Nr. 170

Freitag, 24. Juli 1936

110. Jahrgang

rstag, den 23. Juli 1938

All

emanöver

i haben Motor und Pferd «sammengearbeitet: der ten Straßen des Hintee» im Gebirge das Maultier er Front. Zur Schlacht ncht weniger als 10 000 igal und Makalle zusam- hnen wurden gleich nach astkraftwagen gesetzt und rn gefahren, um die Ver- rovinz Echire fechtenden Jetzt kommt die Nachricht, der mexikanischen Grenze oer abgehalten haben, urde die Probe auf da» in jenen weiträumigen, evölkerten und wasser» der Vorzug gebühre: Motor. Das Pferd als ier hat die Probe glän» üesjährigen Kavallerie- pril im Big-Bend, da» fe des Grenzflusses, de» nahmen an ihnen zwei rie-Divifion teil, die ihr« cte in den Fort» jener

en, Abessinien und Neu« as für jene weltferne« >ch lange nicht für unser richtunggebend zu sein, fnet sich auf den Kunst- Kontinents ein weite» Waus finden sich immer >«i denen man im Auf- enst, in der Fortbewe- . im Munition»- und cd nicht entbehren kann.

>t daher di« Kavallerie r das Pferd aus seine« r sucht vielmehr Motor reinen. So besteht zum enische Reiter-Regiment i, 1 mechanisierten MG- npfwagenschwadron, die ivision aus 2 berittenen sierten Kommando mit kampfwagenschwadronen rer auf Kraftwagen so» r und einer motorisier-

6v.

'eresresorm

nischen Presse geht seit" t um den derzeitigen Es find jetzt 15 Jahr« sie aufbaute. Man hat auf sie verwandt, man ländischer und ausliin- auch Treffliches ge« bei der wirtschaftlichen

> nach der Decke strecken icklung der Technik nicht rung tragen können. So lerie sich noch heute mit egszeit begnügen müsse, pfwagenwafse seit 1SS6 sgeschritten sei, daß die tschaft eher Rück- statt itte und ihr geringer r mit der ungenügenden kotorindustrie eine hin- er Truppe mit Kraft- hungsfall gefährde. Die lesen Klagen nicht ver- ngfter Zeit alles daran, Lücken auszufüllen. Sie Erhöhung ihres Haus- n oder Zwangsanleihen

hat einenFonds für mg" geschaffen, der aus mehr zu verwendenden fernen, Festungswerken, werden soll. Darüber it Erfolg an die Opfer» cung. So stifteten di» Zewehrfabrik durch Ab» >0 MG. Ei« selbst hat mshalt hinaus, der b«» nthaushaltes ««»«acht, Kredit vo« Svü Mil- er vor allem der t«ch- Truppe zugute komme« ipfwagen ist bereit» in onaten um >00 erhöht Heeres ist unverändert ! Zahl der in den inM- zusammengefahte« ge« a Reservisten erheblich ce Rolle spielen unter m Muster aufgezogenen oeoffizier« und Reserve- ren IS 000, bzw. 45 OVO tnes künftigen Massen- für Lust- und Gasschutz Propaganda im ganzen itglieder innerhalb von ein« Million gesteigert, gung und militärisch» «f de« Schulen und in durch »in besondere» ichtlinien de« Kriegs« geleitet. Auch die roeib« a 800 Ortsgruppen aus m Zukunftskriege als

> militärische Fürsorge-

S.

Der GesEchakter

Wemmeprels«: In der Stadl kg», burch Dolen monatl. RM. 1^>V» durch die Post monatl. RM. 1.40 «iuschließl. ispfg. Deforderung«- Gebühr zuzüglich 35 pfg. Zustell- Gedühr. Sinzel-Nr. 10 pfg. Dei hdh. Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung de» Bezugspreise«.

Jerospreter Rr. 42»

LaseSrettuns

Asseiniges Amisblaii für sämilich^^^Behörden in Stadt u. Kreis Nagold

Re^lmähig« Lettag«: Pflug uad Scholl» - »er deutfch« «rdeiter . Di» deutsche Krau - Wehrwitle urch «ebrt?aft . »ilder »om La»« . Sttterfugeu»

Lungsturm - Ver Sport vom Sonntag

vrahtanschrlft: .Gesellschafter^ Ragold / Gegründet 1«rr, Marttstraße 14 / Postscheckkonto, Amt Stuttgart Ar. IVOS« »Iroko oto: Krettsparkaffe Ziagolb Jir. 8»2 / / Io Koukursfckll«, »der bet Zwangsvergleichen wird der für Aufträge etwa bewilligt« Nachlaß hinfällig

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Schließfach Nr. -st

Jas Mblld der Rotkll ill MW

Madrid. 23. Juli

Der PariserFigaro" will zur blutiger Niederwerfung des Aufstandes in Madrid durch die Regierungstruppen und marxisti- scheu und kommunistischen Milizen, bei der es 4 00 Tote gab, aus gut unterrichteter Quelle wissen, daß das Militär der Madrider Garnison sich nicht offen den Aufständische» angeschlossen habe. Der vorgesehene Plan sei gewesen, vor der Ankunft der Truppen Gene­ral Molas nichts zu unternehmen, sondern sich ruhig zu verhalten. Die Regierung, die von diesem Plan unterrichtet worden ist, habe aber alle Madrider Kasernen von mar­xistischen und kommunistischen Milizen um­zingeln lassen und dann die Kommandanten aufgesordert, die Truppen aus den Kasernen herauszuführen, damit sie von den Milizen entwaffnet werden könnten. Auf die Weige­rung der Offiziere hin seien dann die Kaser­nen von den Milizen angegriffen und bom­bardiert worden. Da die Milizen bei diesen Kämpfen die Hauptlast getragen hätten, so hätten sie als Dank für ihrenSieg" am Mittwoch von der Negierung die Uebergabe der Negierungsgewalt an ihre Führer ge­fordert.

Eine schwere innenpolitische Krise sei, so meldet das Blatt weiter, in Madrid ausgebrochen. Die Milizen hätten die Diktatur des Proletariats und die Ablösung der Negierung Girat durch Longo Cabal­lero gefordert. In Madrid habe überhaupt während der letzten drei Tage unter den marxistischen und kommunistischen Massen eine heftige Unzufriedenheit geherrscht, die der Negierung Girat den Vorwurf machten, nach dem Rücktritt Quirogas versucht zu haben, ein rechtsgerichtetes Kabinett unter Varrio als Ministerpräsident zusammenzu­stellen. Die Madrider Regierung sei von den Milizen gezwungen worden, diesen vor ihrem Abmarsch nach Norden im Falle eines Sieges die Teilnahme an der Regierungsgewalt zu­zusichern und den roten Milizen und Sturm­truppen in Zukunft die Rolle der Armee zu Versprechen.

Auch der rechtsstehendeJour" weist dar­auf hin, daß die Lage der Regierung Giral -chwierig sei. Am Mittwoch abend habe Prä­sident Azana durch ein Dekret einen Regie- mngsausschuß mit vollkommenen Ver- iügungsvollmachten über sechs Provinzen .'ingesetzt. Die Straßenkämpfe in der Haupt­stadt dauerten an und der Ordnungsdienst werde nur noch von den syndikalistischen Organisationen ausgeübt.

Bombe« o«s britische Schiffe

lieber die Entwicklung der Aufstandbewe­gung in Spanien treffen in London auch am Mittwoch zahlreiche Berichte ein, die jedoch nach wie vor außerordentlich widerspruchsvoll sind. Uebereinstimmend melden die englischen Agenturen und Zeitungen, daß die Kämpfe zu Wasser und zu Lande und in der Luft auch am Mittwoch andauerten. In Ceuta hätten Kriegsschiffe der Regierung die Aufständischen mit Bomben belegt. Die Schiffe seien im Be­griff, nunmehr auch die Städte La Linea und Algeciras zu beschießen. Nach einer von Reuter wiedergegebenen Meldung des Rundfunksenders Sevilla haben Flugzeuge der Aufständischen die drei der spanischen Regie­rung treu gebliebenen Kriegsschiffe nach der Bombardierung von Cadiz angegriffen und versenkt. Ein weiterer Reuterbericht besagt, daß die spanische Fremdenlegion auf dem Marsch nach Tanger ist, um dort den Wider­stand der im Hafen liegenden spanische» Kriegsschiffe zu brechen.

Der in Gibraltar eingetroffene englische HandelsdampferChitrol" berichtet, daß bei der Ausfahrt aus Tanger spanische Marine­flieger Bomben abgeworsen hätten, die knapp 40 Meter vom Schiff entfernt ins Wasser ge­fallen seien. Wie derStar" berichtet, sind auch der Londoner TankdampserBritish Endeavour" und der Liverpooler Fracht­dampfer .LRahratta" etwa 25 Kilometer von Gibraltar entfernt von spanischen aufständi­schen Fliegern mit Bomben belegt worden. Nach den Aussagen des Kapitäns derBri­

tish Endeavour"'haben die Flieger auch aus Maschinengewehren geschossen. Ter Tank­dampfer wurde von Bruchstücken getroffen, doch sind keinerlei Verluste zu verzeichnen. DieMahratta" wurde nicht getroffen. Man glaubt, daß die Flieger die britischen Damp­fer irrtümlich für Schiffe gehalten haben, die Brennstoff für die auf dev Höhe von Gibral­tar liegenden" regierungstreuen Kriegsschiffe an Bord haben.

Wie am Mittwochabend aus Gibraltar gemeldet wird, eröffneten am Nachmittag die in der Nähe der englischen Festung lie­genden Kriegsschiffe der spanischen Regie- rung das Feuer auf Flugzeuge der Aufstän­dischen, die den Felsen von Gibraltar über- - flogen, um vor den Granaten Schutz zu suchen. Von Gibraltar aus konnte deutlich > die Explosion der Granaten über dem Ouar- § tier der britischen Luftstreitkräste wahrge­nommen werden. In der Stadt herrscht außerordentliche Erregung. Ein Schrapnell fiel in unmittelbarer Nähe des Nock-Hotels, ein anderes in dem zu Gibraltar gehörenden Dorf Catalan Bah nieder. Verluste werden bisher nicht gemeldet.

Nach Zeitungsmeldungen betrug in Bar­celona die Zahl der Aufständischen 5000. Tie Zahl der Todesopfer der dortigen Kämpfe wird mit 500 angegeben, die der Verletzten mit 3000. Die Kämpfe spielten sich hauptsächlich um das Hauptsernsprechamt. die Kasernen und das Hotel Colon ab.

In Madrid hat die Ruhe auch am Mittwoch nachmittag angehalten. Straßen­bahnen und Untergrundbahnen verkehrten regelmäßig und die Geschäfte und Kaffees waren teilweise wieder geöffnet. Tie Streifen der Volkssrontmiliz. die die Straßen durch­ziehen. sind stark verringert, da ein großer Teil von ihnen außerhalb Madrids zu­sammengezogen worden ist. Fast sämtliche Kraftwagen sind für den Wachdienst und für den Truppentransport beschlagnahmt wor­den.

Der Regierung ist ferner bekannt, daß den Regierungstruppen die Einnahme der von den Aufständischen besetzten Garnisonsstadt Almansa geglückt sei, die für den Angriff auf Albacete von großer strategischer Bedeu­tung sei. Andere Abteilungen der Ncgic- rungstruppen marschierten aus Cordoba. Offiziell wird von der Regierung die Ein­nahme von La Granja und Guadalajara durch Negierungstruppen mitgeteilt.

Die Lage in Nordspanien

Die Lage an der Pyrenäenfront hat sich im Laufe des Mittwoch äußerlich willig ver­ändert. Diejenigen Truppen des aufständi­schen Generals Mola, die an der französi­schen Grenze nach dem Meer hin operieren marschieren in drei Kolonnen. Tie erste Kolonne bewegt sich entlang des Grenzflüße? Bidassoa. Die Spitze befand sich am Mitt­woch bei Andarlaza. Dort ist die Brück- über den Fluß von den Aufständischen ge­sprengt worden. Tie zweite Gruppe mar­schiert von Hernanie aus etwas weiter nach einwärts, und die dritte Kolonne nimm'. Richtung auf Leica. Diese drei Kolonnen bestehen aus sogenannten Carlisten, monar­chistisch eingestellten Rechtsleuten. Bei den Aufständischen der Noodarmee ist die Zahl der bewaffneten Zivilisten etwa ebenso groß wie die der regulären Soldaten.

Im Gebiete von Navarra und Pam­plona sind in vielen Dörfern nur ganz junge Leute und Greise zurückgeblieben. Alle Wehrfähigen haben sich zu den Rebellen ge­schlagen. Nördlich von Andarlaza ist die Lage genau entgegengesetzt; dort ist die Be­völkerung durchweg volksftontfreundlich ein­gestellt und unterstützt die regierungstreuen Truppen. In Hendaye ist der Grenzverkehr auch am Mittwoch so gut wie völlig lahm­gelegt. Züge und Autobusse verkehren nicht über die Grenze. Ter Südexpreß aus Paris brachte am Mittwoch nur fünf Reisende nach Hendaye. Ausländer werden auch mit spa­nischem Visum nicht auf spanisches Gebiet gelassen. Ausnahmen werden für solche Aus­länder gemacht, die einen Sonderausweis der Volksfront vorzuzeigen in der Lage sind.

Ueber die Laae in dem nur weniae Kilo­

meter entfernten San Sebastian sind sichere Informationen nicht zu erhalten. Die Meldungen vom Dienstag, daß San Seba­stian von den Aufständischen genommen worden sei, scheinen dadurch ihre Bestäti­gung gefunden zu haben, daß der Gouver- neuer von San Sebastian am Dienstag die Stadt verließ. Es verlautet jetzt jedoch, das» der Gouverneur am Mittwoch mit starken Gruppen bewaffneter Bergleute aus den Ge­bieten südwestlich von San Sebastian zurück­gekehrt sei.

Reichsdeutsche nicht betroffen

In Spanien leben zahlreiche Reichs­deutsche. Nach Meldungen der deutschen Bot- sckiatt in Madrid sind in der Hauptstadt

bisher Reichsdeutsche nicht zu Schaden ge­kommen. Eine Reihe von Reichsdeutschen, die in den letzten Tagen sestgenommen wor­den waren, sind auf Einschreiten der Bot­schaft größtenteils wieder auf freien Futz gesetzt worden. Von der Polizei wurde der Schutz von Leben und Eigentum der Reichs» deutschen zugesichert. Auch vom Generalkon­sulat Barcelona liegt eine Meldung vor, daß auch dort Reichsdeutsche von den Ereignissen nicht betroffen wurden.

Hingegen 13 Italiener mißhandelt

Hingegen wurden, wie aus Rom gemeldet wird, in Barcelona 15 Italiener in ihrem Hotel von Kommunisten überfallen, mißhan­delt und in einem städtischen Gebäude ge-

Erste MW Teilmuestie in Oesterreich

5000 politische Gefangene wurden in Freiheit gesetzt 5000 weitere folgen

Wien, 23. Juli.

Im Zuge -er Normalisierung der deutsch­österreichischen Beziehungen hat der öster­reichische Bundespräsident Miklas am Mittwoch die erste Politische Teilamnestie er­lassen, die rund 5000 politische Gefangene ohne Unterschied der politischen Richtung umfaßt. Diese 5000 werden heute auf freien Fuß gesetzt werden.

Die Gnadenaktion gliedert sich in vier Teilaktionen: Bedingte Nachsicht der Strafreste für Personen, die wegen einer rein Politischen oder aus rein politischen Beweg­gründen begangenen anderen strafbaren Handlung in Strafhaft sind; Niederschlagung gerichtlicher Strafverfahren, die wegen poli­tisch strafbarer Handlungen im Gange sind; gnadenweise Einstellung ruhender Verfahren gegen Beteiligte am Juli-Putsch; Hemmung des Strafvollzugs zum Zwecke der Beurtei­lung einer Nachsicht von rechtskräftig gewor­denen, aber noch nicht angetretenen Strafen wegen Politisch strafbarer Handlungen.

Die Beurteilung der zu erlassenden Strafen erfolgt nach bestimmten Grundsätzen. Bei rein politischen Vergehen, auf die mit Strafen bis zu 10 Jahren schweren Kerkers erkannt wor­den ist, werden die Strafen allgemein ohne Ansehung der einzelnen Fälle erlassen; bei Strafen von 10 bis 20 Jahren schweren Ker­kers wurde die Erlassung grundsätzlich zuer- kannt, soweit nicht Bluttaten oder besondere, erschwerende Umstände, oder besonders schwere Verletzungen der Amtspflichten oder des Sol­dateneides vorliegen; in Fällen, in denen lebenslängliche Kerkerstrafen verhängt wurden, ist die Strafe in 13 besonders oerücksichtigten Fällen von insgesamt 46 erlassen.

Bei gemeinen Vergehen, die aus politischen Beweggründen begangen wurden, wurde bet den wegen Sprengstoffvergehens Verurteil­ten die Begnadigung nur dann ausgespro­chen, wenn es sich um den Besitz bloß gerin­ger Mengen von Sprengstoffen, um unter­geordnete Trägerdienste oder um Spreng­stoffanschläge handelt, die mit verhältnis­mäßig wenig gefährlichen Sprengstoffmitteln und auf eine Art begangen wurden, bei der weder Menschenleben gefährdet wurden, noch ein Sachschaden größeren Umfanges entstan­den ist. Bei anderen Vergehen, insbesondere bei solchen der vorsätzlichen Gefährdung von Menschenleben, wurde nur in vereinzelten Fällen Gnade geübt.

Die Niederschlagung der anhängigen ge­richtlichen Strafverfahren wegen rein Politi- scher Vergehen erfaßt alle in Oesterreich bis zum heutigen Tage anhängigen Strafverfah­ren. Nach Durchführung dieser Gnadenakte werden sich in Oesterreich nur noch 224 Personen wegen politischer Vergehen in gerichtlicher Hast befinden.

Für die Erlassung einer Amnestie für die im Verwaltungsstrasversahren bis zu einem Jahr Polizeihaft oder zu Aufenthalt im Konzentrationslager Wöllersdorf verurteil­ten Personen sind die Vorarbeiten erst im Gange; eine amtliche Verlautba­rung ist gegen Ende des Monats zu erwarten. Hier handelt eS sich aber- mals um etwa 5000 Personen, so daß ins­gesamt etwa 10 000 Personen der Gnaden­aktion teilhaftig werden.

Unter den Personen, die beute aut freien

Fuß gesetzt werden, befindet sich der ehema­lige nationalsozialistische Landesrat Gau­leiter Hauptmann Leopold, der frühere nationalsozialistische Bundesrat und Haupt­schriftleiter des Hauptblattes der N«DAP. in OesterreichDeutschüsterreichische Tages­zeitung", Franz Schattensroh. der Verlagsdirektor dieses Blattes Major Der da, der frühere Wiener Polizeidirektor Hosrat Steinhäusl u. a. Hingegen wird, wie wir erfahren, Dr. Rintelen nicht auf freien Fuß gesetzt werden.

Ende -er Zeikungssperre

Die Reichsregiernng hat eine zunächst be­schränkte Anzahl österreichischer Zeitungen wieder im Reichsgebiet zugelassen, deren Ver­trieb bereits eingesetzt hat. Die österreichische Negierung hat für die Zulassung reichsdeut- scher Blätter entsprechende Maßnabmen ge­troffen.

Krrklltüren Men sich!

ek. Wien, 23. Juli.

In Durchführung der verkündeten Amne­stie öffneten sich am Donnerstagmorgen für zahlreiche Häftlinge die Gesängnistüren. Die Entlassungen dauerten wegen gewisser büro­kratischer Formalitäten den ganzen Tag über an. Vor den Gefängnissen hatten sich viele Menschen, vor allem Angehörige der politi­schen Häftlinge, cingefunden, die mit Span­nung und sichtlicher Bewegung den Fort­schritt der Entlassungsaktion verfolgten. Die Ordnung ist nirgend gestört worden; nicht der geringste Zwischenfall ist vorgekommen.

Die Lan deS le it u n g der öfter, reichischen NSDAP, verbreitet eine Erklärung, die unter dem Motto:Achtet des Führers Pakt!" steht und in der eS u. a. heißt:Wir Nationalsozialisten Oesterreichs haben -den Führer verstanden. Wir werden in unerhörter Disziplin uns einfügen in die Linie, die er geschaffen hat, und dabei ger«e unsere Wünsche zurückstellen gegenüber den Interessen des ganzen deutschen Volkes. Wir wollen darüber hinaus dem großen Frie» denswerk des Führers ein Hüter sein. Wir werden den Vertrag, den er schloß. Punkt um Punkt genauestens befolgen, werden aber ebensolches vom Gegner verlangen. Ehrlicher Friede und gerechte Verständigung kann nie diktiert werden, kann immer nur durch Recht und Freiheit garantiert und bewiesen wer- den. Soll der Friede dauerhaft sein, so muß er der Tatsache des Bestehens einer geschlos­senen. unzerreißbaren nationalsozialistischen Bewegung und Gesinnungsgemeinschaft in Oesterreich Rechnung tragen. Jede Täuschung darüber oder Fortsetzung der Verfolgungen würde nur erneut Unfrieden und eine zu jedem Kampf entschlossene Abwehr Hervor­rufen. Wir stehen zu unseren Forderungen und Friede oder Kampf wird von der Ehr­lichkeit der österreichischen Negierung ab- hängen."

Nach langer Pause ist der Sportver­kehr zwischen den deutschen und österreichi­schen Fußballvereinen wieder ausgenommen worden. Als erster ist der Grazer Fußball­klubSturm" wegen Gastspiele reichsdeut- scher Vereine in Graz in Verhandlungen getreten.