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Nagolder Tagblatt »Der Gejellichasler'

Samstag, den 13. Iluni izzg

Pielorz erklärte weiter, der Poltzetagent Pwr habe ihm einmal gesagt:Der Polizeiagent Hachulla aus Janow will, daß Tyc eine Be­wegung gründet, in den Ortschaften drei bis vier Leute findet, Listen führt und die Sache organisiert." Dafür sei ihm, dem Angeklag­ten Pielorz, Arbeit angeboten worden, die er jedoch abgelehnt habe.

.Mutt Marne im Weite»

London, 13. Juni.

Die Dokumentensammlung über Locarno mit dem Vorwort des Botschafters von Ribbentrop hat den Berliner Bericht­erstatter derTimes" zu einem ausführlichen Bericht veranlaßt. U. a. stellt der Bericht- erstatter zu Ribbentrops Meinungsvermerk, daß nach den vielen Verletzungen an Sinn und Wortlaut des Locarno-Vertrages durch die nichtdeutschen Partner die Rheinland­besetzung genau so selbstverständlich sei, wie die Nacht dem Tage folge, fest, daß sich Deutschland über die Wiedererlangung der Souveränität am Rhein in keine Unterhal­tungen einlassen werde. Die Tatsache der Wiedererlangten Souveränität hat die Vor­bedingungen für einen Geist und eine Atmo­sphäre der Versöhnung geschaffen, die allein möglich ist unter gleichberechtigten Staaten. Es ist Deutschlands ernsthaf­tester Wunsch, mit den Nachbarländern einen ehrenhaften und dauerhaften Frieden zu schließen und ein neues Locarno im Westen aufzubauen.

«ultliraufgaben -er Semein-en

Fortsetzung des Internationalen Hemeindekongresses in München

München. 12. Juni.

Am Freitag wurde in der Hauptstadt der Bewegung der zweite Teil des VI. Inter­nationalen Gemeindekongresses im Deutschen Museum eröffnet. Nach den Begrüßungs­ansprachen des Vizepräsidenten Montagu Harris und des Gauleiters Staatsminister Adolf Wagner hielt Oberbürgermeister Reichsleiter Fiehier eine Rede über die kulturpolitischen Aufgaben der Gemeinden, in der er betonte, daß gerade die Gemeinden als Keimzellen des Staates und als Be­treuer des Menschen von der Wiege bis zum Grabe die natürlichsten und auch dem Volk am nächsten stehenden Träger der Kultur- pilege sein können. Für die Kulturpslege gibt es auf jedem ihrer einzelnen Gebiete mehr­fache Aufgaben. Es sind dies in der Haupt­sache Erhaltung und Pflege der Kultnrschätze aus der Vergangenheit, Förderung des kul- turellen Schaffens der Gegenwart, Vermitt­lung der Kulturwerte aus Vergangenheit und Gegenwart, Erziehung des Volkes zur Aufgeschlossenheit und Aufnahmebereitschaft für kulturelle Werte, Heranbildung und Förderung junger Talente zur Sicherung des Kulturschaffens in der Zukunft.

Nach einigen Bemerkungen über die össenr- liche Organisation für Freizeitgestaltung be- zeichnete es Oberbürgermeister Fiehler als ein erstrebenswertes Ziel, das Interesse aller Angehörigen einer Gemeinschaft für Kunst und Kultur zu vertiefen, auch den einfachsten, minderbemittelten Volkskreisen die Möglich­keit zur Teilnahme an den Kulturgütern der Nation zu geben und die Aufnahmefähigkeit des Volkes zu steigern.

Steueraufkommen oewetst Aufstieg

Berlin, 12. Juni.

Das Aufkommen im ganzen Rechnungsjahr 1935 beträgt 9654,1 Mill. RM. Das sind gegenüber der bisherigen Veröffentlichung des Aufkommens in der Zeit vom 1. 4. 1935 bis 31. März 1936 3,8 Mill. RM. mehr, und zwar bei den Besitz- und Verkehrssteuern 0,2 Mill. RM. weniger und bei den Zöllen und Ver­brauchssteuern 4,0 Mill. RM. mehr.

Bei der Beteiligung der Länder an den Auf­kommen handelt es sich nicht allein um die nach dem Reichshaushaltplan von den Steuer­einnahmen abzusetzenden Beträge an Länder­anteilen, sondern auch noch um diejenigen Be­träge, die an die Länder nach der Reichshaus­haltrechnung als Haushaltausgabe überwiesen worden sind. Das sind die für das Rechnungs­jahr 1934 im Rechnungsjahr 1935 ausgezahl­ten Ergänzungsanteile an der Einkommen­steuer aus dem Aufkommen an Einkommens- und Körperschaftssteuer mit 20,8 Mill. RM., die Anteile aus den Aufkommen an Gesell­schaftssteuern mit 0,1 Mill. RM., die Sonder- entschädigungen aus der Biersteuer mit 48,4 Mill. RM., die Ueberweisungen aus den Auf­kommen an Biersteuer mit 46,6 Mill. RM., die Sonderentschädigung an die Länder für Ausfall der Bürgersteuer mit 25,0 Mill. RM., der Ausgleichsstock für notleidende Länder mit 66,5 Mill. RM., und die Körperschaftssteuer der öffentlichen Versorgungsbetriebe mit 80,0 Mill. RM. Hiernach betrüg die Summe der Ausschüttungen an die Länder im Rechnungs­jahr 1935 gleich 2590,9 Mill. NM. gegen 1934 gleich 2494.7 Mill. RM., mithin 1935 gleich 96,2 Mill. RM. mehr.

In dem Betrag für das Rechnungsjahr 1934 sind auch enthalten die Ueberweisungen an die Länder aus Anlaß der Senkung der landwirt­schaftlichen Grundsteuer mit 10«! Mill. RM. und aus Anlaß der Senkung der Grundsteuer für älteren Neuhausbesitz mit 33,3 Mill. RM. Im Rechnungsjahr 1936 sin- aus Steuerzah- ln »gen Steuergutscheine einschließlich Aufgeld im Betrage von 318,1 Mill. RM. angerech­net worden.

Daß der alte Wilhelm Busch mit seinem: Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt" durchaus recht behält, hat die­ser Tage selbst dieKatholische Tageszeitung Basler Volksblatt" erfahren müssen. Dieses sich gerne mit besonderer Frömmigkeit parfü­mierende Blättchen liebt es, bei aller Abnei­gung gegen denneuheidnischen" National­sozialismus, sich ausführlichst mit den reichs- deutschen Verhältnissen zu befassen. Vermut­lich auf Grund seiner himmlischen Beziehun­gen hört es sogar das Gras wachsen in Deutsch­land, so daß es immer um ein Quentchen mehr tveiß als alle 67 Millionen Bewohner des Dritten Reiches zusammen. Daher ist es auch eine durchaus ansgemachte Sache für die from­men Schreiber desBasler Volksblattes", daß die bösen Nazi in Bälde über die ganze Welt herfallen werden, vor allem aber auch über die Schweiz natürlich nur, um den frommen Kalenderglauben derBolksblatt"-Leser mit Stumpf und Stiel auszurotten.

Diese interessante Entdeckung veranlatzte die Herren vomBasler Volksblatt", einenmili­tärischen Mitarbeiter" zu bemühen, der sich eingehend mit dem deutschen Rüstungsstand befaßte. Dieser gute Mann weiß ganz genau, daßder berühmte Jsteiner Klotz seit Monaten bereits vollkommen fertiggestellt ist, und zwar nicht etwa nur mit Maschinengewehrnestern, sondern mit allerschwerster Artillerie bis zu 300-Millimeter-Langrohrgeschützen und den entsprechenden Mörserbatterien". Was er nicht erfahren hat, ist, daß diese Langrohrgeschütze im hohen Bogen über Basel wegschießen können; das Geschoß saust dann um die Erde herum und trifft doch genau den Dummkopf, der sichmilitärischer Mitarbeiter" desBasler Volksblattes" nennt.

Hatte man sich gefreut, damit dem bösen Nazireich wieder eines ausgewischt zu haben, so stellte sich doch eine Wirkung ein, die man nicht erwartet hatte. Die Basler waren neu­gierig geworden. Der Jsteiner Klotz liegt doch genau vor ihrer Nase also rin ins Auto am nächsten Sonntag und los! Und sie fuhren. Sie hatten sich mit den modernsten Errungenschaf­ten der optischen Industrie bewaffnet, denn 30-Zentimeter-Langrohrgeschütze sieht man nicht alle Tage. Aber sie fanden nichts. Abso­lut nichts. Lämmlein weideten friedlich auf den Hängen. Das war alles.

Und dann tranken sie nock> rasch ein paar Gläser Markgräfler, ehe sie heimfuhren. Die Wirte der Gegend um den Jsteiner Klotz sind zufrieden und bitten das liebeBasler Volks­blatt", recht bald wieder eine so fette Ente zu braten. 3. bl.

Kurzberichte vom Lase

Gegen die Rückkehr zur- Parisk - Politik sprach sich der britische Minister­präsident Baldwin auf einem Bankett aus.

D e r s ch w e d i s ch e N e i ch s t a g hat mit knapper Mehrheit eine über die Regierungs­vorlage hinausgehende Verteidigungsvorlage angenommen. Gegen die erhöhten Wehraus- gaben stimmten die Sozialdemokraten (Regie­rungspartei), die Radikalsozialisten und die Kommunisten.

Reichsbankpräsident Dr. Schacht wurde vom südslawischen Prinzregenten Paul empfangen, der ihm zu Ehren ein Frühstück gab. Am Abend vorher hatte er in der deut­schen Gesandtschaft einen Vortrag gehalten, in dem er betonte, daß in den deutsch-süd­slawischen Beziehungen sich die Wirtschaft- lichen Interessen der beiden Staaten glüMch ergänzen und nichts Trennendes zwischen ihnen steht.

In Kalkutta (Indien) ist ein Umsich- greifen kommunistischer Umtriebe zu beob­achten, das auf die Tätigkeit von in Sowjet­rußland geschulten Agitatoren zurückzuführen ist.

Der Chikagoer Verleger Frank Knox Aurde zum Kandidaten der Republikanischem. Partei für den Posten des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten gewählt.

Re Welt tn wenigen Wen

Immer vleNer Ni« Strakenbsdnen

Im Prozeß um das Baugrubenunglück be­kundete der Maurer und Betonpolier Klatt, daß die Straßenbahnen in schärfstem Tempo über die Baustelle hinweggefegt seien und mehrfach Arbeiter dadurch gefährdet hätten. Er habe dem Bauleiter Noth kategorisch er­klärt, daß die Straßenbahnen verlegt werden müßten. Noth habe darauf erwidert: Das habe ich schon oft versucht. Es ist mir aber nicht gelungen, das durchzusetzen.

DUIeiir In Neipiuz belzesetrt

Am Freitag wurde der vor kurzem ermor­dete deutsche Dozent an der Honan-Provin- zialhochschule, Dillenz, auf dem deutschen Friedhof an der Pekinger Stadtmauer unter großer Beteiligung deutscher und chinesischer Kreise beigesetzt. Die Untersuchung über die Täter hat bisher noch kein klares Bild ergeben.

8t«niIortmeIckllllg6r»k Zeppelin--

Nach Mitteilung der Deutschen Seewarte verließ das LuftschiffGraf Zeppelin" am Donnerstagabend gegen 28 Uhr Pernam- buco zur Weiterreise nach Rio de Janeiro. Es stand Freitag früh um 7 Uhr MEZ. 200 Kilometer südlich von Bahia.

Württemberg

Spiegelbild -er Alislan-s-eutjchen

DasEhrenmal der Deutschen Leistung im Ausland" im Aufbau

Stuttgart, 12. Juni.

Im Hinblick auf das große Ereignis, das der Stadt Stuttgart als Stadt des Ausland­deutschtums, dem Land Württemberg, dem Reich und den deutschen Brüdern in aller Welt mit der Eröffnung desEhrenmals der Deutschen Leistung im Ausland" am 27. August ds. Js. bevorsteht, hatte der Lei­ter des Deutschen Ausland-Instituts, Profes­sor Dr. Richard Csaki, die Vertreter der Stuttgarter und württembergischen Presse am Freitag eingeladen, um ihnen einerseits einen Neberblick über das im Aufbau befind­licheEhrenmal" zu geben und sie mit der Neuordnung im Hause des Deutschtums be­kannt zu machen. Das neue Volksmuseum, das im Wilhelmspalast im Entstehen begrif­fen ist, soll dem Auslanddeutschen ein Spie­gelbild seiner selbst vorsühren und uns Reichsdeutschen alle jene Vergleichsmöglich­keiten zugänglich machen, mit deren Hilfe wir den großen Gesamtzusammenhang des Volks­deutschen Wesens in aller Welt erkennen können. Das Deutsche Ausland-Institut soll, so schloß Dr. Csaki, die deutsche Arbeit?- und Schulungszentrale für die Deutschen im Ausland werden.

In kurzen Zügen berichtete dann der Presseleiter das DAJ.. Tr. Rüdiger, über die Neuordnung im Hause des Teutschtums. Eine große Ueberraschnng bereitete dann den Teilnehmern ein Rnndgang durch den Wil- helmspalast, bei dem der Museumsleiter Tr. Geist die Führung übernahm. Dieses Volks­deutsche Museum soll, so erklärte Tr. Geist, auf keinen Fall jenen musealen Geruch be­kommen, der uns mit Recht vom Besuch vie­ler Museen abhalt. Vielmehr sollen hier dem Besucher die Grundlagen des Ausland­deutschtums in primitiver Form vorgetührt werden, damit er sich auch bei einem weniger ausgedehnten Besuch ein lebendiges und ein­dringliches Bild vom Wen» des -vislnnd- deutschen Menschen machen kann und damit er in sich die Verpflichtung dem ausland- deutschen Bruder gegenüber spürt. Bei dem Umbau wurde Bedacht darauf genommen, die formvollendete klassizistische Fassade so­wohl wie auch den edlen Charakter der Innenarchitektur zu erhallen.

Stuttgart, 12. Juni. (Ein Jungvolk- tag Herrn.) In Feuerbach wurde vor eini­ger Zeit hinter der Turn- und Festhalle ein Heim eingerichtet, in dem die Jungen, deren Eltern mittags im Geschäft oder sonstwie ver­hindert sind, Unterkommen finden. Sie be­suchen oas Heim des Nachmittags und werden von einem eigens dafür vorgeschulten Jung­volkführer beschäftigt. Sie sind dann von der Straße weggeholt und verbringen bei Bastel­arbeiten, Zeichnen und frohem Spiel Stun­den, die für die Jungen wertvoll sind und ihnen Spaß machen.

Stuttgart, 12. Juni. (Wird mein Junge auch gesund heimkom­men?") Diese Worte stehen über dem Ge­spräch, das der Gebietsarzt der Württember­gischen Hitler-Jugend mit einer Mutter und einem Vater führt. Dieses Gespräch findet am Sonntag, 14. Juni, um 13 Uhr in der Sen­dungKleines Kapitel der Zeit" im Reichs­sender Stuttgart statt. Gebietsarzt Dr. Bauer gibt dabei Aufschluß über alle die Maßnah­men, die zur einwandfreien Durchführung der Freizeitlager der Hitler-Jugend und zur ge­sundheitlichen Betreuung aller Lagerteilneh­mer getroffen werden.

Stuttgart, 12. Juni. (Vermißter L-chifahrer erfroren aufgefun­den.) Der 28 Jahre alte Kaufmann Her­mann Diener aus Stuttgart-Untertürk- heim weilte Anfang März in Mittelberg im Kleinen Walsertal beim Schisport und wurde seitdem vermißt. Nun fand ein Hirtenknabe auf einer Alpe im Gebiet von Schoppernau im Bregenzer Wald die L e i ch e des vermiß­ten Kaufmanns, der wahrscheinlich durch Er­schöpfung und Erfrieren den Tod gefunden hatte.

Schwab. Gmünd, 12. Juni. (500-RM. - Gewinn gezogen.) Von dem Servier­fräulein eines hiesigen Gasthauses wurde am Mittwoch aus dem Kasten eines braunen Glücksmannes ein 500-RM.-Gewinn gezogen. Der Fünfhunderter ist ein unverhoffter, schö­ner Beitrag für die Aussteuer.

Tübingen, 12. Juni. (Ausstellung: Musik in Tübingen".) Das Musik- institut der Universität (Vorstand Professor Dr. Schmid) veranstaltet als Rahmen für das Mozartfest eine zweiwöchige, vom 7. bis 21. Juni dauernde AusstellungM u - sik in Tübingen" in den Räumen des Musikinstituts, Schulberg 2 (Psleghof). Die Ausstellung, ihrer Art und ihrem Umfange nach erstmalig für Tübingen, gibt in .ihrer Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit einen sehr lehrreichen Einblick in die Musikgeschichte der Universitätsstadt.

Tübingen, 12. Juni. (Das Tübinger Mozart fest.) Mit einem Orchesterkonzert nahm am Donnerstagabend das Tübinger Mozart fest im Festsaal der Universität seinen Anfang. Es war ein verheißungsvol­ler. überwältigender Auftakt. Die Künstler zeigten sich durchweg auf einer bewunde- rungswürdigen Höhe.

Schweres Unwetter im Sberlan-

Wolkenbrüche, Hagelschlag und Ueber. schwemmungen

Riedlingen, 12. Juni. Ueber den Bezirk Riedlingen ging am Donnerstag in den frühen Nachmittagsstunden ein schweres Unwetter nieder. Infolge des anhaltenden Regens, der von wolkenbruchartigen Ent­ladungen begleitet war, schwollen Bäche und Flüsse mit rasender Eile an und wälzten ihre Fluten über Felder und Straßen. Die Geivalt der Wasser war so stark, daß in der Nähe von Hailfingen eine Brücke weg. gerissen wurde und eine andere für den Verkehr gesperrt werden mußte.

In manchen Dörfern standen tiefer ge- legene Ortsteile bis zu einem Meter nn Wasser. Unter diesen Umständen hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun. das Vieh in Sicherheit zu bringen. Die Negenent- ladungen gingen bald in Hagelschlag über, der sehr großen Schaden anrichtete. Besonders auch die Gegend am Bussen und das Kanzachtal, das vollständig über- schwemmt war, wurden von dein Unwetter stark mitgenommen. Wie sich bereits bis jetzt übersehen läßt, ist der Schaden, den der Hagel und das Hochwasser an den Flu­ren verursacht hat, bedeutend.

Rottenburg. >2. Juni. «Eine verun- glückte Kahn Partie.) Am Fronleich, namstag wollten zwei Fräulein von aus- wärts mit einem Herrn eine Kahnpartie machen, stiegen dabei aber so ungeschickt in das Boot hinein, daß dieses umkippte. Die beiden Damnn fielen in den z. Zt. hochgehen­den Neckar und standen bis an den Hals im Wasser. Zum Glück ereignete sich das Miß. eschick in der Nähe des Ufers, so daß die eiden sich selbst an das Ufer retten konnten, ohne Schaden zu nehmen.

Göppingen, 12. Juni. (Frecher Ein­bruch s d i e b st a h l). Vor kurzem wurde in dem mittleren Anwesen des Kretten- ofs bei Wäschenbeuren ein frecher Ein- ruch verübt, wobei dem Täter ungefähr 70 NM. in die Hände fielen. Dieser Dieb­stahl und ein ähnlicher Fall bei Plüderhau- sen sind eine Mahnung an alle, vor allem vÄisere Landbewohner und Landwirte, in der kommenden Zeit vermehrter Feldarbeit (Heu- ernte) erhöhte Vorsicht walten zu lassen. Offene Fenster, schlecht verschlossene Türen, hinter Läden und Fensterrahmen aufbe­wahrte Schlüssel usw. erleichtern naturgemäß den Einbrechern ihr elendes Handwerk.

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Pforzheim, 12. Juni. Beim Spiel mit einem Flobertgewehr schoß ein ISjährigei Schüler unglücklicherweise seine Mutter in die Brust, so daß sie mit einem gefähr­lichen Lunge inst eckschuß ins Kran­kenhaus eingeliefert werden mußte.

Der Schüler hatte in seinem Zimmer mit dem Gewehr Schießübungen unternommen und zu diesem Zweck einen Kugelsang an der Zimmertür ausgestellt. Dann setzte er sich aufs Bett, um ein Buch zu lesen; das Flo- bertgewehr hatte er neben sich hingelegt, Seine Mutter kam in das Zimmer herein, Der Junge stand auf, um den Kugelsang von der Tür Wegzurücken und ihr den Weg frei zu machen. Beim Aufstehen berührte er ver- sehentlich dei, Abzugshebel des Gewehres, ein Schuß löste sich und drang der Mutter in die linke Brnstseite. Unmittelbare Lebens­gefahr besteht nicht.

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Dem Johannes F l a i g - Kirnbach in Schram- derg wurde das 9. Kind (Mädchen) geboren, Die Patenschaft übernahm der Führer und Reichskanzler.

Dieser Tage wurde in Schwarz ach, Ober- rmt Saulgau, der Bauer Hepp von einem scheuenden Fa rren an ein Auto gedrückt. Hepp erlitt dabei einen Beckenbruch und wurde in das Kreiskrankenhaus nach Saulgau eingeliefert.

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In Spaichingen ist Oberlehrer Anton Sanier nach kurzer Krankheit verschieden.

In Heilbronn ist der Führer eines aus­wärtigen Lastkraftwagens, der einer Zugmaschine ausweichen mußte, mit seinem Fahrzeug aus den Gehweg gefahren. Dabei wurde ein auf dein Gehweg befindlicher 59 Jahre alter Wein- gärtner aus Neckarsulm angesahren und am Kops und beiden Beinen erheblich verletzt

Beim Böllerschießen am Fronleichnamstag ver­unglückte der verh. Konrad König von U»> terkirchberg, OA. Laupheim dadurch, daß beim Laden des Böllers das Pulver Feuer fing und ihm die Flamme ins Gesicht schlug. Neben schweren Verbrennungen am Kopf ist vor allem das Augenlicht gefährdet.

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In Aich, OA. Nürtingen fuhr am Donners- tagmittag ein Lastkraftwagen von Riedlingen, der von Stuttgart kommend auf der Heimfahrt war gegen die Scheuer des Hirschwirts. Der Anprall war so heftig, daß der Kühler des Autos das Fachwerk der Scheuer durchstieß und das ganze Gebäude erschütterte. Der Lastkraftwagen, der etwa einen halben Meter tief in die Scheuer eingedrnngen war, erlitt ebenfalls schwere Be­schädigungen und mußte abgeschleppt werden. Die Insassen kamen mit dem Schrecken davon.