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Nr. K4

Nagolder TagblattDer Gesellschafter

Dienstag, den 17. März 1SU

durchkreuzen', das war eines der vielen Ver­sprechen des Marxismus, hinter dem weder der ernstliche Wunsch noch der starke Glaube an die Möglichkeit der Verwirklichung stand. 15 Jahre marxistischer Herrschaft vermochten nicht das Versprechen einzulösen, aber der Nationalsozialismus zeigte in drei Jahren den Weg der Erfüllung eines Wortes, das den Marxisten nur eine Phrase war.

Die Organisation der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude' ist schon so weit vor­angeschritten. daß sie allein die zur Ver­fügung stehenden Erholungsplätze in Deutsch­land belegen könnte. Im vergangenen Jahr machte sich bereits ein fühlbarer Mangel an geeigneten Ferienplätzen bemerkbar, der nun­mehr durch große zusätzliche Neuschaffungen behoben werden wird. 14 Millionen deutscher Arbeiter. 7Vr Millionen aus der Industrie und 6V- Millionen aus Handwerk und Land­wirtschaft. sollen künftig jedes Jahr einen Erholungsurlaub mit allen Bequemlichkeiten erleben. Das ist der Plan des Führers. Im Laufe der Zeit werden fünf Seebäder, drei an der Ostsee und zwei an der Nordsee, er­richtet werden, die je 20 000 deutschen Volks­genossen Raum bieten, das Fassungsver­mögen der Landerholungsheime wird au' 100 000 Betten gesteigert und der Bestand der KdF.-Flotte auf 30 Schiffe mit durch­schnittlich 1600 bis 1700 Betten erhöht wer­den. Der Drei-Jahresplan umfaßt den Bau des Ostseebades auf der Insel Rügen, die Fertigstellung von zwei Dampfern zu je 25 000 Brutto-Registertonnen und die Ver­mehrung der Schlafstellen in den Land­erholungsheimen von 15 000 auf 30 000. Die Finanzierung dieser ersten, bis 1938 laufen­den Etappe ist sichergestellt.

Im Nügenbad ist ein Gebäude von vier Kilometer Länge vorgesehen. Der Aufenthalt wird 2 RM. je Tag kosten. Das Bad wirk einen eigenen Hafen, einen eigenen Bahnho! und einen eigenen Untergrundbahnhos er­hören- Schließlich kündigte Dr. Ley noch an. daß in Zukunft die Madeira-Fahrten all­jährlich erfolgen und daß auch die schwedi­schen Schären und Finnland das Ziel von KdF.-Reisen sein werden.

Sie uaamAtigkeit von Versailles

London, 16. März

George Barneß, Mitglied des seiner­zeitigen englischen Kriegskabinetts und einer der Unterzeichner des Versailler Diktates wies im Verlauf einer Rede in Brixton auf die ungerechte Behandlung Deutschlands durch den Versailler ..Vertrag' hin. Deutsch­land sei gezwungen worden, abzurüsten. Als es Widerspruch erhoben habe, fei ihm nicht nur imFriedensvertrag", sondern auch von Clemenceau zugesichert worden, daß seine Abrüstung nur der An­fangsei, und daß die alliierten Mächte selbst abrüsten würden. Statt dessen habe Frankreich nicht nur nicht abgerüstet, sondern aus­gerüstet. Andere Länder hätten dasselbe getan und schließlich sei auch England ge­folgt.Was hätten wir gefühlt", so sagte der ehemalige englische Minister. ..wenn wir so beschwindelt worden wären wie Deutschland. Wir wären entrüstet darüber gewesen. Deutschland war entrüstet."

Abschließend sagte Barneß. was sich in den drei letzten Jahren in Deutschland er­eignet habe, sei zum großen Teil aus die Deutschland aufgezwungenen Bedingungen und au? das Nichteinhalten des Abrüstungs­versprechens durch die anderen zurück- zusühren.

Sw Forderungen

der Hingen Generation wie haben sie erfüllt

Wir, die deutsche Jugend, wir wollen dem Pessimismus ein Ende machen. Gläubiq, voll trotzigem Optimismus, wollen wir das schwere Schicksal in die Schranken fordern. Wir. die Zungen, wollen die Träger dieses gläubigen Optimismus sein Weil wir wollen deshalb muß es gelingen; weil wir das große Ziel fest ins Auge gefaßt haben, deshalb werden wir dieses Ziel erreichen. Mit einem unendlichen Idealismus hat die deutsche Jugend den Unstaat von 1918 14 Jahre lang bekämpft. Mit einem gläubigen -rrotz hat sie Demütigungen. Verfolgungen und Verlästerungen auf sich genominen. Mit fliegenden Fahnen ist sie dann am 30. Januar in den neuen Staat, in das von ihr erkämpfte Dritte Reich hineinmarschiert. Diese Jugend hat ein Recht, zu fordern. Sie erhebt vor der ganzen Welt ihre Forderungen, die Forderungen auf Arbeit und Brot. Ehre und Lebcnsraum. die Forderung aus Sicherheit und Frieden. lGoebbels 1933!

Was ist erreicht? Millionen Arbeiter wurden wieder in Arbeit gebracht. Die Ernährung des Volkes wurde sichergestellt, der Friede-wurde gewahrt, die Sicherheit ist gewährleistet.

Nächtliches Erdbeben am Bodensee

Ein starker Erdstoß mit knalliihnlichemGetöse

Fricdrichshafen, 16. März. Sonntag früh, kur; vor '/e3 Uhr, wurde in Friedrichshafen und Umgebung und dem deutschen Bodensee­ufer entlang ein starker Erdstoß wahr­genommen, der die Bewohner jäh aus dem tiefsten Schlummer riß. Der Erdstoß selbst war von einem donnerähnlichen, dumpfen und unheimlich wirkenden Rollen begleitet. Hin­sichtlich seiner Stärke wurde er fast noch hef­tiger empfunden als der vom Sommer des ver­gangenen Jahres, der im eigentlichen Herd­gebiet um Saulgau so große Schäden ver­ursacht hat.

Die meisten Leute hatten, so berichtet die nationalsozialistische Verbo-Presse, das Emp­finden, als käme ein schwerbeladener Lastwagen dahergesaust, pralle mit ungeheurer Wucht ans das Haus auf und bringe die Grundmauern ins Wanken, so daß Waschtische, Fenster, Glä­ser und Geschirre klirrten, die Betten wackel­ten und die Wände in den Fugen ächzten. In­folge des knallähnlichen Getöses meinten ein­zelne, es wäre ein Ofen explodiert, andere wie­der erzählten, sie seien wie durch einen unter­irdischen schweren Schlag aus dem Schlaf auf- gefahren und hätten auch einen ziemlich stac­ken Luftzug wahrgenommen. Bemerkenswert ist, daß das Erdbeben offenbar nicht als eine Wellenbewegung verspürt wurde, sondern nur als ein einmaliger starker Stoß. So weit bis jetzt bekannt ist, sind nennenswerte Schäden glücklicherweise nicht zu verzeichnen, abgesehen von Rissen in Decken und Wänden und vereinzelten Beschädigungen des Verputzes.

Was die räumliche Ausdehnung des Bebens anbelangt/so wurde es auch in Langen­argen und Lindau, in Fischbach, des weiteren in Meckenbeuren, Ravens­burg und Weingarten von der Mehrzahl der Bevölkerung bemerkt.

Am Sonntag früh wurde an den württ. Erdbebenwarten Stuttgart, Ra­vensburg und Meßstetten ein Nahbeben aus­gezeichnet. Die erste Vorläuferwelle traf in Stuttgart um 2 Uhr 26 Minuten 14,2 Sekun- ! den, die zweite um 2 Uhr 26 Minuten 29,5 i Sekunden ein. Die aus diesem Zeitunterschied berechnete Herdentfernung von Stuttgart be- > trägt 110115 Km. Die genaue Richtung nach dem Herd ließ sich um diese Zeit nach den Stuttgarter Aufzeichnungen allein noch nicht genau ermitteln, da die erste Borläuferwellc sehr schwach war; doch wurde der Herd als etwa südlich bis südöstlich von Stuttgart, im Bereich des Bodensecgebiets lie­gend, festgestellt.

Notlandung in 20W Meter Sehe

Wien, 16. März.

Das Verkehrsflugzeug WienRom mußte am Montag bei heftigem Schneesturm iw Gebiet der 2000 Meter hohen Saualpe iv Kärnten notlanden. Das Flugzeug wurde schwer beschädigt, ein Fahrgast, ein italieni­scher Staatsangehöriger, verletzt. Da die ^Funkanlage des Flugzeugs intakt geblieben -war, konnte die Flugplatzleitung in Klagen- surt verständigt werden, die die Zusammen- stellung einer Hilssmannschaft veranlaßte. Erprobte Bergführer und Schiläufer sind be­reits unterwegs. Sie werden sich vermutlich "och am Abend bis zur Unfallstelle durch- arbeiten können. Außerordentlich starker Schneefall und Nebel erschweren das Vor- dringen in dem alpinen Gebiet.

Lllisck «len Kiüezslietzei'n «ler s^elt! ^eüe 8limme 6em füllen!

Handel und Verkehr

Mebr Elsen und Stahl

Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte.' die sreigelassenen «klaven im alten Rom waren oft sehr reiche Leute. Gold durften sie besitzen, aber das Schwert durften sie nicht tragen. Eisen ist das Metall des freien Mannes. Es ist ein spröder Werkstoff, der harte Männerfäuste zu seiner Formung braucht, aber es formt selbst auch wieder Männer mit eisenfestem Herzen. In schwachen und weichlichen Zeiten § dominierte das Gold, in großen und harten regieren Eisen und Stahl. An unseren eige­nen Erfahrungen können wir die Probe aufs Exempel machen. Greifen wir einen Monat aus der Systemzeit heraus, etwa Oktober 1932. Was erzeugte Deutschland damals an Eisen und Stahl? Die Statistik antwortet: Roheisen 332400 Tonnen. Roh stahl 518 600 Tonnen.

Im Januar 1936 aber erzeugte Deutsch­land an: Roheisen 1260000 Tonnen, N o h st a h l 1 571 200 Tonnen. Pro Arbeits­tag wurden im Oktober 1932 erzeugt 10 700 Tonnen Roheisen und 20 100 Tonnen Stahl, im Dezember 1935 dagegen 38 500 Tonnen Roheisen und 60 100 Tonnen Rohstahl. Wenn in letzteren Zahlen auch die Erzeu­gung des Saargebietes miteinbegriffen ist. die 1932 nicht mitrechnete, so kann man doch sagen, daß Deutschland heute an jedem Tage dreimal soviel Eisen und Stahl hervorbringt als 1932. Dreimal soviel Eisen., d. h. auch

Seit«

dreimal soviel 'Arbeit, dreimal soviel Lob» und Brot. ^ '

Es heißt aber noch mehr Eisen und Kohle sind noch immer die Grundlagen unse- rer Technik. Die Weiterverarbeitung de 2 Eisens in ihren unendlich vielen Formen von j der Schiene und dem Rohr bis zur Schraube j und zur Uhrfeder gibt abermals Tausenden neuen Verdienst. Sv strahlt von den Hoch, ö'en der Eisenhütten ein Strom neuen wirt­schaftlichen Lebens ans über daS ganze deutsche Vaterland. Wir schmieden wieder das Eisen. Dem 'Mann aber, der Tausenden den Hammer neu in die Hand gab. braucht! niemand zuzurufeii:Landgraf, werde hart!- > Er war es ja. der uns wieder hart machte and der aus Eisen und Stahl die deutsche Rüstung und damit die deutsche Freiheit! schmiedete. Das wollen wir nie vergessen. !

Schweinemärktc. G i e n g e n a. Br.: Saun, schweine 2027. Läufer 3451 RM. Marbach: Milchschweiue 2228 RM. - Nottweil: Milchschweine 2230, Läufer 3235 RM. T ü dingen: Ferkel R - vis 32 RM.

Pforzheimer Edelmetallpreise vom 16. März. Gold 2840, Silber 41.2G-43 RM. je Kg., Reinplatin 3.60, Platin 96 Prozent mit ! 4 Prozent Palladium 3.55, Platin 96 Prozent ! mit 4 Prozent Kupfer 3.45 RM. je Gramm.

Sport-Nachrichten

Handball

VfL. Nagold 1. TB. Calw 1. 5:7 (4:3) !

Bei denkbar besten Platzverhältnissen lieferten sich die beiden Mannschaften mit wenigen Aus­nahmen ein gleichwertiges Spiel, das leider : gegen Schluß einen wenig sportlichen Charakter ! annahm, was in der Hauptsache auf das fanati- ! sche Calwer Publikum zurückzusühren ist. Zum ! Spielverlauf ist wenig zu sagen. Bei ausgegli- ! chenem Spiel gelingt Nagold nach 1 Viertelstun- ! de Spielzeit der Führungstreffer. Nach kurzer j Zeit schon konnte jedoch Calw den Ausgleich j Herstellen. In gleichmäßigen Abständen kommen beide Mannschaften zu Erfolgen, wobei es Na­gold gelingt, vor Halbzeit noch ein Tor vorzu­legen (4:3). Nachdem schon vor der Pause un- ! nötig hart gespielt wurde, nahm das Spiel im- ^ mer härtere Formen an. Die Folge davon war, daß ein Nagolder Spieler beim Stand von 5:8 § für Calw, wegen Unsportlichkeit den Platz per- ? lassen mußte, eine Entscheidung des Schieds­richters, die insofern nicht gerecht war. da von Calw mindestens ebenso hart gespielt wurde. Nachdem nun Nagold nur noch mit 10 Mann im Spiel stand, mußten die Spieler alles auf- ' bieten, um eine höhere Niederlage zu vermeiden. Mehrere schön vorgetragene Angriffe der Ein- , heimischen brachten keinen Erfolg mehr, Calw > dagegen konnte bis zum Schluß das Resultat noch auf 5:7 verbessern.

2. Mannschaften 4:4.

Gestorbene: Jakob Schilfer, 45 I., Rebrin- !

gen. ! ar

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Voraussichtliche Witterung: Um Nordwest z zz

schwankende Winde, zunächst meist bedeckt ^ und leichte Regen- und Schneefalle, dann A wieder unbeständigerer Witterungscharakter. ^ ^

Temperaturen zwischen null und fünf Grad. , ^

! Verlag: Der Gesellschafter E. m. b. H., Nagold ! Druck: Buchdruckerei E. W. Zaiser (Inhaber ! ! Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftlrit«: j I und verantwortlich für den gesamten Inhalt > > «inschl. der Anzeigen: Hermann Eötz, Nagoll

Zu» Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig

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Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten

Alle Volksgenossen

besuchen heute abend um 8 Uhr imLöwen" die bereits am Samstag bekannt gemachten

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Eissport Skisport Gymnastik

Recht zahlreichen Besuch erwartet

Olympiasportwerbnug D.f.L. Nagold

Unkostenbeitrag 20 und 30 Rpf.

Nagold. 17. März 1936

Danksagung

Für die vielen Beweise ausrichtiger Teil­nahme beim Heimgang meiner lieben Frau, unserer guten Mutter 585

Karoline Hetz

für die Begleitung zur letzten Ruhestätte, die vielen Blumenspenden, sowie für den erheben­den Gesang des Liederkranzes sagen innigen Dank.

Ludwig Heß. Güterbeförderer mit Angehörigen

Mindersdach, 15. Marz 1936

Todes-Anzeige

Unsere liebe Mutter. Großmutter, Schwester Schwägerin und Tante 583

Rmmbe Mr

geb. Braun

ist nach langer schwerer Krankheit im Alter von 52 Jahren sanft entschlafen.

(n tiefer Trauer: der Gatte: Andreas Dürr mit Kindern.

Beerdigung Mittwoch mittag 1.30 Uhr.

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