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Nagolder Tagblatt ^Der Geielljchastcr"

Menskag, den 17. Mar, igz«

Während van Cauwelaert, der bekannt- iich der Führer der Flämisch-Katholischen Parlamentsgruppe ist, meinte, daß die neue Vereinbarung gegenüber den früheren Ab­kommen vom flämischen Standpunkt aus einen wesentlichen Fortschritt darstelle, er­klärte Sap, daß auch das neue Abkommen der Unabhängigkeit Belgiens abträglich sei. Die Versammlung, in der Sap sprach, nahm dann auch unter dem Eindruck der Ausführungen des ehemaligen Finanz. Ministers eine Entschließung gegen das neue Abkommen an.

Auf die letzten Ereignisse eingehend er- klärte Sap in seiner Rede in Thielt u. a., das beunruhigendste Element der heutigen Lage sei der französisch-russische Bündnisvertrag. Er sei auch für Belgien eine Quelle großer Gefahren. Belgien müsse jetzt nach der Aufhebung des Locarnover­trages eine nüchterne Realpolitik führen. Ein erster Schritt hierzu müsse die Auf- Hebung des französisch-belgischen Militär­abkommens sein. Gencralstabsbesprechungen seien auch ohne förmliche Vereinbarung jederzeit möglich. ES sei aber eine Tatsache, daß infolge des französisch-belgischen Mili­tärabkommens die belgische Landesverteidi- gung einseitig gegen Deutschland gerichtet morden sei. Belgien habe Frankreich davon entbunden, die französische Nordgrenze zu befestigen und es habe die Verlängerung der französischen Ostbefestigungen über­nommen. Belgien sei nicht in der Lage, irgendeine aus dem Süden kommende Aktion zu verhindern. Man brauche keines­wegs unterstellen, daß Frankreich in naher .Zukunft gegenüber Belgien irgendwelche schlechten Absichten habe. Aber falls es ein­mal zu einem Konflikt im Verfolg des französisch - russischen Bündnisvertrages komme, so werde Frankreich wohl kaum dem Gedanken widerstehen können. Deutschland über belgisches Gebiet auzugreifen, und Bel­gien werde in einem solchen Falle gegenüber Frankreich vollkommen machtlos sein.

Objektives spanisches Ateil

Madrid. 16. März.

Der frühere Berliner Berichterstatter der einflußreichen spanischen ZeitungABC", Eugeuiv Nt v n t e s. der nach etwa einjäh­riger Tätigkeit in Rom wieder nach Deutsch­land zurückgeiehrt ist, schreibt seinen ersten Bericht aus München. Er hat dort am Oamstag der gewaltigen Kundgebung auf der Theresienwiese beigewohnt und den Füh­rer sprechen hören

Ich sah in dem Führer, so führt Montes n. a. aus, die Nation, die er verkörpert. Was ich von ihm hörte, waren nicht die Worte einesImperialisten". Die Franzo­se» wollen das nicht verstehen. Dabei brauchten sie sich nur noch einmal alle Re­den des Führers zu vergegenwärtigen, aus denen auch nicht ein einziges Wort auf die Absicht schließen ließe, die Herrschaft über fremdes Land zu erstreben. Da Hitler, schreibt der spanische Berichterstatter weiter, fest daran glaube, daß es im Abendland keinen >L>inn habe, daß sich ein Land Teile eines anderen aneigne, sei es absurd, wenn ihm die Franzosen Angrisfsgelüste in die Schuhe schöben.

Dank der Ueberzeugungskraft des Füh­rers fei seine Auffassung heute auch die Auf­fassung des deutschen Volkes. Infolge eines Berges von Vorurteilen hätten die franzö- üschen Politiker den geschichtlichen Um­schwung in Deutschland nicht, wie es richtig gewesen wäre, als ein Zeichen der Beruhi- «zung hingenommen, sondern als Grund zur Beunruhigung. Nur die Ideologie der Par­teien könne Frankreich blind machen gegen­über der Tatsache, daß ein Pakt erst Sinn habe, wenn er von einer Politischen Füh­rung geschlossen werde, hinter der das ganze Volk stehe. Ein starkes Deutschland sec für die gesamte westliche Welt, zu der auch Frankreich gehöre, ein Schutzwall gegen die asiatisch-bolschewistischen Horden.

Auch der Berliner Wirtschaftsberichterstat­ter desABC" nimmt zur internationalen Lage Stellung. Er hebt hervor, daß die Re­militarisierung der Nheinlandzone nur die logische Folge einer verwerflichen und selbst­süchtigen Politik der früheren Alliierten sei. Ein 66-Millionen-Volk könne nicht ewig rechtlos bleiben, zumal die anderen ihrer­seits die Vereinbarungen verletzt hätten. Der Versailler Vertrag sei nur eine Erpressung gewesen, da die anderen gegen ihn verstoßen hätten, wenn es' ihnen gerade so gepaßt habe.

Lrtmuhiier Atel »«ta Atzrer >» RMs«t

m. Frankfurt/M., 16. März.

Die alte Kaiserstadt ist seit dem frühen Montagmorgen kaum wieder zu erkennen. Tie ganze Stadt steht im Zeichen der An­kunft des Führers. Kein Haus, das nicht dis leuchtend roten Fahnen mit dem Haken­kreuz trüge. Am Bahnhofsplatz ragen zwei Niesenpylonen, das Bahnhofsgebäude ver­schwindet unter Fahnen und Tannenreisig. Sonderzug auf Sonderzug bringt Tausende von Volksgenossen, die dem Führer ihren Dank für sein Befreiungswerk zujubeln wol- len. Den Eingang zur Hohenzollernstraße überspannt ein riesiger Triumphbogen. Die Menschen sind alle in festlicher Stimmung! beängstigend dicht ist der Verkehr zur Fest­halle. wo schon um die Mittagsstunde Tau­

sende darauf warten, eingelassen zu werden. Aber erst um 18 Uhr werden die Tore der 30 600 Menschen fassenden Halle geöffnet.

Im Laufe des Vormittags ist, begeistert begrüßt, Ministerpräsident General Görine in Frankfurt eingetroffen. Indessen hat bei Führer am Tempelhofer Feld sein Flugzeuc bestiegen und trifft kurz nach 18 Uhr in Frankfurt ein. Kein Mensch hat gewußt, daß der Führer im Flugzeug kommen werde und doch stehen Zehutausende in den Straßen vom Flugplatz zur Stadt: ihr Jubel nimmt kein Ende, als die Wagenkolonne des Füh­rers sichtbar wird.

Ter Weg des Führers durch die alte Mainstadt ^gleicht einer einzigen Triumph­fahrt. Ans den Fenstern, ja selbst von den Dächern jubelten ihm die Massen zu und bezeugten ilnn so ihre Treue Anhäng­lichkeit.

Vom Flughafen aus bis zur Hohenzollern­straße stand die SA. und von dort aus die SS. in doppelter Reihe Spalier, um die dichten Reihen der Menge, die den Führer mit einer grenzenlosen Begeisterung empfing, zurückzuhalten. Die Wohnung des Reichs­statthalters Gauleiter Sprenger war in weitern Umkreis abgesperrt. Kaum war der Führer dort eingetroffen, ertönten die Sprechchöre, die nach dem Führer riefen- Alle umliegenden Häuser, Fenster und Dächer und die Bäume waren von begeister­ten Volksgenossen besetzt.

Die Wehrmacht feiert den Jahrestag

ktz. Berlin, 16. März.

Mit stolzer Freude und in feierlicher Form beging die Wehrmacht den ersten Jahrestag der Wiedererringung der Wehrfreiheit. Im ganzen Reiche, rn allen Standorten leitete das große Wecken die militärischen Feiern ein. Von allen Gebäuden der Wehrmacht wehte die Reichskriegsflagge.

In der Reichshauptstadt wurde das große Wecken in der Innenstadt von der Wacht- truppe, in Charlottenburg vom Regiment Göring und in Spandau vom Infanterie­regiment 67 durchgeführt. Trotz der frühen Morgenstunde hatten sich zahlreiche Schau­lustige eingefunden, die die marfchierenden Truppen begeistert begrüßten.

Mittags fanden in allen Standorten Appelle statt, bei denen die Kommandeure die Bedeutung der befreienden Tat des Füh­rers würdigten. An den Appellen nahmen auch die in der Abteilung Wehrmacht der DAF. zusammengefaßten Angestellten und Arbeiter teil.

Am Abend beschloß der Große Zapfen­streich die militärischen Feiern des Tages.

Prinz Serge Mdivani tödlich verunglückt

Neuyork, 16. März.

Wie aus Palmbeach (Florida) gemeldet wird, ist der bekannte Sportsmann und Polo­reiter Prinz Serge Mdivani tödlich verunglückt. Prinz Mdivani stürzte beim Polo­spiel auf schlüpfrigem Spielfeld während eines heftigen Wolkenbruches mit seinem Pferd, das ihn beim Ausrichten mit dem Huf ins Gesicht schlug. Wenige Minuten später starb Mdivani in den Armen seiner ihm erst vor wenigen Wochen angetrauten Gattin Louise Astor vanAIen. '

Prinz Serge Mdivani war in früheren Ehen mit Pola Negri und der Opern- fängerin Mary Mc Cormick verheiratet. Die letzte Frau des Verunglückten war in erster Ehe mit dem in Spanien verunglückten Prinzen Alexis Mdivani verheiratet. Diese Ehe wurde im Jahre 1932 geschieden.

Ende des MrftMMrerstteiks in Neunork

Neuyork, 16. März.

Nach lötügigem Streik haben am Sonn­tag die Vertreter der Fahrstuhliührer und der Arbeitgeber ein Abkommen unterzeichnet. Danach wird die Arbeit am Montag wieder ausgenommen. Das Abkommen sieht die Wiedereinstellung der Streikenden vor. Die Lohnfrage wird durch einen Schlichtungs­ausschuß geregelt.

QuerschM durchs Reich

deder soll «len lüiirei- Iinre»!

Zur Schaffung des Deutschen Gemeinde- rundfunks ruft der Präsident der Reichs­rundfunkkammer, Ministerialrat Dreßler- Andres, auf. Was der Volksempfänger für den deutschen Hausempfang wurde, soll der Arbeitsfrontempfänger für den künftigen Ge­meinschaftsempfang in Gemeinden, Betrieben und Schulen werden. Hierzu mutz noch ein zum Arbeitsfrontcmpfänger passender Verstär­ker geschaffen werden. Än die Gemeinden er- geht schon heute der Ruf, bereits in Vorberei­tung befindliche Rundfunkbeschaffungen auf das neue Programm der Funkeinheit abzustel­len und im Gemeindehaushakt die Mittel für die Gemeinderundfunkanlage sicherzustellen.

SooderanleesriUmog

bei tkäliede» LrubeooakSIIen

Durch die Initiative des Schatzamtes der DAF. ist eine durchgreifende soziale Hilfsmaß­nahme für die Männer in den Stein- und Schiefergruben und in den Kohlen- und Erd- bergwerken in die Weae geleitet worden. Künf­

tig'kann bei tödlichen Ilnglücksfällen in den ReichsbetriebsgemeinschaftenStein und Erde" undBergbau" eine Sonderunterstützung an die Hinterbliebenen bezahlt werden. Die Witwe ves Verunglückten erhält sofort einen einmali­gen Betrag von 100 Mark, während für die Kinder ein Geldbetrag als mündelsichere Spar­einlage von 300 Mark für Knaben und 200 Mark für Mädchen zur Verfügung gestellt wird.

beierlieber -4ukt»ilt rum 6eselien »andern

Der feierliche Auftakt zum diesjährigen Gesellenwandern erfolgt am 19. April in Berlin. Das gesamte Berliner Handwerk wird den abmarschierenden Handwerksgesellen eine Abschiedsstunde bereiten, bei der Reichshand­werksmeister Schmidt eine grundsätzliche Ansprache halten wird.

Lrnennungen

im deutselien dipIoiiiAtiselle» Dienst

Der Führer und Reichskanzler hat zu Bot­schaftern ernannt: den Gesandten Dr. Schmidt-Elskopin Rio de Janeiro, den Gesandten Dr. Freiherrn von Thermann in Buenos Aires, den Gesandten Dr. Frei­herrn von Schoen in Santiago und den Gesandten in Kopenhagen, Dr. Freiherrn von Richthofen zum Gesandten in Brüssel.

Kriegsmarine degriikt Kadeira babrer

Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Raeder, hat an die vier KdF.- Schiffe, die nach Madeira unterwegs sind, ge­funkt:Die Kriegsmarine begrüßt die deut­schen Volksgenossen und wünscht glückliche Reise und schöne Sti,d->» der Erholung."

Württemberg

Stuttgart, 16. März. (Abschied der Madeira-Fahrer.) Am Samstag­nachmittag wurden 280 Madeira-Fahrer, die sich aus dem ganzen Gau Württemberg- Hohenzollern in Stuttgart zur gemeinsamen Reise nach Hamburg gesammelt hatten, auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof durch Sen stellvertretenden Gauleiter Schmidt » Gauwart Klemme verabschiedet. Ins­gesamt treten aus ganz Deutschland 8000 Arbeiter auf Urlaubsfchifsen eine Erholungs­reise auf bas weite Meer an. In 2V-Wochen werden sie wieder zurück fein.

Dr. Ley lvricht in KornwMeim

Kundgebung in einem Riesenzelt

Kornwestheim, 16. März. Am nächsten SamStag, dem 21. März, vormittags 11 Uhr, wird Reichsorgauifationsleiter Dr. Ley in Kornwestheim sprechen. Zu diesem Zweck soll auf dem Sportplatz an der Weimar­straße ein Riesen zeit für 15000 Per­sonen erstellt werden. Die Betriebe auS dem Kreis Ludwigsburg werden geschlossen mit Fahnen und Spielmannszügen an der Kundgebung teilnehmen. Die Beförderung der auswärtigen Teilnehmer nach Korn­westheim erfolgt durch Sonderzüge. Die Kundgebung, die die größte und ge­waltigste sein wird, die je im Kreis Lud­wigsburg durchgesührt wurde, endet etwa um 1 Uhr.

Ermordet ausgefunden

21 Jahre altes Mädchen erdrosselt

Vom Bodensee, 16. März. Am Samstag abend gegen 9 Uhr wurde im Walde bei Konstanz das 21 Jahre alte Dienstmädchen Emma Oechsle tot aufg erfunden. Nach den Feststellungen der Kriminalpolizei liegt Mord durch Erdrosseln vor. Das Mädchen, das sich in Konstanz in Stel­lung befand, war am Samstag gegen 8 Uhr abends zuletzt in der Begleitung eines Mannes gesehen worden, der als Mörder dringend verdächtig ist.

sras Mppmn mever mrvereu

Friedrichshafen, 16. März. Das Luftschiff Graf Zeppelin" wird im Laufe der nächsten Woche wieder in Dienst gestellt werden. Wäh­rend seiner dreimonatigen Winterruhe erfuhr Graf Zeppelin" eine gründliche Ueberholung und zur Zeit werden die Zellen mit Gas ge­füllt. .Das LuftschiffGraf Zeppelin", das schon mehr als eine Million Kilometer zu­rückgelegt hat und sich in allen Witterungs- oerhältnissen über Land und Meer gut be­währte, wird auch in diesem Jahr neben LZ. 129" sein Fahrtenprogramm durch- mhren. Der Tag für die erste Werkstätlen- sahrt ist noch nicht endgültig festgelegt.

Blutige Familtentragödie

Heilbronn, 16. März. Am Samstagnach­mittag spielte sich in einer Wohnung am Christophplatz eine Familientragödie ab. Ein 48 Jahre alter Mann, der schon seit längerer Zeit wegen eines Nervenleidens in ärztlicher Behandlung stand: verletzte seine Ehefrau durch einen lebensgefähr­lichen Messerstich in den Hals und schlug dann noch auf die am Boden liegende Frau mit einem Revolver ein. Als aus die Hilferufe der Verletzten einige Hausbewohner die Frau in Sicherheit gebracht hatten, hörte man aus der Küche fünf Revolver­schüsse. Ein herbeigerufener Schutzpolizei­beamter traf den Täter mit einer schweren Ichußverletzung im Kops, aber bei Bewußtsein, in der Küche liegend an. Die beiden Perlevien w>"'^en sofort ins städtische Krankenhaus gebrachl.

Berkheim, LA. Eßlingen. 16. März. (V a- ter von elf K indern tödlich » - gefahr e n.) Tie mit elf Kindern gefeq. nete Familie des Werkstättenarbeiterz Schilt von hier, der in der Eßlinger Rcichsbahnzentralwerkstätte tätig ist. wurde am Samstag abend'von einem jähen Schick, salsschlag heimgesiicht. Ter Familienvater war eben bei der Haltestelle Linde-Berkheim ans der Filderstraßenbahn ansgestiegen, als ein A n t o ihn erfaßte und ihn fv schwer verletzte, daß der Tod des etwa 50jährigen Mannes sofort eintrat.

Opfer eines Heiratsschwindlers

Heiratsversprechen für 1300 Reichsmark

Wangen, 16. Mürz. Allzu leichtgläubig war ein Mädchen, das im hiesigen Bezirks- krankenhaus beschäftigt war. Sie lernte dort einen Hilfsarbeiter kennen, der ihr gar bald das Heiraten versprach. Das Mädchen, deren Mutter sich im Armenhaus befindet und die noch Anverwandte zu unterstützen hatte, ließ sich von dem Hilfsarbeiter 'ihr Sparkassenbuch, auf das etwa 1300 NM. einbezahlt waren, heransschwin- dein. Unter Vorzeigen des Sparkassen­buches kaufte er einem hiesigen Mechaniker ein Motorrad im Wert von 700 RM. und eine Lederjacke ab.

Der Schwindler, der die nächste Gelegen­heit zur Flucht wahrgenommen hätte, wurde durch das hiesige Landjägerstationskom- mando v erbostet und sieht seiner B e - strafuiig entgegen. Das Motorrad und die übrigen mit dem Gelde des Dienst­mädchens gekauften Gegenstände wurden sichergestellt, doch erwächst dem Mädchen immerhin noch ein Schaden von etwa hun­dert Reichsmark, da der Täter mit dem Motorrad gleich die respektable Strecke von 700 Kilometer zurücklegte.

Friedrichshafen, 16. März. (Besichti­gung desL Z. 129".) Der gestrige erste große V e r k e h r s f o n n t a g in diesem Frühjahr erfreute sich zwar nicht der vollen Gunst des Wetters, immerhin war uns trocke­nes, nachmittags sogar sonniges Wetter be- schiedeu. So sind denn die 2200 Ausflüg­ler , die mit den vom Reichsbahnverkchrscmü Stuttgart 1 vorgesehenen zwei Sonderzügen hier angelangt waren, doch auf ihre Rechnung gekommen. In der Sladr gewahrte man bis in den späten Abend hinein sehr lebhaften Ver­kehr, namentlich in Richtung Luftschiffbau, wo ,,LZ. 12 9" die Hauptaiiziehiingskrcift aus­übte und die dort wieder in langen Reiben parkenden Krnujahrzeiige ans fast allen Lan- desteilen und auS den Nachbarländern an die früheren großen Verkehrssonntagc auch im Liiftschiffaelände erinnerien.

Oes fükrei'L Parole:

Arbeit, kiire, Friede!

Lc/ilvMc's^e Lkrottik

Altveleran Christian Reich m Rohr a. L. siüdern feiert am 18. Mürz leinen 90. Geburts­tag. Er machte ben Feldzug 1870/71 beim ersten Reiterregiment m,k nnb nahm an den Schlachten bei Wörth, Levan nnb Belagerung von Paris teil.

In Schwaigern.. Brackenheim konnte mn Samstag Ooeramtsgevmeter a. D. Eberhard N a r r feinen 80. Geburtstag begehen.

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In der Nacht zum Montag wurde aus der Blau eine weibliche Leiche geborgen. Die Ertrunkene ist etwa 25 Jahre alt. 105 Zentimeter groß, mittelstark, Hai schwarze bichte Kopfhaare und dunkle Augen. Sachdienliche Mitteilungen sind an die Kriminalpolizei m Ulm zu richten.

Am Svnntagabend brach in der Wirtschaft Bauerte m Schwab. Gmünd ein Branü ans, der jedoch vom Wirt und seinen Gästen ch­lort gelöscht wurde, fv daß die Weckerlime rocht alarmiert zu werden brauchte. Der Sachschaden ist erheblich. Das Feuer entstand dadurch, daß ein hölzerner Balken in der Wand, rn dessen un­mittelbarer Nahe der Ofen steht, sich berarr er­hitzte, daß er in Brand geriet.

Am Samstagabend war Zimmermeister Wolf von Fichtenberg mit seinem Fahrrad ans dem Heimweg von Gaildorf her. Trotzdem er vorschriftsmäßig auf der rechten Straßenseite fuhr, lvurde er kurz vor Fichtenberg von dem aus dem Ort kommenden Motorradfahrer Fesen- beck angefahren. Er erlitt einen schweren Schädelbruch und liegt schwer verletzt im Bezirkskraiikenhaus.

In der letzten Wvche »ihren zwei Frauen mit dem Fahrrad mm Horn nach Leinzell bei Gmünd. Vor der Ortschaft wollte sie ein Radfahrer über­holen. Dabei fuhr er eine der beiden Frauen an. Ohne weiteren Wortwechsel machte der Mann feinen Spazierstock vom Fahrrad weg und schlug damit blindlings auf die Frau ein. bis ein Man» ihr zu Hilfe eilte. Die Frau mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Am Sonntag fand in der Dreieinigkeitskirche in Ludwigsburg die Investitur des neuen katho- tischen Standortspfarrers Schmid, des bis­herigen Direktors der Taubstummenanstalt m Gmünd, statt. Die Wehrmacht war durch den Standortältesten Oberst Moser und der Kom­mandeure der einzelnen Truvpenteile und durch Mannschaftsabordnungen aller hiesigen Waffen­gattungen vertreten.