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Nagolver Tagblatt »Der <8ejeilicha«»er
Dienstag, den 17 . März 1838
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Für die Ernährung jedes Deutschen stehen nur knapp 2 Morgen landwirtschaftlich genutzter Fläche zur Verfügung. Die nationalsozialistische Staatsführung hat sofort nach der Machtübernahme den Kampf um die Erweiterung des Ernährungsraumes ausgenommen und in friedlicher Arbeit mit dem Spaten bei einem Aufwand von rund 850 Millionen RM. in mehr als 100 Millionen Tagewerken rund eine Million Morgen Neuland gewonnen, wenn man die aus dem Meer und durch Oed- und Moorkultivierung gewonnenen Flächen und die durch Landeskulturmaßnahmen verbesserten Flächen znsammenrechnet.
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Der Volksbund für das Deutschtum im Ausland teilt mit, daß im Hinblick auf die bevorstehende Reichstagswahl die für den 16. bis 31. März angeordnete Schulsamm- lung des VDA. bis zu einem nächstmöglichen Termin, der noch bekanntgegeben wird, verschoben wird. Die in den Schulen bereits ausgeteilten Ouittungsbücher und Abrechnungslisten find sofort wieder einzuziehen und an einem sicheren Ort aufzubewahren. Weitere Richtlinien für die spätere Durchführung der Sammlung ergehen noch vor den Osterferien.
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Die in den letzten Tagen geführten Verhandlungen über den Reiseverkehr zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei haben zu Abmachungen geführt, die eine Erleichte, rung des Reiseverkehrs von der Tschechoslowakei nach Deutschland, insbesondere im Hinblick auf den Besuch der Olympischen Spiele bezwecken; Reisen von Deutschland nach der Tschechoslowakei können in der bisherigen Art und Weise durchgeführt werden.
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Die von der Reichsregierung zur Verbilligung der Speisefette für die minderbemittelte Bevölkerung getroffenen Maßnahmen werden nach einem Erlaß des Neichs-Arbeits- ministers auch in den Monaten April, Mai und Juni im bisherigen Umfange fortgeführt. Für jeden Monat werden wiederum zwei Reichsverbilligungsfcheine ausgegeben, von denen der eine beim Einkauf von mindestens einem halben Pfund Butter, Käse, Schmalz, Wurst, Rohfett, Speck, Talg, Speiseöl, Margarine, Kunstspeisefett, gehär-
tetem Pflanzen- oder Tierfett eine Verbilli- gung von je 25 Rpf. gewährt. Der zweite Neichsverbilligungsschein gewährt die gleiche Vergünstigung, doch kann der Bezugsberechtigte wahlweise auch Konsummargarine aus diesen Schein beziehen.
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Der Reichsminister des Innern hat angeordnet. daß zur Vorbereitung und Durchführung der am 29. März 1936 stattfindenden Neuwahl des Reichstages den Beamten, Be-- hördenangestellten und -arbeitern. soweit es die dienstlichen Interessen zulassen, auf An- trag einer Parteidienststelle Dienstbefreiung oder Urlaub unter Fortzahlung der Bezüge und ohne Anrechnung auf den Erholungsurlaub erteilt werden kann.
Meresflint fit -
— daß der britische Hecres- haushalt vom Unterhaus ohne Abstimmung angenommen wurde; ein arbeiterparteilicher Antrag auf Herabsetzung des Mannschaftsbestandes der Armee wurde mit 149 gegen 59 Stimmen abgelehnt.
— daß sieben Spione, darunter eine Frau, in Budapest wegen Veruntreuung und Ausspähung zugunsten einer fremden Macht zu Zuchthausstrafen bis zu 10 Jahren verurteilt wurden.
— daß vermutet wird, König Eduard VHI. von England, der den Wunsch ausgedrückt hat, bei der Erneuerung seiner Zivilliste die Möglichkeit seiner Verheiratung zu berücksichtigen, werde eine griechische Prinzessin auf den englischen Thron führen.
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Gaupropagandaleiter Mauer und Gebietsführer Sundermann eröffnen den Wahleinsatz der schwäbischen HI.
Stuttgart, 15. März.
Gaupropagandaleiter Mauer sprach am Sonntagmorgen aus dem Karlsplatz zu der gesamten Führerschaft der Stuttgarter HI. Dort, wo um die Zukunft Deutschlands gerungen wird, steht die Hitler-Jugend in vor- derster Linie an der Front. Denken wir zurück an die Zeiten des Klasfenkampfes, wo es keine deutsche Jugend gab, sondern Jnter- efsentengruppen ihre selbstsüchtigen Ziele verfolgten. Heute aber reißt die Begeisterung der Jugend das ganze Volk mit und der 29. März muß zum Generalappell der ganzen Nation werden. Die Jugend hat die Zeichen der Zeit verstanden und zeigt der Welt, daß Deutschlands Größe in seiner ewig kämpferischen Jugend besteht.
Anschließend an die Rede des Gaupropa-
gandaleiters bestieg die Führerschaft die bereitgestellten Lastwagen zu einer Propagandafahrt über die Fildern. Heulend brausten die Motoren der zwanzig Wagen durch die sonntäglich stillen Dörfer, die leuchtenden Fahnen knatterten im Fahrtwinde und Transparente brachten das Wollen der Jugend zum Ausdruck, durch markige Aufschriften ..Ruf der Jugend", „Das Reich ist frei", „Deutschland will Frieden". Die Fahrt führte über Möhringen, Vaihingen, Rohr Unteraichen. Leinfelden, Echterdingen, Bernhausen. Pliniengen zurück nach Stuttgart. Nach einem Marsche durch die Königstraße war die Kundgebung beendet.
Wie am Sonntagmorgen, so war schon die gesamte Führerschaft am Samstagabend im offenen Viereck auf dem Marktplatz angetreten. Ein Sonderbefehl des Gebietsführers Sundermann zum Wahleinsatz der schwäbischen Hitler-Jugend wurde verlesen. Wenn auch die meisten von uns einen Stimmzettel nicht abgeben können, so tragen wir doch das Braunhemd und wollen durch unseren Einsatz beweisen, daß wir es zu Recht tragen. Dann folgte die Propaganda- fahrt durch die Vororte der Stadt, an der Gebietsführer Sundermann, die Bannführer Trostel und Meyer teilnahmen. Die lange Wagenkolonne rollte durch Feuerbach. Zuffenhausen. Cannstatt, Untertürkheim. Gab- lenberg und zurück auf den Karlsplatz. Wieder leuchteten die Transparente, flatterten die Fahnen und durch die langsam hereinsinkende Nacht klangen die Kampflieder. Sprechchöre riefen auf zur Mitarbeit am neuen Reich und forderten die Volksgenossen auf, am 29. März ihre Pflicht zu erfüllen.
So wie die Kolonnen in Stuttgart durch die Straßen marschieren, so ist es ü b e r a l l draußen im Lande, in jeder Stadt und in jedem Dorf, denn die Jugend will mitkämpsen in diesen entscheidenden Stunden der Nation. Sie will als politischer Willensträger Anteil haben an dem großen Geschehen unserer Zeit.
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NeichstagSwahl! Am 29. März wird das deutsche Volk abermals zur Wahlurne treten, um den deutschen Reichstag zu wählen. Unwillkürlich steigen Bilder der Erinnerung auf aus einer Vergangenheit, die kaum vier Jahre zurückliegt. Damals hat das deutsche Volk sogar zweimal gewählt. Aber was waren das für Wahlen? Liest man die Zeitungen jener Tage nach, so erfährt man zwar auch, daß es um das Schicksal der Nation gegangen wäre. Bloß wird man nachdenklich, wem dieses Schicksal anvertraut werden sollte und wurde. Stimmzettel aus jener Zeit haben heute bereits Museumswert — sie sind ein sprechender Beitraa zur Geschichte der Verfalls
zeit. Nicht weniger als 46 Par- teien bewarben sich um die Gun st der „sehr geehrten Herren Wäh- ler". Die „Sozialdemokratische Partei Deutschlands" flötete noch große Töne, obwohl sie in Preußen bereits der „brutalen Gewalt" eines einzigen Leutnants mit zehn Mann gewichen war. Teddy Thälmann appellierte an das organisierte Untermenschentum. Die „Deutsche Zentrumspartei" log fromm und bieder, daß sich die Balken bogen; die „Deutschnationale Volkspartei" sah durch rosenrote Monokel ein Thrönlein wachsen: die „Deutsche Volkspartei" mobilisierte Reservefonds und Rücklagen; die „Reichspa Aei des deutschen Mittelstandes (Wirtfchaftspartei) e. V." bemühte sich vergebens, Bäcker und Metzger unter einen Hut zu bringen: die „Deutsche Staatspartei" wurde, obwohl sie außerhalb der Synagogen nicht mehr bestand, von Georg Bernhard. dem Geohrseigten, beleitartikelt, als wäre sie noch da; um die Bauern stritten sich das „Deutsche Landvolk", die „Kampfgemeinschaft der Arbeiter und Bauern", die Haus- und Landwirtepartei", die „Christlich-radikale Volksfront"; der .^Ernste evangelisch-lutherische Christ" trat in ernste Konkurrenz zum „Christlich-sozialen Volksdienst (Evangelische Bewegung)" usw. Sie alle wollten das deutsche Volk „retten", die wirtschaftliche Krise „beseitigen" und die soziale Frage „lösen".
Sie alle ritten das deutsche Volk nur tiefer ins Unglück hinein. 7V- Millionen Erwerbslose waren das Ergebnis dieser „Rettungen". „Krisenbekämpfungen" und „sozialen Lösungen". Und dann kam einer: Adolf Hitler. Drei Jahre liegt nun das Schicksal der Nation in seinen Händen. Fünf Millionen Arbeitslose sind weniger geworden, die Spareinlagen haben sich um 3,5 Milliarden Mark erhöht, ein ganzes Volk arbeitet wieder — und seine Arbeit ist wieder sreigeworden.
Wollen wir wieder die Qual der Wahl unter 46 haben? Schon die ersten Tage des Wahlkampfes haben bewiesen, daß das deutsche Volk sich entschieden hat. endgültig und für alle Zeiten: Wir gehören Adolf Hitler! Der 29. Marz wird es auch zahlenmäßig beweisen! ck. IA.
Halbnackte nur in Lumpen gebullt...
„600 Schulkinder haben bei uns in Siebenbürgen Aufnahme gefunden, und nie werde ich den Anblick dieser halbnackten, blassen Kinder, nur in Lumpen gehüllt, verpesten." So lautet der Bericht einer Siebenbürger Frau über die bessarabische Hilfsaktion. bei der arme deutsche Volksgenossen in Rumänien noch ärmeren zu helfen trachten.
Ist es angesichts solcher Tatsachen nicht
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»nsere Pflicht, den deutschen Brüdern, die mühselig genug ihr Leben fristen und doch mutig für ihr deutsches Volkstum eintreten. Hilfe anaedeihen zu lassen? Jeder deutsche Reichsbürger muß sich besten bewußt sein, baß er nicht nur Staatsbürger, sondern auch Volksgenosse ist. Die deutsche Nation ist größer als die Maste der Volksgenossen, die im Kernstaat, im Deutschen Reiche, leben. Von nahezu 100 Millionen der Deutschen siedeln nur 64 Millionen im Reichsgebiet. Me Deutschen fremder Staatsangehörigkeit zu umfassen, den Volksgedanken zu Pflegen, verstehend, hilfreich, fördernd, ist die Aufgabe des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland, der zu unseren Volksgruppen im Ausland eine geistige und seelische Brücke über die Grenzen hinaus bildet.
Unendlich viel bringen die Auslanddeut, scheu selbst zur Erhaltung ihrer Volkstums- einrichtungen auf. Dennoch müssen ihnen Kräfte und Mittel bei ihrer gefährdeten unl> wirtschaftlich ungünstigen Lage von den Volksgenossen zur Verfügung gestellt werden, die das Glück Haben, in einem deutschen, bewußt national geführten Staat zu leben und denen deutsche Bildung und Erziehung ein selbstverständlicher Besitz ist. Der Volksbund für das Deutschtum im Ausland sammelt vom 15. bis 81. März zur Unter- stützung der kulturellen Einrichtungen unserer deutschen Volksgenossen draußen und die Schuljugend, die diese Sammlungen durchführen wird, tritt an die in ihrem Umkreis lebenden Verwandten und Freunde heran: denn jeder muß sich mitverantwortlich fühlen jedem, der draußen zum deutschen Volke ge- hört.
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Unö Oeut!lti!sn6 erlüül feine PUkkl!
Berechtigter Stolz!
Durch die weitgespannten Riesenzelte, durch die historischen Kundgebungshallen der Kampfzeit, durch die Tausende und aber Tausende der Versammlungssäle, durch den größten und den kleinsten Raum der Volksgemeinschaft in Stadt und Land schwingt jetzt der heiße Atem imtio- naler Begeisterung, Hingabe und Gesinnung. Mit Adolf Hitler an der Spitze legt das politische Führerkorps vor dem kommenden Stichtag deutscher Zukunftsgestaltung Rechenschaft über das ab, was in drei Jahren unter nationalsozialistischer Führung geschah, was gewolltund erreichtwurde, was erstrebt und durchgesetzt wurde: Freiheit, Ehre, Gleichberechtigung — Arbeitsbeschaffung — Blüte der Industrie, kultureller Aufstieg — soziale Fürsorge — seelische Erneuerung . . . Gewaltige Zahlen, unaussprechbare, ethische und moralische Werte, unauslöschlich eingetragen in das Buch vom neuen deut- schenLebenundGlanben.
Aus dem Munde derer, die noch nie in billigen Phrasen und Theorien, sondern stets in eisernen Tatsachen, durchblutet von einer Weltanschauung, gesprochen haben, erfährt das deutsche Volk die geschichtlich einzigartige Bilanz der nationalsozialistischen Leistung.
Gewiß macht jeden, ser sich mit ganzem Bewußtsein zu der deutschen Volksgemeinschaft zählt, diese Abrechnung stolz. Und mit gutem Recht kann es so sein, muß es sogar so sein. Denn in diesen Tagen, da vor unseren Augen das Heer derer aufmarschiert, diewie- der Arbeit fanden, die wieder freien Boden ackern, die wieder eineinigesVolk mitdenWaffenzutchützen bereit sind, da kann uns in großartiger Weise unsere Schicksalsgemeinschaft bewußt werden.
Unser aller Mühen und Opfern. Werken und Denken, Glauben und Wollen ließ diese jetzt überall aufgezählte Leistung des deutschen Wunders werden. Dein Teil, unbekannter, schweigender Volksgenosse, auf der letzten Bank der Wahlversammlung, dein ehrlicher Anteil steckt mit in dem.Werk des Führers. Dein Wille stärkte des Führers Entschluß. Dein Hammerschlag erneuerte die Wirtschaft. Dein Werktag ließ die Wehrmacht werden. Dein Opfer gab Notleidenden Mut. Dein Verständnis schuf neue Arbeitsplätze. Deine Kraft ließ die Autobahnen werden. Dein Können machte uns vom Ausland unabhängiger. In allem, was wir an Taten und Schöpfungen erlebten. ruht unsichtbar und unerkennbar, aber ebenso unverkennbar und unleugbar d i e Leistung des ganzen Volkes der Anteil des unbekannten Volksgenossen. Des Führers Idee und Weitblick war der ,Z ü n - den de Funke; er ließ Deutschland sich selbst wiederfinden.
Ein Tor wäre ein jeder, den nicht sein Anteil mit Stolz erfüllt; wer aber könnte erst seinen eigenen Willen und Fleiß seiner Hände und Gedankenwerk im Stich lassen? Im Führer personifiziert sich das deutsche Leben, findet der Wille Form und Gestalt. Gibt es da überhaupt einen Zweifel, wie wir. nachdem wir uns Rechenschaft ablegten, die Frage des 29. März beantworten? Immer wieder finden wir zu der einen These zurück: wir alle sind Deutschland, und Deutschland i st der Führer. Und das ist es, was wir am Wahltag geloben werden, weil wir sonst nnS selbst betrügen würden.