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Heute wirhtt ASK
Tie Bereinigten Staaten stehen vor einer großen Entscheidung: Am heutigen Dienstag wird der neue Präsident gewählt. Die Unklarheit, die über das Wahlergebnis bis unmittelbar zur Entscheidung zu bestehen Pflegt, hat die Spannung auf das höchste gesteigert.
Diesmal wird sie ausschließlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten fallen. Nach einer Zeit schwerster wirtschaftlicher Krisen ist wieder „Prosperity" die Parole, mit der die beiden Hauptkandidaten, der Demokrat Roos e- velt und der Republikaner Landon, in die Wahlschlacht gezogen sind. Roosewelt wurde vor vier Jahren im Zeichen schwerster wirtschaftlicher Depression gewählt. Es gelang ihm. die Krise mit völlig neuen, in den Ver- einigten Staaten ungewohnten Mitteln, die ihm besonders in den breiten Massen große Volkstümlichkeit sicherten, aufzufangen. Die durch den „New Deal" <d. h. Neuer Plan» zu Arbeit und Unterstützung gekommeneu Massen werden ihm daher sicher ihre Stimme geben. Seine Gegner sind in den Finanz- und Unternehmerkreisen zu suchen, die für den Republikaner Laudon eintreten. der folgende Hauptpunkte ausgestellt hat: Beendigung überflüssiger Staatsausgaben, Einschränkung der öffentlichen Arbeitsbeschaffung, Beendigung der Farmerunterstützung und Schud der inländischen Wirtschaft. Unter dem Truck «der Hochfinanz hat Roosevelt sein Programm Zvrmal wesentlich mildern müssen, wenngleich er seine Reformziele nicht ausgegeben hat.
Seit 16 Jahren gilt die von der Zeitschrift „Literary Digest" vor der Wahl veranstaltete P r o b e a b st i in m u n g als gültig und zutreffend. Diesmal hat die Zeitschrift 10 Millionen Stimmzettel in die 48 Bundesstaaten ausgesandt. 2 376 523 davon sind ausgesüllt zurückgekommen. Laudon erhielt 1239669 und Roosevelt 972897 Stimmen. Landon sührt in dieser Probeabstimmung in 32, Roosevelt in 16 Staaten. Ob diese Probeabstimmung zu treffen wird, bleibt aber diesmal noch abzuwarten; nicht die Zahl der Wählerstimmen entscheidet letzten Endes. In jedem der 48 Bundesstaaten kann die einfache Mehrheit einer Partei dazu führen, daß alle gegnerischen Stimmen unter den Tisch fallen.
Bezeichnend für diesen Wahlkamps ist auch, daß zum erstenmal antijüdische Argumente gebraucht werden. So behaupten die Republikaner, daß der Neuyorker Kommunist und Gewerkschastssekretär Dubinsky. ein Jude, Wahlmann der Demokraten in Neuyork werden soll. Von den Demokraten werden diese Vorwürfe leidenschaftlich widerlegt. Dabei wird von beiden Parteien immer wieder mit Nachdruck versichert, daß man keine Rassenvorurteile hege. Diese antijüdische Stimmung bei den Republikanern entspringt nicht zuletzt der scharfen Gegnerschaft gegen den Neuen Plan, dessen Vater der Jude Felix Frankfurter. Professor an der Universität Haward in Boston ist. Frankfurter wurde schon vom Altpräsideu- ten Theodor Roosevelt als Bolschewist bezeichnet und hat wegen Beteiligung an einem Bombenanschlag in Kalifornien eine Gefängnisstrafe hinter sich. Ein weiterer jüdischer Berater Noosevelts bei der Durchführung des New Deal ist der kommunistische Jude Louis Dembitz Branders. Wirtschaftlicher Berater Noosevelts ist der Jude Bernhard M. B a r u ch, den Vas Judenblatt „Jewish Eraminer" den ungekrönten Präsidenten nennt, finanzieller Be» rater der Vater des Staatssekretärs nn Schatzamt Henry Morgenthau, auch ein Jude wie Edward A. File ne, der am letzten Kongreß der Kommunistischen Inter» nationale in Moskau teilgenommen hat und der Staatssekretär Franco Perkins. Dieser jüdisch-kommunistische Einfluß auf Roosevelt hat in weiten Kreisen die Befürchtung ausgelöst, baß der Staatskapitalismus des demokratischen Präsidenten zum Kommunismus führen könnte. Noch ist die Erkenntnis der kommunistischen Gefahr in den Ver. Staaten nicht Allgemeingut der breiten Massen, deren Denken ausschließlich wirtschaftlich bestimmt ist, geworden. Aber es ist bezeichnend, daß man auch dort nachzudenken beginnt.
M -llllerhaste IreuniWsl mit JeiWM
Lord Londonderry, Garviu «ud Degrelle über die Aufgabe« Westeuropas
London, 2. November
Entschiedener denn je ist ganz Europa vor die Frage gestellt, ob es weiterhin durch die Pflege von Beziehungen mit Moskau den zerstörenden Kräften des Weltjudentums in Europa Raum geben soll. Noch Hai man die Notwendigkeit einer klaren Entscheidung nicht in allen Staatskanzleien erkannt; in den Völkern selbst aber mehren sich die Kräfte, die auf die entschlossene Abwehr des Weltbolschewismus mit allen Mitteln hinarbeiten.
So ist es wertvoll, daß der frühere britische Lustfahrtminister Lord Londonderry. der sich einen Monat lang im Deutschen Reich aufgehalten hat, bei seiner Rückkehr nach London erklärt hat, er habe einen besonders tiefen' Eindruck von der freundschaftlichen Einstellung des Deutschen Reiches zu Großbritannien empfangen. Die Schlußfolgerungen zieht daraus der Herausgeber des „Observer". Garvin. der in einem grundlegenden Aufsatz die Zukunft der deutsch - britischen Beziehungen als Kernfrage der internationalen Politik bezeichnet, von deren Lösung letzten Endes Krieg und Frieden abhängt. Eng- j land kann unmöglich für eine unbestimmte ! Reihe von Jahren seine bisherige Politik des Zweifels, des Ausbalancierens und der Zeitvergeudung fortsetzen.
Innerhalb oer nächsten zwölf Monale muß eine klare deutschenglische Regelung Herbeigeführtwerden,wen nnichteinewei- tere Kriegsexplos.on das gesamte europäische Gebäude in einer Weise erschüttern soll, aus der es für England kein Entkommen gibt. Aus diesem Grunde hat die britische Nation zwei klare Pflichten zu erfüllen: Erstens muß sie iu vollem Umfange aufrüsten und zweitens eine baldige Regelung mit dem Deutschen Reich auf einer Grundlage herbeiführen, die sich mit den Anforderungen von Ehre und Vernunft vereinbaren lassen. Die britische Aufrüstungsforderung beginnt daher mit der Erkenntnis, daß kein anderes Land für England zu kämpfen bereit ist, solange nicht auch Großbritannien eine machtvolle Hilfe für die anderen darstellt. Dieser Grundsatz ist vom Führer niemals bestritten worden, der oft erklärt hat, daß er in England eine der mannhaften Nationen sieht und wünscht, daß England dies bleibe. Es ist die k l a r e P f l i ch t der b r i t i s ch e n S t a a t s- kunst ebenso, wie es auch zweifellos der Wunsch der breiten Masse Englands ist, unverzüglich den Versuch zu machen, eine dauerhafte Regelung und Freundschaft mit dem Deutschen Reich herbeizuführen. Der gute Wille ist auf beiden Seiten vorhanden, sollte aber auf englischer Seite deutlicher gezeigt werden.
Die Hindernisse untersuchend, stellt Garvitt sest, daß die koloniale Frage kein solches Hindernis ist. Von mindestens ebenso großer Bedeutung wie die Kolonialfrage ist die Frage der Sowjet Pakte, die nur den Krieg bedeuten können. Wenn England diese verhängnisvollen Vertragsinstru- meute beschirmt oder sich in irgendeiner Form daran beteiligt, oder wenn es sich hinter Frankreich und die Tschechoslowakei als den potentiellen Verbündeten Sowjetrußlands und des Kommunismus gegen das Deutsche Reich stellt, dann wird die Lage für den Frieden gefährlich. Die leere Phrase von der kollektiven Sicherheit wird dann in eine kollektive Katastrophe ausmünden. Die britische Regierung muß von einer solchen Politik ausdrücklich Abstand nehmen.
Eine deutsch - britische Regelung wird nach der Meinung Garvins auch zu einer Beteiligung Frankreichs und Italiens führen. Das Konzert dieser vier Mächte wird den sicheren Frieden in Westeuropa für eine Generation organisieren und vielleicht auch eine konstruktive Lösung im Osten finden, die sonst durch nichts anderes als einen allgemeinen Krieg herbeigeführt werden könnte.
Auch Degrelle für Verständigung
Dem Brüsseler Vertreter des „Observer" erklärte der Führer der Rexisten, Leon Degrelle: Denen, die sich engen deutschbelgischen Beziehungen widcrsetzen, muß geantwortet werden, daß Belgien in seiner Geschichte von jeder festländischen Macht überfallen worden ist. Wenn daher Belgien eine Mißstimmung gegen diese Länder bewahrt, so würde es ohne einen einzigen Freund in der Welt sein. Die nationalsozialistische Herrschaft ist nach Meinung der belgischen Rexi- sten von dem Wunsch nach Frieden auch mit Belgien beseelt. Sobald die Rexisten ans Nuder kommen, werden sie diesen Wunsch in die Tat Umsetzern Außerdem darf man nicht vergessen, daß das Deutsche Reich Adolf Hitlers ein Bollwerk gegen den Kommunismus ist; das Hauptziel der Rexisten ist aber die Unterstützung des Kampfes gegen die sowjetrussische Barbarei.
Begeisterte Kundgebungen sür AeutMand
Mailand, 2. November.
Gauleiter Bohle, der mit seinen Begleitern ver Auslandsorganisation und den Amtswaltern der NSDAP, in Mailand auf Einladung Mussolinis in dessen engster Begleitung an der Einweihung einer Schule in der Umgebung Mailands teilgenommen hatte, wurde auf der Ehrentribüne am Mailänder Domplatz von einem Begeisterungssturm begrüßt. „Hitler! Hitler! Viva la Germania!" — dröhnte es durch die Menge. Das Horst-Wessel-Lied erklang, die Hände erhoben sich zum Gruß. Der italienische Außenminister Graf Ciano unterhielt sich längere Zeit mit Gauleiter Bohle und Vertretern der NSDAP.
Nach Abschluß der Kundgebung begaben sich Gauleiter Bohle und seine Begleiter zum Fascio-Haus. Der Marsch durch die dicht gedrängten Straßen Mailands glich einem Triumphzug. Alles jubelte ihnen zu: „Hitler, Hitler! Evviva la Ger- mania!", bis sie von einer großen Menschenmenge begleitet, hinter den Toren des deutschen Hauses verschwanden.
Südteil von Madrid geräumt
' ' ^ ' Paris, 2. November.
Ter Sonderberichterstatter des „Matin" in Hendaye meldet, daß die Madrider „Regierung" die sofortige Räumung sämtlicher Wohnviertel im Süden von Madrid angeordnet habe, da sie unverzüglich von den nationalen Truppen besetzt werden würden. Im südlichen Frontabschnitt haben die Nationalisten verschiedene kleinere Ortschaften in der unmittelbaren Nähe des Madrider Flughafens Getafe eingenommen und sind dadurch 15 Kilometer und näher an Madrid herangekommen. Auch an der Asturien-Front gelang es in einem größeren Gefecht am User des Flusses Nora die Roten völlig zu schlagen. Auch hier hatten sie zahlreiche Tote zu beklagen, darunter viele Sowjetrussen und Franzosen. Ebenso wurden an der Guadalajarafront die Roten aus ihren Stellungen verdrängt und mehrere Ortschaften von den Nationalisten erobert. Im Norden und Nordosten von Navalcarnero haben die Nationalisten neue Erfolge zu verzeichnen. So wurde der rund 20 Kilometer westlich von Madrid liegende Ort Brunete eingenommen. Vorher hatten die Nationalisten die kleine Ortschaft Sevilla la Nueva besetzt, wobei die Kommunisten nur schwachen Widerstand leisteten. Sow jetrussisch eTanks, die eingreifen.wollten, konnten sich nicht entwickeln und zogen sich in eiliger Flucht in der Richtung auf Madrid zurück. Eine andere Kolonne eroberte Villamantilla.
Am Montag haben die spanischen Nationalisten ihren Vormarsch im Südwesten von Madrid aus der Linie Navalca.rnera, Sevilla laNueva und Brunete fortgesetzt. Das Ziel des Angriffes sind die fünfzehn Kilometer südwestlich der Hauptstadt gelegenen Ortschaften M o st e l e s und Villaviosa. Bomben- und Jagdflugzeuge machen die roten Stellungen sturmreif. Zur gleichen Zeit find Operationen der Nationalisten östlich der Heerstraße Jllesaas- Madrid im Gange. Der bei Albacete entdeckte Zentralflughafen der Roten wurde von nationalistischen Fliegern mit Bomben belegt; die Roten mußten schwere Schäden verzeichnen. Bei Paria ist ein aus Getafe geführter Gegenangriff der Noten kläglich gescheitert; sie ließen 300 Tote zurück. Auch ein sowjetrussischer 14-Tonncn°Tank siel in die Hände der Nationalisten,
Roke Milizen meutern
Das Kampfblatt der monarchistischen Freiwilligen Spaniens berichtet, daß beim Äor- rücken der nationalen Abteilung Marzo aus der Stadt Siguenza in Jadraque bei den roten Horden eine unbeschreibliche Panik ausgebrochen ist. 400 Schipper, die Schützengräben zur Verteidigung Jadraques auswer- sen sollten, flohen nach Madrid mit dem Be
merken. daß sie keine Selbstmörder seien. Dieses Beispiel veranlaßte 1500 rote Milizmänner, unter lauten Verwünschungen gegen ihre Führer zum nächsten Bahnhof zu mar? schieren, einen Zug zusammenzustellen und ebenfalls nach Madrid zu verschwinden. Dem Befehlshaber wurde einfach erklärt: „Wir gehören zum Heer der Pasionaria, aber wir haben weder sie noch irgendeinen anderen Bonzen jemals gesehen. Man führt uns zum Schlachthof!" In Baides soll es zu einem Feuergefecht zwischen Anarchisten und Marxisten gekommen sein, bei dem es drei Tote und zahlreiche Verwundete gegeben hat.
Mene Einmischung aus Frankreich
Paris, 2. November.
Fast jeden Tag berichten die Pariser Zeitungen über neue Beweise offener Einmischung französischer Kreise in die innerspanischen Auseinandersetzungen. So melder der Pariser „Jour", daß mehr als 1500 Franzosen aus Nordsrankreich in Spanien kämpfen. Auch in Belgien nimmt die Werbung von Freiwilligen für die roten Milizen in Spanien große Ausmaße an. „Action Fran- caise" hält trotz „amtlicher Richtigstellung" die Behauptung aufrecht, daß drei iran- zösische Bomber „Bloch 210" nach Madrid geliefert worden seien. Außerdem hätte der französische Luftsahrtminister Cot angeordnet, daß die neben der Fabrik Bloch befindliche Fliegerschule auch 50 marxistischen Flugschülern aus Spanien zur Verfügung gestellt werde.
Aus Neuyork kommt die Nachricht, daß dort ein spanisches Frachtschiff neun Flug- zeuge und eine Ladung Nitroglyzerin für die spanischen Kommunisten an Bord genommen hat.
ZeM dwBMsko i» im meiLIlch
Ernüchterung und Ratlosigkeit in der französischen Znnenpolitik
ZI. Paris, 2. November.
Der Ernst der Spannung innerhalb der französischen „Volksfront" hat sich über den Sonntag nicht gemildert. Die Pariser Presse erörterte auch am Montag eingehend den Vorstoß des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei, Thorez, gegen die Regierung Blum, wobei auch linksgerichtete Blätter die hinterlistige Politik der Moskauer Drahtzieher sehr scharf verurteilen und sogar den Wunsch nach Auslösung der „Volksfront" nicht verheimlichen. Ob sich allerdings die Hoffnungen auf eine energische Rückwirkung bei den Radikalsozialisten erfüllen werden, bleibt abzuwarten. Im übrigen versucht die kommunistische „Humanits", die Kommunisten mit der Feststellung zu recht-