Freitag. den 12. Juni 193li
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Nagoldcr Taqblntt „Dcr EcieY'ckcüer"
. Die Eltern je- -Haltend. „Es ist fgabe, die Vor- -V.-Walter Midie vom Schick- nschen aus ihrer ßen, selbst wenn chten Willen ent°
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, dann kann ich sorgen!"
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Sie sollen ohne zü müssen, mit am zusamnien, Sie werden in rliche AuSslüge Per Vtensch wie- ?rle vermag das tert unverständ- zt Herr Müller, ce Kinder. Seien )er kommen in zarten. Mo»' ich Sie ab, und in den Kinderüberzengen kön- ider dort haben erst übermorgen au Bäuerle ein, 'in paar Kleider ) alles von der itzen Sie bereits .Aber so schnell " meint Vater n Widerspruchs-
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sin Wille ist, da ist auch ein Weg! Wenn Sie sich aus dem Bahnhof von Ihrer lieben Frau verabschiedet haben werden, gehen wir zur Jennsberatungsstelle und werden herans- sinden, wo wir Sie eingliedern können. Dann beginnt der Umschulungskursus, und währenddessen werden wir uns um Ihre Wohnung kümmern. Sie wird gründlich überholt und menschlich ausgestattet werden. Und wenn Ihre Frau erholt zurückgekommen ist, werden Sie wieder der Ernährer Ihrer Familie sein können und jeden Tag mit Freude an Ihre Arbeit gehen!"
Tic- Eheleute Bäuerle haben endlich be- griffen. Freundlich und dankerfüllt drücken Sie Herrn Müller von der NSV. die Hand zum Abschied.
To. wie Herr Bäuerle, macht es noch man- cher Volksgenosse, der, statt erst abzuwarten, gleich kritisiert. Das soll kein Vorwurf sein, denn die Systemzeit war schuld daran. Damals wurde den Arbeitern viel versprochen, aber nichts erfüllt. Der nationalsozialistische Staat setzt den Sozialismus der Tat durch, und jeder hat die Pflicht, mit gutem Willen dabei zu sein. Das ist der beste Tank! «O 8is.
Ein Gespräch über das Wetter
„Weltliche Winde, unbeständig!" Ein
Besuch aus dem Luftamt in Stuttgart
„So eine Hundekälte! — Sauwetter, verdächtiges!" Man könnte die Blütenlese kräftiger Verwünschungen, die in diesen Tagen zu dem regenwolkenverhängten Himmel emporsteigen, noch um Dutzende vermehren, ja es mag für einen leidenschaftlichen Statistiker eine reizvolle Aufgabe sein, festzustellen, wieviele Gespräche sich in dieser Regenzeit
27. MI lSZS, 8 IMr
Via/
^ trockene
Die Karts vom 27. Idai reigt ganr deutlick die 6er gegenwärtigen Sekleckt-
wetteiroit-, das warme Kestlandstiek im Osten »n6 6ns ausgeprägte Hock über 6em Ostntlnn- lik und rwisckeu beiden die liegen- und 6s- witterkronton, die uack Lüdostea vorstoken.
um das Wetter drehen. Wir haben uns gesagt: ein Uebel, dessen Ursachen man kennt, ist nur noch halb so groß, man ist eher geneigt, sich mit ihm auszusöhnen. Deshalb machten wir einmal beim Luftamt in Stuttgart, Alexanderstraße 112, einen Besuch, um einmal über das Warum und Wie und wie lange noch etwas zu erfahren.
„Welche Ursachen hat eigentlich diese ungewöhnlich lange und ungewöhnlich kühle Schlechtwetterperiode?" So war unsere erste Frage.
„Die Ursache", so erklärte uns Herr von Kienle, „liegt darin, daß sich gegen Ende Mai eine lange Tiefdruckrinne über dem osteuropäischen Festland ausbildete, die von Finnland bis nach Italien reichte. Zugleich entstand ein sehr kräftiges Hoch über dem Ostatlantik. Von dem warmen Fest- landstief wurden nun dauernd kühle, maritime Luftmassen aus dem Ostatlantik ange- saugt. Diese Erscheinung nennen wir Monsun. Es ist der gleiche Vorgang, der sich in noch ausgeprägterem Maße jedes Jahr in Indien vollzieht. Diese grundsätzliche Lage dauert jetzt bald vierzehn Tage und hat sich nur wenig verändert. Wir sind in West- und Süddeutschland der Kampfplatz zwischen der kühlen und teilweise sogar polarer Meeresluft und aus dem Westen und Norden und der.warmen Festlandslust, die sich über dem riesigen osteuropäischen Festlandskörper bildet."
„Ist das eigentlich eine ungewöhnliche Erscheinung sür diese Jahreszeit."
„Im Gegenteil, dieser Monsnneinbruch in der ersten Junihälste ist die Regel, nur die Kälte fällt etwas aus dem Rahmen der üblichen Erscheinungen Hernus. Auch in den Jahren 1932, 1934 und 1935 zeigen die Wetterkurven dieses jähe Ansteigen und Abfallen. Wir vergessen nur von einem Jahr zum anderen zu leicht, daß es im vergangenen Jahr ganz ähnlich war."
„Ist eigentlich ganz Deutschland im Be- reich dieser kühlen und regnerischen Witterung?"
„Durchaus nicht. Das ist vielleicht das Merkwürdigste der aeaenwärtigen Wetter
lage. Wir haben sehr' erhebliche Tem- Peratnrnnte r s ch jede zu verzeichnen. Nordostdentschland, das ganze Baltikum und Finnland wurden in den letzten Tagen be- herrscht von der warmen Festlandlnst ans dem Osten, so daß znm Beispiel am 9. Juni Haparanda in Finnland 26 Grad Wärme, das Baltikum 20 Grad, Königsberg 17. Berlin 15 Grad verzeichnet«?, während wir hierin! Südwesten Temperaturen unter zehn Graden hatten. Aachen meldete am 6. Juni 9 Grad, München sogar nur 7 und Wien ebenfalls 9 Grad. Rund um die Ostsee herrscht also augenblicklich das herrlichste Wetter und wenn keine Wolken dazwischen kommen, scheint dort oben die Sonne den ganzen Tag."
„Beneidenswerte Leute. Und wir dürfen schier im Regen ersaufen. Wie hoch waren denn die Niederschlagsmengen in den letzten Tagen?"
„Die waren allerdings ganz erheblich und erreichten fast überall in Württemberg allein vom 5. bis 9. Juni über siebzig Prozent der durchschnittlichen Regenmenge, die sonst im ganzen Monat Juni fällt. Für Stuttgart ist das normale Mittel im Juni 77 Millimeter, für Heilbronn 72, für Ravensburg 113 und für Freudenstadt 119 Millimeter. Vom 5. bis 10. sind aber schon gefallen: in Stuttgart 60,2, in Heilbronn 51,1. in Ravensburg innd 80 und in Frendenstadt 70,8 Millimeter."
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ö-m 9. lun! Kat sick die 6ags etwas ver- sckoben. /Iber immer nock sckieben sick breite Itegeukronten vom HtlaMili keran, wäkreud warme I-'sstlandlukt in das ganre Ostseegediet einströmt.
„Das bedeutet also, wenn der Regen nicht versickert wäre, stünde in allen Straßen Stuttgarts eine 6 Zentimeter hohe Wassermenge. Ohne Wasserstiefel könnte man demnach nicht mehr ansgehen.»
„Ja, das stimmt, nur ist es eben glücklicherweise so eingerichtet, daß das Regenwasser nicht stehen bleibt, sonst müßten wir uns mit der Zeit alle Schwimmflossen wachsen lassen."
„Und wie lange wird dieser Zustand voraussichtlich noch dauern?"
„Lieber Gott, die Frage haben wir in den letzten Tagen schon oft hören müssen. Wir sind leider keine Propheten, die in die Zukunft schauen können und solange die grundsätzliche Lage zwischen dem warmen Tief im Osten und dem kalten Hoch im Westen sich nicht wesentlich ändert, können auch wir keine dauernde Besserung Voraussagen."
„Dann ist es jedenfalls immer noch rat
sam. die Schuhe kräftig zu schmieren und den Regenschirm neu beziehen zu lassen. Oder was meinen Sie?"
„Für Schuhschmiere und Regenschirme ist das Luftamt zwar nicht zuständig, aber- schaden kann es nie. gerüstet zu sein."
„Na, vielleicht verzieht sich der Regen am schnellsten, wenn er sieht, daß er uns nichts anhaben kann und wir trotzdem die gute Laune nicht verlieren."
„Hoffen wir es!"
E. Grueber.
Vo» Smllig bis SlMW
Alter Volksglaube rings um unsere Wochentage
Wir sind alle noch weit mehr unfern Ahnen und ihrem Fühlen und Meinen, ihrer Natnr- und Lebensbetrachtung verhaftet, als wir selbst wissen. Mancherlei uralter Aberglaube spukt in unserem Volk, herübergetragen aus grauer germanischer Vorzeit in unser höchst modernes und ach so aufgeklärtes Heut. Es ist kulturhistorisch von außerordentlichem Reiz, gelegentlich einmal diesen Rudimenten « ältesten Glaubens nachzugehen — so zum ' Beispiel bei dcr Betrachtung unserer einzelnen Wochentage.
Beginnen wir mit dem Sonntag. Ter ist. wie schon sein Name besagt, der Tag des Sonnengottes und gilt als solcher noch heut allgemein sür. einen Glückstag, an dem es sich empfiehlt, neue Arbeiten sich vorzunehmen. Wer an einem Sonntag geboren ist, hat sein ganzes Leben lang Glück, ist auch imstande, in die Zukunft zu schauen. In Niederdeutschland gilt, ähnlich wie der Freitag, der Sonntag als Wettertag. Von ihm sagt man: „Wenn et regnet unter der Messe, regnet et die ganze Weke ower Wesse."
Im Gegensatz dazu steht der Montag, der Tag des Mondes, in dem Ruf, ein Unglückstag zu sein. „Mändag duert nich Weken lang", lautet ein niederdeutsches Sprichwort, das will besagen, daß, was man Montags unternimmt. „nicht alt wird". Man soll also an diesem Tag nichts Neues für die Woche vornehmen, weil man sonst damit Pech haben würde. Aus diesem Grunde bezieht man am besten am Montag keine neuen Wohnungen, tritt keine Reise an, nimmt keine landwirtschaftlichen Arbeiten vor, wechselt nicht seine Dienststelle, begräbt keine Leiche — weil nämlich sonst der Tote in die Hölle kommen würde —, hält keine Hochzeit ab und dergleichen mehr. Der Ausdruck „blauer Montag" stammt von einem bestimmten Montag, dem Fastnachtsmontag her. Da dieser der letzte Tag ist, an dem die christliche Kirche ge- stattet, sich noch einmal ordentlich auszn- toben, so wurde im Mittelalter von dieser Erlaubnis reichlich Gebrauch gemacht und mächtig geschlemmt. Bei den damit verbundenen Trinkgelagen konnte es nicht ausblei- ben. daß diese in wüste Prügeleien ausarteten. besonders bei den Handwerkern, die oft genug zu einem blauen Auge führten. Wer be« diesen Prügeleien nicht totgeschlagen wurde, konnte froh sein, „mit einem blauen Auge davonznkommen". Natürlich konnte unter diesen Umständen vom Arbeiten keine Rede sein. Erst allmählich ging dann diese Bezeichnung des Fastnachtsmontags auf die Montage allgemein über, an denen die Ar- beit ruhte, weil man den Abend vorher z» viel gekneipt hatte.
Dem Dienstag, besten Name von dem skandinavischen Wort Thingstag gleich Gerichtstag — niederländisch noch Dingstag — zu- sammenhängen dürfte, kommt keine besondere Bedeutung zu. Die in Süddeutschland noch unzutreffende Bezeichnung Zieschdi oder Zicstig geht aus den altnordischen Gott Zin, Tin oder Tyr zurück.
Die Herkunft des Wortes Mittwoch ist eine moderne: gemeint ist nichts anderes als die
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Hier Kai slek die koinantik der -iaiur mit der 8 el,üi,keit der '?evknik gepaart, k!s Ist nickt mekr das alte Zerrissene INukibeel, suk das die kebkiigei kinaksekauen, nein, der »ensck Kat den kluk geräkint. /Iker trotrdein Kat dieser kiiek Ins IVeekariai nlekts von seinen, keir verloren. Iteekts seiiimniern die Häuser »liinsters berank, wäkrend link, die Steinkaidenkeld- 8 iedinng kerükcr griiiit. lNild: Strähcr, M i
Mitte der Woche. An diesen Tag knüpft sich daher auch kein besonderer Aberglaube.
Ter Donnerstag dagegen verrät wieder seinen heidnischen Ursprung von dem Gotte Dvnar oder Thor. Dieser Tag war dem Gotte heilig. Als Ueberrest des alten Thor- kultes hat sich noch beute in NorddentschlanS Ser Brauch erhalten, am Donnerstag mit Vorliebe — Erbsen mit Eisbein zu essen — Erbsen und Eber waren dem Thor heilig.
Auch der Ursprung des Freitags geht auf eine heidnische Gottheit, aus Freya oder Frigga, die Gattin Wodans, die als Göttin der Fruchtbarkeit verehrt wurde, zurück. Er mar daher ursprünglich auch ein Glückstast. An ihm wurde von den alten Germanen die Löst, das heißt die Eheschließung vor der Familie abgehalten und meist auch die Brut- lachi, die festliche Begehung der Hochzeit, gefeiert. Auch von den alten Römern wurde dieser Tag mit Vorliebe zum Hochzeitstag gewählt, was wieder damit zusammenhängt, daß er bei ihnen der Venus, der Göttin der Liebe, geweiht war. Die mittelalterlichen Mönche nun stempelten den glückbringenden Friggatag zu einem Unglückstag, freilich nicht überall mit Erfolg. In der Lüneburger Heide zum Beispiel gilt der Freitag noch heute als glückverheißend, und bis vor kurzem wurden, wenn irgend möglich, die Hochzeiten hier gerade am Freitag abgehalten. Die katholische Kirche hat für diesen Tag strengstes Fasten vorgeschrieben. Beim Volk gilt der Freitag auch als Wettertag. „Fridag hat sin eigen Weer!" sagt man in Nieöer- sachsen, was besagen will, daß an diesem Tag sich das Wetter ändert. Es ist in dieser Hinsicht auch ausschlaggebend für die nächsten Tage, denn „wie der Freitag, so der Sonn- tag".
Ter Sonnabend, das heißt der Vorabend vor Sonntag, führt auch die Bezeichnung Samstag. Die Herkunft dieses Wortes ist nicht ganz sicher. Es scheint, daß es von dem lateinischen Sabbati dies — gleich Sabbattag — abzuleiten ist; andere Erklärer wollen es mit dem lateinischen Satnrni dies in Zusammenhang bringen, wofür auch das englische „Saturday" sprechen würde. Tie skandinavische Bezeichnung Löwerdag und Lör- dag wird mit dem altnordischen Laugaragr in Verbindung gebracht, was Badetag bedeuten soll — an diesem Tage, als dem Schluß der Woche, Pflegten die alten Nord- länder ihr Reinigungsbad zu nehmen, was sich für ja viele Familien bis ans den heutigen Tag fortgesetzt hat.
Sport
Geiß imponiert aui der rr sirecke
Für die englische Tourist-Trophy, die am 15., 17. und 19. Juni auf der berühmten Nundstrecke der Insel Man entschieden wird, fanden bereits die ersten Probefahrten auf dem 60,8 Kilometer langen Kurs statt. Der Pforzheimer Arthur Geiß führte sich auf seiner 250 Kubikzentimeter- DKW. wieder hervorragend ein. Er drehte mit 120,603 Stundenkilometern einen neuen Nundenrekord der Leichtgewichts-Tou- rist-TroPhy.
In den beiden übrigen Klassen warteten Engländer auf einheimischen Maschinen mF den besten Zeiten auf. Bei den Senioren schassten White ans einer Halbliter- Norton mit 137,162 Stundenkilometern ebenfalls eine neue Rekordrunde. In der 350er Klasse war Mellors auf Velocette mit 130,147 Stundenkilometern der schnellste.
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Beim Großen Preis von Barcelona klappte es in der Organisation der Zeitnahme nicht in wünschenswertem Maße. Es verstrich mehr als geraume Zeit, bis das offizielle Ergebnis — es war in den Morgenstunde des Montags — bekannt wurde. Demnach war der Abstand zwischen dem siegreichen Nuvolari (Alfa Romeo) und Rudolf Caracciola (Mercedes-Benz) nur 1,9 Sekunden, was die Gleichwertigkeit znm Ausdruck bringt.
51 japanische Leichtathleten traten am Sonntag die Reise zur Olympia an. Sie fahren zunächst znm Training nach Helsingfors und werden von dort am 26. Juli in Berlin eintressen. Für die Bestreitung der Reisekosten sind insgesamt 800 000 Jen ans Privatkreisen aufgebracht worden und von der Negierung wurden aus der Sondergabe des Kai/ers 300 000 Pen zur Verfügung gestellt.
Schwedens Olympia-Radfahrer wurden jetzt vom Schwedischen Radfahrer-Verband namentlich genannt. Das schwedische Aufgebot besteht aus folgenden sechs Fahrern: Andersson, Berg, Cärlssvn, Nilsson, Iohannffon, Perfson.
Dänemarks Ruderer-Aufgebot wurde nunmehr nach Abschluß einer mehrtägigen Regatta in Kopenhagen ausgestellt. Nach Berlin werden entsandt: Zweier mit und ohne Steuermann. Vierer mit und ohne Steuermann und Achter. Mit Ausnahme des Zweiers ohne Steuermann, den der SorS NC. stellt, wurden Ruderer vom Kopenhage- ner NC. beauftragt.