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vor restlichen Angeklagten zu Ende zu kommen. Tn der Donnerstag als Aronleichnamstag in Polen gesetzlicher Feierlag ist, schaltet er als Verhandsimgstag aus, so daß am Freitag die Vernehmung der Zeugen erfolgen dürste.
Ner Kriegögrs-erauWuß beim rnglischrn König
London, 9. Juni.
Der König von England empfing am Dienstag die Mitglieder des deutsw, englisch - französischen 'Kriegergrab e r a n s s ch n s s e s. Von dc »sicher Teile waren n, a, G" mal v. S e e ct t. ans iranzösischer Geuerat Guillaumat zugegen.
NorMtSmaßnahmen in Silanen
London, 9. Juni
Wie aus Hongkong gemeldet wird, wurde in Anbetracht der gespannten Lage in Südchina für die Besatzungen der in den südchinesischen Gewässern liegenden britischen und amerikanischen Kriegsschiffe eine Sperre des Landurlaubs verfügt. Wie es heißt, sollen die Truppen der britischen Garnison von Hongkong in Alarmbereitschaft stehen, um sofort nach Schanghai abzugehen- kalls sich die Lage dort weiter zuspitzer? sollte.
„Kein Anlaß zur Vestiirzling
Die Lage in China vor dem Unterhaus London, 9. Juni.
Die Lage in China wurde am Dienstag im Unterhaus zur Sprache gebracht. Der Uuterstaatssekretär im Außenministerium, rwrd Cranborne, gab zu, daß eine Span n n u g zwischen den südwestlichen 'Provinzen Chinas und der Zentralregierung ringetreten sei, erklärte jedoch, daß kein Anlaß zur Bestürzung vorhanden sei. lieber eine Frage des Schmuggels nach Nord- china seien Besprechungen zwischen England, Japan und China geführt worden. Er sei unterrichtet, daß die japanischen Garnisonen in Nordchina zur Zeit verstärkt werden. Ter Oppositionsabgeordiiete Grensell fragte, ob Die japanische Regierung eine Versicherung abgegeben habe, daß die Truppenverstärkun- ^gen in Nordchina nur für die Verteidigung der gegenwärtigen japanischen Stellungen oerwendet werden. Lord Cranborne er" mnderte, durch das internationale Protokoll vom Jahre 1901 hätten Japan und die anderen Unterzeichnerstaaten das Recht erworben, Garnisonen in Nordchiua aufzustellen, und Dieses Protokoll sehe dem Umsaug der Garnisonen keine Grenzen.
Roher LehrlingsWnder mit Gefängnis bestraft
Berlin, 9. Juni
Ein kaum glaublicher Fall von Lehrlingsschinderei beschäftigte das Berliner Schöffengericht. Der 44jährige Adolf L r o P p, der im Norden Berlins eine Bäckerei betreibt, hatte seinen Lehrling Heinz T. mit einem langen Ofenschieber mehrmals so brutal ins Gesicht gestoßen, daß dem jungen Menschen der Unterkiefer brach. Nur der Kunst der Aerzte ist es zu danken, daß der mißhandelte Lehrling die Kaufähigkeit wieder erlangt hat. In der Beweisaufnahme wurden mehrere Bäckergesellen vernommen, die ch>re Lehrzeit bei dem Angeklagten durchgemacht hatten. Uebereinstimmeud erklärten diese Zeugen. Tropp habe seine Lehrlinge immer in rohester Weise mißhandelt und gequält, so daß die Lehrzeit geradezu eine Hölle war. Beschwerden an den Jnnungs- vorstand habe man aber für zwecklos gehalten, weil Tropp selber Mitglied der Lehr- lingsprüfungskommission der Bäckerinnung war. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen gefährlicher Körperverletzung zu IV» Jahren Gesängnis. ,
Neues Mikrophon der Reichs- jendeieiiung
Köln, 9. Juni.
Für die Fortschritte auf dem Wege der naturgetreuen Wiedergabe von Sendungen ist die Vervollkommnung der Mikrophone von besonderer Wichtigkeit. Angeregt durch die Bedürfnisse des Sendebetriebes wurden in der letzten Zeit neue Mikrophontypen durchgebildet, die gegenüber den bisher üblichen Mikrophonen den Vorteil einer gleichmäßigen Uebertragung aller Töne sowie einer definierten Richtwirkung besitzen. Auf den Besprechungen der Kölner Arbeitstagung der Verantwortlichen Leiter von Sendung, Wirtschaft und Technik des Rundfunks wur- den besonders drei Typen dieser neuen Mikrophone beschrieben, und zwar solche mit allseitiger, zweiseitiger und einseitiger Empfindlichkeit. Durch ein derart gerichtetes Mi- krophon ist es z. B. möglich, die Entfernung zwischen einem Orchester und dem Mikrophon zu vergrößern, ohne daß dadurch eine übertriebene Halligkeit in Erscheinung tritt. Der Vorteil einer großen Entfernung liegt dar- in, daß ein geschlossener Orchesrerklang erzielt werden kann.
Versuche im Tarmstädter Opernhaus zeigen, daß diese Mikrophone sogar ganz hin- ten im Opernhaus im ersten Rang ausgestellt werden konnten, ohne daß ein Verschwim-
Nagolder Tagblatt
men des Klanges eintrat. Auf diese Weife ist die Schwierigkeit beseitigt, eine Vielzahl getrennter Orchester- und Bühuennükrophone anzuwenden. Die bisher notwendige Abgleichung und Nachregelung der verschiedenen Mikrophone erübrigt sich. Als wichtiger Vorteil der neuen Mikrophone sind geringe Rückkopplungstongefahr bei gleichzeitiger Aufstellung von Lautsprecheranlagen sowie die Erzielung besonderer Effekte bei Hörspielsendungen zu nennen. Sobald die Betriebssicherheit dieser neuen Mikrophone ausreichend erprobt worden ist, werden sie in den Dienst des Rundfunkseudebetriebs gestellt werden, wodurch die akustische Qualität der Rundfuickaufnahme eine wesentliche Verbesserung erfahren wirb.
Kurzberichte vom Zage
Der deutsch-britisch-französische Ausschuß für gemeinsame Kriegsgräbersürsorge hat die Vorbereitungen sür die baldige Errichtung von Grabsteinen für deutsche Kriegergräber auf britischen Kriegerfriedhösen in Frankreich beschlossen.
Die englische Arbeiterpartei fordert die Mandatsniederlegung der im Versicherungsskandal stark belasteten Unter- hausmitglieder Thomas und Butt.
Ein ständiger Landesvertei- d i g u n g s a u s s ch u ß ist innerhalb der französischen Regierung geschaffen worden, dem Landesverteidigungsminister Daladier als Vorsitzender und die Minister für die Kriegsmarine und Luftfahrt, sowie die Stabschefs der Armee, Luftwaffe und Flotte angehören.
Die schweizerische Heeresvorlage ist mit 139 Stimmen, darunter 20 sozialdemokratischen, gegen 10 Stimmen und 12 Stimmenthaltungen angenommen worden.
Die schweizerische Sozialdemokratie hat die Bildung einer Volksfront mit '299 gegen 89 Stimmen abgelehnt.
Ein Beamter des Polnischen V e r k e h r s m i n i st e r i u m s ist wegen Annahme von Bestechungsgeldern bei der Vergebung von Autobuskonzessionen verhaftet worden.
Fünf Millionen Sowjet-Gewerk s ch a f t s g e l d e r veruntreut haben 19 ukrainische Funktionäre. Die Gelder waren sür tuberkulöse Kinder bestimmt.
Sie Welt in wenigen Zeilen
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Peter Riedel, der mit seinem Segelflugzeug „Richard Pätzold" den Oeresund überflog, steht zur Zeit im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses in Dänemark. Die Tageszeitung „Politiken" hat ihn mit einer Prämie von 1000 Kronen ausgezeichnet. Diese Prämie wurde un Jahre 1922 für den ersten Segelflieger ausgesetzt, der mit Start vom Land den Oeresund überfliegen würde. Diese Prämie ist ihm wegen seiner ausgezeichneten Leistung und wegen der über fünfstündigen Flugdauer verliehen worden, obgleich er die Bedingungen nicht ganz erfüllte.
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Das schwedische Flugzeug „Lappland" stürzte Dienstag morgen kurz nach dem Start unweit des Flughafens von Malmö ab. Von den 11 Fluggästen und den vier Mann der Besatzung starb ein amerikanischer Kaufmann bei seiner Einlieferung ins Krankenhaus. Augenzeugen berichten, daß kurz nach dem Start alle 4 Motoren aussetzten. Der Pilot versuchte, auf einer Wiese notzulanden; die Maschine stürzte jedoch auf ein kleines Gebäude, dessen Dach völlig zertrümmert wurde.
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Auf einem Empfang der italienischen Botschaft in Berlin übergab Botschafter Atto» lico Leni Riefen stahl den ihr vom italienischen Reichs-Film-Jnstitut „Luce" für den Parteitagfilm „Triumph des Willens" auf dem internationalen Filmkongreß in Venedig verliehenen Großen Preis in Anwesenheit von Reichsminister Dr. Goebbels, Staatssekretär Funk, dem Präsident der Reichsfilmkammer Staatsminister a. D. Dr. Lehnich, Luis Trenker, Jenny Iugo.
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Das Luftschiff „Graf Zeppelin", das bekanntlich am Montagabend von Frankfurt am Main nach Südamerika gestartet war, stand nach Mitteilung der Deutschen Seewarte Dienstag morgen um 7.05 Uhr am westlichen Kanal, halbwegs zwischen den normannischen Inseln und Oessant.
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Zur Verhandlung im Baugrubenunglücksprozeß am Dienstag waren 23 Zeugen geladen. Es handelt sich dabei wiederum wie in der Vorwoche um Handwerker und Arbeiter, die in der Baugrube gearbeitet haben. Ihre Vernehmung ergab nichts Wesentliches. Die Verhandlung wurde aus Mittwoch vertagt.
30 ltöuser In Lrsermn veßgesedwemmt
Tie armenische Stadt Erserum wurde von wolkenbruchartigen Regenfällen, die mit Schnee und Hagel gemischt waren, heimgesucht. Etwa 30 Wohnhäuser stürzten ein oder wurden weggeschwemmt. Mehrere hundert Menschen sind obdachlos geworden.
„Der Gesellschoster-
Württemberg
Stuttgart, 9. Juni. (F ü h r e r t a g u n g der NSDAP, des Gaues Würt- t em b erg-H o h e n z o l l e r n.) Die Gauleitung Württemberg-Hohenzollern teilt uns folgendes mit: Die ursprünglich für 13. und 14. Juni vorgesehene große Führertagung der NSDAP, findet nunmehr endgültig am 27. und 28. d. M. statt. An dem Führertreffen nehmen etwa 8000 Politische Leiter teil. Die Teilnehmer treffen bereits am Samstag, 27. Juni, nachmittags, in Stuttgart ein.
Stuttgart-Bad Cannstatt, 9. Juni. (Zwei Todesopfer einer Familientra- g ö d i e.) In Bad Cannstatt hat sich am Dienstag eine Frau mit ihrem Sohn und Enkelkind vergiftet. Die Frau und der Sohn wurden tot ausgefunden, während das Enkelkind, ein siebenjähriger Knabe, nach seiner Verbringung in das Krankenhaus Bad Cannstatt wieder zum Leben erweckt werden konnte. Das Kind befindet sich jetzt außer Lebensgefahr. Die Beweggründe für die schreckliche Tat konnten bis jetzt nich! einwandfrei festgestellt werden,
Winzerhausen, OA. Marbach, 9. Juni. (Der Wunnenstein-Aussichts- turm wird erneuert.) Als Hauptpunkt der letzten Beratung mit den Ratsherren stand die Wiedererneuerung des Wunnensteinturmes auf der Tagesordnung. Einleitend begrüßte Bürgermeister Scholl besonders den zu dieser Beratung erschienenen Architekten Dr. Schwaderer - Stuttgart, und führte in kurzen Worten die Notwendigkeit der Wiedererneuerung ins Licht. Wiederholte Ueberprüfungen des Ausbau- Projekts mit einer Erhöhung des Turms führten zu dem Ergebnis, daß die Baukosten- Höhe von rund 8000 RM. in keinem Verhältnis zu den vorhandenen geringen Mitteln stand. Ter Wunnenstein-Ausschuß beschloß, der Gemeinde das vorhandene Vermögen und Inventar unentgeltlich abzutreten gegen die Verpflichtung, den Turm in eigene Verwaltung zu übernehmen und insbesondere zur Bauausführung nach dem Plan des Dr. Schwaderer noch im Sommer 1936. Die Gemeinde beschloß, das Angebot auzunehmen und mit der Wiedererneuerung sofort zu beginnen. Damit wäre der Wunnenstein- turm der Nachwelt erhalten und würde auch senrerhin wieder das Ziel vieler Wanderfreunde werden.
Friedrichshafen, 9. Juni. (KdF. -11 rIa n- ber besuchen das Luftschiff „H i n -- d e n b u r g".) In mehreren Sonderschiffen trafen am Dienstagvormittag KdF.-Urlanber von lleberlingen und Konstanz kommend, hier ein. Die Halle in Löwental, wo zur Zeit das Luftschiff „Hindenburg" liegt, war das Ziel aller. Nach der Besichtigung des Luftschiffs gab der Propagandachef des Luftschiffbaues Zeppelin Erklärungen über die beiden Luftschiffe „Hindenburg" und „Graf Zeppelin". Die KdF.-Fahrer gehören größtenteils der NS.- KOV. an. Als Beauftragter des Reichskriegsopferführers sprach Gauamtsleiter und Gebietsinspekteur Greß - Stuttgart herzliche Begrüßnngsworte. Die KdF.-llrlauber aus Hamburg, Berlin, Magdeburg, Dessau, Halle, Kiel, Altona, aus der Kurmark und von Schleswig-Holstein möchten vom schönen Schwabenland die besten Erinnerungen mit nach Hause nehmen.
Rißtissen, OA. Ehingen, 9. Juni. (B ä u e r- liches Anwesen e i n g e ä s ch e r t.) In Rißtissen, Kreis Ehingen, brannte am Dienstag das Anwesen des Landwirts und Schreinermeisters Rehm vollständig nieder. Außer dem reichlichen Mobiliar wurden Erntevorräte vernichtet. Es wird Brandstiftung vermutet. Eine Frau, die in starkem Verdacht steht, wurde bereits in Haft genommen. Die Ortsfeuerwehr von Rißtissen konnte den Brand auf seinen Herd beschränken, wodurch weiterer Schaden verhütet wurde.
Richtfest am Balinger ZollernWoß
Balingen, 9. Juni. Aus den Trümmern des alten Zollernschlosses ist Nicki eine der schönsten Jugendherbergen der Schwäbischen Alb und des schwäbischen Landes erstanden. Darüber berichtet der der NS.-Presse angeschlossene „Wille":
Das morsche Gebälk und das brüchige Gemäuer des alten Basinger Zollernschlosses sind nicht mehr; an ihrer Stelle ragen heute aus wohlgefügten Natursteinen neue dicke Wände empor und erheben sich gesunde, kräftige Balken zu lichter Höhe. Nationalsozialistischer Ausbauwille hat aus Ruinen neues Leben geschaffen, hat den Wiederaufbau des Basinger Zollernschlosses nach ausgefundenen Plänen in seiner urtümlichen Gestalt in die Wege geleitet. Am Samstag konnte, alter Sitte gemäß, das Richtfest gefeiert werden. Alle Parteigliederungen, vorab die Hitler- Jugend, deren erste und schönste Jugend- Herberge hier erstehen soll, waren hierbei mit Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden, der Schulen usw. zugegen. Umrahmt von Musik- und Gesangsvorträgen sprachen Bannsührer Mühlbauer und Kreisleiter K i e n e r über die Bedeutung des wieder- erstandenen Zollernschlosses als Burg der neuen deutschen Jugend, als Mittelpunkt des Kulturlebens der jungen Generation und als Stätte wahrer deutscher Volksgemein- schast.
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Ein Tag mit Pionieren und Panzer, abwehrabteilungen
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Ulm, 9. Juni. Truppenteile aus verschiedenen Standorten, u. a. aus U l m und K o r n w e sth e i m, hielten letzte Woche unter Leitung des Kommandeurs der 5. Divi- sion, Generalmajors Hahn, eine zweitägige Sperrübung im Raum zwischen dem Niß- abschmtt Biberach—Unteressendorf und dem Donauabschnitt Munderkingen—Rechtenstei,, ab. Die blaue Partei unter der Leitung des Kommandeurs des Pionierbataillons z. Major Abberger, hatte den Auftrag, mit Unterstützung von Panzerkräften und einer MG.-KomPanie den vermuteten Vorstoß des motorisierten Gegners, der sich in der Gegend von Leutkirch versammelte, zu verzögern. Deshalb warf der Führer von Blau seine motorisierte Pionierkompanie und die Pmö zerabwehrabteilung vom Donauabschnitt mit größter Beschleunigung an den Ri Hab- schnitt vor, ließ hier alle Brücken sprengen und die wichtigeren lieber- gänge durch Straßensperren und Abwehrgeschütze verriegeln. Als am Nachmittag sich immer noch nichts vom Gegner zeigte, wurden die inzwischen im Uebungsraum ein- getrossenen nichtmotorisierten Pionierkvm- panien und die pserdebespannte Maschinen- gewchrkompanie in einer Zwischenstellung aus der Linie Muttensweiler—Rißegg eingesetzt.
Ter Führer Vvn Rot, Oberstleutnant Faulenbach, verfügte zunächst lediglich über mvtvrisierte AufkläruiigStrüfte und schickte sie am Nachmittag mit dkm Auftrag au den Rißabschuitt, diesen mit dem Schiver- punkt bei Jngvldingen zu überschreiten und bis gegen die Tvnau hin aufznkla- ren. So kam es gegen Abend, namentlich bei Jngvldingen zu einem heftigen Gefechk, das damit endete, daß die Krastradschützen sich in diesem Tvrf festsetzten und den übrigen Aufklärungstruppen, die aus dem rechten Flügel vergeblich die Riß zu überqueren versucht hatten, den liebergang bei der Schig- geumühle von Jngvldingen sicherten. Ausgerechnet an dieser Stelle hatten nämlich die Pioniere übersehen, eine kleine Brücke zu sprengen, was sich bitter rächte. Wohl gerieten die Panzerspähtrupps beim weiteren Vorgehen auf die sperren der Zwischenstc!- lung, konnten aber hier den Gegner doch stark beunruhigen. Einer der Panzerspähwagen pirschte sich sogar bis an die Donau durch und meldete von dort, daß die Brücke bei Rechtenstein feindfrei sei. Unter dem zunehmenden Truck der durch leichte und schwere Maschinengewehre unterstützten Krastradschützen nahm Blau im Lause des Abends seine Kräfte aus eine inzwischen gut ausgebauic zweite Widerstands- linie zwischen dem Federsee und Warthausen zurück; die motorisierte Pionierkom- panie erhielt den Auftrag, die Brücken im Touauabschnitt zur Sprengung vorzube- reiteu.
Während der Nacht gingen die Kampfhandlungen ohne Unterbrechung fort. Das rote JnsanteriebataiUvii und eine Batterie leichte Haubitzen, beide aus Ulm, trafen um Mitternacht in der Gegend von Leutkirch ein und wurden sofort — die Infanterie aus Lastkraftwagen vertäflet — in Marsch gesetzt.
Mit diesen überlegenen Kräften begann bei Tagesgrauen der Angriff auf die zweite Widerstandslinie, die zwischen Stasflan - gen und Attenmeiler durchstoßen wurde, obgleich die in vorderster Linie kämpfenden eigenen Krastradschützen und die Pcm- zerspähtrupps bei einem hartnäckigen Kamps um das Gehöft Gutershofen. wo drei
Straßen von Ahlen, Warthausen und Attenmeiler her zusamnienlaufen, erhebliche Verluste erlitten hatten.
Blau wich in die dritte SPerrlinie zwischen Uttenweiler und Moosbeuren aus. Im Gegensatz zu den überwiegend vorkom- menden Straßensperren der ersten Wider- standssinie und den vorherrschenden Wald- sperren in der zweiten Widerstandslinie wurde dieser dritte Abschnitt mit seinen zahlreichen Ortschaften hauptsächlich durch sogenannte Ortssperren ungangbar gemacht. Unter dem Schutz der Artillerie mußte hier die Infanterie in dem strömenden Regen große Aufräumungsarbeiten leisten, und bis 17 Uhr war es dem roten Bataillon nach hartem Kampf gelungen, durch einen Vorstoß in Richtung Sauggart eim Bresche in die Widerstandszone zu schlagen. Gerade als Blau freigewordene Kräfte vom nahezu unbehelligten Ostflügel an die Einbruchstelle warf, brach Generalmajor H a h n die Uebung ab, da der Uebungszweck erreicht war und um die Soldaten, die trotz dem überaus schlechten Wetter unbeirrt ihre Pflicht bis zum äußersten erfüllt hatten, nicht weiteren Strapazen eines NachtkampseS in strömendem Regen auszusetzen.
Ein neuer Fall FoanniS?
Ochsenhausen OA. Biberach, S. Juni. In Hast genommen und ins Amtsgerichts« gesängnis Biberach eingeliefert wurde de« 3V Jahre alte Pfarrer Josef Hafner in Gutenzell, und zwar wegen Verdachts der Vornahme unzüchtiger Handlungen an minderjährigen Schülerinnen. Die Untersuch»»« ist im Gange.