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Nagolver Tagblatt »Der Gesellschafter'
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Ministers der Lustwurden die beiden ' Luftsahrtforschunz einer ..Lilienthai rschung" vereinigt.
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teilte Kesseltreiben ,e belegt, da „ein ollektivbewußtsem Tageblatt). Nicht ' Wochenblatt sür zu einer „Tat. md zur Ehre des ts" in Basel z. L idtat auf: „Wenn (nämlich mit dcr rnn in ll ß da? eichen Tage hatte urig" den Politi- r Niederschießung tors Huey Lang Frankfurters ver- ien mit dem Tode isiaua-Hitler. ge> i war frei!" Tell- d e n s ch ü ssein rvos. . .! Teils itzen am schreib, esühls dafür. wie s Eidgenosse und i wäre, ist und mur „Wir moilcn lrüderu" steht es ich bekundet und beu: „Unser judi- ?deu unter den r Lustvolk:'
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Dem Schweizer entgegen der von vergötterte Emil ie ^cuden nicht ndern für den
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n. Frühe« n Jude —
Samstag, den li. Juni litis
wirklicheu Leistuirgen, Beschimpfungen ausfälligster Art.
Als die Tat von Davos geschehen war, hat die Schweizer Presse in gleichem Atemzuge berichtet, daß der Mörder zugestand: „Eigentlich hätte die KugelHit- tertresfen solle n" („Basler National- Zeitung", 5. Februar 1936), aber auch den Mörder an geschwärmt: „Ein sympathischer und lebenslustiger Kommilitone, der durch seilt adrettes Wesen auffiel" („Berner Bund" am selben Tage). Vergeblich hat die Schweizer Presse Versucht, ihre Mitschuld an dcr schlimmen Tat abzuleugnen und alleiiialls die Verantwortung sür die Hege aus die „Antifaschisten und die ihr eigene Weise der Maßlosigkeit der verbalen und journalistischen Exzesse" abzuladcn. Zwischen einer Kritik und einer hemmungslosen Ver- > wlgung hat auch die „demokratische" Schweizer Presse keinen Unterschied gezogen, obwohl l ...die Zeitilngskampagne gegen die Person ^ Gustlvüs nur gefühlsmäßig und parteipou- ! tisch, n i ch t aber durch das Verhak- ^ teu Gustloffs selbst fundiert gewesen ist", wie der Chef des eidgenössische:, Justiz- und Pvlizeidepartements, Bundesrat Baumauu, hat zugestehen müssen.
? Die Schrift Tiesterwegs hält Gericht nur Muer im Zeichen falsch 'verstandener Demo- ! kratie sich aufbläheudeu „Pressefreiheit", die ^ vei dem „antifaschistischen" Mob in einer i Züricher Massenkundgebung ihren „öffentlichen Meinungsnicderschlag" dahin fand, daß „tosender Beifall die rein registrierende Bemerkung eines Redners quittierte, daß der Laudesgruppenleiter der NSDAP, in der Schweiz das Opfer eines Attentats geworden fei". Was Hilst da hinterher das Entsetzen, der Abscheu über so viel Gemütsverrohnng, wenn dieselbe Presse die stimmungsmäßigen Vorbedingungen zu solchem Verhalten geschaffen hat!
Die Nachwirkungen des Attentats dienten dazu, „einen Fall Gustlosf zu schassen, tim mit diesem den Nationalsozialismus tödlich zu treffen" — für uns aber wurde „der Fall Gustlosf" zu einem Nachweis der Aufklärung über die Hetze gegen Deutschland, Volk lind Führer ehrten in Gustlosf die Idee. Diese Aufklärung aber geht dahin, den „w a h reu Schweizern zu zeiget:, daß es ihrer unwürdig ist, sich von land- und vvtkssrcmden Juden gegen ihr Nachbarland Deutschland anfhetzen ! zu lassen". Sv massiv auch die berechtigten Angriffe der Schrift gegen eine entfesselte Presse sind, die im demokratischen Wahn noch n i ch t s begriffen hat v o n ihrer M ission als Friedens- diener und die bislang auch nicht den geringsten Beitrag zur Voraussetzung allen Friedens, zur geistigen Entgiftung, beigc- tragen hat — uns soll auch dieser „Fall Gustlosf" zu Höherem, zu Besserem nnd Edlcrem dienen: G u st l o s f s Opfer soll — von Deutschland aus gesehen — nicht vergeblich gewesen sein. Denn, so schließt die nur ans dem heißen Bemühen um gutnachbarlichen Frieden diktierte Schrift:
„Wenn, was wir Deutsche ehrlich wünschen, wieder ein freundschaftliches und gutes Verhältnis zwischen Deutschland und der Schweiz herrscht, dann hat derOPfertod Wilhelm Gnstlosss den Sinn erhallen, den der Ermordete selbst seinem Leben geben wollte!"
Sein-GkwWnWHn VW SedröM
Joannis wußte seine Untaten pädagogisch z« tarnen.
Ellwangen, 4. Juni.
Zu Beginn des zweiten Verhandlungstages gegen den Pfarrer Joannis wird der Anklage- Winkt besprochen, wonach sich der Angeklagte
Das Ehrenmal der pom- mcrschen Hitlerjugend
Auf dem Rugard bei Bergen auf Rügen findet Ende Juni die Einweihung des Ehrenmals der pommerschen Hitlerjugend statt. Das Mal ist ein germanisches Langhaus mit tief herabgezogenem Strohdach,
(Atlantic, M.)
an einem 10- bis 11jährigen Mädchen nicht bloß in der Schule, sondern auch in der Sakristei der Kirche, nachdem das Kind gebeichtet hatte, vergangen haben soll. In diesem Fall steht nicht nur das Unznchtverbrechen unter Anklage, sondern auch ein Vergehen beschimpfenden Unfugs in einer Kirche. An die Verfehlungen in der Schule will sich der Pfarrer nicht erinnern. Seine unzüchtigen Griffe in der Sakristei gibt er aber zu. Er will das Kind bloß liebkost haben, das sei ganz harmlos gewesen und habe dem Kind nicht geschadet. Der Vorsitzende hält dem Angeklagten die Schwere seines Verbrechens vor, worauf der Angeklagte geltend machen will, die Sakristei sei nur ein Nebenraum der Kirche. Diesen Einwand läßt der Vorsitzende nicht gelten und verweist darauf, daß Joannis es auch schon in Reichenbach so getrieben habe und daß man dort vom Oergele aus den Hochaltar gesehen habe. Der Angeklagte bleibt dabei, d. h. er sei sich keiner Sünde bewußt. Er habe sein Vorgehen gegenüber den Kindern auch nicht gebeichtet und sein Gewissen habe ihn nicht gedrückt.
Vorsitzender: „Sie fühlten sich eben sicher unter dem Schutze ihres Priestergewandes." Aus einem anderen Vorfall, der vormittags verhandelt wurde, ging deutlich hervor, daß die Kinder sich des verwerflichen Treibens des Pfarrers wohl bewußt waren, denn ein Mädchen hat sich dagegen zu wehren und zu schützen verstanden und war auch durch Drohungen des Pfarrers nicht zu bewegen, zu ihm auf das Pult zu kommen.
In der Nachmittagssitzung wird die Zeugenvernehmung zu Ende gebracht. Wieder wird eine ganze Reihe von Fällen des Kindesmißbrauchs erörtert. Es ist erschütternd, wie die kleinen Zeuginnen im Alter wvn 9 und II Jahren ihre den Angeklagten schwer belastenden Aussagen machen. Haben sie erst, dank, der gütigen Art der Verhaiidlungs- führung. Zutrauen gewonnen, so reden sie frei und offen heraus. Man kann über alle diese Aussagen ein Wort des Vorsitzenden feststellen, das er im Laufe der Vernehmungen gesprochen hat: „V e r t r a n e n s mißbrauch, wohin man blickt!"
Bezeichnend für die Charakterveranlagung des Angeklagten ist, daß er seine Untaten in der Schule gewissermaßen Pädagogisch zu tarnen versuchte und die Kinder scheinbar zur Strafe dann mißbrauchte, wenn sie irgend etwas in der Schule nicht konnten.
Kamen die Mädchen ins Pfarrhaus, dann schenkte er ihnen Heiligenbildchen, ob zur Beschwichtigung oder als „Lustprämie", mag dahingestellt bleiben. Ob ein Mädchen Beichtzettel ins Pfarrhaus brachte oder ob es sich Bücher holte, immer nahm der Pfarrer seine schnöden Handlnnaen an den Kleinen vor.
Ein besonders grosser Fall verdient noch festgehalten zu werden. Der Angeklagte brachte es über sich, bei einem Krankenbesuch, den er im elterlichen Hause des Kindes machte, in Gegenwart des halb erblindeten Vaters und der 78jährigen kränklichen Großmutter, der sein Besuch gegolten hatte, das damals 10 Jahre alte Kind zu schänden. Immer die gleiche Scheußlichkeit! Das Charakterbild dieses Gewohnheitsverbrechers steht nach dieser Zusammenfassung eindeutig fest.
Ilm 5 Uhr waren die Zeugenvernehmungen beendet. Es begann die Erstattung des Sachverständigengutachtens und die "Plä- doerS.
Glorreiche lleHerlleseriW im HM««»
Zum Reichshandwerkertag vom 8. bis 10. Juni
„Allein Leben, allem Tun. aller Kunst muß das Handwerk vorausgehen, welches nur in der Beschränkung erworben wird!"
Endlich wieder gilt in Deutschland dieses Goethe-Wort! In der starken persönlichen Be
ziehung. die der Meister zu seiner Arbeit hat. liegt der hohe ethische Wert des Handwerks vor allem. Diese segenbringende unlösbare Verbundenheit mit dem geschaffenen Werk gehörte seit jeher zu den edelsten Vorzügen deutschen Wesens.
Wie nah im weiten Raum berühren sich die Kreise —: seit Urväterzeitcn war das Verhältnis zwischen Meister, Gesellen und Lehrlingen fast immer ein durchaus familiäres, sür die Zusammenarbeit einzig und allein die innere Autorität maßgebend, die durch Erfahrungen, Lebensreife und Leistlingen bedingt war. So war in der Blütezeit des Handwerks der echte soziale Gedanke stärker begründet, als es in der jüngstverwichenen Schmachzcit des Marxismus jemals der Fall fein konnte. Auch hier zeitigte der Führerge- Sanke im Kleinen feine edelsten Werkirüchte. Znsammengeschlossen waren in ihrer Blütezeit die einzelnen Handwerke in Zünsten; die Gleichstellung der Meister war Prinzip. Sie zeigte sich vor allem in der genau bestimmten Zahl der Lehrlinge und der Gesellen, die sie beschäftigen durften. Die Arbeitslöhne waren ebenfalls genau festgesetzt. Bei manchen Handwerken gab es gemeinsame Arbeitsein- richtnngen. wie etwa die Wollküchen bei den Wollwebern. Wer sich überhaupt Meister nennen wollte, mußte neben der sittlichen Eignung und neben dem Bürgerrecht auch die handwerkliche Eignung Nachweisen, und zwar durch ein vor den Zunftmeistern abzulegcn- des „Meisterstück".
Der Lehrzwang wurde schon seit dem vier- zehnten Jahrhundert im deutschen Handwerk mehr und mehr eingesührt. Zunächst galt es schon für den Lehrling, seine Eignung zum Glied des ganzen Handwerksstandes, der „so rein sein sollte, als sei er von Tauben belesen," darzutun. Er mußte männlichen Geschlechts. ferner von „ehrlicher" Geburt sein, er wie seine Vorfahren. Den nationalen Zug zeigt die Bestimmung, daß er „deutscher Zunge" sein mußte. Waren die Bedingungen erfüllt, so wurde er feierlich in die Zunft ausgenommen unter Bräuchen, die sich durch die Jahrhunderte erhielten. Feierlich auch erfolgte später, nach einer Lehrzeit, deren Tauer je nach dem Handwerk schwankte, zwischen drei und sünf Jahren, die „Lossprechung". Ursprünglich war ein Lehrling damit schon Meister, später aber erst Geselle.
Auch die Gesellen wurden ähnlich gehalten
Ein reichlich unbequemes Lager
Ein Bild, wie man es jetzt in vielen Pariser und französischen Streikende besetzen kurzerhand den Betrieb und übernachten dort. Diese haben den Betrieb seit drei Tagen und drei Nächten nicht verlassen.
Provinzbetrieben sehen kann: Arbeiter beispielsweise Associated-Preß. Ml
Roman von Helmut Lorenz.
49. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Doch leider nicht durch uns", fuhr Norton fort, „jene Abschwächung des U-Boot-Krieges verdanken wir lediglich den Amerikanern! Wir wollen uns doch nichts vormachen. Vor denen sind die Deutschen seit dem Untergange der „Lusi.tania" zurückgezuckt. Ich bin überzeugt, daß sie nächstens wieder anfangen, und zwar verschärft."
„Dazu haben sie keinen M«t mehr."
„Die . . . nnd keinen Mat?! Da kennen Sie ihre Marine schlecht! Wir dürfen unserm Schöpfer danken, daß Tirpitz noch immer nicht die Oberleitung hat!"
„Gebe Ihnen recht, Norton. Der ist für uns der dangerous man! Solange der da ist, haben wir alles zu befürchten", pflichtete mit ernster Miene der Erste Offizier Lei, „das wollten Sie doch sagen?"
„Gewiß, Herr Kapitän. Tirpitz wird den uneingeschränkten Ü-Boot-Krieg sicherlich bald durchsetzen und uns keinesfalls Zeit lassen zum Ausbau von Abwehrmaßregeln."
Plötzlich wurde es laut an Deck. Ts trillerte die Bootmannspfeife: Offiziere kamen an Bord.
„Paßt auf . . . wir bekommen Besuch! Kinder, jetzt wird es lustig. Endlich einmal Abwechslung!"
Die Gäste drängten herein, Offiziere vorn Großen Kreuzer „Princeß Royal", dem Schwesterschiff. Mäntel und Mützen wurden abgenommen. Hallo und Händeschütteln.
JsDeär boys, was führt euch hierher?"
„Silence, fellows!" mahnte der Artillerieoffizier der „Princeß Royal" seine ausgelassenen jungen Offiziere, aus deren Gesichtern Helle Freude strahlte.
„Was habt ihr denn? ... So redet doch endlich! Was gibt's?"
„Etwas, das ihr sicher nicht erwartet. .
Selbst die Stewards horchten auf und blichen urit größter Spannung auf den East:
„Gestern, am 18. März ist Tirpitz gegangen!"
Zunächst Stille der Ueberraschung ringsum. Dann aber brach es los: Hurräh ... hurräh, .. . fort ist er, our mutual friend,... fare well for over,... the last of the Mohicans,... thats the beginning vf the end .. riefen sie durcheinander, umarmten sich, tanzten wie ausgelassene Jungen, konnten sich nicht lassen.
Norton allein blieb besonnen, schaute nachdenklich auf das tolle Treiben. ,Bei aller Freude stieg ein peinliches Gefühl in ihm auf: Wem galt der unbändige Jubel?! Keinem Secsieg wie in Old Englands glorreichen Tagen, nur der Befreiung vom Alpdruck.
Portwein floß auf Messekosten. Der Torpedooffizier sprang auf den Tisch:
„Three cheers for the King, three cheers for the Fleet!"
„Eod save the King" scholl durch den Raum.
, Als Norton sein Glas an die Lippen führte, fiel sein Blick auf Lord Nelsons Bild, das von der Wand niederschaute. Nein, vor dem konnten die Jubelnden nicht bestehen! Ein Mißklang war da für jedes feiner fühlende Herz, — wie in den Akkorden, mit denen der Assistenzarzt das Königslied begleitete.
Das Neujahr 1916 hatte Erika noch mit ihrem Mann verleben dürfen. Ein Lichtblick war für sie die Einladung bei Bergmanns gewesen. Diese brachte am Silvesterabend einige Stunden wohltuender Heiterkeit, an der auch Kapitänleutnant Adenried als Freund des Hauses^teilgenommen hatte. Jetzt war die junge Frau schon^lange wieder allein.
- Hans schrieb glücklicher und hoffnungsfreudiger: der bisherige Flottenchef sei erkrankt und Vizeadmiral Scheer zu seinem Nachfolger ernannt. Von diesem erwarteten alle zuversichtlich, daß er die Flotte alsbald an den Feind führe. Der „Fürst Leopold" sei nunmehr erzbereit.
An diese freudigen Hoffnungen ihres Gatten konnte Erika nicht glauben. Eie hatte Zeit genug Zeitungen und Broschüren zu lesen. Wurde nicht offenkundig dargelegt,' daß man die Flotte erhalten muffe bis zum Friedensschluß: das sei in Abwägung aller militärischen und politischen Faktoren die Ansicht der Obersten Kriegsleitung, die am ehesten wissen muffe, wo man vorzugehen oder zurückzuhalten habe. Es würde unverantwortlich ein, die Flotte in einer Schlacht einzusetzen, in der sie bestenfalls mit Ehren untergehen müsse.
Beim Lesen solcher Eedankengänge änderten sich unmerklich die früheren Ansichten Erikas unter der Macht der Alltäglichkeit. Die bisherige Besorgnis um den Gatten wurde betäubt durch leichtgläubigen Optimismus: Was könne ihm denn bei solchen Verhältnissen weiter geschehen?
Und mit der Sorglosigkeit erwachte in ihr von neuem der Lebensmut das Begehren nach Sonnenschein ...
(Fortsetzung folgt.)
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