Leite 4 — Nr. 134

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Freitag, den 12. Juni iz^

zelncn Fahrten geht aus den Gesamtplänen her­vor, die bei der Gauwaltung der DAF., Abtei­lung für Arbeitsführung und Berufserziehung, ktungart°N, Rotestraße 2», gegen Einsendung von 10 Rpf. oder bei den Krerswaltungen er­hältlich sind.

Fahrkenprogramm für Juli 1936

Textil: Von der Faser bis zum Kleide. Ü2. bis 18. Juli: Stuttgart — Sindelsingen — Schorndorf — Heubach — Mergelstetten — Hei­denheim — Neckarsulm — Weinsberg — Bönnig- heim — Bietigheim — Stuttgart.

Bau: Des Führers Straßen durch- ziehen das S chw a b e >rl a n d. 12. bis 18. Juli: Stuttgart — Cannstatt — Mühlhausen

— Waiblingen — Eßlingen — Denkendorf — Eruibingen — Ulm — Blaubeuren — Tübingen >— Nagold — Hirsau — Pforzheim — Maut- bronn — Leonberg — Korntal — Stuttgart.

Visen und Metall: Metallwerkerfahri durch Württemberg. 12. bis 18. Juli Stuttgart — Untertürkheim — Geislingen — Biberach — Ravensburg — Friedrichshofen — Schwenningen — Hechingen — Tübinaen — Stuttgart.

Holz: Württembergs Holzverarbci- tung. IS. bis 24. Juli: Stuttgart — Böblingen

— Herrenberg — Nagold — Altensteig — Freu- denstadt — Schramberg — Spaichingen — Sig­maringen — Mengen — Saulgau — Biberach — Ummendorf — Laupheim — Erbach — Ulm — Geislingen — Blaubeuren — Kirchheim — Unter- türkheim — Ludwigsburg — Stuttgart.

Papier: Württembergs Papierindu- strie. 26. bis 31. Juli: Stuttgart — Reutlingen

— Tuttlingen — Sigmaringen — Scheer — Urach — Dettingen — Metzingen — Stuttgart

Den Teilnehmern ist jegliche Sorge wegen Unterkunst und Verpflegung an den verschiedenen Orten abgenommcn. Sie befinden sich in der Obhut der Deutschen Arbeitsfront, die für alles auf das Beste sorgt. Die Kosten für die Teilnahme betragen durchschnittlich NM. 35.— für Fahrt. Unterkunft und Verpflegung.

Der älteste Einwohner gestorben

Freudcnstadt. Am Mittwoch ist der älteste Freudenstädter Bürger. Georg Eckert. Fuhr­mann im Alter von 88 Jahren gestorben. Er wurde am 30. Januar 1848 geboren. Der älteste Freudenstädter Bürger ist nunmehr der am 13. März 1848 geborene Privatier Georg Züfle. Noch älter als er aber ist Frau Karoline LIau- s e r geb. Müller, die am 18. Oktober 1842 gebo­ren und mit ihren 94 Jahren die älteste Einwoh­nerin Freudenstadt überhaupt ist.

40 Jahre Schwarzwald-Wasservcrsorgung

Calw, Heuer sind es 40 Jahre, daß von fort­schrittlichen denken Männern der Plan einer Wasserversorgung für die wasserarme Hochfläche des Waldes gefaßt wurde. Regierungsrat Bäl­ter, ehem. Leiter des Oberamts Calw, Alt­stadtschultheiß Müller in Neubulach und Alt- schullheiß Frey in Aichelberg dürfen das Ver­dienst in Anspruch nehmen, die Schwarzwald­wasserversorgung gegründet zu haben. Die groß­zügige Planung stammt von Oberbaurat v. E h - mann in Stuttgart. Im Jahre 1896 wurde von 11 Gemeinden unter dem Namen „Eemeinde- verband der Schwarzwaldwasserversorgung" der Leitungsbau beschlossen. Der Vau wurde im Jah­re 1897 in Angriff genommen und im Jahre 1898 fertiggestellt. 7 Kilometer oberhalb Wild­bad. wo sich der Kälberbach mit der großen Enz vereinigt, wurde im Jahre 1898 die gesamte An­lage in Betrieb genommen. Von hier aus wird das Wasser einer großen Quelle, die in einer Höhe von 510 Metern entspringt und ganz in der Nähe liegt, auf die Höhe gepumpt. Die Quelle liefert in der Sekunde durchschnittlich 20 Liter klares Wasser. Auf der Hochfläche bei Hünerberg liegt der 1280 Kubikmeter Wasser fastende Hauptbehälter. Tag für Tag wird ihm erwa 1 Million Liter Wasser zugeführt. Das rauschende Wasser der Enz wird in einer 700 Millimeter weiten und 1000 Meter langen eiser­nen Röhrenleitung zur Pumpstelle geleitet und muß dort die mächtigen Tubinen, welche die Pumpen treiben, in Bewegung sehen. Der Hauptbehälter liegt so hoch, daß er alle Sammel­behälter von 50 bis 160 Kubikmeter Inhalt spei­sen kann. In drei Hauptsträngen, die sich wieder verzweigen, wird das Wasser 51 Ortschaften mit

mehr als 10 000 Einwohnern zugefllhrt. Schon 1903 betrug die Rohrlänge der Leitungen 193 Kilometer, das ist die Strecke Nagold — Nürn­berg, bei einem Kostenaufwand von 1 287 000 Reichsmark. Der Kreis Calw stellt innerhalb der Versorgungsgruppe 25 Gemeinden. Nagold 16, Neuenbürg 9 und Freudenstadt eine. Wie wir erfahren, plant die Schwarzwaldwasserversor­gung im Jahre 1938, den Tag der 40jährigen Wiederkehr der Inbetriebnahme mit einer Ju­biläumsfeier zu begehen.

Letzte Nachrichten

Schweres Verkehrsunglück in Köln

Köln. In den frühen Morgenstunden des Freitag ereignete sich auf dem Niederländer User in Köln ein Verkehrsunsall. dem drei Menschen­leben zum Opfer fielen. Ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen stieß mit einem Vorderrad gegen den Rand des Bürgersteiges und über­schlug sich. Die Insassen des Wagens, zwei Män­ner und zwei Mädchen wurden schwer verletzt und mußten dem Krankenhaus zugefllhrt wer­den. Dort sind der Führer des Wagens, sein Be­gleiter und eines der Mädchen bald darauf ge­storben. Das zweite Mädchen liegt mit einem Schädelbruch und inneren Verletzungen sehr schwer darnieder.

Wie die Ermittlungen der Polizei ergaben, waren die beiden männlichen Insassen des Wa­gens betrunken.

Dampfer zerschellt an der Wiener Reichsbrücke 24 Personen gerettet, 7 Tote

Wien. Der Passagierdampser »Wien" ist Don­nerstag nachmittag gegen 1.30 Uhr aus der Donau mit voller Wucht von Strömung und Maschine gegen einen Pfeiler der im Umbau be­findlichen Reichsbrücke gerammt. Unter furcht­barem Krachen zerbarst das Schiff in Trümmer und war nach wenigen Minuten unter der Wasseroberfläche verschwunden. Die Mehrzahl der Besatzung sprang noch rechtzeitig über Bord und konnte gerettet werden.

Nach amtlichen Feststellungen hat das Schiffs- ungliick 7 Opfer gefordert. Diese sieben Personen werden vermißt und es gilt als sicher, daß sie unter dem Deck des Schiffes eingeschlossen — sich nicht retten konnten und ertrunken sind. Nach den Leichen wird gesucht. Der Schiffsverkehr ist zur Zeit eingestellt, da das Wrack der gesun­kenen »Wien" die Fahrrinne teilweise sperrt.

ASM - Basis -er Mllmslulion!

rp. Warschau, 11. Juni.

Tie Moskauer Presse veröffentlicht eine Enkschicßung des Moskauer Aktionsausschus­ses der Kommunistischen Partei, die an Sta­lin gerichtet ist: in ihr heißt es, obwohl die Einzelheiten zum Entwurf der neuen Ver­fassung Sowictrußlands noch nicht bekannt

sind: „Tie Staliusche Verfassung wird die Rolle der Sowjetunion als B ä s l s der Weltrevolution noch steigern. Im Kampf um die Einheitsfront erhalten die Kommunisten aller Länder in der neuen Sowjetverfaffuug eine Waffe von besouderey. Stärke."

Nie Welt in wenigen zellen

Xeue enßliselie passsgierklugreug«

Der Luftfahrtsachverständige der „Morning- post" meldet, daß vier neue viermotorige Flug­zeuge von der British Airways Ltd. für den Dienst London — Stockholm bestellt und Ende des Monats eingesetzt werden sollen. Diese Maschinen seien mit automatischer Steuerung und Ausrüstung für Blindflug ver­sehen, und mit einer Vorrichtung gegen Eis­bildung ausgerüstet.

Wegen k«krlü88ig«r Diitnns verurteilt

Am Tage der Beisetzung des Reichsstatthak- ters und Gauleiters 8 oeher in Dessau im Oktober vorigen Jahres fuhr bekanntlich ein Triebwagen der Dessau — Wörlitzer Eisenbahn mit zwei Anhängern auf einer Brücke in die Menschenmassen hinein, die zu den Bei­setzungsfeierlichkeiten strömten. Dabei wurden zwei Personen getötet und 8 mehr oder minder schwer verletzt. Der Führer des Triebwagens, Walter Schmidt aus Wörlitz, hatte sich nun wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten und wurde zu 4 Monaten Gefängnis ver­urteilt.

Die Sammlungen am 13 . 14 . Mnl

Berlin, 11. Juni.

Der Reichsinnenminister hat für den 13. und 14. Juni Haus- und Straßensamm­lungen dem Deutschen Noten Kreuz, der Inneren Mission und dem Caritasver- dand genehmigt.

l iir Heilung »u8 Kekslii-

Der Führer und Reichskanzler hat mit Erlaß vom 14. Mai 1936 verliehen: a) die Rettungsmedaille am Bande: dem Schüler Werner Dowidatin Gera, dem Kaufmann Bruno Geister in Breslau; b) die Erin­nerungsmedaille für Rettung aus Gefahr: dem Versicherungsangestellten Erich Bendig in Königsberg/Pr., dem Ziegeleiarbeiter Rud. Büchel in Hartha, RB. Liegnitz, dem Forst­lehrling Robert Gugelberger in Hep­pingsen, dem Unteroffizier Willy Kiehne in Döberitz, der Verkäuferin Elisabeth Kitschke in Obernigk, Kreis Trebnitz, dem Kraftwagen­führer Rudolf Naumann in Halle a. S., dem Schüler Willy Zählerin Zwickau.

Auftrieb: 5 Ochsen, 15 Bullen, 40 Kühe, 11 Färsen, 130 Kälber, 1116 Schweine. 1 Schaf

11. 6.

9. 6.

Fresser

mäßig genährtes Jungvieh.

11. S.

9 6.

44

—

Kälber

ch beste Mast- und Saugkälber b> mittlere Mast- u. Saugkälber c) geringe Saugkälber.

70—75

65—69

60—64

70-76

65-69

60-64

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—

—

ch geringe Kälber.. ,

42

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Schweiue

ch Fettschweine über 300 Psd. 1. fette ..

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82

42

38

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24

2. vollfleischige..

b) I vollfleischige 240-300 Pfd. b> 2 vollfleischige 240—300 Pfd. cf vollfleischige 200—240 Psd. ck> vollfleischige 160—200 Pfd. e, fleischige 120-160 Pfd.

43

43

8i Sauen I. fette..

2. andere

54-55.50

62

53-55.50

62-52,50

Ochsen

s, vollfleischige, ausgemästete

1. jüngere .

2. ältere .

bl sonstige vollfleischige

c> fleischige .

cll gering genährte..

Bullen

s> jüngere, vollfleischige . . . d» sonstige vollfleischige . .

c, fleischige .

<1> gering genährte..

Kühe

ch jüngere, vollfleischige > . .

Ki sonstige vollfleischige

c> fleischige .

M gering genährte ......

Färsen (Kalbinnen) s> vollfleischige. ausgemäftete b> vollfleischige .

..Bei obigen Diehpreisen handelt es sich Händlerprovifion; demzufolge müssen die

um Marktpreise einschließlich Transportkosten, Schwund, Stallpreise unter den Marktpreisen liegen.'

Marktverkauf: Großvieh zugeteilt, Kälber ruhig, Schweine zugeteilt.

Stuttgarter Fkeifchmarkt. Kälber d) 115—120, c) 112—115; Hammel b) SO; Schweine bl 74; Speck 75—78.

Viehmärkte. Do r nha n: Rinder 220 W 300, trächtige Kalbinnen 520—620. Kübe 5 oo bis 560 NM. - Mehrstetten: Farren 310—340, Kühe 350—400, Kalbeln 480 bis 600, Jungvieh 250-300 NM. - Schäm- berg: Kühe 200—380, Kalbinnen 450—6L0 Jungrinder 150—300 NM. — VaihiiZ gen a. E.: 1 Paar Ochsen 1280, 1 Paar Schaffstiere 775, 1 Kälberkuh 400. trächtiae Kalbet 565, Rind 245, Einstellrind 310 RU.

Schweinemärkte. D o r n h a n: Milch, schweine 25—31 NM. — Creglinqew Milchschweine 23—29 NM. — Mehrstet ten: Milchschweine 18—30. — Gaildorf Milchschweine 26—35 NM. — Münder kingen: Mutterschweine 135—160, Milch schweine 26—30 RM. — Schömberg Milchschweine 20—28 NM. — Urach Mikchschweine 25—33 NM.

Erzeugergrotzmarkt Besigheim vom II. ß. Zufuhr: 60 Ztr. Kirschen, 20 Kilogramm Erdbeeren, 100 Kilogramm grüne Stachel- beeren. Alles verkauft. Handel lebhaft. Preise für Kirschen 40—65 Pfg., Erdbeeren 80—90 Pfg., grüne Stachelbeeren 26—30 Pfennig, alles je Kilogramm.

Veercnmarkt in Brackenhcim. Ter erste Beerenmarkt war trotz schlechten Wetters gut beliefert sowie gut besucht. Angeliefert wur­den nur schöne, gesunde Erdbeeren, das Pfund zu 46 Pfg. Kirschen waren nicht vor- Händen.

Gmünd Wiirtt. Edelmctallpreise v. 11. Juni. Feinsilber-Grundpreis 41.80, Feingold-Ver­kaufspreis 2840 RM. je Kg., Reinplatin 3.60, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Palladium 3.55, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Kupfer 3.45 RM. je Gramm.

Pforzheimer Edelmetallpreise v. 11. Juni. Gold 2840, Silber 41.80—43.69 je Kg., Rein- Platin 3.60, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Palladium 3.55, Platin 96 Prozent mit 4 Pro­zent Kupfer 3.45 RM. je Gramm.

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Witterung :

Schwache, NM West schwankende Winde, viel» fach bewölkt, stellenweise aber auch aushest ternd, zeitweise etwas schwül und leicht ge« witterig, einzelne, nim Teil nur örtlich aus» tretende Regenfälle.

Verlag: Der Gesellschafter E.m.b.H., Nagol», Dr«ck: Buchdruckerei E. W. Zaiser (Inhaber Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einlchl. der Anzeigen: Hermann Eötz. NagoNk

Zur Zeit ist Preisliste Nr. , «Llti,

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Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite«

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von Felix Schuster, Professor und Baurat in Stuttgart.

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Allen Schloßbergbesuchern und Wanderfreunden bestens empfohlen!

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Das Deutsche Rote Kreuz hat die Mitwirkung im amtlichen Sanitätsdienst der Wehrmacht im Kriege und bei öffentlichen Notständen zu leisten und oorzubereiten. Alle in ihm organisierten deutschen Männer und Frauen setzen ihre Kräfte in vater­ländischer Gesinnung zu selbstlosem Dienst für die deutsche Volksgemeinschaft ein. Den Hauptertrag für die Rotekreuz-Arbeit des ganzen Jahres soll die

Haus- und Straßensammlung am Samstag und Sonntag

den 13. und 14. Juni abgeben. Drum, Volksgenossen in Stadt und Kreis Nagold, trage auch von Euch ein jeder durch eine seiner Leistungsfähigkeit angemessene Spende dazu bei, daß das Rote Kreuz die für seine wichtige und wertvolle, durch die Schaffung des neuen Heeres noch gesteigerte und vermehrte Arbeit so nötigen Geldmittel erhält!

Nagold, den 11. Juni 1936

Der Kreisvertreier des Deutschen Roten Kreuzes: Der Kreisleiter der NSDAP.:

Landrat Dr. Lauffer PH. Bätzner, M.d.R.