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sangen gesetzt. Sie sollten von einem 'Revo­lutionstribunal abgenrteilt werden, daZ je­doch die Verhandlung vertagte. Einige der verhafteten Italiener konnten flüchten. Einige italienische Kreuzer befinden sich bereits auf der Höhe von Tanger, nm gegebenenfalls eingesetzt zu werden.

Bor der Entscheidung

Zusammenbruch der Ordnung in Madrid

Die Entscheidung über den Ausgang der kommunistenseindlichen Erhebung des Mili­tärs in Spanien scheint unmittelbar bevor­zustehen. Der Ring der vormarschierendc.i Truppen der Generale de Llano und Mola um die Landeshauptstadt ist enge geworden: Im Norden stehen die Truppen Molas vor dem Patz von Navacerrada, etwa Kilo­meter von Madrid, im Süden vor Toledo, etwa 9V Kilometer vor Madrid. Die innen­politische Krise der Linksregierung ist ge­kennzeichnet durch einen Funkspruch des amerikanischen Botschafters an seine Regie­rung:Vollkommener Zusammen­bruch von Gesetz und Ordnung in der Hauptstadt, Nahrungsmittel wer­den knapper, da Zufuhr durch Aufständische unterbunden. Alle Amerikaner aufgesordert, Wohnungen nicht zu verlasse»." Die be­waffneten roten Truppen in Madrid führen ein echt kommunistisches Luxusleben: Pa­trouillengänge werden im Kraftwagen er­ledigt, in Hotels und Geschäften wirdein­gekauft", ohne zu bezahlen. Auf der anderen Seite erhalten die Truppen der Erhebung immer neuen Zulauf aus Bauernkreisen und auch von gemätzigter Seite. Tie Zahl der Toten wird aus etwa 28 888 geschätzt.

Die militärische Lage

Eine klare Uebersicht über die Ereignisse ist natürlich nicht zu gewinnen. Auf Grund der sich vielfach widersprechenden Nach­richten scheint aber die militärische Lage am Mittwoch folgende zu sein: Kämpfe um Ayamante ari der Portugiesischen Grenze nordwestlich von Cadiz. Die Stadt brennt. Huelva, Cadiz, La Linea gegenüber Gibral- tar find im Besitz der Erhebung, ebenso Sevilla. Die Küstenstädte von Malaga ein­schließlich nordwärts bis Barcelona werden von den Roten Miliztruppen der Volksfront­regierung gehalten. Bajadoz an der portu­giesischen Grenze ist zur Erhebung überge­gangen. Die Truppen des Generals de Llano, der Oberbefehlshaber der im Süden geführ­ten Erhebung ist. stehen am Nordhang der Berge von Toledo, etwa 90 bis 100 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Den Flanken- fchutz haben Gruppen bei Albacete, südwest­lich von Valencia, übernommen, gegen die Linksmilizen aus Cartagena, Alicante und Valencia Vorgehen.

Die Erhebung im Norden, die von Gene- ral Mola geführt wird, hat die nordwest­lichen Hafenstädte Vigo, Pontavedra. San­tiago und La Coruna fest in ihrem Besitz. An der Nordküste ist Oviedo von den Trup­pen der Erhebung, Bilbao von Milizen be­setzt. Um San Sebastian und Jrun scheint gekämpft zu werden. Südlich davon sind die Truppen der Erhebung in Richtung Madrid bis über Salamanca,' Valladolid, Segovia und Soria. sowie bis vor Guadalajara vor- Hedrunben. Das Ebrotal ist bis über Sara- gossa hinaus von ihnen besetzt. Um Barce­lona scheinen sich Kämpfe abzuspielen.

Die MMärgruppe meidet:

Am Mittwoch hat der Sender Sevilla die baldige Besetzung der Hauptstadt durch dis Militüraruvve anaekündiat. General franco hat dieser Ankündigung hinzugefügt:Unsere Bewegung ist nicht gegen die Arbeiterklasse gerichtet, wie die Regierung es glauben machen möchte. Unsere Bewegung ist nur einfach spanisch und will das Wohl des Vaterlandes und der Familie."

Ein Negierungs-Torpedobootszerstörer ist von einem Schiff der Erhebung bei Gibraltar versenkt worden. Ueber La Linea fand nach nnem Bombenangriff von Regierungsfliegern ein Luftkampf statt, der ergebnislos verlief. Der Zivilgouverneur von Salamanca ist auf der Flucht nach Portugal verhaftet worden. Die Meldung von der Verhaftung des Gene­rals Goded in Barcelona wird bestritten: er soll von der Feste Mont Iuich aus die Beschießung Barcelonas leiten. In Huelva und Ayamonte stehen die Kirchen in Flam­men; die Kommunisten Plündern.

Aus dem Regierungslager erfährt man:

In Madrid soll Ruhe herrschen. Da die Männer an die verschiedenen Fronten ab­gegangen sind, führen Frauen und Mädchen den Sicherheitsdienst durch. Die Regierung hat die Beschlagnahme der Lebensmittelvorräte und Kohlenlager angeordnet. Katalonien ist in der Hand der Linksregierung. Die Roten Milizen sollen Almansa und den Paß von Navacerrada erobert haben. Aus Barcelona soll die Rote Miliz gegen Saragossa in Marsch gesetzt worden sein.

Ueber die Zustände in Barcelona berichten allerdings Augenzeugen, daß in den Straßen Barrikaden stünden, Pferdekadaver liegen auf den Straßen, Kirchen brennen, ein Kloster wurde in die Luft gesprengt, ein Hotel wurde ausgeplündert. Die Spitäler sollen mit Ver­wundeten überfüllt sein.

In Madrid wurden 116 Offiziere und 200 Jungfaschisten, die sich an der Erhebung in der Montanakaserne beteiligt hatten, mit

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Freitag, den 21. Juli 1938

Maschinengewehren erschossen und in ein Massengrab geworfen.

Deutsche Schule in Barcelona geplündert

Die Kommunisten, die die MiltärgruPPe in Barcelona zurückgeschlagen haben. Plündern und brandschatzen die Stadt. Banden find in das Büro der Deutschen Ar­beitsfront und in die deutsche Schule eingedrungen, haben mitgenommen, was ihnen brauchbar erschien und den Rest zerstört.

Ueber Verluste an Menschenleben inner­halb der deutschen Kolonie liegen zunächst keine Nachrichten vor.

Britische Feuerdrohung

Der Gouverneur von Gibraltar hat beim Oberbefehlshaber von Spanisch - Marokko. General Franco, Protest dagegen erhoben, daß Flugzeuge Gibraltar überfliegen. Den bei Gibraltar liegenden spanischen Negie- ruugskriegsschisfen ist mitgeteilt worden, daß die britischen Batterien das Feuer auf

sie eröffnen würden, wenn sie noch einmal in unmittelbarer Nähe des britischen Ge­bietes schießen. Ein britischer Zerstörer ist bei Tarif« von spanischen Flugzeugen mit Bomben beworfen, aber nicht getroffen worden. Nach Barcelona, wo bereits der britische KreuzerLondon" eingetroffen ist, sind weitere vier Zerstörer beordert worden.

Französische Hilfe?

Der Spitzenausschuß der französischen Volksfront hat eine Botschaft an das spa­nische Volk erlassen, dembrüderliche Grüße" entboten und dieenge Solidarität" der französischen Volksfront versichert wird Französische Blätter melden, daß die fran­zösische Regierung der spanischen Linksregie­rung die Häfen von Marokko und Algier zur Brenustofsversorguug zur Verfügung ellei, und die Lieferung von 25 Bombern, 12 000 Fliegerbomben und 15 Geschützen nach Spa­nien bewilligt habe. Die Rechtsparteien ha­ben deswegen eine Anfrage in der Kammer angekündigt.

As Ziel des Ileizeit-MllWMs

Von Horst Dreßler-Andreß. Reichsleiter der NSG.Kraft durch Freude"

In diesen Tagen vor Beginn der Olympi­schen Spiele sind die Augen der ganzen Welt auf Deutschland gerichtet. Tau- sende sportbegeisterter Menschen aus allen Ländern find bereits bei uns zu Gast oder find auf dem Wege zu uns. In diese Zeit fieberhafter Vorbereitungen und der allge­meinen Vorfreude auf das Kommende fällt derWeltkongreßfürFreizeitund Erholung in Hamburg. Tausende von Delegierten. Vertretern und Besuchern des Auslandes versammeln sich in Hain­burg zu dem bisher größten Kongreß im Dien st e des Friedens. Im Zei­chen der alle umspannenden und alle beblük. kenden Lebensfreude kommen die Frerzeit- gestalter aller Nationen zu uns, um in ern­sten und eingehenden Beratungen mitein­ander die Wege zu suchen zu dem von allen Völkern aus tiefstem Herzen ersehnten Welt­frieden.

Es ist darum kein Zufall, daß der ständige Internationale Kongreß für Freizeit und Er­holung seine Tagungen zusammen mit den Olympischen Spielen abhält. Beiden gemein­sam ist ja die Idee zur Manifestation eines alle Völker umfassenden Zusammengehörig, keitsgefühls. Ebenso wie der Sport ist die Freizeitarbeit, d. h. die Gestaltung des Lebens im positiven, bejahenden Sinne eine solche Gemeinsam keit der Völker, die Wege des Verstehens und der gemeinsamen Arbeit eröffnet. Der Bedeutung Deutschlands als führendes Kulturvolk der Erde entspricht es. daß wir nicht gezögert haben, dem Auf- trag des letzten Kongresses für Freizeitgestal­tung und Erholung in Los Angeles zur Durchführung der nächsten Konferenz in Deutschland in einer Weise zu entsprechen, die unserer kulturellen Tradition und Siel- lung in der Welt entspricht. Wir haben dafür Sorge getragen, daß die in Hamburg erfolgende internationale geistige Zusammen­arbeit für die Fragen der Freizeitgestaltung einen würdigen Auftakt für die historischen Ereignisse der Olympischen Spiele sein wird.

Jeder Volksgenosse weiß, daß wir in Deutschland für die Fragen der Freizeitge­staltung über eine Organisation verfügen, die bereits aus dem Herzen unserer Men­schen nicht mehr fortzudenken ist. Unsere NS.-GemeinschastKraft durch Freude" ist es, die das praktische Beispiel für alle Beratungen und Veranstaltungen des Hamburger Kongresses darstellt. Es ist u n - sere Organisation! In ihr drückt sich alles das aus, was durch unseren Führer in Deutschland erneuert und zur Blüte gebracht worden ist.Kraft durch Freude" ist die Sinn- und Wortprägnug für die wieder­erwachte elementare Bejahung unseres völ- kischen Lebens. Sie ist eine neue Begeg- nungssorm neuer Menschen. Kein Ausdruck ist stark genug, um unser aller Liebe für die­ses in Freiheit und Selbsthilfe entstandene Werk Ausdruck zu geben.Kraft durch Freude" ist uns ein Programm, weil uns die Lebensbejahung und die Lebensfreude wieder geschenkt sind, weil unser aller Dasein wieder einen Sinn erhalten hat in einem einigen und starken Volk. In einer gewal­tigen Anstrengung haben die Besten unseres Volkes dieses Werk mitbauen helfen und haben ein weithin leuchtendes Mal deutscher Schaffenskraft errichtet. 65 Millionen deut. scher Menschen haben im Jahre 1935 an den Veranstaltungen vonKraft durch Freude" teilgenommen: das ist jeder zweite deutsche Mensch Frauen und Kinder mit einbegrif­fen. Was besonders unsere deutschen Arbei­ter inKraft durch Freude" an innerster Be- glückung und spontaner Kameradschaft er­leben. das findet seinen politischen Ausdruck in dem geschlossenen Einsatz aller für das Werk des Führers. Wir sind einen Weg der freiwilligen Teilnahme an unseren Zielen und Veranstaltungen gegangen, und die Her­zen der Menschen haben sich uns wunderbar erschlossen. Das yat uns zu immer neuen Leistungen beflügelt, zu Leistungen, die un­denkbar wären als bloße organisatorische Konstruktionen. Weil sich uns die so lange unterdrückte Liebe und Sehnsucht des Volkes zu einem starken und schönen Leben darbot. konnten wir untrennbar vereint jenen Weg gehen, der von Erfolg zu Erfolg geführt hat. Unsere Unternehmungen sind das Tages­gespräch der Betriebe, in unseren Veranstal­

tungen herrscht ein Gemeinschaftsgeist, wie er nur aus echtem und tiefem Gefühl entstehen kann. Freizeitgestaltung ist bei uns nicht nur für das Leben außerhalb der Arbeit zu ver- stehen, sondern es ist gerade die Beziehung zur Arbeit, die heiße Liebe zu ihr, die einen neuen Lebensrhythmus unserer schaffenden Menschen aufklingen läßt. Arbeit. Freizeil und Freude, wer von uns fühlte nicht zu­tiefst, daß sie voneinander nicht zu trennen sind? Was märe für uns Deutsche ein Leben ohne Arbeit? Was wäre für »ins ein Leben derFreizeit"? Welche Unruhe und welch tiefes Unglücklichsein ergreift uns, wenn wir nicht arbeiten können oder dürfen? Für uns Deutsche ist die Arbeit Lebenssinn und > Leistungssinn, sie gibt unserem Leben Würde j und Inhalt, sie allein prägt entscheidend den l Typ unserer Rasse.

s Freizeitarbeit ist für uns darum Herzens-' - fache! Wer zu uns kommt und sich mit uns ? einig weiß in dem Willen zur planvollen ! Gestaltung der Freizeit und der Zusammen, arbeit an ihren Problemen, der darf sich als Gast des ganzen arbeitenden Deutsch­lands fühlen. Ter wird sogleich die Freude der Herzen spüren, wenn von diesem Werl Kraft durch Freude" die Rede ist. Freizeit- j gestaltung ist für die deutschen Menschen ! nicht mehr unerfülltes Sehnsuchtsziel, sie is! z lebendige Wirklichkeit! Was unser Volk an f Schönheit und Wert in der Natur, der Kunst f und der Technik besitzt es steht allen i offen, die zu uns kommen. Unsere Schiffe f befahren die Meere, wir bauen gigantische ! Seebäder, unsere Arbeiter, denen der Kom­munismus Nachreden wollte, sie seien geistig und seelisch ohne Wert, füllen die größten Theater bis zum letzten Platz. Dieser An­sturm des ganzen Volkes zum Werk der Frei­zeitgestaltung hat sogar das Unmögliche bei- nahe wahr gemacht: Wir werden finan­ziell gesehen in allernächster Zeit sogar rentabel sein. Was aus Arbeitergroschen in freiwilliger Selbsthilfe aufgebaüt wurde, zeigt sich nun auch als ein wirtschaftlicher Vorgang von beispielhafter Bedeutung.

Aus der Fülle unserer Erlebnisse und Er­fahrungen haben wir den Weltkongreß für Freizeit und Erholung aufgebaut. Er wird ein stolzer Beweis für den Genius unseres schaffenden Volkes sein, denn dieses Volk allein und seine opfernde Begeisterung hat das WerkKraft durch Freude" geschaffen. Führung und Gefolgschaft haben sich in ihm zum edelsten Sinne unseres Lebens verbun- den zur Volksgemeinschaft.

Die Schaffenden Deutschlands grüßen die Freizeitgestalter aller Nationen in kamerad­schaftlicher Verbundenheit. Sie mögen ver­sichert sein, daß jedes der in Hamburg ge­sprochenen Worte in Millionen Herzen seinen Widerhall finden wird.

Weil uns die Arbeit mit allen Völkern der Erde vereint und weil die aus ihr entsprin­gende Leistung den Wert aller Menschen be- stimmt, darum sehen wir uns einig mit den Schaffenden der ganzen Welt in dem Willen zur Gestaltung unserer Freizeit. Es ist nicht denkbar, daß ein anderer internatio­naler Kongreß ein so allgemeines Interesse finden dürfte, wie der Hamburger Kongreß für Freizeit und Erholung. Diese Feststel­lung ist wohl zugleich die schönste Begrüßung, die wir den Männern der Freizeitarbeit zu- rufen können. Frieden und Freude, das ist der Ausdruck der Grundstimmung unseres Volkes. Wer an ihnen mitarbeitet, darf sich als Gast des ganzen deutschen Volkes fühlen.

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stk. Hamburg, 23. Juli.

Heute beginnt iw Hamburg der große Welt­kongreß für Freizeit und Erholung, an dem 1500 offizielle Vertreter aus 32 Ländern teil­nehmen. Hamburg hat den Abordnungen aus allen Ländern einen festlichen Empfang berei­tet; denn außer den offiziellen Vertretern sind noch fast 60 000 Menschen aus allen Teilen der. Welt zusammengekommen. Nicht nur in theo­retischen Vorträgen werden die Kongreßteil­nehmer von den großen Fragen der Freizeit­gestaltung erfahren, sie werden auch jedesmal die praktische Durchführung miterleben. Jeden

Morgen um 10 Uhr werden die Delegierten sich im großen Saal der Hamburger Musik­halle zusammenfinden; am Abend wird die Durchführung der am Vormittag behandelten Themen gezeigt werden.

Die Gegenstände der Beratung gliedern sich in vier Gruppen:Freizeit und Er­holung für alle",Freizeit und Arbeit", Freizeit und Heim" undFreizeit und Ge­sellschaft". Die deutsche Freizeitbewegung wird in der Kongreßwoche mit einer Reihe von Veranstaltungen in Erscheinung treten, die Ausdruck des neuen deutschen Freizeit- gestaltungswillens und Beweis der aus die­sem Gebiet bereits erreichten Erfolge sein werden. Tie Vielseitigkeit des Programms an dessen Durchführung die NSG.Kraft durch Freude", neben den Organisationen der Partei und des Arbeitsdienstes in maß­gebender Weise beteiligt ist, ermöglicht es. einen Querschnitt durch das gesamte Gebiet der deutschen Freizeitgestaltung zu geben: Angefangen von der Verwirklichung der ForderungSchönheit der Arbeit" bis zur Feierabendgestaltung durch Betriebsgemein­schaftsfeiern, Werkausstelluugen und Kultur­veranstaltungen. Aufgabe und Zweck dieser Veranstaltungen soll es keineswegs sein, etwa eine nationalsozialistische Propaganda zu betreiben. Das Ausland wird aber Ge­legenheit finden, sich selbst einen Einblick in das Wirken und Schaffen der deutschen Freizeitbewegung zu verschaffen.

Neichsleiter Dr. L e y, der gestern in Ham­burg eingetroffen ist, empfing die Vertreter der in- und ausländischen Presse und führte u. a. aus, daß der Sozialismus in erster Linie ein seelisches Problem darstellt und daß daher das deutsche Freizeit- und Erholungs­werk kein Ersatz für minderbezahlte Löhne ist. Kraft durch Fr»,de" ist auch kein Ver­gnügungsunternehmen, kein Verkehrsverein, sondern eine weltanschauliche und seelische Angelegenheit.Kraft durch Freude" beschäf­tigt sich nicht nur mit den Menschen außer­halb seines Betriebes, sondern mit allen Menschen von morgens bis abends;Kraft durch Freude" ist für uns ein Lebensideal, ein neues Lebensziel.

Es ist das erstemal in der Geschichte der Menschheit, daß eine Idee hinausgetragen wird in die Welt durch die Lebensfreude. Wir verlangen nicht, daß andere Völker das gleiche tun wie wir. Unser sehnlichster Wunsch ist nur, daß die Vernunft und die Einsicht bei allen Völkern der Erde Einzug halten und die Völker zur Lebensfreude und zur Lebensbejahung erziehen möge.

Klare Aussprache

Danzig, 23. Juli.

Wie die Pressestelle des Tanziger Senats mitteilt, hat Senatsprüsident Greiser im Zusammenhang mit danzigfeindlichen Kund­gebungen in Warschau und anderen polni­schen Städten den diplomatischen Vertreter Polens in Danzig, Minister Papse, zu sich gebeten und gegen solche Veranstaltungen Einspruch erhoben. Auf Grund der Aeuße- rungen Minister Papses erklärte Senats­präsident Greiser, daß Danzig bereit sei, die Demonstrationen nicht als Störung der guten amtlichen Danzig-polnischen Bezie­hungen aufzufassen.

Oberst Lindbergh ist von Deutschland begeistert

Berlin, 23. Juli.

Oberst Charles Lindbergh, der Ozeanflieger, der aus Einladung des Reichs- luftfahrtministers Generaloberst Göring nach Berlin gekommen war, wurde am Donners­tag im Reichsluftfahrtministerium von Gene­ral der Flieger Milch zur Festlegung des Programms der Besichtigungen bei der deut­schen Luftwaffe und Luftfahrt empfangen. Anschließend fand im Haus der Flieger ein kameradschaftliches Beisammensein statt, an der der amerikanische Geschäftsträger und die Wehrmachtattachss der Vereinigten Staaten, zahlreiche Persönlichkeiten des Deutschen Reiches und der deutschen Luftfahrt und der zufällig anwesende Schweizer Flieger Mit- telholzer teilnahmen.

An den Dank auf die Begrüßungsworte des Staatssekretärs General der Flieger Milch schloß Oberst Lindbergh ein glühendes Bekenntnis zur Luftfahrt und eine eindrucks­volle Darlegung seiner Gedanken über die künftige Entwicklung und über die wesent- lichsten Aufgaben der Luftfahrt an:Der Name Deutschlands tritt immer wieder in der Geschichte der Luftfahrt hervor. In der Planung, im Einsatz der Flugzeuge und im Erkennen dessen, was für das Führen der Luftfahrzeuge notwendig ist, hat Deutschland viele Beispiele gegeben, welche die übrige Welt beeinflußt haben. Ich sehe selten eines unserer modernen Verkehrsflugzeuge, ohne an Junkers zu denken; in Bewunderung der Fähigkeit und Voraussicht, die diesen Mann schon vor so viel Jahren Metalltiefdecker bauen ließ. Man kann volles Vertrauen in die Zukunft der Flugzeuge haben, ohne daß dabei die Bewunderung sür die Begabung, die Deutschland in der Entwicklung der Luft, schiffe gezeigt hat, vermindert wird. Es muß für jeden Deutschen ein stolzes Gefühl sein, denHindenburg" und denGraf Zeppelin" zu sehen und zu wissen, daß ein Land über- legen und ohne Rivalen auf dem Gebiete Leichter als die Luft' ist."