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Nr. 155
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Dienstag, den 7. Juli 1936
Im außerordentlichen Plan sind enthalten:
Die Erlöse für die bereits erwähnten 4500 Fm. Schneedruckholz, ferner von dem außerordentlichen Holzhieb vorigen Jahres aus der Höhenstraßenlinie Simmersfeld—Besenfeld noch ein Restbetrag von 8400 Mk. Diese Erlöse sind vorgesehen zu den Waldwegbauten in der Brand- Halde im Enzwald (Petersweg) und soweit noch verfügbar, zu weiteren neuen Waldwegbauten in den kommenden Jahren. Weiter sind hieraus zu verwenden: für Schaffung der neuen Jugendherberge 10 000 Mk., für Umbau der Hauswirtschaftsschule 4 000 Mk. und als Rest für den Umbau des Arbeitsdienstlagers 3500 Mark.
Das vorläufige Abschlußergebnis des abgelaufenen Rechnungsjahres 1935, das ja die Grundlage für den Weiterbau des neuen Jahres bildet, ergibt einen Ueberschuß von 3 367 Mark. Dies ist darauf zurllckzuführen, daß infolge Wechsels des Stadtbaumeisters verschiedene Arbeiten nicht durchgesührt werden konnten. Von dem Ueberschuß wurden bestimmt: Zur Erhöhung der Betriebsmittelrücklage 2000 Mark, zur Biirgschaftssicherungsrücklage 1000 Mark und der Rest mit 367 Mark zur Deckung des Abmangels 1936. So war es möglich, wenigstens in bescheidenem Maße den Bestimmungen der Rücklageverordnung nachzukommen. Im laufenden Haushaltplan 1936 konnten ja hierfür keine Mittel bereitgestellt werden.
Der Haushaltplan für ein Jahr ist nun wieder aufgestellt. Er bildet die streng zu beachtende Grundlage für die Verwaltung aller Einnahmen und Ausgaben. Aenderungen sind nur noch durch Nachtragspläne möglich. Daß der Ausgleich nur sehr schwer möglich war. wenn allein auf der Ausgabenseite zwangsläufig 22 000 Mk. mehr (16 000 Mk. Kreisverbandsumlage und 6000 Mk. Rate für Sammelkanalisation) erscheinen, dürfte verständlich sein. Umsomehr ist es Pflicht, mit den zur Verfügung bleibenden Mitteln das Bestmöglichste für das uns anvertraute Gemeinwesen zu leisten, zum Wohle des Ganzen wie des Einzelnen. Es liegt darin aber auch die Mahnung. Ansprüche und Forderungen an die Stadt auf ihre innere Berechtigung streng zu prüfen, wie andererseits die Auforderung, die Verpflichtungen und Zahlungen der Stadt gegenüber so gut und so schnell als möglich zu erfüllen. Ohne Geld ist es nicht möglich, der vielen Aufgaben, die die Zeit dringlich an uns stellt gerecht zu werden.
Bestem Sie unsere Zeitnsn
Letzte Nachrichten
Sittlichkeitsverbrechen einer Ordensschwester
Darmstadt. Die Justizpressestelle Darmstadt teilt mit:
Die Große Straskammer in Darmstadt hat auf Antrag des Oberstaatsanwalts gegen die frühere Ordensschwester Wendelina aus dem Orden der Karmeliterinnen vom göttlichen Herzen Jesu das Hauptverfahren wegen Sittlichkeitsverbrechen eröffnet. Schwester Wendelina war von 1929 bis Ende 1934 als Erzieherin in der Knabenabteilung des Theresien-Kinderheimes der Karmeliterinnen in Ofsenbach tätig und unterhielt bis 1933 mit einem damals ^jährigen frühreifen Zögling fortgesetzt geschlechtliche Beziehungen, bis sie Ende 1934 in eine andere Niederlassung eines Ordens versetzt wurde. Im Juli 1935 gebar sie dort ein aus den Ossen- bacher Vorgängen stammendes Kind und schied infolgedessen aus dem Orden aus. Die Angeschuldete befindet sich in Untersuchungshaft und ist in vollem Umfange geständig.
Der amerikanische Nationalfeiertag 444 Todesopfer bei Unfällen aller Art
Neu qork. Nach Abschluß der zweitägigen Feier des Unabhängigkeitstages wurde festgestellt, daß an diesen beiden Tagen insgesamt 444 Personen bei Unfällen aller Art getötet worden sind. Am Samstag und Sonntag sind allein 254 Personen bei Autounsällen getötet worden, 104 Menschen ertranken, 7 wurden beim Abbrennen von Feuerwerk getötet. Im vorigen Jahr betrug die Zahl der Toten 216. Die höchste Zahl an Todesopfern anläßlich des Unabhängigkeitstages gab es im Jahre 1931, wo 483 Menschen um Leben kamen.
Ist Welt ln wenigen Zeilen
eutsetrlieke Verbreebeu
In einem Weizenfeld bei Görlitz wurde die 45 Jahre alte Schneiderin Gertrud H i l- ler aus Pfaffendorf ermordet aufgefunden; dem Mord ging ein Sittlichkeitsverbrechen voraus. Die Leiche wies schwere Verletzungen am Kopfe auf; allem Anschein nach hat ein Kampf stattgefunden.
Wie ermittelt wurde, ist auch am Mitt- wg-ch, den 24. Juni, abends nach 20 Uhr, in Klein-Biesnitz ein Sittlichkeitsverbrechen an einem jungen Mädchen verübt worden, bei dem die Tatumstände ähnlich lagen.
Es kann sich möglicherweise um ein und denselben Täter handeln.
8ie Kaden einen dlorck ank «lein 6evls«enk
Der bei dem Feuergefecht mit den Brüdern Schüller schwerverletzte Gendarmeriewachtmeister Buchmann aus Breslau ist in der Nacht zum Montag gestorben. Der Tod dieses pflichtgetreuen Beamten, der eine Familie mit fünf unmündigen Kindern hinterläßt, hat überall aufrichtiges Bedauern ausgelöst.
Die a m S a m s t a g umgebildete bulgarische Negierung hat für die zweite Lktoberhälste freie Wahlen anae- küudigt.
Ter Direktor des japanischen Ntilitär - Arsenals, Generalleutnant Uhemura. und Lberingenieur Nischiyama sind deni Kriegsgericht zugeführt worden, weil sie von Munitionsfabriken und Geschäftsleuten Bestechungsgelder von mehr als 20 000 Den angenommen haben.
Ein großer Teil der japanischen Offiziere, die am Februaraufstand beteiligt waren, ist zum Tode verurteilt worden.
Hansel und Verkehr
Marktbericht der Stadtgemeinde Nagold
vom 6. Juli 1936
Biehmarkt
Gattung: Zufuhr 8tck.
Ochsen und Stiere 5 Kühe 17
Rinder und trächl. Kalbinnen 25 Schmalvieh 16
Verkauft Drei- S:ck. pro Stck.
2 178-250 Hk
8 410-540 ,
17 295—606 ,
9 203—270 .
Handel gedrückt.
Schweinemarkt Preis »>r- P-a,
Läuferfchweine 521 271 47—62
Milchschiveine 35 27 38—46 „
Zufuhr gut, Handel gedrückt, Marktbesuch gut
Fruchtmarkt. Verkauf':
Gerste 3,20 Ztr. Pr.p.Ztr.^llO 50 Haber -3,20 , „ , . , 10.50
Zufuhr schwach, alles verkauft.
Der Fiuchtmarkt am II. d. M. fällt aus. Nächster Fruchtmarkt am Samstag, 18. Juli 1936.
Besigheimer Erzeugergroßmarkt vom 6. 7? Zufuhren: Kirschen 770 Kg., Preise 26—28 Pfg. Per Kg. Johannisbeeren 450 Kg., Preise 28—38 Pfg. per Kilo. Stachelbeeren 400 Kg., Preise 36—44 Pfg. per Kg. Verkauft wurde alles. Die Nachfrage war sehr' lebhaft. Der Markt findet ab Mittwoch, dem 8. Juli, nicht mehr wie bisher täglich, sondern nur noch dreimal wöchentlich, und zwar Montag, Mittwoch und Freitag statt, je abends 6 Uhr.
Erzeugergroßmärkte vom 5. Juli. Owen a. Teck: Süße Kirschen: Zufuhr 18'/- Zent- ner, Verkauf I8V2 Zentner. Preis je Kilo- gramm 34—44 Pfg. Handel sehr lebhaft, keine Stockungen. — W e i l h e i m - Teck: Kirschen, süß: Zufuhr 314 Kilogramm; alles verkauft zum Preise von 42—46 Pfg. je Kilogramm. Handel sehr lebhaft. Diese Woche ist mit einer größeren Anlieferung zu rechnen.
Schweinepreise. Ellwangen: Milch- schweine 18,50—23,50 NM. — Herren- berg: Milchschweine 25—36, Läufer 40 bis 50 RM. — Kirchheim u. T.: Milch- schweine 25—35, Läufer 45—65 RM. — Ravensburg: Ferkel 18—30 RM. — Saulgau: Milchschweine 27—30 NM. — Ulm: Ferkel 23—29 RM, je Stück.
Viehpreise. Ravensburg: Aeltere Ochsen 550—640, Arbeitsochsen 450—570, Kälberkühe 420—550, Milchkühe 300—420, trächtige Kühe 420—540, hochträchtige Kal» beln 420—550, fühlbar trächtige 400—460, Anstellrinder V-—Ijährig 140—210, 1—IVs» jährig 210—280, 1-/2—2jährig 280—360 RM.
Gestorbene: Eottlieb Ziegler, Drehermeister, 62:
Jahre alt, Calw.
Voraussichtliche Witterung: Schwache, in der Richtung wechselnde Winde, zeitweise heiter, gewiit'r.ge Störungen, warm und ziemlich schwül.
Druck und Verlag des „Gesellschafters":
E. W. Zaiser, Inh. Karl Zaiser, Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschließlich der Anzeigen: Hermann Eötz, Nagold Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig DA. VI. 1936: 2572
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten
Bekanntmachung
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in den staatlichen Waldungen der Forstbezirke Altensteig, Dorn- sietten. Hoffte«, Nagold, Pfalzgrafenweiler, Simmersfeld und den Waldungen der Stadtgemcinde Altensteig werden folgende Vorschriften erlassen:
1) Das Sammeln von Heidelbeeren vor dxm 15. Juli und von Preiselbeeren vor dem 20. August
2) Das Sammeln vor 6 Uhr morgens und nach 6 Uhr abends
3) Düs Uebernacksten in Waldhütten und Zelten oder sonst innerhalb des Waldes, sowie das Feueranzünden im Walde ist verboten
4) Das Betreten der umzäunten Flächen ist nur durch die Tore erlaubt
Bei Zuwiderhandlungen erfolgt Bestrafung nach dem Forst Polizeigesetz; auch werden die Beeren abgenommen. 119/10
N agold, den 6. Juli 1936.
2. A. Würlt. Forstamt Nagold
Schöubronn, 6. Juli 1936
Todes-Anzeige
Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten mache ich die schmerzliche Mitteilung, daß mir meine liebe, treubesorgte Gattin, unsere Schwägerin und Tante
Katharine Essig
geb. Braun
heute mittag 2 Uhr nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren durch den Tod entrissen wurde.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen der Gatte: Friedrich Essig» Schreiner. Beerdigung Mittwoch mittag 2 Uhr.
Forstmeister Majer.
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Ebershardt, den 7. Juli 1936
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Danksagung
Wir möchten in dieser Form und auf diesem Wege für die liebe und herzliche Anteilnahme, welche uns in so inniger Weise beim Ableben unseres lieben, treuen und guten Vaters, Großvaters und Schwiegervaters
Friedrich Weib
Waldmeister a. D.
entgegengebracht wurde und aller Liebe und Ehrerbietung mit unserem aufrichtigen Dank begegnen.
In schmerzlicher Trauer:
Die Hinterbliebenen.
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Heute abend 8 Uhr
Vereins-Riege
Jeder Einzelne wird erwartet.
Pfrondorf
Die auf morgen angesttzte Versteigerung des Nachlasses des j- Johann Hartmann muß wegen Todesfall auf Samstag mittag 1 Uhr 1182
verschoben
werden.
Der Nachlaßverwalter
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der Berliner Jll. Zeitung für >.— vorrätig in der
Buchhdlg. Zaiser, Nagold
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zum Tagespreis gibt ab
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^ ^ erweckt tial lind daö Lis deute sckon daran denken müssen, sicti eine Karte
rru besorgen? Vorverkauf au! unserer Liesckäitsstells
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