Fchwarzrvalö-Wacht
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Lalw im Schwarzroald
Freitao, den 19. September 1941
Nr. 220
Volltreffer auf Sowjet - Schlachtschiff
Unsere Llukas errangen einen neuen ZroÜen 81 eZ irn k^inniselien ^leerkusen
Lt^enee Lee tobt ckee
mg. BerItn, IS. September. Die deutsche Luftwaffe ist erneut nicht nur im Kampf gegen die britische Insel und deren Zufahrts- Wege sehr erfolgreich gewesen, sondern wie der OKW.-Bericht ausweist, auch gegen die beiden Flanken der weit ausgedehnten Fronten des bolschewistischen Feindes. So wurde im Schwarzen Meer ein großer Sowjettransporter von 1b «SO BRT. versenkt und rin weiterer Transporter von Kava BRT. schwer beschädigt. Und nördlich im Finnischen Meerbusen, gelangen Stakas mehrere Volltreffer auf ein Sowjet-Schlachtschiff der „Marat"-Klasfc. Ucber diesen große« Erfolg einer Stukagruppe liegt ei« fesselnder PL-Bericht von Kriegsberichter Karl Hägens vor, in dem es n. a. heißt:
Eben noch haben wir südlich Leningrad Feldstellungen ausgeränchert und sind mit großer Freude über unsere Erfolge heimgekchrt. Da hupt es plötzlich in der Ferne Alarm. In rasender Fahrt kommt das Auto des Staffel- führcrs herbei. Wir springen eiligst Hinz«. Wir wittern einen besonders wichtigen, gefahrvollen und schönen Einsatz. Und siche, die Ahnung trügt nicht. Der Staffelführer sagt ganz kurz nur: „Schwere Kreuzer!" Das genügt, um alle Herzen nochmals und schneller schlagen zu lassen.
Durch diesiges Wetter fliegen wir dem Ziele entgegen. Wir müssen später über die tieshängeudcn Wolken ziehen. Aber immer noch sprüht uns Regen gegen die Scheiben, der sofort vereist. Schwarze Flakwolken zerplatzen um uns. Sie künden uns am besten die Nähe der Küste, die wir setzt überfliegen, um von der Secseite her anzugreifen. Durch Wolkenlöchcr sehen wir Molen, dicht belegt mit kleinen Einheiten der sowjeti-> scheu Flotte.
Von überall platzt es auf. Selbst vom nahen Leningrad legt schwere Flak dichte Ballen schwarzer Sprengwolken um uns. Wir müssen den Krenzcr finden! Wir sind nun ungefähr in 1800 Meter Höhe und müssen heftig kurbeln, denn die mittelschwcre Flak empfängt nnS. In dichten Lcuchtspurbächen sausen die Flakgeschosse manchmal in Armeslänge vorbei. Wir müssen durch eine dicke Wolkendecke stoßen, welche die Sicht versperrt. Endlos erscheint der Sturz in diesem Nebel. Kein Kamerad ist mehr zu sehen. Nur die Lcuchtspnr umspritzt uns noch. Ta legt sich nach 200 Meter die Wolkendecke und wir stürzen direkt in die aufblitzcnden Geschütze des gesuchten Kriegsschiffes.
Tief nuten scheint Leutnant E. mit feinem Flugzeug fast auf Deck zu fallen, so nahe geht er ran an diesen Feind. Er stürzt als erster, und auch wir brauchen den Sturzw-inkel nicht mehr zu verändern, so gut hängen wir über dem Sebiff. Rasend wachsen die Umrisse und die Aufbauten uns entgegen. Doch schon hüllt eine mächtige Explosion das Heck in Wolken schwarzen Qualms. Leutnant C. hat Volltreffer erzielt. Da sangen auch wir ab und möchten uns zerreißen vor Freude. -Genau am Heck liegen unsere Treffer. Zimmer wieder schießt Flak, aber die sehen wir nicht mehr vor Begeisterung. Dann erzittert in heftigen Explosionen, bem der massige Koloß des Schlachtschiffes. Schlachtschiff: Natürlich! Wie
Ge<än-egEkin vor Leningrad
Zahlreiche Bunker außer Gefecht gesetzt Berlin, W. September. Die Käuchfe «m dir Befestigungsanlage« vo» Leningrad wurden gegen zähen sowjetische« Widerstand von de« deutschen Truppen erfolgreich -urch- geführt. An mehreren Stellen Persuchten die Sowjets, durch Gegenangriffe, die durch schwere Panzerkampfwagen unterstützt wurden, das -rutsche Vordringen aufzuhalten. Trotzdem gelang es den deutschen Truppen, wettere Gelände gewinne zu erziele«. In einem schneidig geführten Vorstoß rollte eine putsche Infanteriedivision eine stark befestigte ^ellung der Bolschewisten auf mrd setzte zahlreiche Bunker außer Gefecht. Nach dem Durchbruch durch diese bolschewistische Stel- lUW eroberten die Truppe« der Division eine größere Ortschaft. Eine größere Zahl tum Gefangenen wurde eingobracht. Außerdem "^Ete die deutsche Infanteriedivision so- wjctischcs Kriegsgerät. .
Schuppen fällt es uns von den Augen. Ein Schlachtschiff der „M ar a t" - Kl a s se. Es liegt schief, gehüllt in dunklen Rauch, und immer noch stürzen sich Stukas daraus aus den unsichtigen Wolken darüber.
Der Alarmruf „Jäger" läßt nochmals alle Nerven und Sinne zusammenreißen, Aber die uns begleitenden Wie 109 sorgen schnell für die Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung. Nur Flak umtanzt uns noch in wildem Reigen. Haargenau zielen die Bolschewisten unten. Aber bis jetzt sind keine Ver
luste eingetreten. Noch konnten wir uns gerade und immer durch Kurven. Drücken und Biegen retten.
Unsere Stukagruppe hat Heimatkurs genommen. Strahlend über den Erfolg landen wir, und schon sind Telephonanrufe da. Kommodore, General und Luftzcugmeistcr, alle Vorgesetzten haben bereits von'Diesem neuen Stukasteg Nachricht und beglückwünschten Len GruPPenkommandeur. Hauptmann St., der den dritten Volltreffer landete, zum großen Erfolg und zu den glänzenden Leistungen seiner Männer.
Moskau fürchtet um die Halbinsel Krim
Lylscttoevisttsode 2eii«inKeo bereiten »al neve ^iecleri»ße e erSo^jeis vor
5onllerbericbt unserer KorreLponckenlen
»ob. Bern, IS. September. Die britischen Berichte ans Moskau suchen die englische Oeffcntlichkeit ans schwerwiegende ^sowjetische Schläge im südlichen Abschnitt der Ostfront Vvrzuberriten. Als besonders gefährdet wirb jetzt die Lage der große« Halbinsel Krim bezeichnet, die nach „Exchange" unmittelbar davor stehe, m den Kampsbcreich mit einbezoge« zu werden.
Die englischen Berichte erkennen, wenn auch widerstrebend- die deutschen Fortschritte im hohen Norden wie im Süden an, von Murmansk bis zur Ukraine ebenso wie vor Leningrad, wo eine der „grimmigsten Schlachten" des Krieges tobe. Durch den deutschen Vormarsch in der Südukraine werde es den „Sowscts schwer, in dieses Gebiet noch Verstärkungen zu senden".
Die Nachrichtenagentur Exchange meldet über Moskau, Laß das in Leningrad gegründete Bcrteidigungskomitec einen bezeichnenden Aufruf an die Bevölkerung dieser Millionenstadt gerichtet hat. Darin heißt es, daß jeder
Zoll Boden verteidigt werden soll. Wenn die Deutschen jemals Leningrad einnehmcn würden, so würden sie nurSchutt und Asche vorsinden. Man wird sich diese» Aufruf zu merken haben, wenn die Engländer und Amerikaner znr gegebenen Zeit ein großes „Wehklagen" über das Schicksal der Stadt Leningrad austimmen werden. Wenn die Stadt Leningrad vernichtet wird, so ist dies nur di« Schuld der bolschewistischen Machthaber.
Bombenhagel auf Odessa
KW OOS Kg. in einer Nacht abgeworfen Berlin, 18. September. Bon Beginn der Dämmerung bis zum Morgengrauen führte die deutsche Luftwaffe in der Rächt zum Donnerstag ihre Angriffe auf die Hafenanlagen und militärische« Objekte von Odessa durch. Ucber KW SW Kilogramm Spreng- und Brandbomben wurden abgcworscn, und der Erfolg war bedeutend. Am ganzen Stadtgebiet konnte man dir Brände beobachte».
Mnfiop-Offenff've endgültig gescheitert
Oie ckeutsotte I-ntt«v»tte um so ertottzreictter - In vier Dagen 21 Lomber vernichtet
Berlin, 18. September. Tic deutsche Luftwaffe griff Großbritannien auch in de« letzte» vier Tagen mit Erfolg an. Während die Sec- aufklärung um England bei Tage und die Verminung englischer Häsen bei Nacht ständig fortgesetzt wurde, versenkten Bombenflugzeuge westlich der Hebriden einen Tanker von 7306 BRT. und an der Ostküste ans einem Gclctt- Tft'g einen Transporter von 1« ooo BNT., beschädigten fünf Handelsschiffe, teilweise in Tiefangriffen, sowie einen Zerstörer schwer.
Außer den Flugplätzen waren die Hasenanlagen der Inseln an der Ost- und Südostküste bei Tag und Nacht Las Ziel Ler deutschen Bombenangriffe. Ebenso aktiv waren die deutschen Kampfflugzeuge ün Mittellmeer: Tobruk und Marsa Matrnk wurden mehrere Male bombardiert, der Flugplatz von Kairo schwer getroffen, Truppciiansauim- lungen und Kraftwagenkolonnen bei Bir Ha- bata zerstreut, die Reede von Suez und der Hafen von Alexandrien sowie Port Taufio angegriffen.
Die britischen Flieger zeigte» sich Lagern nur schwach über dem Kanal und dem besetzten
Gebiet. Sie wagten ihre gescheiterte Nonstop - Offensivc auch nicht versuchsweise wieder anfzunehmep. Sie beschränkten sich auf Angriffe auf Nord-, West- und Süd; Westdeutschland im Dunkel der Nacht. Hierbei erlitten sie durch Nachtjäger und Flak aber wieder so schwere Verluste, nämlich 1t Bomber in zwei Nächten, daß sie wieder feststellcn mutzten, wie teuer sie die Nachtcinflüge ins gleich bezahlen müssen. Die Verluste der Briten erreichten im Westen, über dem Reich und dem Mittelmcer die bemerkenswerte Höhe von 21 Bombern in vier Tagen, während die -er deutschen Luftwaffe im gleichen Raum und in gleicher Zeit nur S Flugzeuge betragen.
Läger schossen 16 Briten ab
Angriffsversuche am Kan«! abgeschlagen
Be rl i n. iS. September. Bei wirkungslosen Angriffsversnchen der britischen Luftwaffe am gestrigen Donnerstag im Kanalgrbiet und an der holländischen Küste schossen nach bisher vorliegende« Meldungen deutsche Jäger dreizehn Jagdfl«gzc«gr «nd drei Bomber des Feindes ab.
Reuter-Berichte: v Prozent Wahrheit
Lin LraZer 8!alt prangert ckie I-nZen cker dritiLctt-dolsLttennslesLh«» LrnpaZnnckn
Prag, 18. September. I« eine« längere« Aufsatz wendet sich dir Zeitung „Pvlcdni List" gegen die Lügen, Nebertrribungrn und Bcrschleierungsmanövcr der britisch - ftiwjett- schrn Krivgsagitatiou, denen sie die Zuverlässigkeit der deutschen Wehrmachtsberichte aus dem Weltkrieg gegrnüberstcllt.
Die Zeitung erinnert n. a. daran, daß euw Ncuyorker Zeitung im Weltkrieg, im Frühjahr ISIS zwei Tabellen veröffentlichte, die von Fachleuten zusammen- gestcllt waren. Eine von ihnen verzeichnete. nach dem tschechischen Blatt, den Grad der Neutralität der verschiedenen am Krieg noch nicht beteiligten Völker, wobei Schweden SS, Bulgarien SO, Griechenland 80, Norwegen 70, Rumänien 48, die Bereinigten Staaten jedoch 0 Prozent erhielten.
Die zweite Tabelle zeigte die Wahrhaftigkeit der Kriegsberichte aus verschiedenen Quellen auf. An dieser Tabelle, so schrieb damals die Zeitung, rönne man den Wahrheitsgehalt der verschiedenen Berichte beurteilen: Deutsche amtlicheBer ichte 100, Berichterstatter in Äockhmm 75, Berichterstatter in Rotterdam 50, französischer Generalstab 45. russischer Generalstab 20, Spezialkabel der „Times" 10, „Matin" 8, belgische Augenzeugen 5, Nisch 3, Frau eines amerikanischen Schusters 3, französischer Agent aus Syrien 1, der französische Havas-Bericht der britische Reuter-Bericht 0 Prozent.
Deutsche Ferngeschütze traten nach achttägiger Pause wieder in Tätigkeit: Las gesamte Dover - Gebiet wird von den Einschlägen der schweren Granaten erschüttert.
Im Kampf um den Brückenkopf
Von Kriegshcriebwr Han» Oiibn
Nach dem Verlust Ler stark befestigten Stalin-Linie bei Witebsk und Polosk haben' sich die Streitkräste der sowjetischen Armee fluchtartig in das Gebiet der Seen und Sümpfe ostwärts der oberen Düna zurückgezogen. Ans den Fluchtwegen gab es zwischen den vormarfchicrenden deutschen Verbänden und den sowjetischen Heeresteilen oftmals hartnäckige Gefechte, die in vielen Fällen zur Auslösung des Gegners führten. Die sowjetische Luftwaffe hatte in diesen Tagen die Aufgabe, die restlichen zersprengten Truppen in den weit ausgedehnten Waldgebieten zu sichten und zusammenzuführen. Ein Unternehmen, das wiederum von den Aufklärungsabteilungen der deutschen Divisionen vereitelt wurde. So marschiert der Infanterist seine glutüberstrahlte Heeresstratze, im ewigen Siaubsand watend, in die Weiten Rußlands mit dcai feuerbereiten Gewehr in der Hand, jeden Augenblick bereit, in die Vormarschkampse einzugreifen. Eine Bereitschaft, in die alle anderen Waffenfarben sich ebenfalls teilen.
Eine rheinische Division hat in den letzten Julitagen die obere Düna mit dem Spitzen- rrgiment überschritten. Vor den Bataillonen breitet sich ein grünes, flachwelliges Land aus, dessen Weiden und Fruchtfelder durch vereinzelte Gehölze unterbrochen werden. Rur wenige graue Bauernhäuser sind in das Gebiet eingestreut.
Die Armeeführung des Gegners hak die Gefährlichkeit des raschen deutschen Vorstoßes, erkannt. In Moskau und anderen großen Städten im Innern des Sowjetstaates werden die Menschen von der Straße weg eingezogen — wie durch Gefangeiienaussagen sestgestellt wurde — in aller Eile eingeklcidet und aus Bahntransporten nach den gefährdeten Einbruchsstellen im Westen und Süden der Front versandt. Vor ihrem "ersten Einsatz werden die Rekruten noch einige Tage mit ihren Waffen vertraut gemacht, um dann zusammen mit ihren Ausbildern aus den asiatischen Gebietsteilen der UdSSR, auf Lastwagen nach vorn gebracht zu werden. So wird in diesen Tagen an der gesamten breiten Front das Fehlen der schweren Waffen durch Mcnschenmassen ersetzt, die mit ihren Leibern die deutschen Angriffsdivisionen aufhalten sollen. Dabei wissen die Truppcnfüh- rcr, wenn sie die Front nicht halten, wird sie ihr Gewalthaber in Moskau erschießen lassen. Halten sie aber ihre Stellungen, dann fallen sie im Feuer der Deutschen. Nur so ist es erklärlich, daß die bolschewistischen Kommandeure zusammen mit ihren Politischen Kommissaren ihre Truppen bewegen, standzuhal- tcn, so lange sie noch leben. Erbitterte Gefechte sind Sie Folgen der Maßnahinen des Gegners, der in unverantwortlicher Weise seine Menschen opfert.
Die ersten Kompanien der rheinischen Division sind schon weit über den oberen Düna- übergangvorgcstoßen. Da werden die nachfolgenden Marschgruppen aus links flankierenden erhöhten Waldteilen mit MGs. beschossen. In wenigen Augenblicken sind die Kompanien m Feuerstellung. Der Gegner hat ans der Anhöhe Erdbefestigungen ansgrhoben. Er wird sich also verteidigen. Die Deutschen bringen Infanteriegeschütze in Stellung, die ersten Treffer schlagen ein. Die Infanterie kami jetzt besser Vorgehen, zwischen Ackerfurchen und Getreidefeldern arbeitet sie sich nach vorn, bis ihre MGs. Schußfeld haben.
Da trifft aus dem Gesechtsstand der Divisionskommandeur ein. Ruhig und klar trifft er Maßnahmen, um sämtliche Bataillone an der Einbruchstelle einzusetzen. Dann steht er bei den Geschützen, beobachtet ihr Feuer, geht zu den Gcschützstellen und ist dann wieder auf der Befehlsstelle, um weitere Anordnungen z» treffen. So kann der Gegner von der Vormarschstraße zurückgedräugt werden. Der Gegenangriff wird im Laufe des Nachmittags zur Verfolgung. Die sowjetischen Kommandeure müssen ihre Absicht aufgeLeu. den deutschen Vormarsch anszuhalten oder gar den Dünabruckenkops zu besetzen.
Im Laufe des Gefechts setzt der Gegner Jagdflugzeuge ein. Wie riesige Hornissen schwirren zwei, drei Ratas über die Straße und über die deutschen Angriffswellen. Ihre MG.-Garben haben aber nicht die beabsichtigte Wirkung. Einige Pferdegespanne fallen ans und Verwundete werden zum Verbandplatz geführt. — Der Angriff geht ungestört weiter.
Am Abend sind die Vormarschstraßen vollständig gesäubert, der Gegner hat btttere Opfer ans der Einbruchstelle gelassen. Müde und träge sitzen Gefangene aus den Feldern