Seite 5 Nr. 154

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter«

Montag, den «. Juli 183k

(Fortsetzung von Seite 1)

Wenn niemand die Verantwortung zu übernehmen bereit ist. führt das zur Vernich­tung jeder Autorität und damit aller Per- sönlichkeitswerte. Es ist kein Zufall, daß unter dieser Art von Demokratie die aller­schwächste Partei großgezüchtet wurde. Eine wirkliche Persönlichkeit konnte unter diesen Umständen gar nicht in Erscheinung treten. Und wenn man sagt: Ja. Sie lassen ja auch abstimmen. Jal Niemals aber über Detarl- fragen, sondern stets nur über ganz große, dem ganzen Volk sichtbare Ausgaben! Das heißt: Ich erwarte, daß. wenn ich für das deutsche Volk einen Schritt in der Wieder­herstellung seiner Ehre oder seiner Freiheit tue. das Volk ihn versteht und dann hinter mich tritt. (Minutenlange Zustimmungskund­gebungen brausen durch den Saal.) Ich werde auch dann nicht etwa sagen, ich möchte gern diesen Schritt tun, aber erst muß ich gesetzt werden, erst muß abgestimmt werden und dann erst, wenn die Abstimmung gut verläuft, dann werde ich diesen Schritt wagen! Nein! Das wird eine wirklich nativ- nalsozialistische Führung nicht tun! Sie wird ihre Entscheidung treffen und allenfalls hin­terher erklären: Volk, wir haben nach bestem Wissen und Gewissen diese Entscheidung ge­troffen: Bitte, nun urteile! Und wir wissen ganz genau, wie dann das Volk urteilt. Je mehr man nämlich das Volk anruft, in Wah­len zu den es am tiefsten bewegenden gewal­tigen Fragen Stellung zu nehmen und je mehr ern Volk zum Bewußtsein kommt, daß es wirklich eine entschlossene Führung an der Spitze hat. um so entschiedener wird es dann hinter seine Führung treten.

Denn das Volk

ist ln seinem Kern urgesund.

Schlechte Shsteme oder schlechte Führungen waren selbst m Jahrtausenden nicht in der Lage, diesen gesunden Kern abzutöten. Aber man könnte nun sagen: Irgendwie ist das doch eine Regierung ohne Volk. Nein! Das würde dann der Fall sein, wenn ein einzel­ner Mann sich anmaßen wollte, an die Spitze der Nation zu treten und zu erklä­ren: Ich regiere. Da könnte man mit Recht fragen: ..Warum regierst du? Wieso regierst du? Und weshalb regierst du? Jeder könnte ja nun hintreten und das Gleiche verkün­den." Nein, die Partei steht als lebendiger Volksorganismus hinter dieser Fülcknnck Sie ist das Volk! S i e ist die Organisation der politischen Führung des Volkes, und sie ist das dabei, was alles im Leben, das Er­gebnis eines bestimmten Ausleseprozesses. In ihr ist alles das aus dem Volk heraus- Alesen und zusammengefaßt, was überhaupt in Politischer Richtung veranlagt ist. was irgendwie die Empfindung im Innern trägt, sich politisch betätigen zu müssen.

Die Partei ist in ihrem Ausbau eine Aus­lese der politischen Elemente unseres Volkes. Sie ist damit die Führung und tatsächlich die Gesetzgebung. Der Staat ist die Verwal­tung und ihm obliegt die Exekutive. Die Partei als Ausleseorganisation erfüllt da­mit alle Voraussetzungen für eine wirklich volksverbuudene Regierung, denn der ganze Apparat, der an der Spitze des Staates und Reiches steht, laust von unten bis «ach oben durch diese Bewegung.

Er baut sich aus aus einem Prozeß fort­gesetzter Auslese. Diese Auslese beginnt im Kleinsten, in der Felle, in der Ortsgruppe. Er geht weiter über me Kreise und über die Gaue und er endet endlich in der Reichsleitung. Und diese Organisation, die unabhängig ist von Mehrheitsbeschlüssen, sie hat nur ein Interesse und kann nur eines besitzen, stets die besten Köpfe von unten herauszusuchen, sie hochzu­führen und sie allmählich nach vorwärts und nach oben zu bringen. Denn der Ortsgruppen­leiter, der einen fähigen Kops entdeckt, weiß, daß er nicht zu befurchten braucht, daß dieser fähige Kopf etwa eine Opposition gegen ihn organisiert, um ihn bei der nächsten sogenann­ten Generalmitglisderversammlung zu beseiti­gen; denn dieser Kopf ist ja sein Untergebener, sein Weg geht ja nur unter der Voraussetzung geleisteter Arbeit nach oben. Es ist kein Zu­fall, daß dieses Prinzip mir einen Stab von Mitarbeitern geschenkt hat, wie ihn keine Partei vorher besaß.

Wenn jemals von einer Bewegung be­hauptet werden kann, sie sei nicht auf zwei Augen aufgebaut, dann gilt das von unserer Bewegung. Gewiß, ich habe sie im> Leben gerufen. Allein die Grundsätze, nach denen sie wurde, haben mir dann allmählich eine Unzahl von besten Menschen an die Seite gestellt. Und wir sind eine unvorstellbare Ge­meinschaft geworden. In dem Augenblick, in dem wir dieses demokratische Gift der ewigen Zersetzung und des Intrigantentums bei uns von vornherein ausgeschlossen haben, kam diese Stabilität, diese innere Sicherheit in die Führung. Und sollte sich einmal ein Element in diese Ordnung nicht gefügt haben Sie wissen es es wurde abgestoßen. So entstand diese wunderbare unzerstörbare Gemeinschaft zwischen oberstem Führer, seinen Mitarbeitern und der ganzen Gefolgschaft. Diese Führung kann niemals entbehrt werden-

Damik aber ist die Partei ewig.

Wenn man vor einem Jahr noch so oft. besonders ausgeistreichem" bürgerlichem Mund hörte, ist jetzt die Partei überhaupt noch notwendig? Es ist ja alles einig, und es ist ja alles gleichgeschaltet. Es ist nicht mehr einzusehcn, warum die Partei über- Haupt noch existieren muß" io ist dieser

Einwand genau so geistreich, als wenn ich sagen würde:Nun ist ganz Deutschland wieder wehrsreudig geworden, und damit ist äne Sonderorganisation, die Armee, nicht nehr notwendig. Wir denken ja nun alle

Geiste der Wehrpflicht und der Verteidi­gung." Das könnte so vielen passen! Wir wissen ganz genau, daß der Geist stets einen

Träger zur Voraussetzung hat. In rein militärischem Sinne ist es die Armee und in politischem Sinne ist es die Partei.

Und daher war es auch kein Wunder, wenn ich vom ersten Tage der Gründung dieser Bewegung der Ueberzeugung sein konnte: Diese Partei wird Deutschland er- obern. Nicht durch Zufall sind wir zur Macht gekommen, sondern auf Grund eines ehernen naturnotwendigen Gesetzes. Me Be­deutung des Parteitages von Weimar liegt für uns darin, daß wir damals hierher­kamen. um in einer sehr schweren Zeit all die treuen, braven, kleinen Parteigenossen, die aus dem ganzen Reich kamen, wieder mit neuem Glauben zu erfüllen. Wir wollte« ihnen zeigen: Euer Kampf gilt nicht für eine verlorene Sache!

Me Bewegung steht wieder! Der kleine Landmann, der Arbeiter in der Fabrik, der kleine Ortsgruppenleiter, der überall nur auf indolente, verrückte Ablehnung stieß, sollte hierher kommen, um sich zu stärken in dieser großen Gemeinschaft. Er sollte erkennen, wie ein Mann zum andern stößt, wie die Züge sich formieren und wie sie sich hier trafen aus allen Gauen des Reiches, um von hier aus zurückzukehven, erfüllt in der fana­tischen Zuversicht: Diese Partei hat die Rick- tung gewahrt!

Sie lebt jetzt wieder! Wir find wieder eine Gemeinschaft, unzertrennbar und hart! Er sollte vor allem die Ueberzeugung mit­nehmen, daß seine Führung weiß, was sie will, daß sie nicht ein schwaches Rohr ist. das sich im Winde bewegt nach rechts und nach links, sondern daß diese Führung ein starker Stamm ist. fest m ihrer eigenen Erde verwurzelt. Wir wollten aber auch unseren Gegnern damit zeigen, daß das. waS sie tot gesagt hatten. bereits wieder zu einem Macht, saktor in Deutschland geworden war. Und als dieser Parteitag zu Ende ging, da zogen von hier Tausende und Taufende von Nationalsozialisten wieder zurück in ihre Gaue, in ihre Städte und ihre Dörfer und Fabriken und Gruben, erfüllt mit der gläu­bigen Inbrunst,unsere Bewegung, sie steht und sie wird einmal Deutschland erobern! Es kann sich gegen sie stellen, was sich gegen sie stellen will wir werden sie alle einmal besiegen und unsere Fahne wird einmal Deutschlands Siegeszeichen und damit Deutschlands Freiheitsfahne sein.

Wir haben diese Fahne entrollt und es ist uns damit gelungen, eine deutsche Stadt, eine Metropole deutschen Geistes, deutscher Wissenschaft, deutscher Kunst, wieder m rehabilitieren.

Wie so oft haben unsere Gegner es auch damals verstanden, gerade die Stadt zum Tummelplatz ihrer moralischen und poli­tischen Exzesse zu erniedrigen, die einst ein Höhepunkt deutschen Geistesleben war. Sie mußten mit der erbärmlichen, von einem Juden fabrizierten Verfassung nach Weimar gehen, um hier auch noch eine deutsche Kul- turstätte zu schänden. Es ist für uns ein Triumph gewesen, in diesem Raum, wo diese Genossen der Erbärmlichkeit, der Feigheit und der Korruption tagten, die Wiederauf­erstehung unserer Bewegung zu feiern. Wir sind nicht zurückgewichen, wie so manche Bürgerlichen, die sich fürchteten vor diesen Gegnern, wir sind dort hingegangen, wo sie sich eingedrängt hatten. Und wir haben sie wieder herausgesegt und haben damit Wei­mar wieder zu einer deutschen Bedeutung erhoben! So wie damals das Weimar des Jahres 1919 Weimar von 1926 wurde es erscheint uns das von fast symbolhafter Be­deutung so ist das Deutschland von 1918 zum Deutschland von heute emporgestiegen! Unter solchen Eindrücken und mit diesem Empfinden sind wir hierher gekommen, um den stolzen Lag von dmwüs wieder gemein­sam zu "feiern und zu erleben. Ich bitte Sre. am Schluß dieser Tagung, sich zu erheben und mit mir derer zu gedenken, die damals mit uns kämpften und heute nicht mehr bei uns sein können. Sie und unser neues Deutschland, und in diesem neuen Deutsch­land unsere deutsche Stadt Weimar: Heil! Heil! Heil!

Der historische Marsch

Samstag mittag fand der historische Marsch der Führerschaft der NSDAP., der Alten Garde und der Teilnehmer des Jah­res 1926 statt. Me Straßenzüge. durch die der Marsch führte, waren umsäumt von Tausenden, die gekommen waren, jene zu begrüßen, die 1926 auf diesen Straßen in Weimar einzogen. Der Stellvertreter des Führers. Rudolf Heß, gab das Kommando zum Abmarsch. Ueberall wird der Zug, an dessen Spitze Rudolf Heß marschiert, mit Be­geisterung begrüßt. Der Blutfahne nach marschieren die Reichsleiter, die Führer der Formationen und der Gliederungen der Be­wegung. Die silbernen Adler der Feldzeichen beleben das Bild desbraunen Zuges". Ueber 500 Standarten der SA., der SS. und des NSKK. werden mitgeführt. Ein Bataillon des SS.-Regiments marschiert danach. In ihren Marschschritt fügt sich der Rhythmus der 4200 Marschteilnehmer von 1926. Voran marschieren die Bayern, es folgt Baden. Danzig. Berlin. Kämpfer aus

Sachsen, Anhalt. Pommern von der Wasser­kannte, aus Württemberg und allen Gebieten sind im Zuge. Einen großen Teil der Teilnehmer stellt Thüringen, den Schluß des Zuges bilden Ehrenstürme der SA.. SS., des NSKK. und wiederum einige Kompa­nien des SS.-Regiments.

Die Kundgebung auf dem Marktplatz

Schon lange vor Beginn der Kundgebung hatte sich auf dem Marktplatz und den an­liegenden Straßen eine vieltausendköpfige Menschenmenge eingefunden. Als die Uhr des nahen Schloßturmes auf 14.20 Uhr zeigt, geht eine lebhafte Bewegung durch die Menge und stürmische Heilrufe ertönen: Der Führer verläßt das Hotel Elefant. Trommelwirbel wird von fern hörbar, kommt näher und näher und dann hat die Spitze des Zuges den Marktplatz erreicht. Der Stellvertreter des Führers, der mit Gauleiter Sauckel die Spitze des Zuges führt, erstattet dem Führer Meldung und nimmt mit dem thüringischen Gauleiter ne­ben dem Wagen des Führers Ausstellung, an dem nun die Kampfgetreuen mit ihren alten Sturmzeichen blumengeschmückt vorbeimar» schieren. Mit erhobenem Arm grüßt Adolf Hitler seine getreuen Kämpfer.

Nach dem Badenweiler Marsch erösfnete Gaulecker Sauckel die Kundgebung mit einem Gruß an den Führer. Dann spricht, wie vor 10 Jahren. Gauleiter Streicher, um noch einmal jene Zeit des Kampfes und des Ringens der Bewegung in der innerung wachzurufen.

*

Der erste Spatenstich

Dann fand in Anwesenheit des Führers der feierliche erste Spatenstich zu einer Anzahl großzügiger Parteibauten und zu einemPlatz des Führers" statt, die der Gauhauptstadt Weimar in Zukunft das Gepräge geben wer­den. Bei der Feier sprachen Reichsinnen­minister Dr. Frick, Reichsstatthalter Sauckel, der den ersten Spatenstich vor­nahm, und der Schöpfer des Entwurfs, Archi­tekt Gieseler.

Zehn Jahre Hitler-Jugend

Die Hitler-Jugend feierte mit einer macht­vollen Kundgebung auf dem Marktplatz am Samstagabend ihren zehnjährigen Namens- und Parteitag. 8000 Hitlerjungen und BdM.» Mädel sowie Ehrenabordnungen aller natio­nalsozialistischen Gliederungen waren auf dem Marktplatz angetreten, als der Führer des Gebiets Thüringen, Günther Blum, dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach in Anwesenheit zahlreicher Reichs- und Gau­leiter und führender Männer der Partei Mel­dung erstattete. Nach der Ehrung der alten Gebietsfahnen der Hitler-Jugend ergriff Gau­leiter Sauckel das Wort zu einer Begrü­ßungsansprache. Anschließend rief Reichsleiter Alfred Rosenberg die Jugend dazu auf, stets den Männern dankbar zu sein, die das nationalsozialistische Reich geschaffen haben.

Darauf ergriff Reichsjugendführer Baldur von Schirach zu einer längeren An­sprache das Wort. Er erinnerte die Jugend daran, daß Weimar der Ausgangspunkt für die nationalsozialistische Bewegung war. Hier erhielt die Jugendbewegung den Na­men Hitler-Jugend und damit die Ver­pflichtung der Gemeinschaft und jedes einzel­nen auf das Vorbild, aus die Persönlichkeit und Idee des Führers, dem wir alle dienen und dem wir alle verschworen sind."

Nach der Rede des Reichsjugendführers erschien der Führer am Fenster seines Hotels und grüßte nach allen Seiten die angetretene Jugend. Minutenlang wollten die begeisterten Heilruse der Jungen und Mädel kein Ende nehmen. Der Reichsjugend, führer legte nun im Namen der ganzen deutschen Jugend das Treuegelöbnis zum Führer ab:Mein Führer! Sre haben uns vor zehn Jahren den Namen verliehen, den wir heute in Ehre tragen. Wir versprechen Ihnen an diesem historischen Tag der nativ- nalsozialistischen Bewegung, daß wir in alle Zukunft hinein Ihnen verschworen bleiben werden. So wie heute diese Tausende vor Ihnen stehen, soll es in aller Zukunft sein. Die deutsche Jugend gehört Ihnen, und Sie gehören Ihrer Jugend"

Abend der Volksgemeinschaft

Weimar erstrahlte am Samstagabend im Glanze Tausender und aber Tausender von Lichtern. Nach den ereignisreichen Stunden des zehnten Jahrestages kam die Geselligkeit und die Freude zu ihrem Recht. Me großen Säle waren schon in den frühen Abendstun. den dicht besetzt. Gegen 21 Uhr erschienen Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Neichsstatthalter Sauckel, Gauleiter Wächtler und Reichsjugendführer Bal­dur v. Schirach in der Weimarhalle, um an dem dort stattfindenden Kameradschafts­abend teilzunehmen. Andere führende Per­sönlichkeiten begaben sich nach den übrigen Sälen, nach denen die Ansprachen des Gau- leiters Sauckel und des Reichsorganisations­leiters Dr. Ley übertragen wurden.

Der Abend war ausgefüllt durch ein reich­haltiges Programm, das mit einer Auffüh­rung von Teilen des GautagsfilmesDer Weg in die Freiheit" eingeleitet wurde. Ge­sangs-, Vortrags- und Tanzdarbietungen der Tanzgruppe des Nationaltheaters wechselten dann in bunter Reihenfolge ab und schufen sehr schnell eine srohe Stimmung.

Der Appell der Ehrenfonna Konen

Ein machtvoller Auftakt des dritten TageS der Zehnjahresfeier deS 1. Reichsparteitages 1926 war der giwße Appell der Ehrenforma. tionen der SA., SS., des NSKK., des Ar- beitsdienstes auS dem Reich und der For­mationen deS GaueS Thüringen. Rational- sozialistischem Brauche getreu gedachte man auch in dieser Stunde jener Männer, die für ein neues Reich, für ein Deutschland der Größe, Freiheit und Stärke ihr Leben gaben. Der Stellvertreter deS Führers, Rudolf Heß. hielt di« Gedenkansprache:ES ist", so sagte er,eine Pflicht der Selbstachtung und der Dankbarkeit an so stolzen Tagen der Bewegung derer zu gedenken, die durch Hin­gabe ihres Lebens unseren Kampf geheiligt und den Sieg der Idee mit errungen haben. Heute ist eS daS ganze deutsche Volk, das dieser seiner besten Söhne gedenkt, die wäh­rend der furchtbaren Jahre deS Niederganges den Beweis erbrachten, daß Deutschlands Schicksal noch immer aus reinem Wollen, idealem Streben und leidenschaftlichem Wil­len zum Edlen und Guten gestaltet wird.

Wir leben in der Welt für das gleiche Ziel, für daS unsere Kameraden fielen. Wir sind glücklich, daß sie ihr Opfer nicht ver­geblich gebracht haben. Ihr Heldentod war es. der dem Führer die Bewegung schuf, die er als Voraussetzung zum S:ege benötigte. Unseren Toten danken wir es. daß die For- derungTreue bis zum Tode" nicht zur Phrase wurde. Wir grüßen die Verblichenen, unsere besten Kameraden." Me Standarten und Fahnen senkten sich. Flammen loderten von den Pylonen und die Weise vomGuten Kameraden" vereinte alle zum stiyen Geden­ken an die Gefallenen.

Treu dem Führer immerdar

Dann sprach Korpsführer Hühnlein, um im Namen seiner Männer dem Führer erneut unwandelbare Treue zu geloben. Neichsarbeitsführer Hier! erklärte: Gläu­big und vertrauend in selbstverständlicher Treue und bedingungslosem Gehorsam fol­gen wir Ihnen, mein Führer, die hundert­tausende ungenannter Arbeitsmänner. Es folgte das Gelöbnis des Reichssührers SS. Himmler: Seien Sie, mein Führer, ver­sichert. daß wir willens sind, alle guten Zei- ten ebenso anständig zu bestehen wie alle schlechten und daß wir weiter willens sind, rmmer die gleichen zu bleiben. Zum Schluß nahm Stabschef Lutze das Wort:Wenn wir heute wieder an dem gleichen Platz ste­hen, so darf ich Ihnen im Namen aller Sturmabteilungen die gleichen Worte zu» rufen, die Sie uns vor 10 Jahren mit auf den Weg gaben: Wir verlassen die Fahne nicht, man müßte denn die Herzen aus un­seren Leibern reißen." Nach dem Badenweiler Marsch hielt der Führer, jubelnd begrüßt, eine Ansprache an seine Getreuen.

Abermals spricht der Führer

In seiner kurzen Ansprache a« die auf­marschierten Formationen wandte sich der Führer noch einmal an seine alten Kampf­gefährten, die vor 10 Jahren vom 1. Reichs­parteitag zu Weimar mit neuer Kraft und neuem Glauben hinausgezogen feie« i« die deutschen Gaue als Prediger und Werber für die nationalsozialistische Idee, und die somit den Grundstein gelebt hätten zu dem stolzen Bau des nationalsozialistischen Staates.

Der Führer würdigte den Opfergeist dieser Männer, die in all den Jahren deS Kampfes Entbehrungen und Leiden in unvorstellbarem Maße auf sich nehmen mußten, aber niemals materiellen Lohn erhoffen durften. Der höchste Lohn jedes einzelnen liege in der Erinnerung daran, daß er damals mitgekämpft habe und dabei gewesen sei, und der stolzeste Besitz aus all den Jahren des Kampfes werde immer die kleine, zerschlissene und verwaschene Kampf­binde aus dieser Zeit sein und daS unschein­bare Braunhemds in dem diese Männer die ganzen Jahre marschierten-

Stürmischer Jubel füllt« daS Feld, als der Führer davon sprach, daß in den kommenden 10 Jahren die Känchfer der nationalsozialisti­schen Bewegung genau so jeder Gefahr trotzen und niemals kapitulieren würden wie in den vergangenen 10 Jahren. Dann werde die Vor­sehung auch weiterhin diesen Kampf segnen und die Bewegung und Deutschland stehen für alle Ewigkeit.

Vorbeimarsch

Die Bevölkerung Weimars nahm, soweit sie nicht den Weg durch das Webicht nach Tiefurt besetzt hatte, um dem Rückmarsch der Formationen auf der schönen Waldstraße aus nächster Nähe beizuwohnen, an der Uebertragung der Feierstunde teil, die durch den ReichsautozugDeutschland" auf alle Hauptstroßen und Plätze der Stadt erfolgte.

Schon lange vor der für den Vorbei­marsch der Formationen am Karlsplatz fest­gesetzten Zeit war die ausgebaute Tribüne voll besetzt. Auf der Straße aber drängte sich die Menge. Gegen 12 Uhr. nachdem die Füh­rerschaft der Partei eingetrofsen war, kün­digte eine von Straße zu Straße sich fort­pflanzende Bewegung der Masten das Kom­men des Führers an. der von seinem Wagen auS die anmarschierendea Kolonnen be- grüßte. Die Männer, die schon seit Stunden m sommerlicher Hitze unterwegs gewesen waren, rissen sich zusammen und in aus­gezeichneter Haltung und Disziplin ging ein gewaltiger Zug stundenlang am Führer vorbei. Mit dem Gefühl des Dankes für den Mann, der dem Sehnen und Hoffen des deutschen Volkes Richtung und Ziel gab.