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Ser REM dmol z» reo Arbeiier»

> Weripaujesend ungen Das Winter-

Programm der Reichssendeleitung

München, 28. Oktober

Millionen Schossenden, die Tag für Tag schwere Arbeit sür Volk nnd Führer leisten, in den Werkbausen Erholung, Entspan­nung, Freude, und dadurch Kraft zu brin­gen, ist das Ziel des neuen Winterpro­gramms des deutschen Rundfunks, das Reichsscndeleiter Hadamovskh am Dienstagabend verkündet hat. Reichsorgani­sationsleiter Dr. Leh hat das unter der Parole:Freude und Gemeinschaft" stehende Programm als Leiter der Deutschen Arbeits­front gebilligt und seine volle Unterstützung zugesagt. Ter Rundfunk richtet seine Sende­zeiten nach den Bedürfnissen der schaffenden Deutschen: die Deutsche Arbeitsfront steht ihm mit Rat und Tat zur Seite und sorgt durch großzügige Maßnahmen in den Be­trieben,'durch eine einheitliche Regelung der Werkpausen und durch eine intensive Pro­paganda für die denkbar größte Aufnahme­bereitschaft unseres Volkes.

Die W e r k p a u s e n k o n z e r t e fin­den st a t t: Von 6 bis 8 Uhr und 8.30 bis 9.30 Uhr morgens und von 12 bis 13 Uhr mittags. Außerdem wird der deutsche Rund- iunk im Winterhalbjahr 1936/37 ' e ch s F e i e r a b e n d st u n d en mit seinen Arbeilskameraden abhalten und neben der Nützlichen Werk- und Tanzpause große Mei­ster der Musik mitten zwischen Maschinen und Drehbänken zum völkischen Erlebnis machen. Generalmusikdirektor Krauß, Abend- roth, Böhm, Psitzner, Weißbach, Solisten wie Marcell Wittrisch. Erna Sack, Helge Ros- waenge usw. stehen im Dienst dieser Ausgabe.

Tie erste Werkpausensendung erfolgte am Dienstag im Reichsbahnausbesserungswerk München-Frcimann vor einer Belegschaft von 3000 Mann. Es spielten das große Orchester des Reichssenders München und das Mün­chener Tanzsunkorchester. Reichsamtsleiter Geiger vom Propagandaamt der DAF. betonte in einer Ansprache: Die NS.-Gemein- 'chaftKrast durch Freude" ist heute Ge­meingut aller Schaffenden geworden und trägt in sich die Verpflichtung, unaufhörlich sür das einmütige Zusammenstehen aller Arbeitsmenschen zu wirken. An der kulturel­len Beseelung des Feierabends wird nun auch in Zukunft der Rundfunk entscheidend Mitwirken. Reichsscndeleiter Hadamov- skh fügte hinzu, daß das Verständnis für die Kulturgüter nicht von Kleid und Stand abhängig ist. Die deutsche Kultur kann au> die Teilnahme des deutschen Arbeiters nicht verzichten. Wenn andere von Köpfen spre­chen, so weisen wir auf den Kopf des besten deutschen Arbeiters hin. auf unseren Führer Adoli Hitler, der uns ein Wegweiser in aller Kulturarbeit ist.

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Das Gemeinschaftsbuch als Spiegel des

Betriebes

Dem Gemeinschaftsbuch der Be­triebe, das vom Organisationsamt der Deutschen Arbeitsfront herausgegeben wird, rst eine hohe Aufgabe zugedacht. Es soll den nationalsozialistischen Gemeinschaftsgedanken an seinem Platz fördern, es soll das Wort des Reichsleiters der DAF., Dr. Robert Ley: Der Verrieb ist eine Einheit" zur Wirklichkeit werden lassen, es soll Mitwirken im Sinne des Gesetzes zur Ordnung der natio-

Na.qoiSer Tagdlatt

; aalen Arbeit, der Verbundenheit der schaffen- ! ^ den Menschen und der sozialen Ehre für ! i immer zum Durchbruch zu verhelfen. j

i Das Gemeinschaftsbuch ist kein Werk, das ! ! man liest und dann zur Seite stellt. Es soll das i Leben des Betriebes und der Menschen, die in ! ihm denken und schaffen, in der Geschichte des : > Betriebes widerspiegeln, es soll vermelden von , guten und von bösen Tagen, von allem, was j die Gemeinschaft fördert. Es soll auch besonders ! die Regelung der sozialen Fragen, die das AOG. im Betrieb geordnet wissen will, schwarz ! auf weiß in der Niederlegung von Protokollen ! wiedergeben. §

Der gedruckte Inhalt deS Gemeinschafts- ! buches spiegelt den Neuaufbau von A r b e: t u n d Wirtschaft Wider. Wer die Geschichte der Arbeit nachdenklich liest, wird erkennen, daß Arbeit, Wirtschaft, Sozialpolitik und Gesetzgebung rinGanzes bilden. Es gibt auf die Dauer keinen Aufstieg, wenn einer dieser vier Teile zu kurz kommt. Es gibt auf die Dauer kein Wohlergehen einzelner, wenn es derGesam t- heit schlecht geht. Es gibt keinen guten Staat, j

wenn die Führer vergessen, daß der Staat nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck, nämlich dem Wohlergehen des Vol­kes, ist. Es gibt auf die Dauer keinen guten Betrieb, wenn die Gefolgschaft sich nicht mit­verantwortlich fühlt, wenn sie vergißt, daß soziale Leistungen erst möglich sind aus dem Verdienst, den alle miterwerben in national­sozialistischer Leistungsgemeinschaft; es gibt daher erst recht keinen guten Betrieb, wenn Betriebsführer und Besitzer Verdienst und Dividenden über das Wohlergehen der Gefolg­schaft stellen, wenn ihnen an Maschinen und Gebäuden mehr liegt als an den Menschen, die mit ihnen am gemeinsamen Ziele schaffen.

Denn wie es der richtige Geist war, der unseren neuen Staat gebaut hat, wie es der GeistderTreuezumFÜ hrer war, der uns zu 99 v. H. auf einer politischen Platt­form einigte, wie es der Geist der Volksgemein­schaft war, der die Arbeitslosigkeit besiegte und das Winterhilfswerk schuf, wie es der Geist des Nationalsozialismus ist, der uns wieder die Achtung in der Welt erkämpft hat und uns neuem Aufstieg entgegenführt, so kann es nur der richtige Geist der Kamerad­schaft und der hohen Verantwortung sein, der auch die deutschen Betriebe, die ganze deutsche Wirtschaft fordert, sichert und stärker macht zum Nutzen des Volkes und der Nation.

»Der Gesellschafter"

Ser.«Me H»«s- raste aerieuich

Sturm fordert Todesopfer an Land Hamburg, 28. Oktobe.r

Im Laufe der Nacht und am Mittwoch­morgen ist der Sturm über der Nordsee und ihrem deutschen Küstengebiet weiter abge­flaut. Am Mittwochvormittag wurden von den Nordseestationen West- bis Nvrdwest- winde in Stärke 6 bis 7 gemeldet. Anch das Hochwa s s e r ist beträchtlich zurückgegan­gen. An der schleswig-holsteinischen West­küste war der Wasserstand am Mittwoch be­deutend geringer als am Dienstagabend, so daß eine weitere Ueberschwemmungsgefahr nicht mehr besteht. Im Neu selb er Koog hielten die Deiche dem An- Prall der Fluten stand.

Wie aus Terschelling gemeldet wird, ist die Bergung des durch den Sturm schwer beschädigten deutschen DampfersNorburg" geglückt. Das Schiff wurde am Mitt­woch in Emden eingeschleppt.

Der Sturm rast über Land

Ter Gewittersturm hat schweren Schaden augerichtet. Zwei Bauernhöfe in Friesland wurden durch Blitzschlag eingeäschert. In L ammersdorf in der Eifel wurde der Ortsgruppenleiter aus Zweifall, der 42jäh- rige Edmund Berzworn, auf seinem Motorrad von einem durch den Sturm ent­wurzelten Baum getroffen und getötet. In Aachen verlor ein Motorradfahrer die Gewalt über seine Maschine, als ihm eine Sturmboe Regenmassen ins Gesicht peitschte. Das Motorrad rannte gegen eine Haus­wand. und Fahrer und Mitfahrer wurden s in eine Fensterscheibe geschleudert. Der ! Fahrer starb kurz nach der Einlieferung -! in das Krankenhaus. Der Beifahrer ist so s schwer verletzt, daß man auch mit seinem s Ab lebpu rechnen muß.

^ Flugverkehr trotz Orkan

s Tie Verbindung zwischen Deutschland und ! Dänemark war infolge des schweren Stur- ! mes in der Nacht zum Mittwoch unter- ! brochen. Tie Fährschiffe, die die Nacht- : Verbindung zwischen Kopenhagen, Berlin l und Hamburg Herstellen, konnten von Gjed- s ser bzw. Warnemünde erst am Mittwoch ! früh zwischen 7 und 7.30 Uhr abfahren. Ter ^ Nachtzug aus Deutschland traf in Kopen- ! Hagen mit siebenstündiger Verspätung ein.

' Wie wir von der Deutschen Luft - ^ Hansa erfahren, wurden während des un- ^ gewöhnlich starken Sturmes sämtliche : Tag- und Nacht st recken beflogen.

^ Es ließ sich freilich nicht vermeiden, daß : diejenigen Flugzeuge, die längere Strecken - gegen den Sturm' zu fliegen hatten, ver- ^ spätet an ihren Bestimmungshäfen eintrafen.

^ Die Gegenmaschinen legten ihre Strecken aber mit umso größerer Geschwindigkeit zu- , rück und kamen wesentlich früher als er- : wartet an.

Englische Bomber schwer beschädigt

Ter lettische FrachtdampserHelena Faulbaums" (2000 Tonnen) ist an der schottischen Westküste in der Nähe des Firth of Lorne untergegangen. 15 Mann der Besatzung ertranken; vier retteten sich auf eine kleine, unbewohnte Insel. Ein Rettungsboot brachte sie später in Sicher­heit. Auch auf dem englischen Fest­land e richtete der Sturm großen Schaden an. Auf den Flugplätzen von Abbotsinch und Renfrew wurden 12 Bombenflugzeuge und 7 Verkehrsmaschinen schwer beschädigt. Die Flugzeugschuppen wurden teilweise zer­stört.

_Freitag, den 3ll. Oktober 1338

! Moumell Wisches-er Mm s-el- ! M. M de» N8U.-S.M.Weeden!

i Spezialisierung, also stärkste Konzentration auf bestimmte Fabriiations- zweige, ist für die großen Werke der deut­schen Fahrzeug-Industrie eine unbedingte Not- s Wendigkeit. Beides ist heute die unerläßliche !

! Voraussetzung zur Lösung der durch die Moto­risierung gestellten, vielseitigen und umfang­reichen Aufgaben.

! Aus diesem Grunde hat Deutschlands größte Automobil-Fabrik, die Adam-Opel-AG..

! Rüsselsheim, sich entschlossen, den seit fast i 60 Jahren betriebenen Fahrradbau auf- i zugeben, um alle Kraft für den Auto- i mobilbau freizumachen. Aus dem gleichen ! Gedankengang heraus haben die NSU.-D- ! Rad, Vereinigte Fabrzeugwerke i AG.. Neckarinlm, schon vor mehreren Jahren - unter gleichzeitiger Kündigung der bekannten s Fnteressen-Gemeinschaft mit den Fiat-Werken : den Entschluß gefaßt, ihren Automobil- ! bau aufzageben und sich ganz ans das ! diesem Unternehmen eigene Gebiet des Baues , von Zweirad-Fahrzeugen Fahr- ! rädern, Motorfahrrädern und Motorrädern

! zu spezialisieren und deren Fabrikation in gro- i ßem Umfange weiter auszubauen. j

: Zwischen diesen beiden ältesten deutschen

Fahrzeugfabriken ist soeben ein für den deut- , schen Fahrradmarkt bedeutsamer Abschluß zu- !

' standegekommen. NSU. übernimmt die ! i Rüsselsheimer Fahrrad-Fabri- i

> kation und leitet die im Laufe von zwei ! Generationen aufgebaute Opel-Fahrrad-Ver- i kaufsorganisation auf die NSU.-Verkanfsorga- j nisation über. Diese Maßnahme dürfte sich ^ sowohl für beide Werke, als auch für den Ver- ! braucher als besonders nutzbringend erweisen.

^ Infolge der Fabrikationsnmschichtnng wird ^ NSU. künftig zu den bedeutendsten : Zweirad-Fahrzeug-Fabriken j Deutschlands zählen und Opel den: Ziel j der weiteren Vervollkommnung seiner Auto-

! mobile zustreben können. !

I ---

! Die Aufgabe der Fahrradsabrikation der ! Adam-Opel-AG. und ihre Ueberleitung aus ! die NSU-D-Rad Vereinigte Fahrzeugwerke ^ AG. ist eine rein wirtschaftliche ! Maßnahme im Gegensatz zu früheren ! Jahren, in denen Fusionen oder Vereint- ! ! gungen gleicher oder verschiedener Fabri- ! kationszweige aus e i n Unternehmen oft von j einer spekulativen Börsenpolitik diktiert und i weniger durch technische und volkSwirtschast- § liche Erfordernisse bedingt waren. In der

> Beschränkung zeigt sich der Meister nicht ! in der Zersplitterung. Diese am klarsten ! und unzweideutigsten von der nationalsozia­listischen Wirtschaftspolitik erstrebten Grund­sätze wecken in der Wirtschaft und Technik alle die Kräfte, die sich sonst zwangsläufig ! in der Zersplitterung verloren nnd bringen

! sie zur vollsten Entfaltung. §

Das bedeutet für die Fahrzengindnstrie I ebenfalls eine scharfe Trennung in Z w e i- i i r a d fahrzeuge und V i e r r a d fahrzeuge. !

Diese Erkenntnis führte die Adam-Opel-AG.

! zum Entschluß, sich nunmehr auf die Krait- § Wagenfabrikation und für die NSU.-T-Nad s Vereinigte Fahrzeugwerke AG. sich auf die !

Herstellung von Fahrrädern. Motorfahr- I rädern und Motorrädern zu spezialisieren.

Schönste Erholung nach des Tages Ar­beit ist für mich das Buch; die Bücher sind meine besten Freunde.

? von klonrderA.

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Hrhsberrschtsschutz durch Berkagsanstalt Manz, München

8. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Er sah böse aus mit seinem entsetzlichen Schnurrbart. Aber jetzt nur keine Bestürzung zeigen! Solange sie auf dem Bahnsteige ging, hatte wohl kein Mensch das Recht, sie anzuhalten? Im schlimmsten Falle stieg sie in den näch­sten Zug ein und fuhr Mama nach.

Langsam pendelte sie unter der Halle auf und ab und tat so gleichgültig, als hätte sie zehn Fahrkarten, nicht bloß eine. Dann begann sie einen Kasten mit Zeitungen und Büchern, der ganz nahe am Ausgang verlassen an der Hauswand stand, zu studieren. Dabet lugte sie immer scharf nach dem Beamten.

Wenn er sein Häuschen verlassen würde? Er sah ;a schon nach allen Seiten, ob noch Reisende kämen, die hinaus­wollten, beachtete sie selbst ja überhaupt nicht!

Hallo! Triumph! Da öffnete er schon die Türe! Er ging, er ging in die Wirtschaft und vergaß, das Gitter zuzu­ziehen!

Flink wie ein Mäuschen war Markt zur Sperre hin­aus. Kein Mensch hatte sie gesehen.

Und siehe da, Glück muß der Mensch haben! Da stand ja schon ein Wagen; müßig und halb im Schlaf saß der Füh­rer am Steuer.

Marit trat näher. Es war ein schlechter Wagen und der Bursche mit seiner eingedrückten Mütze gefiel ihr ganz und gar nicht. Mama hatte gut reden. Wenn nun doch kein anderer Wagen da war!

Stolz ging sie auf den Menschen zu, der sich erstaunt ausrichtete und die junge Dame musterte. Frech, sicher­lich frech und ungeniert!

Marit öffnete ihr kleines Täschchen und zeigte ein Geld­stück.

Härr", sagte sie keck. Auf dieses Wort beschränkten sich in der Hauptsache ihre Kenntnisse der deutschen Sprache.

Aber der Mensch verstand. Es war ja so leicht zu ver­stehen. Er zog die Mütze.

Wohin soll ich fahren?"

Jetzt mußte wiederum Marit ganz genau, was er fragte und sie erschrak, sie zitterte fast.

Sie schwieg, stammelte, stotterte dann. In den Aus­drücken der eigenen Heimat.

Der Bursche grinste und schüttelte den Kopf.

Da, in der höchsten Not, fiel ihr der Name ein, den Gitta an dem Bahnhof gelesen hatte, bevor sie unseliger­weise ausstieg. Dieser Name war ihnen der Seltsamkeit halber ausgefallen und sie hatten über ihn gelacht.

Hei.. de.. bürg!" sagte sie, mit einiger Schwierigkeit. Dazu wies sie mit ihrer kleinen Hand in der Richtung, in der sie diesen Ort vermutete. Wo Gitta zweifellos in Todesängsten stand, mutterseelenallein, und vor'Hilflosig­keit weinte.

Sehr wohl", sagte der Bursche und öffnete den Wagen­schlag, während er die Vorauszahlung mit einer großarti­gen Gebärde ablehnte.

Marit ließ sich in die schon etwas zerschlissenen und verschossenen Polster fallen, schlug kräftig das Türchen zu.

Nun war sie wieder in fröhlichster Laune, hocherfreut über das Abenteuer. Autofahren, in einem fremden Lande, ganz allein! Wunderbar! Ihre Augen glänzten vor Aufregung und Vergnügen.

Der Bursche hantierte an seinem Wagen herum, gab Gas. Schon sauste der Wagen aus breiter, gutgepflegter Straße in das weite Land hinein, über das allmählich die Nacht niederzusinken begann. Noch ein schwacher, fahler Streifen umsäumte den Horizont. Aber Bäume und Hügel versanken im Schatten. Am dunkeln Himmel traten, noch

schwach, einige Sterne hervor. In der Ferne sah man Lich­ter in den Häusern auftauchen.

Mit Wonne fuhr Marit durch diese zum Schlaf sich nei­genden Fluren. Alles war so schön, so neuartig, so fremd und so wunderbar, daß sie ganz und gar den Ernst und die Schwierigkeit ihrer Lage vergaß. Im Gegenteil malte sie sich in ihrem Köpfchen, wie herrlich es sein werde, wenn sie sich dem Bahnhof mit dem unglaublichen Namen näherte, wenn sie Gitta entdecken würde, wenn Gitta durch das Hupen ihres Wagens aufmerksam werden würde, ohne doch zu denken, daß sie, Marit, ihr zu Hilfe kam.

Sie sah in Gedanken Gitta mit verweintem Gesichtchen, die Hände faltend und in trostloser Verlassenheit nach Hilfe ausspähend, sie sah schon das Erstaunen, das in ein freudiges Aufleuchten überging, wenn Gitta erkannte, wer in dem Wagen saß ...

Sie sah voraus, wie ihr Gitta stürmisch um den Hals fiel und ihr unzählige Küsse gab, wie sie dann zu zweien in dem Wagen saßen und voll Lustigkeit wieder zurück­fuhren und schließlich nach langer Fahrt in tiefer Nacht mit Mama zusammenireffen, bei der sich auch schon wieder Papa und Guro eingefunden hatten. Man saß noch bis zur frühen Morgenstunde zusammen, trank Schokolade (Papa natürlich Wein und Kognak!) und erzählte sich lachend die Erlebnisse des Tages.

Auf einmal fuhr Marit aus ihrem Träumen empor, richtete sich straff auf. Es kam ihr vor, als ob der Wagen gar nicht dem ersehnten Ziele zu fahre, als ob er eine völlig verschiedene Richtung einschlüge.

Nach ihrem Gefühl mußte der gesuchte Bahnhof doch dort liegen, wo noch der letzte Schein des Tages ange­deutet war, während dieser Mensch ja geradezu in das Dunkel, in die Nacht hineinfuhr.

Aufmerksam sah sie aus dem Fenster. Nein, gewiß, das war die falsche Richtung!

(Fortsetzung folgt.)

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