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Nr. 134

Nagoldcr Tagbiatt »Der Gesellichaftcr-

gcyalten wurde, der sich ebenfalls mtt antzcn- politischen Fragen befaßt hatte.

Großbritannien habe sich im vstafrikani- schon Konflikt für eine Politik der kollektiven Sicherheit entschlossen statt für das alte Bündnissystem, obwohl manche Staaten dem Völkerbund nicht angehören. Diese Politik wäre erfolgreich geblieben, wenn alle Völ­kerbundsstaaten ihre Verpflichtungen erfüllt batten. So hak weder der Krieg verhindert, noch ihm Einhalt geboten werden können, und es ist auch nicht gelungen, das Opfer vor dem Angriff zu schützen. Schars wandte sich Neville Chamberlain gegen den Präsi­denten der Völkerbundsvereinigung, Lord Exil, der für eine verschärfte Sanktions- Politik eintritt. Das ist, erklärte Chamber- lain, wohl der Höhepunkt der Narr­heit und würde nur zu weiterem Unheil führen.

Das Ansehen des Völkerbundes konnte nur wiederhergestellt werden, wenn die Auf­gaben des Bundes in einer feiner tatsäch­lichen Macht entsprechenden Weise ab- gegrenzt würden. Man da>-f es aber nicht dem Völkerbund allein überlasten, für den Weltfrieden zu sorgen. Man muß daher die Gefahrenmomente in der Welt örtlich be­schränken, auf Grund regionaler Verein­barungen praktischere Sicherheitsmethoden finden. Zum Schlüsse trat Chamberlain für die sofortige Instandsetzung aller Macht- mittel des Reiches ein.

Das Gerücht, der italienische Botschafter habe zu verstehen gegeben, daß Italien aus dem Völkerbund austreten würde, wenn die Sanktionen von der Völkerbundsversamm­lung nicht aufgehoben würden, wird in Londoner amtlichen Kreisen dementiert.

Auch Van Zerlaich aeschMrl

Brüste!, 11. Juni.

Der Versuch des belgischen Ministerpräsi­denten VanZeeland.die neue Regierung zu bilden, ist an der Forderung der Sozialisten, die sechs Ministersitze verlangten, während ihnen Van Zeeland nur fünf zugestehen wollte, gescheitert. Außerdem wollten die Sozia­listen ihre Regierungsbeteiligung von einer Entscheidung des Generalrates der Partei ab­hängig machen, ein Ansinnen, das Van Zee­land gleichfalls abgelehnt hat. Angesichts des Ernstes der Lage hat der König noch am Nach­mittag die Führer der bisherigen Regierungs- Parteien, Sozialisten, Katholiken und Liberale, gemeinsam zu sich berufen ein Vorgang, der bisher nicht üblich war.

Die Auswirkungen des Streiks der bel­gischen Hafenarbeiter werden immer fühlbarer, sehr zugunsten des Konkurrenzhafens von Ant­werpen, Rotterdam. So haben jetzt auch tue Schiffe des Norddeutschen Lloyd angewie­sen werden müssen, statt Antwerpen Rotter­dam anzulaufen.

Auttlang des Bersicherungsstandals

London, II. Juni.

In dramatischer Form hat am Donnerstag der frühere britische Kolonialminister Tho­mas sein Unterhausmandat niedergelegt. Das Haus war bis auf den letzten Platz be­setzt, als es die mit Spannung erwartete Aussprache über den Untersuchungsbericht zum Versicherungsskandal begann. Ein kur­zes Vorspiel, in dem ein oppositioneller Ab­geordneter eine amerikanische Verdächtigung aufgrifs, daß im Jahre 1933 ein Regierungs­mitglied aus den Kurssteigerungen der Neu- sundland-Schuldverschreibungen Gewinne ge­zogen hätte, wurde schließlich vom Sprecher des Hauses abgeschnitten. Dann erhob sich Thomas und gab die Erklärung ab, daß Sr niemals ein Haushaltsgeheimnis mit Be­wußtsein verraten habe. Er wiederhole diese Erklärung trotz des richterlichen Befundes. Immer leiser werdend, teilte Thomas dann mit, daß er sofort seinen Parlamentssitz niederlege und nicht beabsichtige, an einer Nachwahl teilzunehmen. Langsam, unter dem eisigen Schweigen der Abgeordneten, verließ er das Unterhaus.

Unterhausanfrage umdenAragebogen

London, 11. Juni.

Im englischen Unterhaus verlangten der liberale Abgeordnete Mander und der arbeiterparteiliche Abgeordnete Garro Jones Auskunft über den Zeitpunkt der deutschen Antwort auf den britischen Frage­bogen. Außenminister Eden antwortete, daß die britische Regierung noch keine Antwort erhalten hat. Am 23. Mai wurde der britische Botschafter in Berlin beauftragt, sich erneut mit der deutschen Regierung in Verbindung zu setzen, um sie an die Beantwortung zu Erinnern. Am 26. Mai wurde dem Botschaf­ter zu verstehen gegeben, daß vor der Bildung der neuen französischen Regierung keine Ant­wort zu erwarten ist. Die Absicht der- briti­schen Regierung, erklärte Eden, geht dahin, sicherzustellen, daß die allgemeinen Verhand­lungen über den Abschluß der west- und ost­europäischen Sicherheitsabmachungen und über die Rückkehr des Deutschen Reiches in den Völkerbund erörtert werden wollen.

Wna

vor neuem Bürgerkrieg?

Schanghai, 11. Juni.

Die Führer Südwestchinas haben den Friedensvorschlag des Marschalls Tschang-

kaischek abgelehnt und die Fortsetzung des Marsches der Kantontruppen nach Norden gegen die Japaner beschlossen. Gleichzeitig fordern sie die lausende Verpflegung und Versorgung mit Geld und Munition für die gegen die Japaner marschierenden Armeen. Die Nankingregierung soll fest entschlossen sein, ihre Autorität zu wahren und den Vormarsch aufzuhalten, so daß China ein neuer Bürgerkrieg droht.

Bomben auf britischen Truppen, transport

Jerusalem, 11. Juni.

Bei L y d d a in Palästina ist ein Bomben­anschlag auf einen britischen Militärtrans­portzug aus Aegypten verübt worden. Ein dem Transportzug vorausfahrender Sicher­heitszug flog in die Luft. Der Transport selbst blieb unbeschädigt. Es handelte sich um eine Pionierkompanie, die zum Schutz der Verkehrsverbindungen bestimmt ist.

Marfchak Graziani - Nizttönig

Rom, 11. Juni.

Marfchall Badoglio ist zum Herzog von Addis Abeba erhoben worden und von seinem Amte als Vizekönig von Abessinien zurückgetreten. Zum Vizekönig ist Marschall Graziani ernannt worden. Graziani hat angeordnet, daß alle Abessinier binnen 30 Tagen die Waffen abliefern müssen.

... fortzeugenö Böses muß gehören!

Madrid, 11. Juni.

Der Trauerzug beim Begräbnis des von Anarchosyndikalisten auf offener Straße er­schossenen marxistischen Gemeinderates von Malaga, Rodriguez, wurde am Don­nerstag von Anarchosyndikalisten beschossen. Der sozialdemokratische Präsident des Pro­vinziallandtages wurd° dabei getötet.

Württemberg

Lutwio«. StoikmaWk 1

Stuttgart, 11. Juni.

Gaufunkstellenleiter Oberstleutnant a. D. Ludwig von Stockmaher ist am Ton­nerstagfrüh an den Folgen eines Schlag­anfalles verschieden.

Ter Verstorbene war ein eifriger Verfech­ter der Funk-Amateur-Technik, die er in Württemberg zu einer beachtlichen Größe entfaltete. Bis in die letzten Tage seines Lebens hat der 64 Jahre alt gewordene Rundfunk-Pionier an seinem Lebenswerk gearbeitet. Schon, als im Jahre 1924 die Süddeutsche Rundfunk AG. ins Leben ge­rufen wurde, hatte von Stockmayer die volle Bedeutung des Rundfunks »erkannt und sein umfassendes Können und reiches Wissen auf dem Gebiete der Funktechnik zur Verfügung gestellt. Er war einer der ersten, der die vie­len Möglichkeiten der Kurzwellentechnik ent­deckte. Auf seine Initiative hin wurde in Württemberg der Neichsverband der Deut­schen Rundfunkteilnehmer gegründet.

Am 10. Juli 1872 in Stuttgart geboren der Verstorbene hatte also ein Alter von nicht ganz 64 Jahren erreicht trat er 1891 beim 2. württ. Pionier-Bataillon 13 ein, wo er 1892 zum Leutnant, 1906 zum Hauptmann und 1915 zum Major befördert wurde. Lud­wig v. Stockmaher machte den ganzen Welt­krieg von 1914 bis 1918 an der Front mit. Nach dem Krieg wurde er im Jahre 1920 zum charakterisierten Oberstleutnant ernannt. Frühe schon war er auch ein Kämpfer für die Idee Adolf Hitlers, und als er 1933 zum Gausunkwart bestellt wurde, setzte er sich mit jugendlicher Tatkraft und organisatorischem Talent für den deutschen Rundfunk und seine kulturelle und volkserzieherische Aufgabe ein. Vor wenigen Monaten wurde Ludwig von Stockmayer zum Gausunkstellenleiter ernannt. Mit ihm ist ein Mann voll echtem Kame­radschaftsgeist, voll unermüdlicher Schaffens­kraft und voll Kampfesmut dahingegangen, ein Mann, dessen Verdienste eines dankbaren und bleibenden Gedenkens wert sind.

80W neue Mitglieder der WN

Stuttgart, 11. Juni

In jede Ortsgruppe muß eine NS.» Schwesternstation und ein Kindergarten der NSV. Wir werden dieses Ziel über kurz oder lang Wirklichkeit werden lassen." Kreis, amtsleiter Güntner teilte dies gestern abend bei der Einsetzung einer NS.-Schwester in Degerloch mit. Gleichzeitig konnte er auch bekanntgeben, daß der letzte Werbefeld­zug der NSV. ihr aus Stuttgart allein 8000 neue Mitglieder gebracht hat. Wir freuen uns, feststellen zu dürfen, daß unser Appell an das Gewissen der Nation mehr und mehr Früchte trägt."

Interessant ist, daß er die konsesfio- nelle Wohlfahrtspflege wieder einmal in die ihr gezogene Schranke zurückweisen mußte.Wir wissen genau, daß sie die größere Erfahrung als wir hatten. Wir bildeten deshalb mit ihnen zusammen eine Arbeitsgemeinschaft. Aber da und dort mußten wir seststellen, daß uns absichtlich Prügel in den Weg geworfen wurden. Wenn nun in diesen Tagen wieder aufgefordert wird, nur in konfessionellen Kindergärten die Kinder erziehen zu lassen, wenn eine

konfessionelle Müttererholung propagiert wird und wenn zum Eintritt in den evange­lischen Gemeindedienst aufgefordert wird, dann stellen wir fest, daß diese Dinge alle mit den Konfessionen nichts zu tun haben, sondern ausschließlich Aufgabe der NSV. sind. Wir lösen keinen konfessionellen Kin- vergärten und keine konfessionelle Schwe- sternstationen auf, ebensowenig wie wir jemanden zwingen, die NS.-Schwestern zu bevorzugen. Aber wir lassen uns durch eine Vertiefung der konfessionellen Gegensätze die Brücken nicht sprengen, die das Volk einigen."

Glückwünsche an die neue NS.-Schwester der Ortsgruppe Degerloch sprachen aus: Ortsgruppenamtsleiter Schulze, Direktor Aldinger im Namen der Sladtverwal- tung und Ortsgruppenleiter Fritsch e. Ein Kammermusiktrio mit einem Werk Mozarts, ein Münnerchor und ein Altsolo HändelS- Largo bildeten die feierliche Ilmrahmung der Feier. Anschließend wurde das neue Heim der Schwcsternstation in der Löweu- straße besichtigt.

Ein Meineid narb dem andern

Stuttgart, 11. Juni

Die Justizpressestelle Stuttgart teilt mit: Am 17. d. M. beginnt eine neue Tagung des Schwurgerichts Stuttgart. In den Vorsitz teilen sich Landgerichtsdirektor Huzel und Landgerichtsrat Dr. Otto. Zur Verhandlung stehen folgende Fälle. 17. Juni 1936, 8V- Uhr: Elsa Murr von Bernhausen wegen Brandstiftung. 17. Juni 1936, 15 Uhr: Fridolin Will von Stuttgart wegen Meineids. 19. Juni 1936, 8V- Uhr: Dr. Paul Bernoulli von Stuttgart und Sophie Stein von Feuerbach wegen Mein­eids u. a. 22. Juni 1936, 9 Uhr: Julius Lörch von Stuttgart wegen Meineids. 23.Juni 1936, 8Vs Uhr: Ernestine Reich von Simmvz- heim wegen Meineids.

! Mmugeird-Trailsport nach Alt

Stuttgart, 11. Juni

Als Ergebnis der guten Zusaminem-rbeit zwischen Hitlerjugend und NSV. konnte gestern nachmittag der 1. Kurs der H e i l- : Verschickung der Württemberg!- schen Hitlerjugend aui dem Hauvt- lahnhos zur Fahrt in ein Hitlerjuaeudheim > auf Sylt in Nvrdfrieslaud verabschiedet wer­den. Tie 50 Teilnehmer waren zu einem Appell im Wartesaal angetreten. Ganamts- leiter Kling von der NSV. sprach zu den Hitlerjungen und wies aus das doppelte Ziel der Aktion hin, nämlich Erholung für die Teilnehmer und gegenseitiges Kennenlernen von Nord und Süd. Außerdem waren an­wesend: der Stabsleiter des Gebiets 20, Lver- üannsührer Br 0 dbeck, Bannführer Tr 0 - st e l und Sozialabteilungsleiter und Gau­jugendwalter Winter, von der NSV. Kreisamtsleiter Pg. Güntner.

Tie Hitlerjugend hat hier mit Hilfe der NSV. nach dem GrundsatzVorbeugen, nicht heilen", eine großzügige Hilfsaktion eiu- geleitet. Während früher nur nach dem ge­sehen wurde, der schon wertlos für die Volksgemeinschaft vollständig krank war, sorgt der nationalsozialistische Staat in erster Linie für die noch Gesunden. Aus den Ban­nen des Gebiets wurden nach ärztlichen Gut­achten diejenigen ausgewählt, die eine Er­holung besonders nötig haben, und zunächst 50 von diesen Jungen nach einem Hitler­jugend-Erholungsheim auf Sylt geschickt. Das Heim steht unter dauernder ärztlicher Kontrolle und unter der Leitung von Hitler­jugend-Führer. Die Jungen werden also körperlich und geistig vollwertig wieder in ihre Heimat zurückkehren. Dieser Transport ist der Anfang eines gewaltigen Erholungs- Werks, das die Hitlerjugend noch in diesem Jahr mit Hilfe der NSV. groß ausbauen wird.

Stuttgart, 11. Juni. (Sitzung der A r b e i t s k a m m e r.) Der Leiter der Ar- beitskammer Württemberg-Hohenzollcrn, Pg. Fritz Schulz, gibt bekannt, daß am Frei­tag, 2 6. Juni, 14 Uhr, in Stuttgart, im Halbmvndsaal des früheren Landtags, eine Sitzung der Arbeitskammer stattfindet. Das Thema lautet:Erhöhung des Lebens­standards der Schaffenden im Rahmen der weitsichtigen Wirtschaftspolitik unseres Füh. rers".

WWW erst am 11. Alt

Stuttgart, 11. Juni.

Das Pressefest, das wohl zur ersten gesell- schaftlichen Veranstaltung dieses Sommers werden wird, hat schon jetzt in weiten Krei- sen lebhaftes Interesse erweckt. Von allen Setten wurden kurz nach Bekanntwerden der Veranstaltung Ruse nach Karten laut.

An dem ursprünglich für das Fest vorge­sehenen Tag, am 27. Juni, findet nun in Stuttgart die große Führertagung der NSDAP., Gau Württemberg-Hohenzollern, statt. Um den an dieser Führertagung teil­nehmenden zahlreichen Politischen Leitern ebenfalls die Möglichkeit zu geben, am Presse­fest teilzunehmen, hat sich der Reichsverband der Deutschen Presse entschlossen, das Fest am 11. Juli abzuhalten. Das sommerliche Fest in den schönen Räumen des Stadtgar­tens mit seinen gepflegten Umlagen, das wohl vorbereitet tue zahlreich zu erwarten- den Gäste unterhalten wird, ist daher mit

_Fre itag, den 12. Juni igzg

Recht als ein ganz besonderes Ereignis anzu­sprechen.

Das Technikum - eine Musterschule

Zum Besuch des Ministerpräsidenten in Reutlingen

Reutlingen, 11. Juni. Zu einer Besichtigung des Staatlichen Technikums für Textilindustrie traf, wie bereits berichtet, am Mittwoch Ministerpräsident Mergenthaler hier ein. Er wurde von dem Direktor der Anstalt, Dr. Krauter, und dem Vorsitzenden des Be- triebsvereins des Technikums, Fabrikant Anner, begrüßt. Anschließend fand im Bib­liotheksaal des neuen Spinnereigebäudes ein Empfang durch die Belegschaft des Instituts und die Professoren und Dozenten statt. Unter den Gästen sah man u. a. als Vertreter des hiesigen Oberamtes Regierungsrat Dr. Wing- hofer, Standartenführer Reinhardt von der 63. SS.-Standarte und Rektor Fester.

Ministerpräsident Mergenthaler legte in einer richtungweisenden Rede die Aufgaben des Technikums unter Hinzuziehung der Grundsätze nationalsozialistischer Anschauung klar. Er betrachte es als seine Pflicht, auch in Zukunft dahin zu wirken, daß das Technikum stets in lebendiger Fühlung und Verbindung bleibt mit dem praktischen Leben, mit der In­dustrie, mit der Wirtschaft und damit in lebensnaher Beziehung zum Volk. Er sehe im Technikum eine M u st e r s ch u l e, die das Wissenschaftliche und Praktische in idealer Weise verkörpert. Professor Dr. Jo Han n- s e n dankte er herzlich für seine jahrzehnte­lange Aufbauarbeit und beglückwünschte ihn dazu, daß er in einein Alter, da sich andere längst ansrnhen, noch die Spannkraft auf­bringt, einem Forschungsinstitut vorzustehen, das in der ganzen Welt einen anerkannten Ruf besitzt. Mit dein Wunsche, daß hier am Technikum zu den glänzenden wirtschaftlichen und praktischen Leistungen auch eine national­sozialistische wirtschaftliche Gesinnung kommen möge, schloß er seine Ausführungen. Direktor Dr. Krauter dankte Ministerpräsident Mergenthaler für die mit seiner Rede ge- gegebenen Richtlinien iür die zukünftige Arbeit der Lehrkräfte am Technikum. Zum Schluß hielt der Studentenbundsgruppenführer Pg. Raity eine Ansprache. Vor Beginn der Kundgebung hatte der Ministerpräsident mit ihm zusammen die Front der angetretenen Studenten abgeschritten. Nach einem Mittag­essen imRitter" besichtigte Ministerpräsident Mergenthaler noch den BetriebSäge" der Firma Ulrich Gmiuder G. m. b. H. sowie die Firma Emil Adolfs AG.

Reutlingen, II. Juni. (Bau- und Verkehrsfrage n.) Die Technischen Beiräte der Stadt hielten vor kurzem eine Beratung unter dem Vorsitz von Bürger­meister Dr. Allmendinger, der in Ver­tretung des Oberbürgermeisters eins Reihe von Entschließungen traf. Mit dem Umbau der Bundeshalle soll am 16. Juni be­gonnen werden. Für die zum Ausbali kom­menden Straßenstrecken wurden die einzel­nen B e l e n ch t u n g s a r t e n bestimmt. Auf Antrag der Polizeidirekiion werden für den Jnstandsetzungstrupp der Techni­schen Nothilse Materialien und Hand­werkszeug im Wert von etwa 1000 RM. be­schafft. Zuletzt wurde der von der Reichs- bahndirektion vorgrlegte Plan für den U m - bau des Bahnhofs eingehend beraten.

Tübingen, 11. Juni. (Reichstagung der evang. Pfarrer.) Im Anschluß an die 400-Jahrfeier des Evang. Stifts trat hier der Reichsbund der deutschen evang. P f a r r e r v e r e i n e, in dem mehr als 16 000 Pfarrer zusammengeschlossen sind, zu seiner Jahrestagung zusammen. Nach einer Andacht, die Prof. I). F a b e r in der Schloß­kirche hielt, begrüßte ReichsbundeSführer Kirchenrat KI i n g l e r - Nürnberg und Lan- desbischof v. W u r m die Teilnehmer. Für den Reichskirchenansschuß sprach Pfarrer Bru- notte. Namens der Stadt Tübingen fand Oberbürgermeister Schees warmherzige Worte. Für die theologische Fakultät sprach Prof. I). Fa der, für die evang. Gemeinde und den Kirchenbezirk Tübingen Dekan Dr. Stockmayer, für den württ. Pfarrverein Pfarrer Schnaufer. Der Tätigkeits' bericht von Kirchenrat KlingIer behan­delte allerlei Aufgaben. Die beiden Vorträge der Tagung galten wichtigen Fragen des kirch­lichen NenbanS.

Stetten am Kalten Markt, 11. Juni. (50 Schafe nachts erfroren.) Wir berichteten unlängst über die Schafwäsche aus der Alb und die sich daran anschließende Schafschur. Die ihres Wollfelles beraubten Tiere sind natürlich gegen Kälte empfindlich. So sind in einer der letzten Nächte aus dem Heuberg, wo zurzeit große Schafherden wei­den, 50 Schafe erfroren, die die Nacht im Freien zubringen mußten, weil die Schutz­stellen nicht ausreichten.

Göppingen, 11. Juni. (Staffel-Auf­marsch der Motor st affel 11M 86.) In Göppingen kamen die Motorstürme 11^ 56 Kirchheim, 12 und 13/N 56 Göp­pingen und 14 und 15/N 56 Geislin­gen-Steig zusammen zu einem StaffeE aufmarsch und zur Vereidigung der noch nicht verpflichteten Männer dieser Stürme. Nachmittags fand im TG.-Stadion die Ver­eidigung statt. Standartenführer Alber gab den zu vereidigenden NSKK.-Männern grundsätzliche Richtlinien auf den Weg. , -