Nr. 84

Dienstag, den 17. März 1985

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Drei Jahre größten steuer-politischen Er­folges liegen hinter uns. Im Rechnungsjahr 1930 blieb das Steueraufkommen um 1240 Millionen Reichsmark, 1931 um 1365 Mil­lionen Reichsmark und 1932 um 840 Mil­lionen Reichsmark hinter dem Haushalts- ,oranschlag zurück. Im Rechnungsjahr 19 33, dem ersten Steuerjahr unter der Regierung Adolf Hitlers, war nicht nur der Voranschlag erreicht, sondern schon eiin Mehreinn a h me von 2 Mill. Reichsmark erzielt worden. Troß jähr­licher Erhöhung des Voranschlages wurden von mm an die festgesetzten Beträge erheb­lich überschritten. Das Rechnungsjahr 19 3 4 brachte ein Plns von 1 1 4 0 Mil- lioncn Reichsmark. Das Rech­nungsjahr 1935, welches mit dem Ab­lauf dieses Monats endet, wird gegenüber 1934 wahrscheinlich eine Verbesserung um 1300 Millionen Reichsmark bringen.

Die gesamten Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben betrugen (in Millionen Reichsmark,:

1932 -- 6625

1933 - 6845

1934-- 8217

1935 ^ 9500 (Mindestschätzung)

^Diese Zahlen sprechen von den Erfolgen nationalsozialistischer Wirtschaftspol i- t i k. Wenn es gelang, das Steueraufkommen seit 1933 um 2V- Milliarden Reichsmark zu erhöhen, ohne eine Steuererhöhung vorzu­nehmen, so sind dies Leistungen, auf die wir stolz sein können. Der Steuerzahler aber hat das Bewußtsein, daß seine Beiträge zum Wohle von Staat und Wirtschaft Verwen­dung finden. Die Steuer des Dritten Reiches baut aus! Dein Steuerbeitrag für den Staat Mols Hitlers, deutscher Volksgenosse, hat deutschen Arbeitern wieder Brot gegeben, hat ihnen wieder Einkommen verschafft, das auch Sir wieder Arbeit gibt. Deine Steuer hat mitgeholfen am Aufbau unserer Wehrmacht, damit des Reiches Grenzen geschützt sind und du in Frieden arbeiten kannst. Die Steuer des Dritten Reiches hat sich in ihrem Aufbau den bevölkerungspolitischen Zielen des Nationalsozialismus angepaßt und wird auf diesem Wege noch weitergehen. In der Systemzeit wirkte die Steuer förmlich als Strafe für Kinderreiche. Die Entwicklung der Steuerpolitik geht heute dahin, den Kinder­reichen zu helfen. Mehr Kinder aber bedeuten erhöhten Konsum, d. h. mehr Arbeit, die wieder dir zugute kommt.

TaMWft der ChrWM Kolm»«

Die Flaschenpost als Notnachricht auf hoher See Briefe, die die Toten sandten

Bor kurzem fing ein algerischer Fischer einen drei Kilo schweren Fisch, in dessen Magen man eine Flasche fand. Sie ent­hielt einen Zettel:Der zweite Tank ist ge- Platz. Wir suchen aus dem Wasser nieder­zugehen. 47 Grad Breite, 17 Grad Länge. Coli." Die Behörden hatten keine Schwie­rigkeit. aus dem Schriftstück festzustellen, vaß es von der Hand des unglücklichen Flie­gers Coli stammte, der vor neun Jahren

Nagolder Tagbkatt

Deine 8limme 6em -

kure 81i'mme 6em fük^ei'!

mit seinem Kameraden Nungesser bet dem Versuch eines Ost-West-Fluges über den Atlantik verschollen ist . . .

In der Geschichte der Seefahrt ist es keine Seltenheit, daß solche letzte Botschaften ver­unglückter Seefahrer wieder in die Heimat zurückfinden. Sturm und Wellen lassen die zerbrechlichen Behälter oft unglaublich weite Strecken über Zehntausende von Seemeilen treiben, bis schließlich eine freundliche Welle sie endlich, meist erst nach vielen Jahren, an den bergenden Strand wirst. Es wird man­chen in Erstaunen setzen, wenn er hört, daß der erste, der verbürgtermaßen sich einer Flaschenpost bediente, niemand anders war als der Entdecker der Neuen Welt. Chri - st o P h Kolumbus. Allerdings war das. was der große Entdecker benutzte, nicht eine Flaschen- sondern besser eine Tonnen­post. aber sie sollte die gleichen Dienste tun. Auf seiner Fahrt von 1493 wurde das spa­nische Geschwader von einem heftigen Orkan erfaßt. Kolumbus sah seine Lage als recht gefährlich an. Er verzeichnete aus einem Stück Pergameni den bisher zurückgelegten Weg, tat es in eine wasserdichte Tonne und vertraute sie den Wellen an. Die Tonne hat kein Lebender je wieder zu Gesicht bekommen, doch glücklicherweise kam ja Kolumbus selbst heil zurück.

In zwei Jahren 13 50V Kilometer

Jahrhunderte gingen aber noch darüber hin, bevor man herausfand, daß Flaschen­posten auch großen wissenschaftlichen Wert haben könnten. Einer der ersten, der dies einsah, war Karl lll., Fürst von Monaco. Dieser Herrscher, unter dessen Lei­tung das Kasino von Monte Carlo gebaut wurde, obwohl der Fürst selbst ein ausge­sprochener Gegner jeder Art von Glücksspie­len war und keinen Schritt in die üppigen Spielsäle gesetzt hat, mar ein großer Gelehr­ter. Bor allem die Frage der Seeströmun- gen beschäftigte ihn sehr. Er ließ daher ins­gesamt 1700 leere Flaschen dem Meere ans- ietzen. von denen er 230 wieder zu Gesicht bekommen hat. Semem Beispiel folgten vicie andere. und es wird auch heute noch eifrig befolgt. So z.B. von der ..T ch o t t i s ch e i: I i s ch e r e i - I n i p e k t i v n". die zahllose Versuche dnrchgenihri hat: von den 3550 Flaschen, die sie Sturm und Wellen über­lieferte. gaben diese ihr 572 Stück zurück. Außer dem ..I n st i t u t f ü r M eeres- künde" m Berlin und derDeutschen See w a r! e" in Hamburg beschäftigt sich auch dasA merikanische Fischerei- b ü r o" mit der Untersuchung der Meeres­strömungen. Tausende von Flaschen setzt das Institut Jahr für Jahr ans. jede mit einer Briefkarte. m:t der Anschrin des Büro? »nd der Bitte, die Karte zuiückuisenden. Wer dem Wunsche entsvrickit. erhält 25 Dollars.

Eine dieser Flaschen, die im Jahre 1931 dem Meere übergeben war, wurde zwei Jahre später am Strande von Ham­merfest in Norwegen aufgefunden. Sie hatte in gerader Linie eine Entfernung von

Der Gesellschafter"

8200 Kilometern zurückgelegt.' Eine Höchstleistung aber konnte sie mit dieser rie­sigen Strecke doch nicht erreichen. Diese er­zielte vielmehr eine Flasche, die am 27. Sep­tember l927 in den Gewässern der Phi­lippinen über Bord geworfen wurde und am 12. Februar 1929 an der Küste Kali­forniens wiedergefunden worden ist. In der Luftlinie gerechnet, maß ihre Reise rund l3 500 Kilometer. Daß der Weg, den diese Flaschen bewältigen, tatsächlich durch die Meeresströmungen bestimmt wird, hat man selbst in Fachkreisen lange Zeit hin­durch nicht glauben wollen. Kein anderer als der berühmte Südpolarsorscher John Roß war es, der in der Pariser Akademie der Wissenschaften, als ein gewisser Pierre Dau- sey an Hand von 97 Fällen seine Theorie über die Beständigkeit der Meeresströmungen auseinandersetzte, dem gelehrten Sprecher das WortF l a s ch e ns ch w i n d e l" ins Gesicht schleuderte . . .

Der letzte Brief vom Skagerrak

Wie wir schon im Falle des Kolumbus ge­sehen haben, macht man längst nicht immer nur für wissenschaftliche Zwecke von Flaschen­posten Gebrauch. Biele vertrauen, den Tod vor Augen, ihre letzten Gedanken einer Tonne oder Flasche an, in der Hoffnung, daß ihre Angehörigen so noch einmal von ihnen hören werden.Brand an Bord der Mary C. FarrL Wir gehen in die Boote. Der Himmel mit uns!' Diese Flaschenpost wurde 1930 gefunden. 1886, 44 Jahre zuvor, hatten in letzter Verzweiflung die an Bord sich Be­findenden sie dem Meere anvertraut. Ihre Leichen trieben einige Monate später an der amerikanischen Küste an. Fast ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tode sollten so die Unglücklichen noch einmal von sich hören lassen.Dir. mein innigst geliebtes Mädchen, gelten meine letzten Gedanken", schrieb im Jahre 1917 der Matrose Petersen. Er war nur kurze Zeit vorher in der S ch l a ch t a m Skagerrak mit der heldenmütigen Be­satzung derPommern" in den Fluten ver­sunken. Erst Monate später trieb die Flasche, der Petersen seine Abschiedsgrüße an seine Verlobte anvertraut hatte, bei Wilhelms­haven an, und so hörte seine von ihm zu­rückgelassene Braut noch ein letztes Wort von dem Manne, den die See schon lange in ihren Fluten barg. Lüg»,- I^eckerströil».

Held!»«» ms den LeichWrmn

Der Kerdonis-Leuchtturm, der Iber der stürmischen Bai von Biskaya all­nächtlich sein Licht ausslammen läßt, ist für die Schiffahrt von größter Bedeutung. Das Schicksal vieler Schiffe und Menschen ist von )en Strahlen seines Feuers abhängig. Der Wächter Matilot hatte viele Jahre lang die Einschaltung des Lichtes an jedem Abend als eine selbstverständliche Pflicht geübt. Ta lag er eines Tages tot und steif in seinem kleinen Schlafzimmer seine Frau saß bei ihm, in Schmerz versunken, bis die Nacht kiereinbrach. Da plötzlich schrak sie empor: Tie Lampel Sie mußte sie in Gang bringen, um Unheil zu verhüten!

Sie kletterte mit ihrer Tochter zum Lam­penraum empor und zündete das Licht an, dessen Schein aus dem Meer schon vermißt wurde. Aber es gelang ihr nicht, die auto­matische Vorricküuna einzuschalten, die das

regelmäßige Aufflammen' regelt. So blieb nur der Kurbelapparat, der mit der Hand bedient wird und-nur zu vorüber­gehender Aushilfe da war. Sie nahm den Griff und begann zu drehen. Das Kerdonis- Licht flutete über die Wellen. Und während ihr Mann tot unten lag, drehte die Fra« den Griff ununterbrochen die ganze Nacht über; nur manchmal ließ sie sich kurze Zeit > von ihrem Töchterchen ablösen. Keiner von den Seeleuten, die dankbar nach dem auf- ! flammenden Licht hinüberblickten, ahnte, daß hier eine Frau in höchster körperlicher An- strengung und tiefster Verzweiflung für ihre Sicherheit sorgte.

Der Wärter des Bembridge-Leucht­turms. der der Schiffahrt um die Insel Wight dient, und seine Frau mußten i« März 1926 eine Periode schwerer Stürme durchmachen. Eine Woche, zehn Tage ver­strichen; die Vorräte an Kohlen und Nah­rung nahmen beängstigend ab, aber das Meer war noch immer zu wild, als daß sich ein Schiff nach Bembridge gewagt hätte. Als am Ende der zweiten Woche alles bis auf einen halben Laib Prot aufgegesfen war und die See etwas ruhiger -schien, bestiegen der Wärter und seine Frau das Boot und über­ließen die Sorge für den Leuchtturm ihrer 15jährigen Tochter Ethel. Als sie aber auf der Insel Wight ihre Besorgungen gemacht hatten, war der Sturm wieder so furchtbar geworden, daß selbst ein Motorboot dem sicheren Untergang ausgesetzt gewesen wäre. So mußten sie ihr Kind allein auf dem Turm lassen, und angstvoll blickte die Küstenwache nach der Richtung, ob das Licht aufleuchten würde. Pünktlich begann der Leucht­turm seine Arbeit. Das tapfere Mädchen war die Leiter zum Leuchtturm emporgeklet­tert. obwohl der Orkan ihr fast die Kleider oom Leibe und sie selbst von der Leiter ritz. Trotz Sturm und Wellengischt hatte sie die schwere Eisentür geöffnet, die Lampe ange­zündet und das Werk ausgezogen, so daß der Scheinwerfer regelmäßig aufslammte. Drei Tage und dreiNächte vollbrachte sie diese Leistung, die auch für einen Mann schwerste Arbeit gewesen wäre, bis man end­lich der durch Hunger und Kälte fast Er­schöpften Hilfe bringen konnte.

«chMiisdeiAU

Humor

Das Erkennungszeichen

Erich geht in ein Kaffeehaus. Plötzlich setzt sich ein Herr zu ihm.Wir kennen uns doch". Woher?"Hier aus dem Kaffeehaus". Aber"

Ich erkenne Sie an dem Schirm".Da­mals hatte ich doch gar keinen Schirm?"Sie nicht. Aber ich".

Der wißbegierige Fritz

Fritz:Papa". - Papa:Was willst du Fritz, laß mich nur einige Minuten in Ruhe mit dei­nem ewigen Fragen!" -- Fritz:Du Papa, woran ist eigentlich das Tote Meer gestorben?"

Aus der Schule

Lehrer:Ihr habt jetzt viele Tiere genannt. Wer kann mir noch eines sagen?" Der kleine Hans:Das Hosentürle".

mH die Welt Weihen lnssen!

vor letzte lunkor von kotkenburg

Roman von Paul Hain.

72. Fortsetzung Nachdruck verboten

Ihr Mund gab sich ihm hin in heißem, berauschendem, berauschtem Kuß. Kein Wort mehr sprachen sie. Was wa­ren Worte in dieser Stunde der Seligkeit der ersten nach so langer, ewiglanger Zeit der Trennung und Qual. Diese Stunde durfte nichts andres kennen als Küsse, Küsse und jubelnde, stammelnde Zärtlichkeit.

Ihre Lippen ließen nicht voneinander. Immer wieder fanden sie sich in durstendem, berauschendem Verlangen.

Und erst nach einer langen, langen Weile löste Bärbel« mit lächelndem Ermatten die Arme von seinem Hals.

Liebster"

Nun ist alle Not ausgelöscht, Geliebte. Nun ist nur noch Sommer da und Bärbels, mein Vöglein, süßes! Und alle Angst um dich, Liebste, ist ausgelöscht, und es ist, als wär' sie nie gewesen. Alle Nächte und Tage fern von dir, Geliebte, mit ihren Qualen, ihrer Sehnsucht, ihrer Not, ihrer Verzweiflung sie sind vorbei, in die Ewigkeit ver­trägst, als hätten sie mich nie mit Schmerzen erfüllt. Alle einsamen Ritte, alles Grübeln an Lagerfeuern alles ist vorüber, als hätte ich es nie erlebt. Alles Schwarze. Al­les Graue. So weiß und hell und golden ist die Welt, und ich Hab' keinen andern Namen für sie als: Bärbels! Bärbels liebes!"

Eis hörte seine Worte wie ein zärtlich-heißes Wehen von Wind und Rosenduft.

Und die Glut in ihrem Gesicht wurde tiefer. Der Glanz der Augen leuchtender. Die Farbe der Lippen lockender.

Jörg mein über alles Geliebter!"

Und wieder schmiegte sie sich innig, voll brennender Sehnsucht in seine Arme und nahm seine Küste hin in süßer Trunkenheit, bis ihr der Atem verging.

O himmlisches, trunkenes, liebeglühendes, herrliches Leben!

Dreiunddreißigstes Kapitel.

Die unwirtlichen Seitenpfade des Neckartales entlang wandelte Kuntz, der Schreiner. Den Knotenstock in der Hand. Das struppige Haar hing ihm in die Stirn. Er sah aus wie ein Wegelagerer, und wer ihm entgegenkam, ging ihm gern aus dem Wege. Dieser finstere Blick unter den Brauen versprach nichts Gutes.

Man hatte ihn, als Jörg mit seinen Leuten von Ditt- wang nach Rothenburg ritt, freigelasten. Jörg hielt sein Wort auch einem Schurken gegenüber. Aber verschie­dene derbe Püffe waren ihm mit auf den Weg gegeben worden, und die Versicherung, daß ihn der wohlverdiente Strick doch noch finden würde, wenn er sich nicht beeile, aus der Nähe Rothenburgs hinwegzukommen. Und man könne ihm nur raten, die fränkischen Berge überhaupt so schnell wie möglich hinter sich zu lasten und er selber schien das auch für höchst angebracht zu halten.

Sein Spiel war verloren. Und es schwante ihm, daß Junker Jörg auch woanders reinen Tisch machen würde.

So beeilte er sich denn, so schnell wie möglich auf Sei­tenwegen hinwegzukommen. Das Rothenburger Land war ein zu gefährlicher Boden für ihn geworden. Aber Leute seines Schlages mochten wohl überallBetätigung" finden. Man brauchte in diesen Zeiten gewissenlose Kreaturen, und sie fanden, sofern sie gewissenlos genug waren, schnell ge­nug einen Auftraggeber, dem sie für klingenden Lohn be­hilflich waren.

Noch hatte Kuntz allerdings nicht das Rechte gefunden, und er war nichts anderes als einStraßenklepper", der eine gute Gelegenl-eitabpaßte". Dunkle Gedanken wirkten hinter seiner eckigen Stirn.

So war er bis zum Neckartal gekommen. Immer auf Seitenwegen, denn die breiten Hauptstraßen fürchtete er. Die waren nichts für ihn. Ein andrer als er hätte wohl mit frohen Augen die wundervolle Gotteswelt angeschaut, wie sie sich hier den Blicken darbot. Kuntz aber dachte in­grimmig, daß es wohl endlich an der Zeit wäre, daß ihm einegute Gelegenheit" über den Weg liefe

Die Sonne brannte heiß vom Himmel nieder.

Mißlaunig warf er sich in den Graben, der von dich­tem Strauchwerk überschattet wär und seitlich vom Pfad entlang ging. So hier lag es sich gut. Hier lag man unbemerkt und hatte den Weg gut im Auge.

Vielleicht war ihm hier endlich das Glück hold, wie er es verstand. Das Strauchwerk schlug über ihm zusammen

nichts war von ihm zu sehen, nur die Augen funkelten bösartig zwischen dem Blattwerk hervor.

Es mochten wohl zwei Stunden vergangen sein. Kuntz waren die Augen zugefallen. Da schlug er sie blinzelnd aus. Auch im Halbschlaf war er nicht ohne Wachsamkeit.

Schritte auf der Straße eine Stimme leise sin­gend. Aus der Ferne.

Ein geistlich Lied.

Kuntz bog sachte die Zweige ein wenig auseinander. Blinzelte hinaus.

Ein Wanderer kam näher.

Der Lauschende pfiff kaum merklich zwischen den Zäh­nen. Potz Teufel ein frommer Bruder! Ein fahrender Mönch. Die Kutte fiattexte um die lange, hagere Gestalt. Gar kräftig schwang er den Stock in der Hand

Den führte nicht sein geliebter Herrgott hier vorüber, dachte Kuntz verbissen und hohnvoll. Fromme Brüder auf der Wanderschaft oh, das waren schon die rechten! Sam­melten Bittgrojchen für die heilige Kirche die sie nachher in die eigenen Taschen steckten. Man hatte genug von solchen Mönchen gehört.

Kuntz stützte sich leise, vorsichtig auf.

Da war dieGelegenheit"!

Der Mönch stellte den Gesang ein. Sein hageres Ge­sicht blickte geradeaus ein Schimmer stiller Freude war darüber gebreitet.

Da stutzte er.

Ein seines Geräusch dicht hinter ihm.

Blitzschnell wandte er sich um. Kuntz stand hinter ihm

dis Faust am Gurt, der das zerfetzte Wams zusammen­hielt. Etwas blitzte im Sonnenlicht.

Fortsetzung folgt..