zum erstenmal den Sarastro, ebenso Olga Moll die Papa- gena. — Ebenfalls am Sonntag findet im Kleinen Haus die erste Morgenfeier dieser Spielzeit statt. Kammersänger Prof. Karl Erb fingt, begleitet von Hubert Giesen, die Petrarca-Sonette von Liszt sowie Lieder von Mozart und Schubert.
Peter Kreuder« erste Oper uraufgeführt
Peter Kreuders Erstlingswerk „Der Zerrissene". nach Johann Nepomuk Nestrov
«VK Demi» Mrewer textlich beäSbekK,-
wurde von der Stockholmer Oper jetzt aus der Taufe gehoben. Die schwedische Presse widmet diesem Werk freundliche Betrachtungen. Damit hrt sich der Komponist zahlreicher Tonfilm» und Lanzschlager als erfolgreicher Opernkomtzonist erwiesen.
MeWrrschpie stir Kunsterziehung
Di« Knnstgewerbeschule für angewandte Kunst in Wien, die Akademie der bildenden Künste unter Leitung von Rektor Alexander Popp erfährt im Herbst eine wesentliche Erweiterung durch Angliederung einer Meister- schsle für Kunsterziehung. Sie steht unter Leitung von Hans Freiherr v. Mandelsloh.
Oke iilteste Bühne im Sudetengau
DaS Leitmeritzer Stadttheater, die älteste deutsche Bühne im Suoetengau, tritt in die 120. Spielzeit ein. Soweit ge. schicktliche Ueberlieserungen vorhanden find, wurde bereits im Jahre 1564 in Leitmeritz zum ersten Male öffentlich Theater gespielt. Das heute noch bestehende Theateraebäude wurde im Jahre 1622 eröffnet. Intendant Hoch-Fischer hat für die Jubiläumsspielzeit eine Spielschar verpflichtet, die der alten Tradition des Hauses würdig ist.
Oommauern in Goslar gesunden
Wunderbar erhaltene Fundamente des Doms von Goslar, die aus dem 11. Jahrhundert stammen, sind bei Grabungen gefunden worden. Auch unterirdische Räume wurden festgestellt, die mit Geröll ausgefüllt sind. Vom Dom ist nur noch die Domkapelle erhalten, das übrige Bauwerk, das zu den großartigsten in Deutschland gehörte, wurde 1819 abgetragen.
Dienstplan der HÄ.
BDM.-Werk „Glaube und Schönheit" Gruppe 1/401. Gruppendienst: Donnerstag 20 Uhr Salzkasten (Jahrg. 1919-23). Einteilung von neuen Kursen. Für Spielschar, F.« Schar und FA.-Schar — Mädel freiwillig (siehe Anschlag).
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Illr Privathau» wird pünktliche
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gesucht. Angebote an die Geschäftsstelle der „Schwarzwald-Wacht".
Hirsau, den 18. Sept. 1941
Wir erhielten die überaus schmerzlich« Nachricht, daß unser lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Eugen Kugele
Obergrenadier M8.» SchÜHe bei einem moterifierten Verband
am 23. August im Alter von 21 Jahren bei Saporoschje in der Eüdukraine sein junges Leben für Führer, Volk und Vaterland gelassen hat.
3n tiefer Trauer:
Die Eltern: 3. Kugele, Schreinermeister mit Frau Kattz., geb. Hock; der Bruder: <S«org Kugele, Unteroffizier z. 3t. im Felde mit Frau und Kind; die Schwester: Helene Kugel«.
Trauergottesdienft am Sonntag, d. 21. Sept., nachmittag« */,3 Uhr.
Altburg, den 18. September IS41
Danksagung
Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme anläßlich des Heldentodes unseres lieben unvergeßlichen Sohnes und Bruders
Georg Rentschler
sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ulrich Rentschler
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