Nr. 133

Donnerstag, 11. Juni 1936

110. Jahrgang

> 10. Juni IW

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Schließ f a ch Nr. 88

Das ist beson­ne fürsorgliche tellung dafür Obst zur Ver- irverarbeitung ert und Wohl-

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PreisWermW - die erste Slreiksche

Die französische Industrie fordert Staatszuschüsse Allmähliche Wieder­aufnahme der Arbeit Einigung im Bergbau

Paris, 10. Juni

Die rückläufige Bewegung in dem Streik in Frankreich scheint sich allmählich stärker durchzusetzen. In der Nacht zum Mittwoch kam ein Abkommen zustande, durch das der Streik der Bergarbeiter in N o r d- srankreich beigelegt werden konnte. Dieses Abkommen sieht eine allgemeine Lohn­erhöhung um 12 Prozent vor. Am Donners­tag soll in sämtlichen Bergwerken die Arbeit wieder ausgenommen werden. In Paris er­folgte eine Einigung im Klein han- d e l und im Versicherungsgewerbe, die dem Streik in diesen Wirtschaftszweigen ein Ende setzt. Hingegen sind in Toulouse jetzt auch die Arbeiter des Baugewerbes und verwandter Gewerbe in den Streik getreten.

Während die der Negierung nahestehen­den Blätter mit Befriedigung die bisher er­reichtenSiege der Arbeiterschaft" hervor­heben, versuchen die Blätter der Rechten nachzuweisen, daß die Tatsachen dem aus­gegebenen Stichwort einer Entspannung nicht entsprechen. Mit einer gewissen Beun­ruhigung heben die Rechtsblätter hervor, daß am Dienstag zum ersten Male streikende Arbeiter über die Boulevards gezogen seien und die Passanten mit erhobener Faust be­grüßt hätten. Auch glauben sie festgestellt zu haben, daß in manchen Fabriken, in denen die Arbeit wieder ausgenommen wer­den sollte, die Kommunisten die Arbeiter entgegen den Abmachungen zur Fortführung des Streiks zu bewegen versucht hätten. Tatsächlich hat die Regierung in einer Ver­lautbarung vor Provokateuren warnen müssen.

Allmählich beginnt man sich ernsthafter mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der neuen Abkommen zu befassen. Auf der Rechten wird einmütig die Auffassung vertreten, daß eine allgemeine Preiserhöhung und L e b e n s v er t e u er un g unver- meidlich sei, während die Linke sich da­gegen verwahrt, daß durch unberechtigte Preissteigerungen die Arbeiter um die Früchte des Kampfes gebracht werden sollen. Die Ar- beitgeber scheinen jedoch nicht gewillt zu sein, die Kosten der unmittelbaren oder mittel­baren Lohnerhöhungen selbst zu tragen. So sehen sich die Kraftfahrer, die zunächst erfreut waren, am Montag wieder überhaupt Be­triebsstoff zu bekommen, vor der unange­nehmen Ueberraschung, daß die Preise für Benzin seit der vorigen Woche um e t w >3 sechs bis acht Prozent erhöht wor­den sind. Die Textilindustrie ist bereits mit der Forderung an den Staat herangetretcn. einen Ausgleich zu erhalten, um ausfuhr- sähig zu bleiben.

Zu dieser auch für die französische Aus­fuhr sehr wichtigen Frage nimmt das Wirt­schaftsblattJoürnee industrielle" unter der UeberschriftQuadratur des Kreises" Stel­lung. Unter Einrechnung der Verkürzung der Arbeitszeit von 48 auf 40 Stunden bei'glei­chem Wochenlohn und unter Berücksichtigung des bezahlten Urlaubs, werde die Lohn­erhöhung im Durchschnitt nicht 12 Prozent betragen, wie in dem grundsätzlichen Ab­kommen vom Montag vorgesehen sei, son­dern etwa 35 Prozent. Das Blatt hält es kür unmöglich, daß die Erzeugung in ihrer Gesamtheit in der Lage sei, diese Neu­belastung zu tragen, wenn aber die Erzeu­gung diese Erhöhung nicht auf ihre Kunden abwälzcn könnte, müßte sie die Pforten

chrer Betriebe schließen und die Arbeitslosig­keit werde zunehmen.

Könnten die 35 Prozent aber den Preisen sugeschlagen werden, so trügen die Verbrau­cher die Kosten der Operation. Wie Jouhaux >n Gens selbst zugegeben habe, würden die Erzeugnisse dann immer teurer werden. Frankreich müsse daher seinen Zollschutz ver- «arken, was zu einer weiteren Preiserhöhung un Innern führen würde. Der einzig mög» siche Ausgleich, so meint das Blatt, uege in ^Ner Senkung der übrigen Generalunkosten, «ne z. B. der Steuern und des Zinssatzes.

Bei H a z e b r-o u ck sind die Arbeitslosen dem Beispiel ihrer arbeitenden Kollegen ge­folgt. Eine Abordnung von etwa 80 Arbeits­losen begab sich in das Rathaus von E st a i- r e s, um eine Reihe von Forderungen vor­zubringen. Da der Bürgermeister des Ortes nicht zur Stelle war und die unteren Beam­ten in seiner Abwesenheit den Forderungen der Arbeitslosen nicht stattgeben konnten, besetzten diese das Rathausund hißten neben der Trikolore die r o t e Fahne mit den Initialen des mar­xistischen Gewerkschaftsverbandes C. G. T. Man befürchtet in Hazebrouck, daß im Laufe des Dienstag abend und Mittwoch noch weitere Rathäuser der Umgebung auf die gleiche Weise besetzt werden. Auf dem Markt von Armentisres und Houplines kam es am Dienstag wegen der hohen Butter- und Eierpreise zwischen Streikenden und Bauern zu scharfen Auseinandersetzungen.

Die Dockarbeiter von Rouen sind am Diens­tag in den Streik getreten. Dabei ereignete sich ein Zwischenfall. Außer einer Reihe von fran­zösischen Dampfern besetzten die strei­kenden Dockarbeiter auch denschwe- dischen DampferVivar" und den lettischen DampferKandava". Der schwedische und der lettische Konsul protestierten beim Prä­fekten von Rouen sofort gegen diese Maßnah­men der Streikenden. Bevor die Polizei ein- schreiten konnte, wurden die beiden Schisse von den Dockarbeitern jedoch wieder geräumt.

In Paris ereignete sich am Dienstagnach­mittag gleichfalls ein Zwischenfall. 10 mit Gummiknüppeln und Pistolen bewaffnete junge Leute versuchten in eine der von den streikenden Angestellten besetzten Pariser Ver­sicherungsgesellschaften einzudringen. Die Streikenden verwehrten ihnen den Zutritt und die Polizei mußte eingreifen. Zwei der jungen Leute wurden von der Polizei verhaftet. Sie trugen schwere Verletzungen davon.

Im Laufe des Mittwoch hat sich die Streik­lage in Frankreich kaum geändert. Der Streik in den Versicherungsgesellschaf­ten dauert noch an, wenngleich eine grund­sätzliche Einigung bereits erzielt wurde; die Büroräume sind, wie überall, von den An­gestellten besetzt. Tie Näherinnen der Modehäuser im Zentrum von Paris halten die Werkstätten besetzt und streiken; ihnen haben sich die V o r s ü h r m ä d ch e n ange- schlossen. In den L e b e n s m i t t e l b e- trieben, in der Metallindustrie und in den Warenhäusern ist alles unverändert. Bei der Pariser Verkehrs­gesellschaft und bei den Börsen- a n g e st e l l t e ii sind Verhandlungen im Gange; man rechnet damit, daß ein streik vermieden werden kann.

Tie Auswirkungen des Streiks, insbeson­dere die Erfüllung der Forderung nach der 40stündigen Arbeitszeit in der Woche bei gleichbleibenden, bzw. sogar noch erhöhten Löhnen verursachen in immer größer wer­denden Kreisen schwere Sorgen. Sogar die Ere Nouvelle", das Blatt Herriots, schreibt mit einer Offenheit darüber, als wäre es ein Oppositionsblatt. Das Blatt rechnet ans, daß die Durchführung der Vierzig- Stimden-Woche allein bei der Armee eine Mehrbelastung von 850 Millionen Franken bedeutet, bei der Kriegsmarine noch mehr. Im ganzen beträgt der Mehraufwand bei den öffentlichen Betrieben 2.5 Milliarden Franken; da bei .den Eisenbahnen eine 1.5 Milliarden Franken erfordernde Pcrsoual- bermehrung notwendig wird, so ergibt sich schon für den Anfang ein Mehraufwand von vier Militär- den. Die Arbeitslosigkeit kostet nur eine Milliarde: dabei wird die Arbeitslosigkeit ansteigen, da die französische Ausfuhriiidu- strie durch die Vermehrung der Gestehungs­kosten in eine schwierige Lage geraten würde. Die Einsühruna der 40-Stunden-Woche wird also/ohne die Arbeitsloiiakeit zu beseitiaen, stchwer auf den öffentlichen Finanzen lasten und die Lebenshaltung verteuern. Welchen Gewinn aber hat die Arbeitexklalle davon, iraat das Blatt.

Französische Wunsche sirr Gens

gl. Paris, 10. Juni.

Mittwoch vormittag hatte der französische Ministerpräsident Laon Blum Untbrredim- gcn mit dem britischen Botschafter Sir George Clerk und dem französischen Ge­neralissimus General Gameli n.

lieber die Wünsche der französischen Negie­rung für die kommende Völkerbuudstagung glaubt der diplomatische Korrespondent der LondonerMorningpost" berichten zu kön­nen, daß der Botschafter Frankreichs in Lon­don, Corbin, nach seiner Aussprache mit dem neuen Außenminister Pvou Tclbos in London die Bereitschaft zu engster Zusam­menarbeit mit Großbritannien zum Ausdruck bringen wird. Die dringendste Aufgabe sei die Herstellung einer gemeinsamen Linie in der abesstnischen Frage. Frankreich werde hiezu Vorschlägen, die Sanktionen gegen Ita­lien, weil zwecklos, nicht mehr aufrecht zu er­halten, die Einverleibung Abessiniens durch Italien nicht anzuerkenuen, und drittens das alte Steckenpferd der französischen Pöli- tik den Völkerbund durch regionale Bei- standspakte zustärken". Den Antrag auf die Aufhebung der Sanktionen werden aber -weder Frankreich noch Großbritannien stel­len; es muß ein neutraler Staat gesunden werden, der sich dazu hergibt.

Reue Altsilahmeveror-mitls segen Euven

Brüssel, 10. Juni.

Die bei den Wahlen verheerend geschlagene Katholische Union Belgiens rächt sich nun in einer, allen VerträgenHohn sprechenden Weise an der Bevölkerung von Eupen, Malmedy und St. Vith. Eine vom Innenminister duBusdeWar- nasse (Katholische Union) und vom Lan­desverteidigungsminister Devsze Unter­zeichnete Verordnung, die am Tage nach den Provinzialratswahlen veröffentlicht wurde, gibt den belgischen Behörden die Möglichkeit, Vorrentenbeziehern in den nach dem Kriege zu Belgien gekommenen Gebieten die Rente nicht zu gewähren bzw. sie ihnenzu entziehen, wenn sie durchUmtriebe (Agissements) gegen ihre Pflichten als belgische Bürger verstoßen". Die Entscheidung kann nach frühestens zwei Iah- ren aufgehoben werden,wenn die Haltung des Betreffenden sie nicht mehr rechtfertigt".

Die Verordnung ist durchaus einseitig und ausdrücklich auf die neubelgischen Gebiete be­schränkt. Sie dient einzig dem Zweck. Renten­bezieher zustrafen", wenn sie sich nicht mehr zur Gedankenwelt der Katholischen Union bekennen.

CWjkinlWd untrennbar van der Komintern!

Bundesrat Motta gegen die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Sowjetunion

Bern, 10. Juni.

Im schweizerischen Nationalrat begann am Mittwoch die große Aussprache über die von den Kommunisten, Sozialdemokraten und von der Tuttweiler-Gruppe eingebrach- ten Anträge auf Wiederaufnahme der diplo­matischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Sowjetunion. In ihrem Verlauf begründete Bundesrat Motta ausführlich die ablehnende Haltung des Bundesrates, wie die eidgenössische Regierung offiziell heißt. Der Bundesrat verhindert nicht, daß Geschäftsleute regelmäßige Handelsbeziehun­gen mit Sowjetrußland unterhalten. Er be­streitet aber, daß die amtliche Anerkennung der Sowjetregierung diesen Handelsverkehr wesentlich bessern würde. Der Anteil Rußlands am Meltau ßenhandcl

1 st verschwindend klei n; die Schweiz hatte 1935 einen bedeutenderen Außenhandel auszuweisen als das unermeßliche Sowjet- rußlaud mit 160 Millionen Einwohnern. Ter russische Außenhandel ist übrigens in einem Schrumpfungsprozeß begriffen. Er belief sich 1935 nur auf 1650 Millionen Goldfrankcn, während der der Schweiz

2 Milliarden überschritt. Motta verwies aus das Beispiel Belgiens und der Ver. Staaten, die die Sowjetregierung anerkannt haben, ohne eine Besserung des Handels­verkehrs damit zu erzielen.

Als Voraussetzung für eine amtliche An­erkennung der Sowjetregierung durch die Schweiz bezeichnte Bundesrat Motta den Verzicht der Sowjetregierung auf die mittel­oder unmittelbare Unterstützung der kom­munistischen Propaganda. Die Sowjetregie­rung aber kann das nicht, selbst wenn sie es verspräche. Die kommunistische Pro­paganda stellt aber in den Augen des Bundesrates ein mo­ralisches Verbrechen dar. Die Sowjetregierung ist heute noch untrennbar von der Dritten Internationale. Es besteht zwischen der Sowjetregierung und der Kom­munistischen Partei eine teilweise Wesens­gleichheit der Personen und eine Solidarität der Ideen und Interessen. Der Einfluß Moskaus ist überall am Werke. Tie Dritte Internationale schwingt die Brandfackel im Westen lebhaft und feiert dort die Verbin­dung von Kommunismus und Anarchie. Ter Einfluß Moskaus arbeitet, wo er kann, an der Bildung von Volksfronten. Er bringt die französischen Kommunisten dazu, die Militärkredite anzunehmen, und die Schwei­zer Kommunisten, sie abzulehnen. Die poli­tische Weltlaae verbietet es, zu dulden, daß

Schweizer Boden unter dem Deckmantel von Privilegien und diplomatischen Immuni­täten zu einem iuternatiouialen Propn- aandazcutrum wird!

Mvskmm Mitslmt in Wen

Warschau, 10. Juni.

Nach den blutigen, auf kommunistische Hetze zurückzuuihrcndcu Zusammenstößen zwi­schen Polizei und streikenden Arbeitern ist es zu ähnlichen Zwischenfällen auch in Gdin­gen gekommen, in deren Verlauf eine An­zahl von Demonstranten verwundet wurde. Auch in Sochaezew ist ein Streik der bei öffentlichen Arbeiten Beschäftigten auS- gebrochen.

Die Polnische Presse warnt tn diesem Zu­sammenhang vor der Hetze kommunistischer Agitatoren. Die halbamtlicheGazeta Polska" spricht von einer Planmäßigen staatsfeindlichen Aktion.

Plünderungen ln Madrid

sg. Madrid, 10. Juni.

Es klingt fast wie ein Hohn, wenn der spanische Mtnisterrat einen außerordentliche» Betrag für die Errichtung einer spanischen Botschaft in Moskau bewilligt, während das Land unter der Wühlarbeit der Kommu­nisten täglich neue Opfer an Blut und Gut bringen muß. In Madrid ist es bereits zu Plünderungen der seit zwei Wochen strei­kenden Bauarbeiter in Lebensmittel» und Schuhgeschäften gekommen. In den Gastwirt­schaften weigern sich die Streikenden, ihre Zeche zu bezahlen. In La Coruna ist die Lage kritisch geworden. Das weltliche Kran- kenpflegepersonal ist in den Streik getreten, so daß die vor kurzem verjagten Barmherzi­gen Schwestern wieder herangeholt werde» mußten. Die Streikenden verhindern die Bei­setzung der Leichen. In der Stadt herrscht fühlbarer Lebensmittel Mangel; außerdem droht gesundheitliche Gefahr, da auch die Müllabfuhr lahmgelegt ist.

In La Bega bei Oviedo ist die SOV Mann starke Belegschaft der Waffenfabrik in den Ausstand getreten, um die volle nach­trägliche Auszahlung der durch die Oktober­revolution von 1934 verloren gegangenen Löhne zu erzwingen. In Malaga wurde eine Textilfabrik stillgelegt. Tie Behörden haben angeordnet, daß der 1400 Mann star­ken Belegschaft die vollen Löhne noch für