Nr. 189
Nagoldcr Tagblatt „Der Gesellschafter'
Donnerstag, den 23. Juli 1988
stag, den 23. Juli 1938
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»rkt für Getreide und rt vom 21. Juli. Der Brotgetreide dürfte für >en Mühlen auch darsein. In neuem Weizen im August lagen erst- Bahern vor, die Verrissen führten. Mit dem lenweise auch schon in en worden, doch lagen or. Neue Wintergerste esetzt, obwohl die Mu- friedigten. Die Abrufe
> sehr rege; die Bestim- rage bis 31. Juli ab- sen, wirkte hierbei mit. Itel finden weiterhin cs notierten ie 100 Kg. Instation: Württ. Wei-
Beschaffenheit, 76/77 ugust Erzeugerfestpreis 14 21.40. W 17 21.70; he Beschaffenheit, 71/73 zeugerfestpreis: N 14 19 16.50; Futtergerste, iffenheit, 59/60 Kg. Er- Iuli: G 7 15.70, G 8 ischnittliche Beschasfen- eugerfestpreis bis 15. S 14 17.60, Wiesenheu drahtgepreßtes Stroh
vom 20. 7. Kreßirschen zu 48—56 Pfg. Heu 18 Pfg.; 1200 Kg. Z6 Pfg. für 1 Kg., 50 Pfg. für 1 Kg.; Mek- lelstelle Liebenau: 20,2 14—56 Pfg. für 1 Kg. ?,5 Kg. Kirschen zu 50 ;., 5,5 Pfg. Johannis- 1 Kg.
elmetalipreise vom 21.
undpreis 41.40, Fein- !40 RM. je Kg., Nein-
> Proz. mit 4 Prozent n 96 Proz mit 4 Proz. »ramm.
ckallpreise vom 21. 7. ;. Silber 41.40—43.20, 3.80, 1 Gramm Platin ozent Palladium 3.75, Prozent und 4 Prozent
!rfahren. Enztal- Co., Komm.-Ges. in luidation, Liquidator ank e. G. m. b. H. — Verfahren. Otto Vo» Oehringen.
ilmon Groß. 72 Jahre, >rg Rentschler. Amtsdie- b er g.
cung: Südwestliche Windwesten Regensälle. stel- über warm und schwül.
»es „Gesellschafters": arl Zaiser. Nagold, verantwortlich für den ließlich der Anzeigen: Lötz. Nagold
»liste Nr. 5 gültig 1938: 2572
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unter 19 Jahren, das gedient hat, für Haus- nd Küche und Sonntags bedienen.
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Gesamtprobe
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Moskau greift iu Spauieu Hzlell ei«
Moskauer Sender gibt Befehle — Sowjetschisf beschießt Cent«
xl. Paris, 21. Juli.
Die Lowjctregierung hat sich ein in der Geschichte der Neuzeit unerhörtes Eingreifen in die Rechte eines souveränen Staates geleistet: In spanischer Sprache richtete der Moskauer Sender an die spanische Bevölkerung einen Ausruf, sich zu bewaffnen und den Aufständischen schärfsten Widerstand zu leisten. Gleichzeitig soll, wie aus Lissabon gemeldet wird, ein mit zwei Geschützen bewaffneter sowjetrussischer Oeltank- daurpser unter der Sowjetslagge an der Beschießung der von den Aufständischen besetzten Stadt Cent« teilgenommen haben. Die Sowjetregierung Wird nach diesem ganz unerhörten Vorgehen kaum mehr in der Lage sein, zu behaupten, daß Komintern und Sowjctregierung zwei verschiedene Einrichtungen seien, die miteinander gar nichts zu tun haben. Es liegt hier eine Verletzung der Hoheitsrcchte eines fremden Staates, mit dem nicht einmal ein Bündnis besteht, vor, die ihresgleichen in der Geschichte sucht.
Im übrigen ist die Lage in Spanien nach wie Vor ungeklärt. Eine ungefähre Uebersicht gestattet folgende Feststellung: Die beiderseits von Gibraltar aus Spa- nisch-Marokko gelandeten Truppen des Generals Franco — eines Bruders des bekannten Ozeanfliegers — halten den Süden bis Sevilla fest in der Hand. Die Erhebungsversuche in Madrid und Barcelona sind gescheitert. Ob Saragossa in den Händen der Aufständischen ist, läßt sich nicht feststellen, seitdem das spanische Innenministerium die Wiederherstellung der Fernsprechverbindung Madrit — Barcelona gemeldet hat. Im Nordweste« Spaniens ist die Gegend um Vigo in dei Provinz Galicien in der Hand der Aufständischen — hier befehligt General Molla, dem der Drei-Stunden-Ministerpräsident Bar« rios noch am Sonntag das Kriegsministerium angeboten hat, was er mit der Bemerkung, daß er sich bereits im Aufstande gegen die Regierung befinde, ablehnte, — und die Gegend um Pampelona im Baskischen. Außerdem werden aus dem ganzen Lande Sabotageakte der Regierungsgegner gemeldet.
Im Laufe des Dienstags meldeten die Aufständischen über den Sender Sevilla — der übrigens einige Stunden lang in den Händen von Regie- rungsstreitkrästen gewesen sein soll — u. a.: Die Besetzung des Flughafens von Cuatro- VientoS durch ein aufständisches Artillerieregiment, den Anschluß der Besatzung des in Vigo liegenden Kreuzers „Don Jaime I." an die Aufständischen, Straßenkämpfe in Vigo und Madrid, die Fortsetzung des Vormarsches auf Madrid ohne nennenswerten Wi- verstand, den Anschluß des Militär-Kommandeurs von Merida an die Aufständischen, die Wegnahme eines aus 31 Lastkraftwagen bestehenden Waffentransportes der Noten Miliz in Carabanche und eines zweiten großen Waffentransportes der Roten Miliz in Covadongo. Einem Vertreter von Reuter erklärte General Franco, der er seinen Kampf gegen den Kommunismus führe.
Der vom spanischen Inen mint» sterium bediente Sender Madrid hat im Laus des Dienstag hingegen sestge- stellt: Staatspräsident Azana ist von den Aufständischen nicht gefangen gesetzt worden. Die Zivilbevölkerung von Madrid wurde aufgefordert, nach 20 Uhr die Häuser nicht mehr zu verlassen, da auf später auf der Straße anzutresfende Personen geschossen wird. Die Besatzung des Kreuzers „Don Jaime I." (15 000 Tonnen), der von Vigo, nacy Tanger in See gegangen ist, hat den Kapitän, einen Offizier und sieben Matrosen getötet und in das Meer geworfen und sich der Regierung unterstellt. Dem neuen Flot- tenkommanda'nten, einem Leutnant, sandte die Schiffsbefatzung ein Ergebenheitstelegramm. Die Ladenbesitzer von Madrid wur- den aufgefordert, ihre Geschäfte sofort zu öffnen. Die Regierung hat fünf Heeressäulen: Truppen, Vollsfrontmiliz, Polizei, Zivilgarde und Stoßtrupps gebildet, die den .Aufstand in Valladolid Burgos und Saragossa niederwerfen sollen. In Madrid herrscht Ruhe. Die Aufständischen in Al- meria sollen sich ergeben haben. In Gijon (Nordwestspanien) sollen die Aufständischen durch Ueberläufer immer weniger werden.
Aus französischer, britischer undPortugiesischerOuelle stammen Meldungen über Straßenkämpfe in Barcelona — mehrere französische Schiffe konnten dort nicht anlegen. Nach einem Gefecht bei Pampelona sollen sich den Truppen des Generals Molla 8000 Bewaffnete und 4000 Soldaten angeschlossen und den Marsch auf Madrid angetreten haben. Malaga soll sich ganz in kommunistischen Händen befinden. Die Roten haben hier mehrere Brücken gesprengt, um den Vormarsch der aus Marokko gelandeten Truppen auszuhalten. In Tanger sind zwei spanische Kreuzer und fünf andere Einheiten der spanischen Flotte ein- getrofsen, auf denen die Offiziere von den regierungstreuen Matrosen gefangengenommen worden sind.
Die Leitung des Aufstandes soll in den Händen des Generals Sanjurjo, der auf dem Fluge von Lissabon nach Spanien ab- gestürzt ist, gelegen gewesen sein. Außerdem gehören zu den Leitern des Aufstandes die Generale von Marokko und Südsvanien. Ge
neral Molla in Nordwestspanien und General Godes, der in Barcelona den Mißerfolg erlitten hat. Das Ziel der Aufständischen ist nach einer „Havas"-Meldung eine vorübergehende Diktatur, unter der Neuwahlen zu einer korporativen Volksvertretung durchgeführt werden sollen.
Der Führer des spanischen Aufstandes General Franco, der Bruder des bekannten Fliegers, steht an der Spitze der spanischen Aufstandsbewegung. die in Spanisch-Marokko ihren Anfang nahm und bereits einen großen Teil des Mutterlandes erfaßt hat.
(Graphische Werkstätten, M.)
Bauern verbrennen rote Sahnen
8l. Paris, LI. Juli.
In Lothringen wird der Widerstand gegen die Ausschrertungen der Marxisten und Kommunisten immer stärker. Als kürzlich Kommunisten in der Umgebung von Nancy die Sitzung eines landwirtschaftlichen Vereins zu stören versuchten, bezogen sie von den Bauern kräftige Prügel. Nachher wurden die in der Me der Flucht zurückgelasfenen roten Fahnen öffentlich ver- b r a n n t.
Im übrigen wird die kommunistische Tätig- keit der Negierung schon unangenehm. Am letzten Sonntag beschwor der Innenminister Salengro in Lille die Arbeiter, die Streiks einzustellen. Dabei soll ihm, nach dem Pariser „Soir", der Satz entschlüpft sein: Er warne, die Negierung durch irgendwelche Manöver zu stürzen; wenn dre Negierung tatsächlich abtrete, dann würde die Anssprache auf der Straße weitergehen. Ter Innenminister behauptet, daß er sich in seiner Rede darauf beschränkt hätte, ausznführen, daß unter den gegenwärtigen Umständen ein Sturz der Negierung Straßemmrnhen nach sich ziehen könnte. Tie Rechte hat deswegen eine Anfrage in der Kammer angekündigt.
Tie Bitten des Innenministers haben aber wenig Eindruck gemacht. In Valentigny und Beaulieu sind am Dienstag 6000 Arbeiter der Peugot-Werke in der Streik getreten; in der Gegend vor Amiens sind in etwa 20 Gemeinden Landarbeiterstreiks ausgebrochen. Auch bei Provins haben die Landarbeiter einiger großer Gutshöfe die Arbeit niedergelegt, obwoh! erst am Vortage bei Lohnverhandlungen ein- Einigung erzielt worden ist
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Das Programm der Eröffnungsfeier zu den 11. Olympischen Spielen
Berlin. 21. Juli.
In einer Arbeitssitzung des Organisationsausschusses der Olympischen Spiele gab Major Feuchtin ger einen Ueberblick über die Gestaltung des Eröffnungstages, des 1. August. Eingeleitet wird das Fest der Jugend der Welt mit einem Großen Wecke n durch das Wachregiment Berlin um 8 Uhr früh. Um 10 Uhr finden Fest- g o t t e s d i e n st e im Dom und in der Hediviaskirche statt. Anschließend findet eine Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges am Ehrenmal Unter den Linden statt, die mit dem Vorbeimarsch des Ehrenbataillons vor dem Kommandanten von Berlin, General Schanmburg, den Mitgliedern des Internationalen Olympischen Ausschusses und den anderen Ehrengästen schließt.
Anschließend werden die Ehrengäste im Alten Museum von Ministerpräsident General Göring als Hausherrn empfangen. Indessen marschieren 25 000 Jungen und Mäd- chen der Hitlerjugend im Lustgarten zu einem Jugendfest auf, dem die Ehren- güste beiwohnen. Um 12.50 Uhr trifft die Fackelstaffel ein; das olympische Feuer wird auf einem im Lustgarten errichteten Altar bis um 15.50 Uhr genährt und dann von hier zur Eröffnungsfeier im Stadion weitergetragen.
Empfang beim Führer
Um 13 Uhr werden die Ehrengäste im Haus des Reichspräsidenten vom Führer und Reichskanzler empfangen. Gegen 15 Uhr beginnt die Auffahrt der Ehrengäste durch die Prächtig geschmückte Triumphstraße zum Reichssportfeld. Die Wa- gen fahren im 25-Kilometer-TemPo durch das 10 Kilometer lange Spalier. Der Führer wird zum Schluß fahren. Indessen hat ans dem Maifeld ab 13 Uhr die Aufstell u n g der Kämpfer begonnen. Nach dem Eintreffen des Führers beim Glockenturm begibt sich der Führer in Begleitung des Präsidenten des Internationalen Olympischen Ausschusses Graf de Baillet-Latour und des Präsidenten des Deutschen Organisationsausschusses Dr. Lewald durch die breite Gasse, die die Kämpfer sreigelassen haben, unter dem Schmettern von 30 Fanfaren zum Marathontor. Hier nehmen 60 Fanfarenbläser das Signal ans und werden von dem im Jnnenraum aufgestellten Orchester abgelöst, das die Eröffnungsfeier mit dem Huldigungsmarfch von Richard Wagner ein- leitet.
Die Eröffnungsfeier
Wenn der Führer seinen Platz erreicht hat, ertönen das Deutschland- und Horst-Wessel- Lied. Dann klingt die Olympia-Fanfare von Herbert Windt auf. Die Olympische Glocke beginnt zu läuten und ringsumher auf dem First des Stadions steigen langsam die Flaggen der Nationen auf.
Griechenland eröffnet, Deutschland schließt den Einmarsch der Nationen in das Stadion ab. Nach der Verkündung der Geleitworte Baron de Coubertins, des Begründers der Olympischen Spiele und der Ansprache Dr. Lewalds eröffnet der F ü h r e r d i e S P i e l e, die große Flagge steigt am Hauptmast hoch, Salutschüsse dröhnen, 30 000 Brieftauben schwirren auf, um die Kunde des Geschehens in alle Welt zu tragen.
Dann dirigiert Richard Strauß die von ihm geschaffene O ly mP i a - Hy m n e. Wenn sie verklungen ist, trifft am Ost-Tor
die Fackelstafsel ein. Das Olympische Feuer wird entzündet, der Marathonsieger von 1896, der griechische Bauer Spiri- din Louis übergibt mit dem Bürgermeister von Athen den von Olympia herbeigeholten Oelzweig, das Symbol des Olympischen Sieges. Mit der Leistung des Olympischen Eides und dem Halleluja von Händel findet die Feier ihr Ende
Dir größte SMiseft iller Zeit«!
Unterredung mit Dr. Karl Ritter von Halt:
Vorbereitungen abgeichlosien
Berlin, 21. Juli.
Die Vorbereitungen für die 11. Olympischen Spiele 1936 in Berlin sind abgeschlossen, die letzten Meldungen abgegeben. Damit ist zur Gewißheit geworden: Die 11. Olympischen Spiele werden das größte Sportfest aller Zeiten werden!
Ein deutscher Pressevertreter hatte aus diesem Anlaß mit dem Organisator der 4. Olympischen Winterspiele in Garmisch- Partenkirchen, Dr. Karl Ritter von Halt, eine Unterredung, in der dieser namhafte deutsche Sportführer — er ist seit 1932 Sportwart der Deutschen Leichtathleten — u. a. erklärte:
„Immer eine Jahr vor der Durchführung der Spiele bewerben sich gewisse Städte, nicht die Länder, um die Spiele. Die Mitglieder des Internationalen Olympischen Ausschusses prüfen die von diesen Städten sür die Durchführung getroffenen Maßnahmen und fällen dann die Entscheidung. So ist ein Jahr vor den Spielen in Los Angeles in Barcelona die Entscheidung zugunsten Berlins gefällt worden.'
Zur Einigung im deutschen Sport erklärte Ritter von Halt: „Heute hat das Neben- nnd Durcheinander aufgehört, wir haben eine einheitliche und straffe Gliederung und Leistung und sind nun erst in der Lage, alle Kräfte znsammenzufassen und zum Einsatz zu bringen. Hiezu kommt die geistige Ausrichtung ans das gemeinsame Ziel. Der Mannschaftsgeist hat eine grundlegende Wandlung erfahren. Das Entscheidende ist aber die lebendige Anteilnahme des nationalsozialistischen Staates und seine? Führers Adolf Hitler. Wir treiben nicht Sport um des Sportes willen, sondern weil wir durch Planvoll betriebene Leibesübungen im Rahmen der geistigen und charakterlichen Erziehung einen neuen, gesunden Menschen formen wollen. Die Zu
sammenfassung aller Kräfte, die geistige Ausrichtung und die lebendige Anteilnahme des neuen Deutschland ergeben die Gesamt- Haltung des deutschen Sports."
lieber die Vorbereitungen der deutsche» Leichtathleten erklärte Ritter von Halt: „Wir haben getan, war wrr tun konnten. Scho« vor drei Jahren haben wir in ganz Deutschland die am besten Veranlagten ausgesucht und zu größeren Mannschaften zusammengestellt. die Planvoll vorbereitet wurden. Im vergangenen Jahre haben wir aus diesen kleinere Kernmannschaften gebildet, die durch Spezialsportlehrer besonders geschult von Kampf zu Kampf geführt wurden, um in ihrer Leistungsfähigkeit zu wachsen und kämpfen zu lernen. In diesem Jahre schloß sich ein ganz organischer Aufbau an."
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Argos, 21. Juli.
Aus Olympia hat der griechische Olympische Ausschuß dem Führer und Reichskanzler gedrahtet: „Wir melde» von Land zu Land: Die Fackel ist gestartet, die olympische Idee zu verewigen." Ter Führer hat zurückgedrahtet: „Ich danke llir die Meldung vom Start der Olympischen Fackel. Möge sie glücklich in Berlin eintref- sen und hier alsbald die Olympische Flamm» entzünden, die der 11. Olympiade zu erfolgreichem Verlauf leuchten soll."
Indes geht die Fackel ihren Weg nordwärts. In Tripolis fand wegen der späten Stunde keine Feier mehr statt; aber die Bevölkerung war bei Musik und Tanz aufgeblieben. Hier wurde dem Läufer ein Lorbeerzweig vom Eurotasufer übergeben, den eine besondere Stafette aus Sparta gebracht hatte. Durch Pinienwälder bis in tausend Meter Höhe führte weiter der Weg der Fackel, die geisterhaft leuchtete und traf am frühen Morgen in der „rossereichen" Ebene von Argos ein. freudig begrüßt von den Bewohnern.
Um 11.20 Uhr wurde die heilige Flamme unter dem Geläut aller Glocken m der mit griechischen und deutschen Fahnen geschmückten Stadt Korinth festlich empfangen. Der Bürgermeister übernahm aus den Händen des Läufers SP i l i o t o p u l n 8 die Fak- kel unter den Klängen der griechischen Nationalhymne und entzündete damit auf einem Altar ein Feuer. Um 12 Uhr — die Sonne meint es gut, man mißt 35 Grad im Schatten — übernimmt ein Läufer wieder di« Fackel und Passiert nach 15 Minuten di« Brücke, die die peloponnestsche Halbinsel mit Europa verbindet. Ueberall wird die Fackel von der weither gekommenen Bevölkerung begrüßt.
Wieder eine Katholikenschlappe
dg. Brüssel, 21. Juli.
Im flämischen Städtchen Thielt haben sich die belgischen Katholiken eine neue Schlappe geholt. Wegen Unregelmäßigkeiten bei den letzten Provinzialratswahlen mußt« die Wahl wiederholt werden. Es erhielten die Katholiken nur 3205 (am 7. Juni: 3733) Stimmen, die Sozialdemokraten 1074 (1059), die Flämischen Nationalisten 2041 (1882) und die Rexisten 661 (510).
HroWarm in Tokio und Yokohama
Luftschutzübung mit ernsthaften Annahmen
Tokio, 21. Juli.
In der Nacht auf Montag begannen großangelegte Lustschutzmanöver in Tokio und Uokohama. die bis Donnerstag dauern sollen. Die ersten Uebungen wurden bei vollständiger Verdunkelung beider Städte und Einnebelung der wichtrgsten Zentren durchgeführt. Zu den Manövern wurden 280 000 Mitglieder der Luftschutzverbände und 60
zu geben, veröffentlichte die Manöverleituna vorher eine Mitteilung über den Abbruch der Beziehungen zwischen Japan und gewissen Nachbarstaaten im Osten und Westen. Ans diese Weise wurde der Bevölkerung die unmittelbare Gefahr eines Luftangrif. fes von zwei Seiten auf Tokio und Yokohama vorgetäuscht. Trotz der größten Ünbequemlichkert, mit der die Verteidigungsübungen für die Bevölkerung verbunden waren, konnte man unter diesen Voraussetzungen die interessierte Beteiligung der gesamten Einwohnerschaft bemerken.
Wieder Schützenschnur
Die aus der Vorkriegszeit bekannte Schützenschnur wird im deutschen Heer wieder eingesührt. Das Bild zeigt die Schnur der Stufe 12. Sie besteht aus Aluminiumgespinst, Plakette, Eicheln und Schieber in Gold.
(Scherl-Bilderdienst, M.)