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Freitag, den 3V. Oktober 1838

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Hausfrauensorgen im Herbst

Wenn das Einmachen hinter uns liegt und wir den Herbst vor der Tür sehen, kommen allerlei neue Pflichten für die Hausfrau. Zu­nächst müssen wir die Winterkleider hervorholen und an die frische Luft bringen. Sie müssen gut geklopft und gebürstet wer­den, denn auch wenn wir sieeingemottet" hatten, haben sich doch bisweilen noch diese schlimmen Schädlinge eingenistet, und wir müssen dafür sorgen, daß der Schaden nicht größer wird. Kleine Löcher lassen sich durch Kunststopfen meist gut verdecken, größere Schäden sind durch Flicken auszubessern. Auf jeden Fall muß alles gut hergerichtet werden. Bei den Kindern werden wir oft finden, daß sie aus den vorjährigen Wintersachen heraus­gewachsen sind. Dann heißt es, die Kleidungs­stücke für die jüngeren Geschwister zurecht- machen; wenn keine da sind, soll man die Sachen wegschenken, ehe sie verdorben sind. Sind sie überhaupt nicht mehr zu tragen, so kommen sie in den Lumpensack und werden so rasch wie möglich an den Lumpenhändler verkauft.

Außerdem aber müssen wir mit ordnender Hand durch die Wohnung gehen, der wir im Sommer, wenn wir viel im Freien waren, weniger Beachtung geschenkt haben. Da find so viele kleine Schäden, die sich mit den Jahren einstellen und die wirklich aus- gebesiert werden müssen. Jetzt gerade ist es Zeit, tatkräftig zuzugreifen. Möbel st ücke, die unansehnlich geworden find, reiben wir mit einer guten Möbelpolitur ab, aber erst nachdem wir sie vorher gründlich gesäubert haben. In einigen Räumen sind die Tape- t e n sehr schadhaft; wir wissen, daß wir auf dem Boden noch einige Reste von der Tapete baben, da ist es keine große Mühe, die Wände wieder hübsch und nett in Ordnung zu bringen. Wenn Stuhl- und Sofabezüge abgeschabt find, so ist es gar nicht so falsch, an eine Erneuerung zu denken. Frisch gewagt, ist halb gewonnen! Wer eine geschickte Hand und die nötige freie Zeit hat, kann es schon unternehmen, den Bezug eines Stuhls oder Sessels zu erneuern. Und wagt man sich nicht selber an die Arbeit, so mutz man so viel zu­sammensparen, daß man die Sachen neu be­ziehen lassen kann, denn wenn man Polster­möbel in seiner Wohnung hat, so müssen ne auch so gehalten sein, daß sie eine Freude für das Äuge sind. Mottenzerfressene oder ab­geschabte Bezüge aber machen einen höchst liederlichen Eindruck.

Auch allerlei kleine Reparaturen in der Wohnung müssen ausgeführt werden. Türen und Fenster sind abzudichten, denn wenn die kalten Tage kommen, ist der Luftzug, der hindnrchgeht, sehr unangenehm. Stühle und Tische soll man an den Füßen mit den so­genanntenElsengleitern" versehen, man schont damit Teppiche und Fußböden. Par­kettfußböden sind mit Stahlspänen ab­zureiben. man soll keine zu große Fläche auf einmal vornehmen, sondern eine Stube lang­sam Stück für Stückabziehen"; man wird beglückt sein, wenn man hinterher die schönen Hellen Fußböden sieht, die man dann nur zu bohnern und staubfrei zu halten hat.

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Schlafe dich gesund!

Das Thema, das wir hier anschneiden, ist gewiß nicht neu. und mancher Leser wird sagen: über den Schlaf und seine Heilwirkung habe ich doch schon in der und der Zeitung gelesen, habe ich doch damals mit Herrn T- gesprochen. Gewiß: gelesen und gesprochen haben wir schon oft darüber, haben wir aber jemals die Wichtigkeit eines gesunden Schlafes für unseren ganzen Organismus er­kannt? Haben wir nach diesen Erkenntnissen unsere Lebensweise neu organisiert? Nein. Ich habe soviel zu tun, daß ich vor Mitter­nacht eigentlich nie schlafen gehen kann!" Ich kann doch nicht vor drei Uhr nachts einschlafen, warum soll ich mich dann früher ins Bett legen?!"Schlafen aber ich bitte Sie, ich bin doch jung und brauche noch keine Rücksicht auf meinen Körper zu neh­men!" So lauten die verschiedenen Ent­schuldigungen der Antischläfer, und sie wer­den sich nicht ändern, bevor nicht eine orga­nische Erkrankung, ein Ausbleiben der gei­stigen Spannkraft ihnen die Augen über da? Versäumte öffnet.

Es genügt nicht, sich nach Tagen und Wochen der Schlafentbehrung einmal gründ-! lich auszuschlafen. Nein, ein regelmäßiger! Schlaf gehört genau so zu unserem Stunden-! vlan wie Arbeit, Essen und Trinken. Durch-! schnittlich acht Stunden Schlaf braucht der! Mensch der eine mehr, der andere weniger. Mrchow (beispielsweise) schlief nur vier Stunden, während Schopenhauer zur Er­langung geistiger und körperlicher Frische zwölf Stunden und mehr benötigte. Die dem Körper entsprechende Dauer des Schlafes muß jeder aus den Leistungen und aus seiner Spannkraft heraus selber feststellen und - einhaltenl

Im Schlaf findet eine Entgiftung und eine Ausscheidung der Ermüdunasstoffe. die wir

tagsüber gesammelt haben, statt. Es tritt eine neue Muskelbelebung und Erholung ein, die durch den Antrieb ausgeruhter Nerven gefördert wird. Daß ein Gesicht nach einem ausgiebigen Schlaf schöner ist als unaus­geschlafen. liegt eben an dieser Muskel­erholung. die die Züge glättet und ihnen ihre jugendliche Elastizität wiedergibt. Mit der Wiederauffrischung des Körpers aber geht Hand in Hand die des Geistes.

Wir alle werden schon bemerkt haben, wie nach Wochen der Schlafentbehrunq unser Denk­apparat nicht mehr so leistungsfähig war wie früher. Einfälle blieben aus, unser Gedächtnis ließ nach, wir waren unkonzentriert, brauchten zu jeder Arbeit einen zwangsweisen Antrieb und einen starken Willensaufwand. Daß es aber nur der fehlende Schlaf war, der diesen Zustand verursachte, wollten wir nicht wissen. Tatsächlich hat man festgestellt, daß bei langen Schlafentbehrungen das Gedächtnis bis zu 50 Prozent abnimmt, und daß die Abnutzung eines allzu lange tätigen Körpers überaus groß ist. Sie steigt nicht im natürlich scheinenden Ver­

hältnis der schlaftos verbrachten Stunden, son­dern in weit höheren, schädigenderen Propor­tionen.

Wenn wir also die Heilwirkung eines ge­sunden Schlafes erkannt haben, warum die­nen wir dann nicht unserem Körper mit ein paar Stunden Schlaf mehr am Tag? Sicher ist es schwer, nach einer langen Zeit nächt­lichen Ausbleibens früher schlafen zu gehen, denn unser Körper ist den normalen Müdig- reitsforderungen zu einer bestimmten Stunde längst entwöhnt. Wenn wir aber den Willen aufbringen und das müssen wir in einer Zeit wie heute, in der die Ansprüche an un­sere körperlichen und geistigen Kräfte unge­heuer groß sind und versuchen, die not­wendigen Ruhestunden einzuhalten, dann werden wir sehen, daß der Schlaf die natür­lichste und wirksamste Medizin für eine große Reihe unserer Krankheitserscheinungen ist, die wir vielleicht schon voreilig dem Altern oder einer schlechten Konstitution zu­geschrieben hatten.

Wio führen wir das Kind zum Buch

Schon finden wir es wieder gemütlich in unseren vier Wänden, und auch die Kinder kehren gerne heim an den runden Tisch, wenn sie genug umhergetollt sind, und dann nehmen sie mit besonderer Vorliebe ihre Bücher vor.

Die Lektüre der Kinder ist ein Gebiet, das sehr reizvoll für die Mutter sein kann. Es sängt an bei den Märchenbüchern, die sie dem Kleinen vorliest, und bei den lustigen Versen, die das Kind so rasch lernt und so drollig aussagen kann. Besonders beliebt sind

nun einmal ihr vorzulesen. Gewiß setzt das Kind seinen ganzen Stolz darein, mit rich­tiger Betonung und ohne stecken zu bleiben vorzulesen. Und nun erleben beide die kleinen Erzählungen von Kindern und Tieren, von Blumen und Wolken und dem lieben Gott mit gemeinsamer Freude.

Die Mutter sollte aber auch später nicht aufhören, sich mit dem Lesestoff ihres Kindes zu beschäftigen. Bücher haoen einen großen Einfluß auf die kindliche Vorstellungswelt, und es ist wichtig, daß die Mutter eine

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die klingenden Reime, die lautmalenden Worte, die zum Teil ohne Sinn und Ver­stand sind, aber für das Kinderohr reich und bunt und voll ertönen.

Mit dem Eintritt in die Schule ändert sich die Einstellung des Kindes zu seinem Buch vollkommen. Denn jetzt lernt es, die Zeichen zu verstehen, jetzt ergreift es erst richtig Be­sitz von seinem Buch und liebt das Buch als eine Welt, die es sich selber erschließen kann. Bis sich das Kind einen wirklichen Genuß durch die eigene Lektüre verschaffen kann, braucht es natürlich die Mutter noch eine Weile als Vermittlerin. Aber nun kann es schon einmal Vorkommen, daß die Mutter das Buch, aus dem sie vorgelefen hat, in die Hände des Kindes legt und es auffordert.

lBild: Dr. Wolf/Maurttiusl

Kontrolle darüber ausübt. Dann kann sie sich aber auch mit dem Kinde über seine Bücher unterhalten; der Nutzen ist auf beiden Seiten gleich groß. Dem Kinde wird viel­leicht erst bei einem Gespräch mit der Mutter die tiSfere Bedeutung des Buches klar, und die Mutter gewinnt einen Einblick in die geistige und seelische Entwicklung des Kin des. Wenn es ihr gelingt, mit ein paar vor­sichtigen Worten dem Kinde die Schönheit eines Gedichtes offenbar werden zu lassen, wenn sie mit dem Kinde schließlich über den Dichter selbst spricht, dann wird sie eine reine Freude darüber verspüren, daß sie ihrem Sohn und ihrer Tochter geistige Werte über­mitteln kann, die von Dauer sein werden.

Krauen schaffen Männern klrbeiL

Beim Betriebsführer eines großen Werkes. Vor ihm sitzt eine Walterin des Frauenamtes der Deutschen Arbeitsfront.

Nun, was macht uns denn heute Kum­mer?" wird sie freundlich gefragt.

Diesmal sind es arbeitslose Männer", lau­tet die Antwort.

Männer? Ich denke, das Frauenamt be­treut die arbeitende Frau?"

Gewiß. Aber Sie wissen selbst, daß es immer nock viele Frauen gibt, deren Männer arbeitslos sind und auf deren Schultern die Sorge für den Unterhalt der Familie lastet. Manchmal kommen solche Frauen zu uns in unsere Beratungsstellen und klagen uns ihre Not. Da stehen sie täglich acht Stunden an der Maschine. Aber wenn die Sirene Feierabend pfe" , erwartet sie noch ihr unversorgter Haus­halt. Das Essen muß gekocht, das Zimmer ge­putzt, die Kleidung gewaschen und geflickt wer­den. Immer gibt es etwas zu tun, nie kennen diese Frauen Erholung und Entspannung. Natürlich leidet darunter das Familienleben und vor allem leiden die Kinder, die ohne die mütterliche Aufsicht und Erziehung heran­wachsen müssen. Oft auch trägt der Mann das bittere Los der Arbeitslosigkeit doppelt schwer in dem Bewußtsein, daß er sich von seiner Frau ernähren lassen muß.

DaZ alles wäre in dem Augenblick anders, wenn der Mann wieder Arbeit hätte und die Frau wieder in ihre Familie zurückkehren könnte. Wir haben ja nichts unversucht ge­lassen, um die arbeitslosen Männer solcher Frauen wieder in Verdienst zu bringen. Wir haben auch, wo es nötig war, durch Vermitt­lung bei der zuständigen Stelle, für Umschu­lung gesorgt. Oft schon hatten unsere Be­mühungen Erfolg und wir durften das glück­liche Aufatmen von Mann und Frau erleben Aber jetzt"

Nun, fetzt?"

Also, jetzt haben wir wieder eine Reihe sol­cher Sorgenkinder und fragen mal bei Ihnen an, ob Sie..."

Ob ich Ihnen helfen und Ihre Sorgen­kinder einstellen kann? Na, wir wollen sehen. Schicken Sie sie mir mal h,w. Aber versprechen kann ich Ihnen nichts."

Damit endete das Gespräch. Aber der Bericht des Frauenamtes über diese Zusammenkunft endet mit der Bemerkung, daß alle dieseSor­genkinder" eingestellt wurden, als sie sich bei der betreffenden Firma meldeten. Man mutz dazu noch wissen, daß es sich hier um Männer handelte, die bereits fünf bis sechs Jahre arbeitslos waren und kaum noch Hoffnung au; Arbeit hatten. Dr. B. K.

Denkt an die Hyazinthen!

Jetzt ist es Zeit, sich mit den Hyazinthen­zwiebeln zu beschäftigen, damit sie im Januar in Blüte stehen. Die Zwiebeln setzt man in die sogenannten Hyazinthengläser einen hal­ben Zentimeter vom Wasser entfernt auf und deckt zugleich eine Papiertüte darüber. Dann erhalten sie ihren Platz zwischen den Doppel­fenstern oder wenigstens in der Nähe des Fensters. Sie brauchen jedenfalls nicht erst im Dunkeln zu stehen, durch die Papiertüten werden sie genügend geschützt. Die Tüten dürfen erst entfernt werden, wenn der Blü­tentrieb mindestens zehn Zentimeter lang ist..

Hagebutten im Haushalt

Hagebutten werden viel zu wenig im Haus­halt verwandt. Die Hausfrau hat ein wenig Äugst vor dem Einmachen, weil sie der Mei­nung ist, daß unbedingt die Kerne und Haare entfernt werden müssen. Dies wäre aller­dings eine große Arbeit, da man jede ein­zelne Frucht mit einem Federmesserchen säu­bern müßte. Man kann Hagebutten aber auch ohne diese große Mühe verwenden. Man be­freit sie von Stiel und Blüte, wäscht sie, und setzt sie mit kaltem Wasser bedeckt, auf. Dil' Hagebutten werden gekocht, bis sie weich sind. Dann schüttet man sie in einen dichten Lei­nenbeutel und Preßt den Saft heraus, so lange, bis man merkt, daß auch das Mark herauskommt. Man wiegt dann den heraus­gepreßten Saft ab und nimmt zu je einem Pfund Saft ein Pfund Zucker. Beides zusam­men läßt man dann kochen, bis ein heraus­genommener Tropfen, den man erkalten läßt dick wird und das Gelee eine gute Farbe an genommen hat. Dieses Gelee wird in Gläser gefüllt, es hält außerordentlich lange.

Kurz, aber witzig

Er:Bin ich der einzigste Mann, den du je geliebt hast?"

Sie:Ja, Liebster, und auch der eleganteste!

Der Vater photographiert sein Töchterchen in verschiedenen Posen und Stellungen: auf der Schaukel, mit der Puppe, im Bettchen und mit dem Ball in der Hand. Endlich sagt die kleine Else:

Vati, jetzt photographiere mich doch bitte wie ich Eis, Torte und Schokolade esse!"