-Rr. 258
Mittwvcy» 4. November 1936
110. Lahrgang
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Postschließfach Nr. 55
Sie Ächfe Berlin—Rom
Die Weltpolitik des Duce
Wenige Monate vor dem Ausbruch des Weltkrieges Prägte der italienische Außenminister San Giuliano den Satz: „Niemand hat heute, noch jemals in Zukunft, das Recht, das Mittelmeer ein Mare Nostrum zu nennen. Es ist und muß Sie freie Bahn der Nationen bleiben." Der Duce des erwachten Italien, das wieder an die großen und stolzen Traditionen sein r Geschichte anknüpft, stellt diesem Satz heute das Wort entgegen: „Wenn das Mittelmeer für die anderen eine Verkehrsstraße ist, so ist e"! für die Italiener dasLebe n." In dieser Gegenüberstellung offenbart sich vielleicht am eindrucksvollsten die bedeutsame Wandlung der weltpolitischen Einstellung vom alten zum neuen Italien.
Es ist nur natürlich, wenn Mussolini das Schwergewicht seiner weltpolitischen Aktivität ! auf das legt, was er als das Leben für Italien ! erkennt. Diese Verlagerung ist in ihrer ganzen Bedeutung auf dem Wege aus dem Jahre XIII zum Jahre XIV der faschistischen Zeitrechnung sichtbar geworden. Am Beginn des Jahres 1935 stand der festliche Jubel in den Räumen . des Palazzo Farnese, der den Abschluß des italienisch - französischen Verständigungsabkom- ^ mens zwischen Mussolini und Laval galt. Ihre j politische Auswirkung trat ein Vierteljahr spä- j cer in der Bildung der Stresa-Fronl in Erscheinung. Heute ist von Stresa nicht mehr die Rede. Nunmehr spricht Mussolini von der Vertikale Berlin—Rom als einer „Achse, um die alle europäischen Staaten, die von dem Willen der Zusammenarbeit und des Friedens beseelt sind, Zusammenarbeiten können."
Der Donauraum ist gewiß für die politische und wirtschaftliche Entwicklung Italiens von außerordentlich großer Bedeutung. Das Mittelmeer aber ist „das Leben". In den Fragen des Donauraums hat sich Mussolini schließlich Mächten gegenüber gesehen, die den ehrlichen Willen zur Verständigung mitbrachten und bereit waren, mit ihm über eine vernünftige Begrenzung der beiderseitigen Interessen zu ver- > handeln. In der Behandlung der Mittelmeer- ! Probleme mußte der Gründer des neuen römi- I schen Imperiums zu der Feststellung gelangen, daß bisher „befreundete" Großmächte den italienischen Interessen mit Hartnäckigkeit und Leidenschaft Widerstände in den Weg legten, sobald die Dinge ernst und praktisch werden. Darum konnte und mußte der Weg von der Stresafront zu der neuen Achse Europas auf der Linie Berlin—Rom so schnell und gründlich zu Ende geführt werden. M ussolini hat Bilanz gezogen. In Paris stellt man sich heute entrüstet und verwundert. Konnte man dort wirklich etwas anderes erwarten als die Feststellung, daß, .solange die französische Regierung Italien gegenüber eine Haltung des Abwartens und der Reserve einnimmt, Italien nur die gleiche Haltung ein- nehmen kann? Auch die französisch-italienischen Interessen überschneideu sich ja im Mittelmccr. Die Franzosen haben den Wunsch, das im Washingtoner Vertrag von 1922 festgelegte Stärkeverhältnis zu ändern, da die Gleichheit der Flottenstärken für Frankreich eine gewiss.' Unterlegenheit im Mittelmeer bedeutet. Darüber hat man sich bezeichnenderweise nicht einmal im italienisch-französischen Vertrag vom 7. Januar 1935 einigen können. Diese Gegensätze schwelen unter der Oberfläche fort.
Im Brennpunkt aber standen und stehen die gegeneinander gerichteten, in gleicher Weise ^ machtpolitisch wie weltanschaulich bedingten A u f f a s s u n g e n ü b e r den Völkerbund und über die kollektive Sicherheit. Frankreich hat die Genfer Liga i «ls ein Instrument der Siegermächte gegen die ! Besiegten nicht preisgeben wollen und auf den Gedanken der Einkreisung nicht verzichtet. Das j sture Festhalten an Jdeengängen, die der welt- ! politischen Entwicklung längst nicht mehr ftand- i gehalten haben, mußten die Franzosen schließlich mit dem schnelleren und gründlicheren Zu- sammenbruch aller Pläne bezahlen, die in der ! „kollektiven Sicherheit" begründet waren. So rücksichtslos und endgültig ist das Todesurteil über die Ideologien Wilsons, über den Völkerbund und über den „unteilbaren Frieden" noch
nicht gesprochen worden wie in der Mailänder Rede des Duce. So deutlich ist der Unsinn einer Illusion noch nicht gebrandmarkt worden, die im Rahmen einer Weltorganisation große und mächtige Kulturstaateu als gleichartig und gleichwertig mit irgendeiner Negerrepublik behandeln wollte. An diesem weltanschaulichen Ausgangspunkt, an dem sich das neue Italien und das neue Deutschland treffen, beginnen die Linien auseinanderzulausen, auf denen die neue mitteleuropäische Achse und die westliche Demokratie sich noch bewegen.
In der Einstellung gegenüber Frankreich muß die bittere Enttäuschung nachwirken. Es muß darum um so mehr für den ehrlichen Willen Mussolinis zum Frieden und zur Verständigung sprechen, wenn er in dem heute noch bestehenden englisch - italienischen Gegensatz keine u u a u s w e i ch b a r e Notwendigkeit erblicken will, wenn er vielmehr mit sicherer Ileberzeugung von der Lösungsmöglichreit spricht, die in der klaren, schnellen und vollständigen Verständigung auf der Grundlage der Anerkennung der gegenseitigen Interessen gesucht werden muß. Man hat auch den Gegensatz zwischen Italien und Jugoslawien, ähnlich wie den deutsch-polnischen Gegensatz lauge als ein politisches Axiom ansehen wollen. Heute erscheint die Atmosphäre schou wesentlich gebessert, und die Möglichkeit einer ehrlichen Verständigung zeichnet sich bereits ab. Einigermaßen bestürzt dürfte man allerdings rn anderen Kreisen der Kleinen Entente sein, nachdem sich Mussolini so eindeutig für die berechtigten Revisiousansprüchc derNngarn ausgesprochen hat. Man kann aber keine großzügige Friedenspolitik betreiben.
wenn man sich nicht grundsätzlich für die Wiedergutmachung schreienden Unrechts cinsetzt.
Auf der Achse von Berlin nach Rom erscheinen zwei Parolen auf dem Banner: „Friede mit alle n!" und „Gegen die bolsche - wistische Drohnng!" Die Nationen des Abendlandes sind wieder einmal vor die Frage gestellt, ob und wann sie diese Parolen für sich übernehmen wollen.
London: NW daran rühren!
London, 3. November.
Die amtlichen britischen Stellen lehnen es zunächst ab. sich zu der Rede Mussolinis in Mailand, in.der der Tnce ein Versöhnungsaugebot gemacht hat, zu äußern. Man erklärt, daß man die Rede erst eingehend prüfen müsse, rechnet aber damit, daß Außenminister Eden schon in der nächsten Parlamentssitzung dazu Stellung nehmen werde.
Reuter ergänzt diese Mitteilungen dahin, daß Großbritannien keine Neigung zeige, auf einen Mittelmeerpakt einzugehen: das einzige britische Interesse sei die Aufrechterhaltuug des gegenwärtigen Zustandes. Man halte es nir besser, nicht an schlafende Dinge zu rühren. da Paktverhandlnugeu alle möglichen allen Wunden ausreißen und die Sache des Friedens schädigen könnten. Auch an eine örmliche Anerkennung des italienischen Kaiserreiches Aethiopien denke man nicht, seist aber daraus hin, daß der britische Gesandte in Ad! " "
Beziehungen mit dem ausgenommen hat.
Abel e die diplomatischen Vizekönig Graziani
llnllnierbrMve Marmufe Madrids
Chaotische Zustände bei den roten Horde« — Sowjetoffiziere befehlige«
die rote Flotte
Salamanca, 3. November.
In Madrid scheint das Chaos zu herrschen. Ten ganzen Montag über sandte der Sender von Madrid dringende Aufrufe an die roten Milizen, sich unverzüglich zum Abmarsch an die Front zu melden. Bestimmte Abteilungen werden immer wieder aufgesordert, sich gleich in ein Kloster nahe beim Flugplatz Getafe — der von den nationalistischen Truppen völlig zerstört wurde — zu begeben. Man schließt daraus, daß sich die Truppen Francos schon unmittelbar vor der Stadt befinden. Auch Pinto an der Straße Aranjuez — Madrid ist in die Hände der nationalen Truppen gefallen. Wie die Kommunisten selbst die Lage einschätzen, verrät ihr Blatt „Mundo Obrerv" mit dem Satz: „Wir müssen viel Mut beweisen, denn die Gefahr, die sich über Madrid zusammenzieht. ist sehr groß".
Indessen beeilt man sich, mit den „Faschisten" aufzuräumen. Allein in Guadalajara hat ein sogenanntes „Volksgericht" 15 Personen wegen angeblicher Beteiligung an der nationalen Erhebung hinrichten lassen. Aber auch unter den Roten selbst wütet der Mord. Sv erfährt man, daß der frühere rote Befehlshaber von Badajoz, der berüchtigte Puig- dengolas, nicht an der Front gefallen ist. sondern im Streit mit einem roten Milizhauptmann von einem anarchistischen Milizsoldaten erschossen wurde.
Noch bezeichnender ist ein Aufruf des roten Kriegskommissars von Madrid an die „fahnenflüchtigen Milizsoldaten": „A u s Angst, daß Dich eine Kugel trifft, fliehst Du vor dem Feind! Du mußt aber bedenken, daß von 5000 abgeschossenen Kugeln nur eine trifft. Wenn Du aber fliehst, wirst Dn von der Regierung wegen Fahnenflucht erschossen. Was ist Dir lieber? Die Wahl ist nicht zweifelhaft. Also fliehe nicht, Milizsoldat!" Wirkung scheint der Aufruf aber nicht gehabt zu haben, da sich noch immer 30 000 frontflüchtige Milizsoldaten in der Hauptstadt Herumtreibern
Das Chaos in der roten Flotte ist nicht geringer. Jetzt hat man auf jedes der sechs roten Kriegsschiffe je zwei Sowjetoffiziere gesetzt, die den Befehl übernommen haben und in die Matrosen wieder Ordnung bringen sollen.
Am Montag, um 5 Uhr nachmittags MEZ., wurde von der bei Parla stehenden Bakterie des Oberstleutnants Tella der erste Schuß auf Madrid abgefeuerk.
G
Nach den inParis von den verschiedenen Fronten vorliegenden Meldungen haben die Truppen General Francos auck am Montaa
ihren siegreichen Vormarsch fortgesetzt. Sic befanden sich in den Nachmittags stunden vor den Tore« von Madrid, das den ganzen Tag über den Besuch nationaler Flugzeuge erhielt.
In Madrid selbst halten es die roten Machthaber nicht mehr für möglich, der Bevölkerung die wahre Lage zu verheimlichen. In einer Bekanntmachung, die am Montagabend veröffentlicht wurde, wird zugegeben, daß sich die nationalen Truppen nur noch wenige Kilometer von der Hauptstadt entfernt befinden. Der Zentralausschuß der Kommunistischen Partei forderte alle Mitglieder und auch die übrige männliche Bevölkerung auf, einen letzten Versuch zu machen, um Madrid von dem immer stärker werdenden Druck der nationalen Truppen zu befreien.
Tie Umbildung der Madrider „Regierung" ist inzwischen vollzogen worden. „Ministerpräsident" Largo Caballero ist im Amt geblieben. Es sind jedoch vier Mitglieder der marxistischen Gewerkschaft, und zwar Garcia Oliver als Justizininister, Jean Peiro als Industrie- und Handelsministcr, Jean Loptzz als Verkehrsminister und Frau M o n t s e n y als Gesnndheitsminister in das neue Kabinett eingezogen. Letztere vertritt die iberisch-anarchistische Vereinigung. Das Luftfahrt-, Innen- und Finanzministerium ist nicht neubeseht worden. Ter rote Präsident Azana wurde ansgefordert, nach Madrid zurückzukehren, was ihm jedoch bei den gegenwärtigen Zuständen schwer fallen dürste.
Sender Barcelona droht Blvm
Paris. 3. November.
„Echo de Paris" meist die französische Regierung auf die dauernden Angriffe hin, die vom Rundfunksender der iberisch-anarchistischen Vereinigung in Barcelona gegen sie gerichtet würden. Dieser Sender gefällt «ich allabendlich in französischer Sprache in den schwersten Beleidigungen gegen die französische Regierung im allgemeinen und den Ministerpräsidenten Lson Blum im besonderen.
Sobald der spanische Sowjetstaat (!) organisiert sei, werde man sich etwas näher mit Frankreich befassen. Leon Blum solle ja nicht glauben, sich retten zu können. Er werde nicht einmal Zeit haben, sich auf keine
Roosevelt wiedergewählt
11X8. Ncuyork, 4. Nov. 1936 Nach Sen letzten Meldungen führt Roosevelt mit einer Mahlmännerstimmenzahl von ins
gesamt 401. Da bei insgesamt 531 Wahlmän- ncrn die Mehrheit nur 2K6 beträgt, ist also der bisherige Präsident Roosevelt aus weitere vier Zahre wiedergewählt.
Theodor Roosevelt
der bisherige Präsident der Vereinigten ten. l Graphische
Staa- Werkstätten. M.)
Der Gegenkandidat London
bisher Gouverneur von Kansas, ist Republikaner. (Graphische Werkstätten. M.)