itag, den 10. Juli 1938

ruckt um! Ourteubsu

rankhetten

ört die Knollen- oder >wersten Schädigungen^ t, das durch einen Pilz tterung rasch abstirbt dem Regen werden die zes in den Boden ge­llen bekommen bräun­te Mittel zur Bekämp- lte Spritzen der Stau» cühe. Man hat auch eine Düngung mit sri- Krankheit begünstigt, daß die Kankheit sehr : Witterung und daß nder Feuchtigkeit und sbreitet. Die angesteck- »mundknitz oder an- nsen unter der Schale ' Flecken aus, die nicht sisch eindringen. Mit ese Fäule neuerdings Tritt ein weiterer Zer- rnfäule auf, so entsteht feuchter Lust vielleicht

cockenfäule entstehen in rungsräumen, also in :ad Wärme aufweisen, ing beide Krankheiten h, denn es fehlen den standsstoffe. Schnelles sen, wobei der Boden t wird, ist das beste :etten, was sonst ver- Hand damit muß die urregelung des Kellers

>r Karwfseln. Die Ur­ft nicht bekannt. Früh- a Kali und Kalk sollen die besten Mittel zur

durch einen Pilz, dev itet ist, hervorgerufen, chen und anmoorigen nkheit am meisten be- ctoffeln nicht gut als ist werden können, ver- wirtschastkichem Wert. >och verliert sie nicht noch gut zum Füttern det werden. Als Ver­erben empfohlen, Nn- Kalkdüngung und An­fälligen Sorten. Gegen ig sind neben Jubel, olia.

Kräuselkrankheit der Mannte Abbauerschei- Saatgutwechsel zu be-

sibt zwei Möglichkeiten c Krankheit, entweder feldaus auf zehn bis lu von krebsfesten Sor- Erstling wären Paul- te anzubauen. Andere >: Flava (mittelfrüh), edgold und Goldwäh- >eifekartoffeln), Acker- (Wirtschaftskartoffeln). ittel, die Entwicklung n zu hemmen, haben n Aufbewahrung. Die müssen trocken, kühl es nicht der Fall, oder stsprechend eingerichtet Mete angelegt werden. Pflicht, wenigstens alle artoffeln zu sehen. An z. B. in Mäusegänge, ^gleichen Gist gegen . Engerlinge. Draht- i durch den Kalk ab-

Sie das?

ln Fleisch, Fischen und ' seit 1927 um über onnen im letzten Jahr, der Fleisch- und Fett­in der Vorkriegszeit

und Schädlinge zer- ltengen unserer Ernten en erheblichen Verlust Durch Krankheiten glichen Kartoffelernte er Getreideernte etwa Obsternte etwa 10 v. H. s 10 v. H. dieser E»i- ädlinge zerstört. Dar- ne Abwehrmaßncchmen

durch falsche Behand- ng große Mengen von die Ernährung ver- ,5 Millionen Tonnen el der Kartoffelernte, »rch Veratmung, Kei-

Nr. 159

Samstag, 11. Juli 1936

11V. Jahrgang

er GeseUMakter

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Schließfach Nr. SL

England hebt die Sanktionen auf

und Frankreich betrachtet das Mittelmeer-Beistandsabkommen als erloschen

ZI. London, 10. Juli.

Zwei politische Akte beschäftigten am Freitag die englische Oefsentlichkeit mehr, als man zugeben will: König Eduard Unter­zeichnete im Buckingham-Palast die Verord­nung, mit der die gegen Italien verhängten Sanktionsmaßnahmen mit dem 10. Juli auf­gehoben werden. Dem feierlichen Akt wohn­ten Lordpräsident Ramsay Macdonald, Lordsiegelbewahrer Lord Halifax, Arbeits­minister Brown und der Hanpteinpeitscher der Konservativen Partei, David Margessen, bei. Die Aufhebung der Sanktionen ist nunmehr von Großbritannien, der Schweiz, Schweden und der Türkei Polen hat sie schon früher durchgeführt offiziell be­schlossen worden.

Gleichzeitig wurde bekannt, daß der fran­zösische Botschafter in London am Donners­tag dem britischen Außenamt mitgeteilt hat. Laß nach Ansicht der französischen Regierung die Garantieverpflichtungen im Mittelmeer zu bestehen aufgehört haben. Nach franzö­sischer Ansicht fehlt bei der Abschaffung der Sanktionen die rechtliche Grundlage für diese Vereinbarungen. Reuter meldet hier­zu, daß das gleiche auch auf die gegenseitigen Beistandsabkommen zwischen Großbritan­nien, der Türkei, Griechenland und Süd- flawien zutresse, Verpflichtungen, von denen Eden tm Unterhaus erklärt hat, daß sie, so­weit Großbritannien betroffen sei, fortbe­stünden.

England für vorläufige Aufrechkerhallung der Abmachungen

Die Stellung der britischen Negierung zu der Frage, ob der sogenannte Provisorische Mittelmeerpakt für Großbritannien noch gilt, ist erneut dahin festgelegt worden, daß nach englischer Ansicht diese Garantien bestehen geblieben sind, insoweit sie Großbritannien, Griechenland, die Türkei und Jugoslawien betreffen. Die Zusicherung gegenseitigen Bei­standes wird demnach zwischen diesen vier Ländern weiterhinvorläufig" als gülti angesehen und durch das von Frankret ausgesprochene Erlöschen seiner Beistands Versicherung nicht berührt. ^ -

"Diese Tatsache wird vom diplomatischen Mitarbeiter von Reuter wie auch von Preß Association ausdrücklich bestätigt. Der diplo­matische Reuterkorrespondent weist darauf hin, daß nach Ansicht der britischen Regierung die Zeit der Ungewißheit, die auf die Aufhebung der Sanktionen folgen müsse, noch nicht be­endet sei und daß daher auch die Abmachungen auf gegenseitigen Beistand gemäß Art. 16 Abs. 3 zwischen Großbritannien, Griechenland, der Türkei und Jugoslawien fortdauern. Die Verlängerung der Zusicherungen, so schreibt er, sei zwischen Eden und den Vertretern der betroffenen Mittelmeerländer in Genf aus­drücklich besprochen worden. Die Vertreter die­ser Länder hätten dabei erklärt, daß sie diese Abmachungen weiter bestehen -u lassen wünschten.

KriegsWsse

verlassen das Mittelmeer

London, io. Juli.

Der Beschluß, die englischen Flottenver- stärkungen aus dem Mittelmeer zurückzuzie- gen, wird sofort in die Tat umgesetzt werden. Die Kreuzer .Lteander" undCorn­wall" kehren bereits im Laufe des heutigen Tages nach England zurück. Ferner werden in nächster Zeit u. a. folgende Schiffe, die während des Abessinienstreitfalles ins Mit­telmeer entsandt worden waren, zurückge­zogen werden: Der neue australische Kreuzer Sidne y", der KreuzerSussex" (australisches Geschwader), der Minenleger A d v e n t u r e", sowie vier Zerstörer und vier U-Boote von der Chinastatwn, der Kreu- öer »Achilles" (Neuseeland), die Kreuzer --AI a x" undExeter" (Westindien).

Wie die Regierung bereits angekündigt hat, wird die britische Flotte im Mittelmeer

nach der Zurückziehung dieser Schiffe im­mer noch etwas stärker sein als vor dem Abessinien st reitsall. Die SchlachtschiffeHood" undRepulse" wer­den der Mittelmeerflotte ständig zugeteilt.

In amtlichen englischen Kreisen wurde am Donnerstag erklärt, daß die Heimatflotte im Notfall stets für die erneute Verstärkung der Mittelmeereinheiten verfügbar sein werde. Die Fahrtdauer für Kriegsschiffe von Eng­land nach Gibraltar betrage 48 Stunden. Ferner wird darauf hingewiesen, daß die in den britischen Mittelmeerstützpunkten für die Unterbringung zusätzlicher Schiffe getroffe­nen Vorkehrungen ständiger Natur sein werden.

Das erste italienische Echo

Der Beschluß des englischen Kabinetts, die Hetmatfloite aus dem Mittelmeer nach und nach zurttckzuziehen, findet in der italieni­schen Presse einen starken Widerhall.

Corriere della Sera" schreibt, die Zurück­nahme der englischen Seestreitkräfte aus dem Mittelmeer sei eine Geste, die Eindruck mache. Man beginne, wenn auch nicht in der Form, so doch wenigstens dem Inhalt nach Italien Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Die TürmerStampa" erklärt, die Sank­tionspolitik habe in den letzten 24 Stunden einen harten Stoß erhalten. Man werde allerdings noch abwarten müssen, um eine Schlußbilanz der englischen Flottenverschie- bringen ziehen zu können. Es dürsten keine verborgenen Rückstände der gegen Italien Jrrichteten Koalition erhalten bleiben. Erst dann werde man in die Positive Phase des Wiederaufbaus eintreten können.

Bandenkrieg in Abessinien

Rom, 10. Juli

Den von ausländischen Blättern gemelde­ten und von italienischer Seite in Abrede gestellten Nachrichten über Zwischenfälle an der Bahn von Dschibuti nach Addis Abeba

liegt nach einer soeben von der .Agenzia Stesani" ausgegebenen Meldung ein Über­fall auf zwei L e b e n s m r t t e l g e zugrunde. Am Montagmorgen hatten Räu­berbanden zwischen Akaki und Moggio den Bahnkörper sowie die Tele­phon- und Telegraphenleitun­gen zerstört, um zwei Lebensmittelzüge aushalten und ausplündern zu können. So­fort eingesetzte Abteilungen der Garnison von Las Addas haben die Räuberbanden an der Durchführung ihres Anschlages ver­hindert. Sie lagen die ganze folgende Nacht mit den Räubern im Gefecht. Am nächsten Morgen haben dann Abteilungen der Schwarzhemden und eritreischen Eingebore- nentruppen den Banden schwerste Verluste beigebracht und sie zur Flucht gezwungen. Die Wiederherstellung der Bahnlinie ist so- fort von technischen Truppen in Angriff ge­nommen worden.

Ban Zeeland ist vEioMW

Brüssel, 10. Juli.

Ministerpräsident van Zeeland gab am Donnerstag bei der Beantwortung einer sozialistischen Anfrage außenpolitische Erklä- rungen ab. Er rechtfertigte vor allem die Haltung Belgiens im ostafrikanischen Kon­flikt. Unter ausdrücklichem Hinweis auf seine Genfer Eindrücke äußerte er sich sehr pessi­mistisch über die internationale Lage. Er sprach in dunklen Andeutungen von drohen­den Gefahren, unter deren Eindruck die Völ­kerbundsversammlung gestanden habe. Die noch vorhandenen Möglichkeiten, ihnen zu begegnen, müßten bis zur nächsten Völker­bundsversammlung ausgenutzt werden. Die Reform des Völkerbundes sei notwendig.

Scharfe türkische Warnung!

Istanbul, 10. Juli.

Ein Leitartikel der ZeitungCümhuriyet", der, wie in unterrichteten Kreisen behauptet wird, auf Gedankengänge des Staatspräsi­denten Ata türk selbst zurückgeht, befaßt sich mit der Meerengenkonferenz. Es heißt darin:

Wenn die Türkei so loyal gewesen ist, ihre Völlige Wehrfreiheit aus dem Wege inter-

Hitze ia USA. M immer farWrer

Hungersnot bedroht die Staaten Gewaltige Hilfsmaßnahmen der Regierung Bis jetzt 3VV Todesopser bei 83 Grad Celsius Neuyork völlig verödet

Neuyork, 10. Juli.

Die Hitzewelle, die bisher schon verheerende Folgen gezeitigt hat, scheint noch länger anzuhalten. Man rechnet für die nächsten Tage mit neuen Rekordtemperaturen. Am Donnerstag erlebte Neuyork den bisher heiße ft enTaginseinerGefchichte. Auf dem Times-Square wurden in den Abend­stunden 46 Grad Celsius im Schatten und 63 Grad in der Sonne gemessen, in den Wohn­vierteln der ärmeren Bevölkerung betrug die Temperatur nach Sonnenuntergang noch 47 Grad im Schatten. Die glühenden Straßen waren völlig verödet. Ueber eine Million Einwohner verbrachte die Nacht am Ozeanstrand auf Conney Island oder im Central-Park, wo besondere Polizeiaufgebote für Ordnung sorgten.

Bisher hat die Hitzekatastrophe im ganzen Lande 300 Todesopfer gefordert. Die Zahl steigt jedoch stündlich.

Die Heuschreckenplage ist neuerdings auch in den Südstaaten in verheerender Form aufgetreten. Besonders Arkansas wurde von Heuschrecken heimgesucht. Ein Millionen­schwarm vernichtete die ganze Um­gebung einer Stadt und ließ kein grü­nes Blatt übrig. Sogar zum Trock­nen aufgehängte Wäsche wurde auf­gefressen.

Die Bundesbehörden haben ihre Hilfsmaß­nahmen noch weiter ausgedehnt. Die Wieder- ansiedlungsbehörde hat für sämtliche Wieder­ausbauanleihen der Bundesregierung für die Farmerfamilien in den Dürregebieten ein einjähriges Moratorium erklärt. Die Eisenbahntarife für Viehtransporte wur­den in bestimmten Gegenden herabgesetzt, um

ven Avlransporl des Bteheö aus den Dürre- gebieten in fruchtbare Weidegegenden zu er­leichtern. Außerdem hat die Regierung die Nothilfeaktion, die vorerst darin be­steht, notleidende Farmer an öffentlichen Arbeitsprojekten zu beschäftigen, auch auf die von der Dürre betroffenen Südstaaten Nord- und Süd-Karolina, Tennessee, Kentucky, Vir­ginia und Alabama ausgedehnt. Bisher wur­den insgesamt 75 000 Farmer bei Damm­bauten und Bauten von Bewässerungsanlagen eingestellt. Der Notstandsverwalter Ickes er­klärte, daß ein großzügiges, sich über LOJahreerstreckendesProgramm gegen die Austrocknung des Bodens notwendig sei, um zu verhindern, daß die Prärie-Staaten in eine Wüste verwandelt würden.

Das unter Leitung Rooscvelts zugunsten der von der Dürre betroffenen Farmer in An­griff genommene Nothilfeprogramm erheischt monatliche Aufwendungen von etwa 1,7 Mil­lionen Dollar. Außerdem werden Darlehen in einer Höhe von etwa 18,6 Millionen Dollar zur Durchführung des Erntchilfeprogramms einschließlich des Programms für erweiterten Futtermittelanbau benötigt. Diese Beträge schließen die normalen Erntedarlehen ein.

Ackerbauminister Wallace erklärte, falls nicht größere Regenfälle in den Mais erzeu­genden Staaten während der Monate Juli und August niedergingen, würden 30 Millio- nen Dollar zum Zwecke von Viehaufkäufen in den von der Dürre betroffenen Staaten aus Bundesmitteln ausgebracht werden müssen. Der Minister bemerkte, daß das aufgekaufte Meh geschlachtet und als Büchsensleisch den staatlichen Nothilfestellen zur Weiterver­teilung überwiesen werden würde.

nationaler Verhandlungen anzustreben, so darf dies nicht mit naiver Gutgläubigkeit verwechselt werden. Die Türkei verfolgt auf­merksam das Spiel, das jetzt ln Montreux vor sich geht. Tie Ansicht des türkischen Vol­kes ist folgende: Die Meerengen bedeuten die Unabhängigkeit der Türkei. Der Türke muß allein unbeschränkterBc- Herrscher dieser Meerengen sein. Der Türke denkt nicht daran, diese wirtschaft­lich wichtigen Wasserstraßen dem internatio­nalen Handel zu verschließen, der Türke will aber, daß seine loyale Haltung von den an­deren Staaten anerkannt wird und daß sei­nen berechtigten Ansprüchen auf Sicherheit genügt wird. Wenn jeder andere das Recht zu haben glaubt, die Meerengen zu durch­fahren, wie es ihm beliebt, wenn jeder andere also meint, die Türe des türkischen Hauses nach Belieben gebrauchen zu. können, so wird die Meerengensrage sehr rasch eine Lösung flnden. Tann wird nämlich der Türke er­klären: Tie Türen meines Hauses sind ver­schlossen. Ich öffne sie, wem ich will und wie ich will. Tie Macht, sie zu schließen und zu öffnen, besitze ich."

Diese erneute von höchster Stelle aus­gehende Warnung, die Konferenz in Mon­treux wegen des englisch-sowjetrussischen Gegensatzes nicht länger hinauszuzögern, hat in der türkischen Oefsentlichkeit größten Wi­derhall gefunden. Man erwartet eine ein­seitige Willenserklärung der Türkei, gefolgt von Praktischen Maßnahmen, wenn nicht bin­nen kurzem in Montreux eine die Türkei be­friedigende Lösung erzielt wird. Minister­präsident Jsmed Jnümü hatte eine mehr­stündige Unterredung in Jnstanbul mit dem Staatspräsidenten, worauf der Minister­präsident nach Ankara zurückreiste, um einen Ministerrat zu leiten, der vom frühen Mor­gen bis in die späten Abendstunden dauerte und sich mit dem Gang der Konferenz in Montreux befaßte. <

Keine Geheimnisse vor den Sowjets

Paris, 10. Juli.

Im Verlauf der Kammeraussprache am Freitag wünschte zum Antrag des Rechts­abgeordneten Le Kerillis wegen der ge­planten Ueberlassung der Pläne der neuen französischen Flugzeugkanone 23 an die Sowjetunion der Luftfahrtminister Pierre Cot im Namen der Regierung die sofortige Aussprache. De Kerillis erklärte darauf, daß er keine politische, sondern lediglich eine technische Aussprache gewünscht habe und verwahrte sich gegen den Vorwurf, daß s« die zwischen Frankreich und Sowjetrußland bestehenden Geheimabkommen aufgedeckt habe. (Cot rief dazwischen: Es bestehen gar keine!) Er wies dann darauf hin, daß stän- dig sowjetrussische Kommisiionen nach Frankreich kämen und forderte zum Schluß seiner Ausführungen, daß der Luftfahrtaus­schuß der Kammer mit der Untersuchung seines Antrages betraut werden möge.

Luftfahrtminister Pierre Cot erklärte, er sei entschlossen, den Grundsatz der technischen Zusammenarbeit bei allen Ländern amu- wenden, die sich für das System der kollek­tiven Sicherheit entschieden hätten. Dann richtete Cot gegen de Kerillis den Vorwurf, daß derartige Auseinandersetzungen in der Kammer den Eindruck im Ausland erwecken könnten, daß ein Militärbündnis zwischen Frankreich und Sowjetrußland bestände. Mn derartiges Bündnisfei aber nicht vorhan­den". Cot stellte dann einen Vertrauens­antrag gegen die Anfrage des Abgeordneten de Kerillis, worauf die Kammer mit 403 gegen 162 Stimmen der Regierung ihr Ver­trauen aussprach.

Jas MWsirrimgsgefrtz

Prag, 10. Juli.

Am 10. Juli erschienen in der Gesetzes­sammlung drei weitere Durchführungsver­ordnungen der tschechoslowakischen Regierung zum Staatsverteidigungsgesetz. Die wichtigste der drei Verordnungen betrifft die Durch­führungsbestimmungen des Staatsvertei­digungsgesetzes durch Festsetzung der kriegs­wichtigen Betriebe. Alskriegswichtig" wer­den nahezu sämtliche Industriebetrieb« be­zeichnet. Kriegswichtige Betriebe sind «